Test Ahmser Krug
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
[Dieser Artikel muss noch überarbeitet werden]
Geschichte
- 11.Oktober 1664: Hermann Adolf Graf und Edler Herr zur Lippe erteilt Margaretha Gertruth Westphalen Frau von Exterde zu Herberhausen eine Genehmigung zur Errichtung eines geringen Kruges auf dem Gut Ambsen, dessen Besitzer ihr Mann Bernhard Simon von Exterde ist. Standort: nach herfurth hinaus fast am Ambser Boden. Ausgeschenkt darf Mindener und selbstgebrautes (eingebrawen) Bier werden.
- 10. Dezember 1668: Befreiung des Konzessionsnehmers (s.o.) von der Accise
- 8. Februar 1683: Übertragung der Konzession an die Schwiegertochter des Jägermeisters Anton von Exterde . Gleichzeitig wird die Befreiung von der Accise bis zum Tod der Schwiegermutter genehmigt.
- 11. September 1723 (Ahmsen): Charlotte Ernestine Friederica von Exterde, geb. von Diemar verpachtet den Ahmser Krug zum grünen Jäger an Simon Henrich Beckman einschließlich eines Gartengrundstückesund einem Scheffelsaat Land. Die Abschluss-gebühr beträgt einen erträglichen Weinkauff und 30 Talerjährlich in „guter gangbarer Münze“. Dafür wird dem Pächter erlaubt Wein, Branntwein und Mindener, Horner-(Hörnisch), Paderborner und selbstgebrautes Bier zu verkaufen. Der Vorgängerin, Frau Loniceri, sind 35 Taler innerhalb von 2 Jahren zu zahlen, die ihr noch zustehen. Für kleinere Reparaturen muss Beckman selbst aufkommen, größere sind nach Begutachtung von Frau von Exterde zu zahlen. (Anm.: 2. Seite des Vertrages fehlt)
- 17. Juni 1724: Mord im Krug. Ermordet werden der Wirt Simon Henrich Bredtman (richtig: Beckman), 27 Jahre, seine Ehefrau Anna Elisabeth Ebbmeyer, 33 Jahre, der Knecht Johann Hermann auf dem Schilde, 19 Jahre, die Magd Ancilla Ilsebein Pameyers, 22 Jahre und der Schäfer Kaspar Risenbeck, 46 Jahre. Die Beerdigung fand auf dem Herforder Friedhof am 21. Juni 1724 statt. In der selben Zeit (1721-23) gab es durch eine Pockenepidemie auf dem Gut Ahmsen mehrere Todesfälle in der Familie von Simon Henrich von Exter (oder auch de Exterde)
- 5. Oktober 1724 (Ahmsen): Nach der Ermordung Beckmans tritt Johann Heinrich Kellnern in den o.g. Pachtvertrag ein bei Zahlung von 400 Talern Kaution, von denen 200 Taler sofort, die restlichen 200 Taler an Ostern fällig werden. Dafür erhält Kellern die Hypothek auf den Krug, Frau von Exterde tritt für durch Wetter oder gottloser Menschen Bosheit Schäden ein. Ernst Friedrich Adolph von Exterde, Sohn der Verpächterin, bezeugt mit seiner Unterschrift, dass seine Mutter den Vertrag eigenhändig unterschrieben hat.
- Simon August Ludewig von Exterde, Hochfürstlich Lippischer Drost und Herr von Ahmsen und Dalhausen verpachtet den Krug an Johann Gottlieb Doering und seine Frau als Erbpacht zusammen mit einem Garten und zur Nutzung der Gemeindehude (mit einer Kuh und einem Rind), sowie Hofraum und einen Brunnen, die er sich mit dem Nachbarn Schmit teilen muss. Der Pachtzins, zu Ostern zu zahlen, beläuft sich auf 30 Rthl in Louidor (1 Rthl = 5 Louidor). Für die Übertragung des Erbpachrechtes einigt man sich auf 30 Rthl Weinkauf. Die Kinder des Erbpächters müssen bei Heitatswunsch um Consens durch den Gutsbesitzer bitten. Sie und ihre Eltern sind frei. Bei Verpachtung oder Veräußerung des Krugbesitzes an die eigenen Kinder oder einen Dritten garantiert der Gutsherr dieses, soweit er keine Bedenken hat. Für die bauliche Erhaltung des Kruges sowie der Ländereien muss der Erbpächter selber sorgen. Besitzer des Gutes Ahmsen ist inzwischen C.W. Engelbrecht.
- 30. März 1790 (Ahmsen): Johann Gottlieb Döring verkauft den Ahmser Krug zum grünen Jäger an Ernst Heinrich Kotzenberg
- 24.April 1817 (Detmold): Umschreibung des Kaufvertrages vom 30.3.1790 und Eintrag in das Hypothekenbuch des Fürstentums
- 20. April 1834 (Bigge): Freiherr von Gangreben (Principal) stellt Herrn Büxten zum 24. Juni 1834 als Geschäftsführer des Privathaushaltes des Freiherrn ein.
- 19. März 1836 (Schötmar): Polizeilicher Erlaubnisschein an Krüger Kotzenberg zur Betreibung einer Gast- und Schenkwirthschaft
- 19. März 1836 (Büxten): Übertragung des Meierhofes von Philip Ferdinand Büxten und seiner Ehefrau Friederike an den Anerben Wilhelm Büxten, verbunden mit dem Auszahlen von 3.000 Rthlr. an die 3 Stiefgeschwister Friedrich, Adolph und Juliane anstatt einer Aussteuer bei Heirat oder Erreichen des 25 Lebensjahres sowie die eventuellen Zahlungen an den Amtsmeier Vinnen, wegen einer Schichttheils-Forderung. Bis zr Auszahlung der Abdicats-Summen (=Verzichtsgelder) soll die Gesamtsumme von 9.000 Thalern ab Ostern mit 3% verzinst werden. Den Eltern werden diverse Leibzuchtnutzungen gewährt wie Überlassung des Leibzuchthauses samt Mobiliar, Vieh (3 milchgebende Kühe, 2 Ochsen, 2 Schweine, 2 Petriferkel, Brennholz, die Hälfte des Obstes, eine Wiese und einen neuen Garten.
- 9. April 1836 (Schötmar): Protokollierung und Unterzeichnung des Anerbevertrages zur Übernahme des Vollmeierhofes Nr. 6 der Bauerschaft Lockhausen, Vinnen und Uebbentrup.
- 27. Mai 1840 (Schötmar): Ausstellung eines Reisepasses für den Öconom Friedrich Büxten, geboren und wohnhaft in Bexten (Büxten)
- 6. Januar 1848 (Ahmsen): Ernst Kotzenberg verkauft seinem Schwiegersohn Friedrich Büxten seinen Erbpachtvertrag auf dem Gelände des Gutes Ahmsen mit allem Zubehör für 5.500 Rthlr., zahlbar bis zum 1. Mai 1848 mit allen auf dem Krug lastenden Schulden.
- Der Schwiegersohn räumt seinen Schwiegereltern frei Kost und Logie auf Lebenszeit ein. Kotzenberg behält sich vor, das Wohnrecht in eine Altersrente von 60 Rthlr. jährlich umzuwandeln. Aufgeführt sind unter dem Kaufvertrag 3.000 Rthlr. Schulden auf dem Krug. Gevekoht in Salzuflen (500 Rt.), Hülsemann in Schötmat (1.100 Rt.), Witwe Rehse in Papenhausen (1.200 Rt.) und Amtsrat Helwing in Schötmar (200 Rt.)
- 10. Februar 1848 (Herford): Der Besitzer des Gutes Ahmsen, Heinrich Karl Engelbrecht, bestätigt die Zustimmung zu dem Vertrag über die Erbpachtstätte an Heinrich Büxten. Weiterhin gibt Engelbrecht die Zustimmung, dass die Erbpachtstätte auf den Namen Büxten im Hypothekenbuch umgeschrieben wird.
- 16. Oktober 1863 (Detmold): nur Seiten 15 u. 15a vorhanden: Dem Krüger Büxten wir der Handel mit Höckerwaren für 3 Jahre genehmigt. Für diese Genehmigung, die Apothekerwaren ausschließt, sind jährlich 5 Rthlr. an die Renterhebung zu Schötmar zu entrichten.
- 11. Februar 1924 (Ahmsen): Antrag von Heinrich Büxten auf Konzessionserteilung für eine Schankwirtschaft und Kleinhandel mit Branntwein.
Gebäude
- 11. Februar 1924 (Ahmsen): Die Besitzung liegt an der Straße Herford – Schötmar und besteht aus: Gaststube links vom Hauseingang liegend, Größe 5m Länge, 4m Breite und 3m Höhe. Laden mit Schenke am Hauseingang, Größe 5m Länge, 2,40m Breite, 3m Höhe. Gastzimmer 9m Länge, 5m Breite, 3m Höhe, ein Garten für Kaffeewirtschaft. Die Zimmer werden sämtlich mit Öfen geheizt. Die Gaststube unten links ist folgendermaßen eingerichtet: Ein Sofa, 4 Tische, 18 Stühle, ein Spiegel. Die Wände sind durch Bilder geschmückt. Hinter der Gaststube ist die Küche. In ihr werden die Speisen zubereitet und das Wasser wird durch eine Pumpe aus einem Brunnen, welcher vor der Küche liegt, herbeigeschafft. Unter Laden und Gaststube befindet sich ein Keller, wo Getränke usw. aufbewahrt werden. Vor den Bedürfnisanstalten befindet sich für Frauen eine im Hause, für Männer eine hinter dem Hause.
Quellen
- Regesten des Ahmser Kruges im StadtA Bad Salzuflen
- Unterlagen der Familie Büxten, Bad Salzuflen