Unter der Wehme 5 (Detmold)

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Unter der Wehme 5 (Detmold)
OrtsteilDetmold
StraßeUnter der Wehme (Detmold)
Hausnummer5
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
HausnummerC 110

Eine seit dem 17. Jahrhundert nachgewiesene Hausstätte. Alte Quartiersnummer C 110. Ehemalige Hausnummer 216. Die Hausstätte wurde ehemals als Wehmstraße Nr. 5 geführt.[1]

Geschichte

Geburtshaus des Dichters Ferdinand Freiligrath (geb. 17.6.1810).

Erbaut um 1700, 1852 von Fuhrmann Hermann Adolph Herbst erworben. 1877 umfangreiche Renovierungsarbeiten, Bau von Kuh- und Pferdestall. 1898 erneute Renovierung (WC in zwei Geschossen).

"Nachdem Ernst Friedrich Hermann Herbst sich bereits 1907ein Durchfahrtsrecht über das Grundstück Unter der Wehme 7 gesichert hatte-parallel wurde im Garten ein Holzschuppen errichtet-, erwarb er 13 Jahre später Haus und Grundstück Krumme Str. 29. Es bestand eine schmale Verbindung zwischen beiden Liegenschaften, die für Mensch und Tier ausreichte. Ein 1899 ebenfalls im Garten erbauter Stall, der neben Unterstellmöglichkeiten für Pferde auch je einen kleinen Ziegen- und Schweinestall enthielt, diente später als Möbellager. 1933 schließlich trat an die Stelle des Hauses an der Krummen Straße eine Wagen-Remise."[2] [3]

Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 14.5.1986, Nr. 147. Fachwerkfreilegung 1990.

Gebäude

Fachwerk-Traufenhaus, zweigeschossig, 5-achsig mit Mitteleingang, re4chts angebaut Querdiele mit 3 Fenstern im Obergeschoss. Toröffnung mit Schaufenstereinbau verändert.

Inschriften

Sandstein-Medaillon über der Haustür mit Reliefbildnis im Profil, darunter "Ferdinand/Freiligrath/wurde in diesem Hause/geboren am 17. Juni/1810".

Auf dem Torbogen: "L.B.KEISER.D.E.KEISERN.GEB.KRUGERN - Anno 1801". Es handelt sich nach dem Detmolder Kirchenbuch wohl um Ludwig Bernhard Keiser, Hofapotheker und preußischer Postmeister, und Dorothea Elisabeth Krüger, die am 25. Juli 1794 in Lüdenhausen vermählt wurden.

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1678, Kaplanei der 2. Pfarre.[4]

1687, Christian Hunaeus, Schnurmacher.[5] [6]

1697, Jacob Kuhlemann.[7]

1740, Johann Anton Kayser (Keiser), Hofapotheker.[8]

unbekanntes Jahr, Witwe und Erben des Ludwig Bernhard Kayser (Keiser), Postmeister.[9]

1801 (Bauinschrift) Ludwig Bernhard Keiser [Hofapotheker und preußischer Postmeister] und Dorothea Elisabeth Krüger [Hochzeit 25. Juli 1794 in Lüdenhausen].

1842, Heinrich Werder, Sattler.[10]

1852, Hermann Herbst, Fuhrmann, <Erben>.[11]


Literatur

Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 423.

Quellen

StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 5, 209.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 9.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 6, 288,390,639.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 7-8, 553,193.

Salbuch, LAV NRW OWL L 101 C I Nr. 7-10.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  2. [1]
  3. Burkhard Meier, Vom Hauderer zum Spediteur, in: Heimatland Lippe 99 (2006), H. 3.
  4. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  5. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  6. LAV NRW OWL L 69 Nr. 40.
  7. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  8. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  9. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  10. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  11. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns, Nils Lienenlüke