Leopoldstraße (Detmold)

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Verläuft in Süd-Nord-Richtung vor der östlichen Stadtmauer von der Hornschen Straße zum Hasselter Platz, dort Anschluss an die Blomberger Straße, Lange Straße, Behringstraße und Richthofenstraße.

Charakteristik

Blick von Süden in die Leopoldstraße mit dem Gymnasium (3. Gebäude von rechts), vor 1911, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB, HSA 6, 363.
Blick von Norden in die Leopoldstraße mit der Kaserne, um 1885, Foto: Theodor Kliem, LLB, HSA 5, 11r2.
Leopoldstraße, Westseite, Ansicht von Nordosten, Nr. 12–20, 1938, Foto: LWL-Denkmalpflege

Im älteren Teil, von der Hornschen Straße bis zur Schülerstraße, wurde die Leopoldstraße beidseitig mit traufständigen zweigeschossigen Häusern bebaut, meist 5 Achsen breit mit Mitteleingang über eine Freitreppe ins Hochparterre. Zwischen den Häusern breitere Zwischenräume. Davor breite Trottoirs, beidseitig eine Baumreihe, dazwischen die Fahrbahn.

1966 zwecks Verbreiterung der Fahrbahn die Freitreppen von den meisten Häusern der Westseite und die Allee-Bäume entfernt.[1]

Zwischen 1957 und 1962 Abbruch zahlreicher Häuser auf der Ostseite für den Regierungsneubau. Leopoldstraße 7 an die Hornsche Straße 33 versetzt.[2]

Im Abschnitt "Neue Leopoldstraße", nördlich der Schülerstraße, engere Bebauung mit Historismushäusern.

Name

Anfangs "Neue Straße" oder "Kasernenstraße" genannt, nach der 1830 dort errichteten Kaserne. 1835 nach Fürst Leopold II. (1796–1851) benannt, unter dessen Regierung sie angelegt worden war.

Die Verlängerung bis zur Woldemarstraße hieß zunächst "Neue Leopoldstraße", so 1897 im Adressbuch. 1913 mit der Neuen Leopoldstraße von 1894 vereinigt.[3]

Geschichte

1829/30 angelegt, zunächst von der Hornschen Straße bis zu Schülerstraße mit schmalem Anschluss an die Friedrichstraße.

1850 Umpflasterung mit Sandsteinen, Trottoirs erwähnt.[4]

Ab 1890 Überbrückung der Werre und Verlängerung bis zur Woldemarstraße.[5] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Bahndamm durch eine Brücke ersetzt und die Straße bis zum Anschluss an die Behringstraße, ehem. Lagesche Chaussee, verlängert.

Hausstätten

Literatur

Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225.

Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 415–417.

Peter Heinemann, Detmold Leopoldstraße. Gestern - Heute - Morgen. Die Entwicklung einer Straße. Eine Dokumentation, Detmold 1980.

Quellen

LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 4365: Anbau einer neuen Häuserreihe vor dem Hornschen Tor in Detmold an der durch die Gärten und den Johannettentaler Kuhkamp zu verlegenden Meinberger Chaussee; Versetzung des Dohmeierschen Hauses; Ausweisung von Bauplätzen von der Kälberwiese zur Leopoldstraße und vom Kuhkamp - Band 1, 1826–1834.

LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 4366: Anbau einer neuen Häuserreihe vor dem Hornschen Tor in Detmold an der durch die Gärten und den Johannettentaler Kuhkamp zu verlegenden Meinberger Chaussee; Versetzung des Dohmeierschen Hauses; Ausweisung von Bauplätzen von der Kälberwiese zur Leopoldstraße und vom Kuhkamp - Band 2, 1835–1867, 1884–1898.

LAV NRW OWL, L 92 S / Lippische Rentkammer - Verkehrswege- und Wasserbau, Tit. III c Nr. 11: Anlegung einer Brücke über die Werre zur Bleiche, Leopoldstraße, 1834.

LAV NRW OWL, L 92 B / Lippische Rentkammer - Meiereien, Nr. 157: Durch den Wasserabfluss von Ländereien der Meierei Johannettental entstandene Überschwemmungen der Hornschen Straße und der Leopoldstraße, 1906–1921.

LAV NRW OWL, L 79 / Lippische Regierung (Jüngere Registratur), Nr. 2275: enthält u. a. Beschwerde des Kommerzienrats W. Klingenberg und Gen. (Bewohner der Hornschen und der Leopoldstraße) gegen Belästigungen durch die Fabrikanlage des Tischlers Louis Beneke, 1889–1894.

LAV NRW OWL, L 79 / Lippische Regierung (Jüngere Registratur), Nr. 2937: Beschwerde des Brandkasse-Inspektors Meyer gegen die Stadt Detmold wegen Pflasterungs- und Kanalisierungskosten der neuen Leopoldstraße, 1896–1898.

LAV NRW OWL, L 79 / Lippische Regierung (Jüngere Registratur), Nr. 2939: Verlängerung der Leopoldstraße und der Rosentalstraße, Ausbau der Woldemarstraße, 1884–1895, enthält u. a.: Bau der neuen Werrebrücke-

LAV NRW OWL, L 80.13 / Regierung/Landesregierung Lippe - Mitwirkung der Abteilung des Innern an Angelegenheiten anderer Abteilung, Nr. 201: Bauliche Erweiterung der Stadt Detmold Bd. IX, 1888–1938, 1888–1894, 1905–1938, enthält u. a.: Beschwerde einiger Anwohner gegen den Bau eines Geschäftshauses des Paul Reuter, Ecke Neue Leopoldstraße/Woldemarstraße, 1905.

LAV NRW OWL, L 10 / Lippische Landtagsakten, Nr. 484: enthält u. a. Situationsplan zur Verbindung von Woldemar- und Leopoldstraße in Detmold.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 415.
  2. Rüdiger Henke, Die Straßen der Detmolder Kernstadt, Detmold 2013, S. 35 f.
  3. Tim Rieke, Straßennamen als bürgerliches Repräsentationsmedium. Eine Kulturgeschichte der Detmolder Straßennamen 1871–1914, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 87 (2018), S. 175–207, S. 204.
  4. Detmolder Bürgerblatt, 28.6.1850, Sp. 15.
  5. LAV NRW OWL, L 10 / Lippische Landtagsakten, Nr. 484: enthält u. a. Situationsplan zur Verbindung von Woldemar- und Leopoldstraße in Detmold.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns