Gartenstraße 9 (Detmold)

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Gartenstraße 9 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeGartenstraße (Detmold)
Hausnummer9
Karte
Adressbuch von 1901
GemeindeDetmold
HausnummerB 157

1864 erbaut, ehem. Quartier-Nr. B 157.

Geschichte

Die Villa wurde 1864 für den fürstlichen Kammerrat Freiherrn Moriz von Blomberg[1] [2] [3] erbaut (* 11.6.1831 † Detmold 6.1.1888). Majoratsherr auf Iggenhausen, ⚭I Münster 15.7.1862 Johanna Stemrich * 15.7.1840, † 11.3.1880, ⚭II Iggenhausen 6.10.1883 Auguste Henriette Emma Weddigen, * 4.5.1854, † Detmold 20.11.1888.

Von ihm ging es an den Kammerrat Karl Ernst über (gest. 1905),[4] [5] [6] dessen Witwe Jony hier bis 1919 lebte und die 1910 den Anbau einer zweistöckigen hölzernen Veranda an der Südseite nach Entwurf von Wilhelm Schmidt beauftragte (unterer Teil später massiv erneuert).

Neue Eigentümer wurde 1920 der Berliner Geh. Baurat Max Diesel (* 7.12.1857 Pößneck). Dies war eine um sich greifende Neuerung, dass ortsfremde Investoren sich in Detmold einkauften. Als Mieter wohnte hier zunächst der Detmolder Oberbürgermeister Robert Wittje bzw. bis in die 1930er Jahre dessen Witwe Helene.

Als Baudenkmal am 20.11.1990 eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold, Nr. 364, Nachtrag Kutscherhaus 15.8.2016.

Gebäude

Gartenstraße 9, Ansicht von Südosten, 2012, Foto: Magnus Titho

Klassizistische zweigeschossige Villa, sieben Achsen, leicht vorspringender Mittelrisalit mit Drillingsfenstern, im Obergeschoss rundbogig, nicht übergiebelt, sondern flach geschlossen. Seitlicher Eingang. Flaches Walmdach, mittig Dachgaube mit Drillingsfenster unter flachem Dreiecksgiebel.

Geschmiedete Vorgartengitter auf niedriger, verputzter Mauer mit steinernen Abdeckplatten und vier steinernen Torpfeilern, Torgitter der rechten (nördlichen) Einfahrt. Kutscherhaus (1944 die südliche Hälfte zur Linderung der Wohnungsnot ausgebaut).

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1871 (Adressbuch) Kammerrat Freiherr M[oritz]. von Blomberg.

1884 (Adressbuch) Eigentümer Kammerrat Karl Ernst, weiterer Bewohner: Premier-Leutnant von Engelbrechten.

1887 Adressbuch) Kammerrat Karl Ernst (E); Unterstaatssekretär-Witwe de Regé.

1891 (Adressbuch) Eigentümer: Kammerdirektor Ernst, wohnt Bismarckstraße 2; Unterstaatssekretär-Witwe de Rège; Oberstleutnant z. D. von Stamford.

1894 (Adressbuch) Kammerpräsident Karl Ernst (E); Unterstaatssekretärs-Witwe Nanny de Rège.

1897 (Adressbuch) Kammerpräsident Karl Ernst (E); Unterstaatssekretärs-Witwe Nanny de Rège; Rentnerin Witwe E. Engelhard

1904 (Adressbuch) Kammerpräsident a. D. Karl Ernst; Oberstaatsanwalt a. D. Carl Wulff; Rentnerin Julie Steinbicker.

1909 (Adressbuch) Kammerpräsidenten-Witwe Ernst; Rentnerin Witwe Caesar (nicht ident. mit Nr. 11).

1912 (Adressbuch) Kammerpräsidenten-Witwe Ernst; Hüttendirektors-Witwe Plaß.

1914 (Adressbuch) Witwe Jony Ernst; Witwe Paula Blatz.

1916 (Adressbuch) Witwe Jony Ernst; Witwe Paula Blatz.

1918 (Adressbuch) Eigentümerin Witwe Ernst; Bewohner*innen: Rechtsanwalt Heinrich Sonntag; Witwe Paula Blatz.

1920 (Adressbuch) Eigentümer: Geh. Oberbaurat Diesel, Berlin; Bewohner*innen: Oberbürgermeister Robert Wittje, Geh. Regierungsrat Major a. D.; Rentner Dr. phil. Wilhelm Winter.

1923 (Adressbuch) Eigentümer: Geh. Oberbaurat Diesel, Berlin; Bewohner*innen: Geheimrats-Witwe Helene Wittje, Stütze Alwine Sander; Rentner Dr. phil. Wilhelm Winter; Lehrerin Gerda Haack; Aufwärterin Marie Heinig.

1925 (Adressbuch) Eigentümer: Geh. Oberbaurat Diesel, Berlin; Bewohner*innen: Geheimrats-Witwe Helene Wittje; Rentner Dr. phil. Wilhelm Winter; Werkmeister Paul Tennert; Oberleutnant Fr. Georg von Rappard.

Literatur

Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225, hier S. 215 f.

Georg Wegemann, Das Alter der Detmolder Wohnhäuser, Typoskript, Detmold 1957 (häufig mit ungenauen oder falschen Datierungen).

Frank Budde, Holz und Historismus. Der Zimmermeister Wilhelm Schmidt und seine Bauten in Detmold (Sonderveröffentlichung des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe; 76), Detmold 2005.

Quellen

LAV NRW OWL, L 98 / Lippisches Hofmarschallamt, Nr. 168: Verleihung des Kammerherren-Titels an den Freiherrn Moritz von Blomberg; 1866.

LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 216 Anstellung des Kammer-Assessors (später Rat, Direktor) Moritz Freiherr von Blomberg; Pensionierung, 1861–1887.

LAV NRW OWL, L 114 Blomberg, von / Amts- und Gutsarchiv Iggenhausen, Familienarchive von dem Brink und von Blomberg.

LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 1376: Pension für Kammerpräsident Ernst / für dessen Witwe, 1900–1914.

LAV NRW OWL, L 100 / Direktion der Lippischen Fideikommissverwaltung, Nr. 146: Personalangelegenheiten von Mitgliedern des Kammerkollegiums, 1857–1900, enthält a. u. Pensionierung und Tod Kammerpräsident Ernst.

LAV NRW OWL, L 100 / Direktion der Lippischen Fideikommissverwaltung, Nr. 147: Personalangelegenheiten von Mitgliedern des Kammerkollegiums und von Kammerbeamten, 1857–1913.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAV NRW OWL, L 98 / Lippisches Hofmarschallamt, Nr. 168: Verleihung des Kammerherren-Titels an den Freiherrn Moritz von Blomberg; 1866.
  2. LAV NRW OWL, L 100 / Direktion der Lippischen Fideikommissverwaltung, Nr. 146: Personalangelegenheiten von Mitgliedern des Kammerkollegiums, 1857–1900, enthält u. a. Pensionierung und Tod Kammerdirektor v. Blomberg.
  3. LAV NRW OWL, L 100 / Direktion der Lippischen Fideikommissverwaltung, Nr. 147: Personalangelegenheiten von Mitgliedern des Kammerkollegiums und von Kammerbeamten, 1857–1913.
  4. LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 1376: Pension für Kammerpräsident Ernst / für dessen Witwe, 1900–1914.
  5. LAV NRW OWL, L 100 / Direktion der Lippischen Fideikommissverwaltung, Nr. 146: Personalangelegenheiten von Mitgliedern des Kammerkollegiums, 1857–1900, enthält a. u. Pensionierung und Tod Kammerpräsident Ernst.
  6. LAV NRW OWL, L 100 / Direktion der Lippischen Fideikommissverwaltung, Nr. 147: Personalangelegenheiten von Mitgliedern des Kammerkollegiums und von Kammerbeamten, 1857–1913.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns