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Ostertalstraße Wasserwerk (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==


Nachdem der Detmolder Magistrat am 1. April 1900 eine von den Berlebecker Quellen gespeiste Wasserleitung in Betrieb genommen hat, fragt die Gemeinde Heiligenkirchen 1904 dort an, ob Heiligenkirchen gegen Entgelt an diese Wasserleitung angeschlossen werden könne, was aber nicht ermöglicht wurde. Auch von der Wasserversorgung der Villenkolonie Friedrichshöhe kurz nach 1900 profitierte die Dorfgemeinschaft nicht. 1911 fand eine erste Gemeinderats-Besprechung über die Anlage einer Wasserleitung statt. Eine Kommission aus den Herren Hilker und Wolf sollte die Vorarbeiten übernehmen. Es wurde ein Gutachten erstellt und auch eine Skizze mit dem Rohrleitungsnetz angefertigt. Eine Quelle im Schling in der Steinegge (Köllerberg) an der ›Witten Kuhle‹ wurde in Aussicht genommen (oberhalb vom heutigen Vogelpark). Im selben Jahr wurde beschlossen, die projektierte Wasserleitungsanlage zu Lasten der Dorfschaftskasse auszuführen. Die Kosten sollten durch eine Anleihe gedeckt werden. Die Vorsteher Watermeier und Wendiggensen wurde dazu gewählt, bei der Landesspar- und Leihkasse die Anleihe von 30.000 Mark zur Deckung der Wasserleitungskosten aufzunehmen. 1912 sollte das Rohrnetz auf Antrag bis zur ›Zentrale‹ (LEAG-Zentrale am Abzweig nach Hiddesen) verlängert werden. Das Elektrizitätswerk verzinste der Gemeinde die Anlagekosten mit 5 Prozent. 1912 wurde die Satzung für die Wasserleitung nach verschiedenen Änderungen durch die Regierung beschlossen.  
Nachdem der Detmolder Magistrat am 1. April 1900 eine von den Berlebecker Quellen gespeiste Wasserleitung in Betrieb genommen hat, fragt die Gemeinde Heiligenkirchen 1904 dort an, ob Heiligenkirchen gegen Entgelt an diese Wasserleitung angeschlossen werden könne, was aber nicht ermöglicht wurde. Auch von der Wasserversorgung der Villenkolonie Friedrichshöhe kurz nach 1900 profitierte die Dorfgemeinschaft nicht. 1911 fand eine erste Gemeinderats-Besprechung über die Anlage einer Wasserleitung statt. Eine Kommission aus den Herren Hilker und Wolf sollte die Vorarbeiten übernehmen. Es wurde ein Gutachten erstellt und auch eine Skizze mit dem Rohrleitungsnetz angefertigt. Eine Quelle im Schling in der Steinegge (Köllerberg) an der ›Witten Kuhle‹ wurde in Aussicht genommen (oberhalb vom heutigen Vogelpark). Im selben Jahr wurde beschlossen, die projektierte Wasserleitungsanlage zu Lasten der Dorfschaftskasse auszuführen. Die Kosten sollten durch eine Anleihe gedeckt werden. Die Vorsteher Watermeier und Wendiggensen wurde dazu gewählt, bei der Landesspar- und Leihkasse die Anleihe von 30.000 Mark zur Deckung der Wasserleitungskosten aufzunehmen. 1912 sollte das Rohrnetz auf Antrag bis zur [[Paderborner Straße 2 (Detmold)|›Zentrale‹]] (LEAG-Zentrale am Abzweig nach Hiddesen) verlängert werden. Das Elektrizitätswerk verzinste der Gemeinde die Anlagekosten mit 5 Prozent. 1912 wurde die Satzung für die Wasserleitung nach verschiedenen Änderungen durch die Regierung beschlossen.  
Die Wasserwerksabrechnung erfolgte nach einem Beschluss von 1914 nach Anzahl der Pferde und Rinder, die im Juli älter als ein Jahr waren. Denn das meiste Wasser wurde für die Tränkung des Großviehs verbraucht. Nur Köllermeier war von den Gebühren befreit, da die Quelle auf seinem Grund lag. Nach SCHRÖDER war das noch 1999 der Fall.<ref>Christa Schröder, Das Wasser als Lebensgrundlage. Die Schlinger Wasserversorgung, in: Schlinger Mitteilungen aus alter und neuer Zeit, Herausgeber: Bergfreunde Schling, Heft 1, Detmold 1999, S. 24–30.</ref> 1920 wurden dem Wassergeld-Einnehmer für das Kassieren 8 Prozent der Einnahmen zugestanden. Im darauf folgenden Jahr, 1921, kam es wegen Wassermangels zu Sperrstunden bei der Versorgung. In der Inflationszeit 1923 wurden die Gebühren nicht mehr jährlich, sondern quartalsweise festgelegt. Für dritte Quartal zahlte jede Familie 1 Million Mark für Badeeinrichtung und Klosettspülung sowie – sofern vorhanden – 1 Million für Sprengeinrichtungen, 10 Millionen für Springbrunnen, 0,5 Millionen je Stück Großvieh. Wirtschaftsbetriebe zahlten 1 Million Mark. 1925 wurde im Unteren Weg eine Wasserleitung bis zum Hof Wantrup verlegt, 1928 auch die Kammermühle (Alter Mühlenweg) angeschlossen. Auf Antrag des Sofienheims wurde die Wasserleitung vom Hof Wantrup um 400 m bis zum Heim verlängert. 1960 entschloss sich die Gemeinde Heiligenkirchen zu einem völligen Neubau der zentralen Wasserleitung mit verschiedenen Tiefenbohrungen und dem Bau von Hochbehältern. So wurde 1962 gemeinsam mit den Stadtwerken Detmold ein Hochbehälter auf dem Königsberg hinter dem letzten Haus der Friedrich-Pieper-Straße, Nr. 30, gebaut. Er fasste 1.000 Kubikmeter und war 1964 fertig. 1965 schloss sich die Gemeinde dem Abwasserzweckverband an. Mit der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen 1970 wurde das Heiligenkirchener Wasserwerk in die Detmolder Stadtwerke integriert.
Die Wasserwerksabrechnung erfolgte nach einem Beschluss von 1914 nach Anzahl der Pferde und Rinder, die im Juli älter als ein Jahr waren. Denn das meiste Wasser wurde für die Tränkung des Großviehs verbraucht. Nur Köllermeier war von den Gebühren befreit, da die Quelle auf seinem Grund lag. Nach Schröder war das noch 1999 der Fall.<ref>Christa Schröder, Das Wasser als Lebensgrundlage. Die Schlinger Wasserversorgung, in: Schlinger Mitteilungen aus alter und neuer Zeit, Herausgeber: Bergfreunde Schling, Heft 1, Detmold 1999, S. 24–30.</ref> 1920 wurden dem Wassergeld-Einnehmer für das Kassieren 8 Prozent der Einnahmen zugestanden. Im darauf folgenden Jahr, 1921, kam es wegen Wassermangels zu Sperrstunden bei der Versorgung. In der Inflationszeit 1923 wurden die Gebühren nicht mehr jährlich, sondern quartalsweise festgelegt. Für dritte Quartal zahlte jede Familie 1 Million Mark für Badeeinrichtung und Klosettspülung sowie – sofern vorhanden – 1 Million für Sprengeinrichtungen, 10 Millionen für Springbrunnen, 0,5 Millionen je Stück Großvieh. Wirtschaftsbetriebe zahlten 1 Million Mark. 1925 wurde im Unteren Weg eine Wasserleitung bis zum [[Am Rautenberg 15 (Heiligenkirchen)|Hof Wantrup]] verlegt, 1928 auch die [[Alter Mühlenweg 12 (Heiligenkirchen)|Kammermühle]] angeschlossen. Auf Antrag des [[Warweg 4 (Heiligenkirchen)|Sofienheims]] wurde die Wasserleitung vom Hof Wantrup um 400 m bis zum Heim verlängert. 1960 entschloss sich die Gemeinde Heiligenkirchen zu einem völligen Neubau der zentralen Wasserleitung mit verschiedenen Tiefenbohrungen und dem Bau von Hochbehältern. So wurde 1962 gemeinsam mit den Stadtwerken Detmold ein Hochbehälter auf dem Königsberg hinter dem letzten Haus der [[Friedrich-Pieper-Straße (Heiligenkirchen)|Friedrich-Pieper-Straße]] (Nr. 30) gebaut. Er fasste 1.000 Kubikmeter und war 1964 fertig. 1965 schloss sich die Gemeinde dem Abwasserzweckverband an. Mit der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen 1970 wurde das Heiligenkirchener Wasserwerk in die Detmolder Stadtwerke integriert.


==Gebäude==
==Gebäude==
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