Bruchstraße 8 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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Fachwerkhaus 17. Jahrhundert, giebelständig zur Bruchstraße, Traufseite zur Straße Unter der Wehme. Zweigeschossiger Stockwerkbau mit gleich hohen Geschossen, 11 Fache lang. Ursprünglich wohl Mittelflur von der Bruchstraße aus (durch Ladeneinbau verändert). Einfache Riegelkette in beiden Geschossen, nach innen weisende Fußstreben. Vorkragung über kräftig profilierten Balkenköpfen, gerundeten Füllhölzern und Rundstäben an den Schwellunterkanten. Zierausfachung in Backstein (überputzt). Inschrift auf der Giebelschwelle.
Konrad Sustmann listet in seinem Rechnungbuch im Jahr 1666 "Ausgabe zu erbawung meines Hauses in der Brockgasse" auf, hiermit durfte das Haus Bruchstraße 8 gemeint sein. Die letzte Zahlung an Meister Henrich König ist für den 08. Oktober vermerkt.<ref>Archiv der Lippischen Landeskirche, 03.04 Klasse Detmold Nr. 7, Rechnungsbuch des Superintendenten Konrad Sustmann</ref>
 
Fachwerkhaus Ende 17. Jahrhundert, giebelständig zur Bruchstraße, Traufseite zur Straße Unter der Wehme. Zweigeschossiger Stockwerkbau mit gleich hohen Geschossen, 11 Fache lang. Ursprünglich Mittelflur von der Bruchstraße aus (durch Ladeneinbau 1895 verändert).<ref>{{SprengerBürgerhäuser2024}}, S. 185 f.</ref> Einfache Riegelkette in beiden Geschossen, nach innen weisende Fußstreben. Vorkragung über kräftig profilierten Balkenköpfen, gerundeten Füllhölzern und Rundstäben an den Schwellunterkanten. Zierausfachung in Backstein (überputzt). Inschrift auf der Giebelschwelle.


Angeblich befand sich früher im Innern auf dem oberen Gang ein gemaltes Fenster mit der Jahreszahl 1671 und den Namen des Hofapothekers Georg Samuel Gloxin und zweier anderer Detmolder Bürger.<ref>{{GaulStadt1968}}, S. 389 f.</ref>
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==Inschriften==
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Auf der Giebelschwelle: AEDIBUS IN PATRIS MIHI MANSIO FIRMA PARATA EST AERUMNIS CURIS INVIDIAQUE PROCUL
Auf der Giebelschwelle: "AEDIBUS IN PATRIS MIHI MANSIO FIRMA PARATA EST AERUMNIS CURIS INVIDIAQUE PROCUL".
 
Über dem Eingang auf dem Rest einer Türumrahmung die ineinander verschlungenen Initialen: "WR" (Wilhelm Röhr), darüber das fürstlich lippische Wappen zur Kennzeichnung als Holflieferant.


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
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Aktuelle Version vom 21. November 2024, 18:50 Uhr

Bruchstraße 8 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeBruchstraße (Detmold)
Hausnummer8
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
Hausnummer008

Erbaut wohl 1666 und nicht 1655,[1] [2] Hausstätte sicherlich älter. Alte Hausnummer: 180/180; Quartiernummer: C 118.

Geschichte

Im 17. Jh. aus dem Besitz der Witwe Strapen vom Landesherrn angekauft und dem Generalsuperintendenten Sustmann (1657–1677) zum Witwensitz für seine Ehefrau geschenkt. Von deren Erben 1687 von der Kirchengemeinde zur 2. Pfarre [für 820 Taler] angekauft.[3] [4] 1688-1689 Prozess Ludolf Körber bzw. Ehefrau geb. Wittig ./.Erben Sustmann wegen eines Armenkapitals, das auf dem vor Jahren von Sustmann von der Witwe Kahlen erworbenen alten Haus gestanden hatte.[5]

Von 1686–1837 Haus der 2. Pfarre. Nach Bau des 2. Pfarrhauses in der Leopoldstraße 10 1837–1838 Pfarrhaus der 3. Pfarre bis 1871. Danach privatisiert, Nutzung als Metzgerei.

Am 3.2.1988 als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold, Nr. 258.

Gebäude

Bruchstraße 8, Ansicht von Norden, 2024, Foto: Joachim Kleinmanns
Bruchstraße 8, vor 1911, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB: HSA 6, 304

An der Ecke zur Straße Unter der Wehme.

Konrad Sustmann listet in seinem Rechnungbuch im Jahr 1666 "Ausgabe zu erbawung meines Hauses in der Brockgasse" auf, hiermit durfte das Haus Bruchstraße 8 gemeint sein. Die letzte Zahlung an Meister Henrich König ist für den 08. Oktober vermerkt.[6]

Fachwerkhaus Ende 17. Jahrhundert, giebelständig zur Bruchstraße, Traufseite zur Straße Unter der Wehme. Zweigeschossiger Stockwerkbau mit gleich hohen Geschossen, 11 Fache lang. Ursprünglich Mittelflur von der Bruchstraße aus (durch Ladeneinbau 1895 verändert).[7] Einfache Riegelkette in beiden Geschossen, nach innen weisende Fußstreben. Vorkragung über kräftig profilierten Balkenköpfen, gerundeten Füllhölzern und Rundstäben an den Schwellunterkanten. Zierausfachung in Backstein (überputzt). Inschrift auf der Giebelschwelle.

Angeblich befand sich früher im Innern auf dem oberen Gang ein gemaltes Fenster mit der Jahreszahl 1671 und den Namen des Hofapothekers Georg Samuel Gloxin und zweier anderer Detmolder Bürger.[8]

Inschriften

Auf der Giebelschwelle: "AEDIBUS IN PATRIS MIHI MANSIO FIRMA PARATA EST AERUMNIS CURIS INVIDIAQUE PROCUL".

Über dem Eingang auf dem Rest einer Türumrahmung die ineinander verschlungenen Initialen: "WR" (Wilhelm Röhr), darüber das fürstlich lippische Wappen zur Kennzeichnung als Holflieferant.

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1678 Konrad Sustmann, Superintendent <Erben>.[9]

1686 2. ref. Pfarre.[10]

1837 3. ref. Pfarre.[11]

1871 Ludwig Kate, Metzger.[12]

1884 (Adressbuch) Heinrich Kate, Rentier; Louise Duwe, Witwe; Hunke, Witwe, Köchin; Louis Kate, Rentier; Wilhelm Niere, Rentier; Wilhelm Röhr, Schlachter; Friedrich Tölle, Rentier.

1887 (Adressbuch) Heinrich Kate, Rentier; Louise Duwe, Witwe; Hunke, Witwe, Köchin; Louis Kate, Rentier; Wilhelm Niere, Rentier; Wilhelm Röhr, Schlachter; Friedrich Tölle, Rentier.

1888 Wilhelm Röhr, Metzger. [13]

1891 (Adressbuch) Röhr, Metzgermeister; Duwe, Witwe; Hunke, Köchin; Kate, Rentier; Tölle, Rentier.

1894 (Adressbuch) Wilh. Röhr, Metzgermeister; Louis Kate, Rentner; Fr. Tölle, Rentner; Marie Duwe, Witwe; Sophie Hunke, Witwe, Köchin in der Volksküche.

1897 (Adressbuch) Wilhelm Röhr, Metzgermeister; Friedr. Tölle, Agent; Marie Duve, Witwe.

1901 (Adressbuch) Wilhelm Röhr, Schlachtermeister; Marie Duwe, Witwe; Minna Rosemeier, Schneiderin.

1904 (Adressbuch) Wilhelm Röhr, Schlachtermeister; Marie Büker, Schneiderin; Minna Rosemeier, Schneiderin.

1909 (Adressbuch) Röhr, Metzgermeister.

1912 (Adressbuch) Röhr, Hofschlachtermeister; Simon Röhr, Schlachter; Wilhelm Röhr jun., Schlachter; Knuppe, Witwe.

1914 (Adressbuch) Wilhelm Röhr, Hofschlachtermeister; Wilhelm Röhr, Schlachtermeister; Simon Röhr, Schlachtermeister.

1916 (Adressbuch) Wilhelm Röhr, Hofschlachtermeister; Wilhelm Röhr, Schlachtermeister; Simon Röhr, Schlachtermeister.

1918 (Adressbuch) Wilhelm Röhr, Hofschlachtermeister; Wilhelm Röhr, Schlachtermeister; Simon Röhr, Schlachtermeister.

1920 (Adressbuch) Wilhelm Röhr, Hofschlachtermeister; Wilhelm Röhr, Schlachter; Simon Röhr, Schlachtermeister.

1923 (Adressbuch) Wilhelm Röhr, Rentner; Wilhelm Röhr, Schlachtermeister; Simon Röhr, Schlachtermeister.

1925 (Adressbuch) Wilhelm Röhr, Rentner; Wilhelm Röhr, Schlachtermeister; Simon Röhr, Schlachtermeister.

1926 (Adressbuch) Wilhelm Röhr, Rentner; Wilhelm Röhr, Schlachtermeister; Simon Röhr, Schlachtermeister; Martha Peters, Verkäuferin; Johannes Kukuk, Schlachter.

Literatur

Wilhelm Butterweck, Die Geschichte der Lippischen Landeskirche, Schötmar 1926.

Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968.

Heinrich Stiewe, Pfarrhausbau in Lippe, in: Thomas Spohn (Hg.), Pfarrhäuser in Nordwestdeutschland (Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland; 100), Münster 2000.

Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 185 f.

Quellen

StadtA DT, L 69 Nr. 40;

LLB: ME-PK-10-174 (Bruchstraße 8–12, um 1910)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Archiv der Lippischen Landeskirche, 03.04 Klasse Detmold Nr. 7, Rechnungsbuch des Superintendenten Konrad Sustmann
  2. Georg Wegemann, Das Alter der Detmolder Wohnhäuser, Typoskript, Detmold 1957 (häufig mit ungenauen oder falschen Datierungen)
  3. Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 389 f.
  4. LAV NRW OWL, L 1, 1686 Aug. 17.
  5. LAV NRW OWL, L 83 A 7 K 73; vgl. auch LAV NRW OWL, L 69 Nr. 40.
  6. Archiv der Lippischen Landeskirche, 03.04 Klasse Detmold Nr. 7, Rechnungsbuch des Superintendenten Konrad Sustmann
  7. Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 185 f.
  8. Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 389 f.
  9. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  10. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  11. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  12. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  13. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.

Autor(innen)

Joachim Kleinmanns