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[[Datei:DT-Meierstr_DT BA 2585.jpg|thumb|Blick von Westen in die Meierstraße, 1905, StadtA DT, BA 2585]] | |||
[[Datei:DT-Meierstr_OWL_L77A_00104_0067.jpeg|thumb|Ausschnitt aus dem Vermessungsplan der Stadt Detmold des Leutnants Reineke mit dem Bereich Meierstraße, 1842, LAV NRW OWL: L 77 A Nr. 104, fol. 64]] | [[Datei:DT-Meierstr_OWL_L77A_00104_0067.jpeg|thumb|Ausschnitt aus dem Vermessungsplan der Stadt Detmold des Leutnants Reineke mit dem Bereich Meierstraße, 1842, LAV NRW OWL: L 77 A Nr. 104, fol. 64]] | ||
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Aktuelle Version vom 29. Oktober 2024, 14:34 Uhr
Meierstraße (Detmold) | |
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Ortsteil | Detmold (Kernstadt) |
Karte |
Die Meierstraße führt von der Langen Straße (in Höhe des Rathauses) zur Friedrichstraße. Dort überquert der Straßenzug die Werre und trägt den Namen Weerthplatz und geht nach Überquerung der Leopoldstraße in die Seminarstraße über.
Charakteristik
Die Straße ist bis zur Karlstraße auf der Nordseite, Meierstraße 2 bis 16, dicht mit giebelständigen Bürgerhäusern bebaut, auf der Südseite nur in der westlichen Hälfte, Meierstraße 1 bis 15. Dort folgt eine mittelalterliche Burgmannenstätte, die bis zur Schülerstraße durchgeht und ab 1731 mit einer lutherischen Kirche bebaut wurde.
Die Straße endete vor der Stadtmauer in Höhe der Karlstraße und wurde ab 1845 verlängert. Die Bebauung erfolgte hier mit traufständigen Häusern.
Name
Auf dem Stadtplan von 1660 Möhrstraße, 1687 und 1746 Mörthstraße (Moor), 1687 auch Mörderstraße.
Zum heutigen Namen wurde die Theorie aufgestellt, er stünde in Zusammenhang mit der Meierei, zu der sie führte, was eher unwahrscheinlich ist, da sie nicht genau dorthin führte und die Meierei schon 1736 vom Schlossplatz nach Johannettental verlegt wurde. Die zweite Theorie bezieht den Namen auf den Bürgermeister Meier, den Gastwirt des Hotels "Stadt Frankfurt".[1]
Geschichte
Die Straße soll ursprünglich von der östlichen Stadtmauer bis zur Bruchpforte gereicht haben. Ab 1559 bestand diese Fortsetzung nicht mehr, wohl wegen der Schlosserweiterung. Auf der platzartigen Erweiterung zur Wagenwende vor der Stadtmauer befand sich ehemals ein Brunnen. Der Durchgang zur Langen Straße wurde durch den Bau der Hofapotheke erheblich eingeschränkt.
Im August 1843 kam es zum Ankauf des Gartens Lorentz für den Weiterbau der Meierstraße durch den Magistrat. Der Tischler Georg Schröder, wohnhaft Meierstraße 8 wollte gegenüber dem Spritzenhaus neu bauen auf einem Teil des Plasmannschen Grabengartens. Schröder beschwerte sich dabei über die Mistgruben in der Meierstraße.[2] Zuvor mussten aber noch die hier stehenden Stallungen von Obermeier und Schuhmacher Henkler abgebrochen werden, wogegen diese protestierten. Als der Magistrat daraufhin die Abbruchverfügung zurückzog, beschwerte Schröder sich bei der Regierung und verlangte schleunigsten Abbruch der Stadtmauer und der Ställe.[3]
Daraufhin berichtete der Magistrat an die Regierung am 4. April 1844: In der Meierstraße gäbe es 5 Mistgruben und 2 Ställe, die bei Fortführung der Meierstraße nicht bestehen bleiben könnten. 3 sprängen in den Straßenraum vor und würden zugeworfen und gepflastert werden müssen, Schneider Pieper und Schuhmacher Hilker könnten ihre Mistgruben nicht nur mit Brettern abdecken. Der Hecklersche Stall ruhe mit einer Seite auf der Stadtmauer, die übrigen Mistgruben stünden nahe dem Schröderschen Hause (Meierstraße 8) und dürften ebenfalls nicht bleiben. Vom Obermannschen (Obermeierschen) Stall müsse wenigstens der überstehende Giebel am Schröderschen Hause abgeschnitten werden. "Es ist überhaupt ein großer Uebelstand hinter der Mauer, daß fast alle Hausbesitzer Stallungen und Mistgruben an solchen haben. Der Dünger liegt oft darin sehr hoch und sammelt sich in solchen stinkende Jauche, durch welche die Luft verpestet wird." Der Tischler Schröder verlange 100 Reichstaler für die Wegräumung seiner Mistgrube. Die Bestimmung im Lippstädter Stadtrecht, dass Mistgruben nicht bis über die Rinne gelegt werden [also grundsätzlich erlaubt seien], sei bei der vorgerückten Kultur nur als historische Notiz zu betrachten. "An allen übrigen Straßen der Stadt sind die Mistgruben längst verschwunden und liegen nur noch an der Stadtmauer." Den kleinen Hausbesitzern, die hinter dem haus keinen ausreichenden Raum haben, müsse man außerhalb der Stadt Mistgruben anweisen. Schließlich richtete der Magistrat die Frage an die Regierung, ob die Mistgruben gegen Entschädigung eingezogen werden sollten?[4]
1845 wurde dann die Meierstraße nach Osten geöffnet, verlängert und mit der Straße Im Kampe (jetzt Friedrichstraße) verbunden. Im Herbst 1847 sollte dann noch der Rest der Stadtmauer am Ende der Meierstraße abgerissen werden. Den Anwohnern der engen und feuchten Lemgoer Mauerstraße (jetzt Karlstraße), die dadurch nicht nur Raum, sondern auch Licht und Sonne gewannen, wurde aufgegeben, eine 5 Fuß hohe neue Mauer zu errichten und ihre Miststätten zu beseitigen. "So war auch dieses offenbar verwahrloste Viertel zwischen Kamp- und Meierstraße saniert, obwohl der Grabenweg selbst, 'auf welchem die physische und moralische Nothdurft den Koth ablagert', noch lange ein Anstoß erregender Winkel blieb."[5]
Hausstätten
- Meierstraße 1 (Detmold)
- Meierstraße 2 (Detmold)
- Meierstraße 3 (Detmold)
- Meierstraße 4 (Detmold)
- Meierstraße 5 (Detmold)
- Meierstraße 6 (Detmold)
- Meierstraße 7 (Detmold)
- Meierstraße 8 (Detmold)
- Meierstraße 9 (Detmold)
- Meierstraße 10 (Detmold)
- Meierstraße 11 (Detmold)
- Meierstraße 12 (Detmold)
- Meierstraße 13 (Detmold)
- Meierstraße 14 (Detmold)
- Meierstraße 15 (Detmold)
- Meierstraße 16 (Detmold)
- Meierstraße 17 (Detmold)
- Meierstraße 18 (Detmold)
- Meierstraße 19 (Detmold)
- Meierstraße 21 (Detmold)
- Meierstraße 23 (Detmold)
Literatur
Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225.
Rüdiger Henke, Die Straßen der Detmolder Kernstadt, Detmold 2013.
Quellen
LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 104: Vermessung der Stadt Detmold und ihrer nächsten Umgebungen, 1841 (enthält eine Karte der Meierstraße).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Rüdiger Henke, Die Straßen der Detmolder Kernstadt, Detmold 2013, S. 38 f.
- ↑ LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 121, fol. 234 ff.
- ↑ LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 121, fol. 245–247.
- ↑ LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 121, fol. 240.
- ↑ Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225, S. 211.