Heiligenkirchen: Unterschied zwischen den Versionen
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Heiligenkirchen ist seit 1970 ein Ortsteil der Stadt Detmold. Bis dahin war es Kirchspiel (Pfarrbezirk) und selbständige Bauerschaft, später Gemeinde im Amt Falkenberg bzw. nachfolgend Amt Detmold-Land. Es liegt 3 Kilometer Luftlinie südlich der Kernstadt Detmold im Tal der Berlebecke auf einer Höhe von etwa 140–160 m ü. NN. Im Nordosten begrenzt der Königsberg (220 m ü. NN) das Tal, im Südwesten der Höhenzug des Teutoburger Waldes mit der Grotenburg (386 m ü. NN). | Heiligenkirchen ist seit 1970 ein Ortsteil der Stadt Detmold. Bis dahin war es Kirchspiel (Pfarrbezirk) und selbständige Bauerschaft, später Gemeinde im Amt Falkenberg bzw. nachfolgend Amt Detmold-Land. Es liegt 3 Kilometer Luftlinie südlich der Kernstadt Detmold im Tal der Berlebecke auf einer Höhe von etwa 140–160 m ü. NN. Im Nordosten begrenzt der Königsberg (220 m ü. NN) das Tal, im Südwesten der Höhenzug des Teutoburger Waldes mit der Grotenburg (386 m ü. NN). | ||
Während letztere aus Osning-Sandstein und mittlerem Keuper besteht, bilden oberer und unterer Muschelkalk den Königsberg. Den Talboden prägt Auelehm. Am westlichen Ufer der Berlebecke hat sich als Hochgestade zwischen den Zuflüssen der Berlebecke fruchtbarer Lössboden abgelagert. Die wasserreichsten dieser Bäche sind, von Süd nach Nord, der Silberbach, der Bergmolchbach und der Grüttersbach. Von Osten mündet nur am südlichen Dorfrand die Wiembecke in die Berlebecke. Im weiteren Verlauf bleibt das Ostufer ohne Zuflüsse. | Während letztere aus Osning-Sandstein und mittlerem Keuper besteht, bilden oberer und unterer Muschelkalk den Königsberg. Den Talboden prägt Auelehm. Am westlichen Ufer der Berlebecke hat sich als Hochgestade zwischen den Zuflüssen der Berlebecke fruchtbarer Lössboden abgelagert. Die wasserreichsten dieser Bäche sind, von Süd nach Nord, der Silberbach, der Bergmolchbach und der Grüttersbach. Von Osten mündet nur am südlichen Dorfrand die Wiembecke in die Berlebecke. Im weiteren Verlauf bleibt das Ostufer ohne Zuflüsse. | ||
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Die Hofstellen Dammeier, de Soneke (später: Timmer) und Grote wurden mit jeweils rund 20 Hektar vom Hof Watermeier abgespalten. Das kann erst nach 1036 geschehen sein, denn als in diesem Jahr das Zehntrecht an das neu gegründete Paderborner Busdorf-Stift übertragen wurde, war der Hof noch eine curtis dominicalis. Wahrscheinlich fand der Teilungsvorgang im 12. Jahrhundert statt. Während Grote inmitten seines geschlossenen Besitzes rechts der Berlebecke baute, siedelten die beiden anderen nahe dem Kirchhof, trotzdem sie vorwiegend rechts der Berlebecke, am Königsberg, Streubesitz erhielten. Auch der Hof Wellner ist aus dem ursprünglichen Königshof herausgelöst und baute links der Berlebecke, obwohl sein Land auf dem rechten Ufer lag. Erst 1859 versetzte er sein Haus vom Krugplatz auch dorthin ([[Schauinsland 27/27a (Heiligenkirchen)]]). Vom Hof Köllermeier wurde das Kolonat Siesenop abgespalten. Lediglich der Meier zu Wantrup konnte seinen Landbesitz zusammenhalten und wurde dadurch zum größten Hof der Bauerschaft. | Die Hofstellen Dammeier, de Soneke (später: Timmer) und Grote wurden mit jeweils rund 20 Hektar vom Hof Watermeier abgespalten. Das kann erst nach 1036 geschehen sein, denn als in diesem Jahr das Zehntrecht an das neu gegründete Paderborner Busdorf-Stift übertragen wurde, war der Hof noch eine curtis dominicalis. Wahrscheinlich fand der Teilungsvorgang im 12. Jahrhundert statt. Während Grote inmitten seines geschlossenen Besitzes rechts der Berlebecke baute, siedelten die beiden anderen nahe dem Kirchhof, trotzdem sie vorwiegend rechts der Berlebecke, am Königsberg, Streubesitz erhielten. Auch der Hof Wellner ist aus dem ursprünglichen Königshof herausgelöst und baute links der Berlebecke, obwohl sein Land auf dem rechten Ufer lag. Erst 1859 versetzte er sein Haus vom Krugplatz auch dorthin ([[Schauinsland 27/27a (Heiligenkirchen)]]). Vom Hof Köllermeier wurde das Kolonat Siesenop abgespalten. Lediglich der Meier zu Wantrup konnte seinen Landbesitz zusammenhalten und wurde dadurch zum größten Hof der Bauerschaft. | ||
Bis um 1900 ist Heiligenkirchen eine landwirtschaftlich geprägte Streusiedlung, die auf vier großen Höfen gründet und durch Höfeteilungen zu einer größeren Zahl an Stätten oder Kolonaten kam. Im 19. Jahrhundert führte das Bevölkerungswachstum zur Bildung zahlreicher Binnenkotten und Neuwohnerstätten, meist als Straßenkötter. Der Schwerpunkt verschob sich durch den Chausseebau zur [[Paderborner Straße (Heiligenkirchen)]]. | |||
Mit dem Umzug des Wellnerschen Kolonats Nr. 9 auf den Wellnerberg und der Errichtung eines großen Bruchsteinhauses als Gasthaus auf dem ehemaligen Wellnerschen Hofraum begann an der heutigen [[Denkmalstraße (Heiligenkirchen)]] ab 1860 eine Siedlungsverdichtung in einer dorf-untypischen Massivbauweise, welche der Straße den Namen "Neustadt" einbrachte. 1894 begann auch die Aufsiedlung des Hohlen Wegs von der Denkmalstraße ausgehend nach Süden. Ab 1903 erschloss der "Gemeinnützige Bauverein GmbH" die Simonshöhe und es entstanden private Neubauten [[Am Krugplatz (Heiligenkirchen)]]. | |||
Ab 1900 kam es zu einer mehr oder weniger planmäßigen Anlage einer dem Dorf fremden und ebenso dorffern an der nördlichen Peripherie gelegenen Villenkolonie durch die Investoren Friedrich Pieper uznd C. Urhahn. Nach Pieper wurde die Siedlung "Friedrichshöhe" benannt und später auch die dort gelegene "Friedrich-Pieper-Straße". | |||
==Ortsansichten, Pläne== | |||
==Ortsname== | ==Ortsname== | ||