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Bismarckstraße 5 (Detmold)

Aus lippe-haeuser-wiki.de
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Bismarckstraße 5 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeBismarckstraße (Detmold)
Hausnummer5
Karte
© OpenStreetMap contributors
Adressbuch von 1901
GemeindeDetmold
HausnummerD 209

Zwei 1884 neu angelegte Hausstätten mit den Quartier-Nrr. D 208 und D 210 wurden offenbar 1895 mit der Quartier-Nr. D 209 vereinigt.[1]

Geschichte

Bauherren waren die beiden Hoftischler Louis und Fritz Begemann, welche, jeder für sich, 1884 die Häuser D 208 und D 210 errichteten. Sie werden so auch im Adressbuch 1887 aufgeführt, jeweils mit den ledigen Mieterinnen Hermine Dreves und Emilie Dreves. Während Kittel von einem wenig wahrscheinlichen Abbruch im Jahr 1895 ausgeht,[2] scheint es sich doch eher um die Vereinigung beider Häuser zu einem Doppelhaus, nun unter der Quartiernummer D 209 zu handeln. Sie haben anfangs (bis 1897) die Adresse Bismarckstraße 5 und 5I. Aus Lageplänen geht hervor, dass das Haus D 209 das westliche Eckhaus an der Einmündung der Lortzingstraße war.[3]

1895 erwarben die bisherigen Mieterinnen, die Schwestern Mathilde und Ida Kuntze, das Haus, in dem sie ein Mädchen-Pensionat betrieben.[4] Um 1922 ging das Haus in das Eigentum des prakt. Arztes Dr. med. Reinhard Schafft über, der hier schon im Adressbuch von 1916 als Mieter nachgewiesen ist.

Abbruch um 1975 und Überbauung mit der Volksbank Detmold.

Gebäude

Bismarckstraße 5, links Nr. 7, im Hintergrund Nr. 3 und das Landestheater, um 1970, StA DT, BA 138
Bismarckstraße 5 (links), Überbauung mit dem Gebäude der Volksbank. Dahinter der Neubau der Deutschen Bank, 1976, Foto: Michael Schnittger, LLB, BA DT-11-27

Traufständiger zweigeschossiger Bruchsteinbau, sieben Achsen, davon 3 als dreigeschossiger Mittelrisalit, Walmdach. Rechts zweiachsiger Anbau mit Wintergarten im Obergeschoss. Fenster im Mittelrisalit rundbogig geschlossen, seitlich jedoch Stichbögen.

Inschriften

Eigentümer*innen, Beewohner*innen

1884 D 209, Friedrich und Louis Begemann, Tischler.[5]

1887 ohne Quartier-Nr.: Louis Begemann, Hoftischler; Hermine Dreves, Frl. / 5I, ohne Quartier-Nr.: Fritz Begemann, Hoftischler; Emilie Dreves, Frl.[6]

1891 D 208: Gebr. Begemann, Hoftischler; D 209: F. Begemann, Hoftischler; Hunger, Hauptmann; D 210 (Bismarckstraße 5I): Louis Begemann, Hoftischler; Brandt, Regierungssekretär; Koch, Kunstmaler.[7]

1894 D 209, L. Begemann, Hoftischler; Frl. Ida Kuntze; Frl. Marie Kuntze, Pensionat; 5I: Emma Hartje, Witwe; Luise Plaßmann, Frl.[8]

1897 Frl. Ida und Mathilde Kuntze, wissenschaftliche Erziehungsanstalt für junge Mädchen u. Privatschule; Ida Kuntze, Zivilingenieurs-Witwe; 5I: Emma Hartge, Witwe; Louise Plesmann, Frl.[9]

1901 Geschwister Kuntze; Pensionat; Mathilde Kuntze, Pensionatsvorsteherin; Ida Kuntze, Pensionatsvorsteherin; Ida Kuntze, Zivilingenieurs-Witwe.[10]

1904 Geschwister Kuntze; Pensionat; Mathilde Kuntze, Pensionatsvorsteherin; Ida Kuntze, Pensionatsvorsteherin; Ida Kuntze, Zivilingenieurs-Witwe.[11]

1909 Geschwister Kuntze; Pensionsinhaberinnen.[12]

1912 Eigentümerin: Fräulein Kuntze; Bewohner*innen: v. Wachter, Oberst und Regiments-Kommandeur.[13]

1914 Eigentümer*innen: Geschwister Kuntze; Bewohner*innen: Georg von Wachter, Oberst und Regimentskommandeur.[14]

1916 Eigentümer*innen: Geschwister Kuntze; Bewohner*innen: Dr. med. Reinhard Schafft, prakt. Arzt; Luise Schwarze, Haushälterin; Mathilde Kuntze, Schulvorsteherin; Ida Kuntze, Lehrerin.[15]

1918 Eigentümer*innen: Geschwister Kuntze; Bewohner*innen: Mathilde Kuntze, Schulvorsteherin; Ida Kuntze, Lehrerin; Dr. med. Reinhard Schafft, prakt. Arzt; Luise Schwarze, Haushälterin.[16]

1920 Mathilde Kuntze, Schulvorsteherin; Ida Kuntze, Lehrerin; Dr. med. Reinhard Schafft, prakt. Arzt.[17]

1923 Dr. med. Reinhard Schafft, prakt. Arzt; Marta Poppen, Witwe; Johanne Schrader, Witwe.[18]

1925 Dr. med. Reinhard Schafft, prakt. Arzt.[19]

1926 Dr. med. Reinhard Schafft, prakt. Arzt; Dr. med. M. Frenzel, Kreisarzt; Ernst Zelz, Polizei-Inspektor a. D.; Johanne Schrader, Witwe.[20]

Literatur

Quellen

LAV NRW OWL, L 92 A Nr. 4377: Ausweisung der Mühlenwiese zu Bauplätzen, 1873–1907.

LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 4392: Verkauf von Bauplätzen an der Mühlenwiese in Detmold an Hoftischler Begemann, 1882–1895, 1914–1918, enthält auch einen kolorierten Lageplan von 1883.

LAV NRW OWL, L 100 / Direktion der Lippischen Fideikommissverwaltung, Nr. 258: Verkauf bzw. Abtretung von Bauplätzen auf der Mühlenwiese in Detmold, 1879–1919.

StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.

StadtA DT, BA 136: Foto.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  2. StadtA DT, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (Bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  3. LAV NRW OWL, L 92 A Nr. 4377, fol. 179 u. 239.
  4. LAV NRW OWL, L 92 A Nr. 4392.
  5. Adreßbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1884.
  6. Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 2. Aufl., Detmold 1887.
  7. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1891.
  8. Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 4. Aufl., Detmold 1894.
  9. Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897. Die Erstgenannten sind Eigentümerinnen.
  10. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
  11. Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.
  12. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.
  13. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912.
  14. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.
  15. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.
  16. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.
  17. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.
  18. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.
  19. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.
  20. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns