Am Markt 32 (Bad Salzuflen)
OrtsteilBad Salzuflen (Kernstadt)
StraßeAm Markt (Bad Salzuflen)
Hausnummer32
Karte
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Adressbuch von 1901Ja
GemeindeSalzuflen
HausnummerMarktstraße 07

Das sogenannte Haus Gießenbier, bis 1879 Salzuflen Nr. 9, zählt neben dem angrenzenden Haus Barkhausen (Am Markt 34) und dem gegenüberliegenden Rathaus zu den bedeutendsten Renaissance-Bauten der Stadt Salzuflen.

Geschichte

 
Am Markt 32, erbaut 1531-1533 für den Salzufler Bürgermeister Jost Gießenbier [der Ältere], neuer Renaissance-Giebel um 1590 nach dem Vorbild des gegenüberliegenden Rathaus Foto: Heinrich Stiewe, 2005
 
Der Reliefstein von 1602 am Haus Markt 32 mit Darstellungen des Sündenfalls und Wappen der damaligen Hausbesitzer Jost Gießenbier [der Jüngere] und Margarethe Schütte, Foto: Heinrich Stiewe, 2005
 
Emil Zeiß: Der Markplatz von Salzuflen, Zeichnung von 1870, Lippische Landesbibliothek Detmold, 1 S 6. Ansicht von Norden, im Vordergrund das Rathaus, in der Bildmitte die Häuser Barkhausen und Gießenbier (Am Markt 34 und 32)

Das Gebäude wurde im Jahr 1533 für Jobst Gießenbier (gest. um 1552) errichtet, der einer der führenden Familien der Stadt entstammte und seit 1519 als Bürgermeister von Salzuflen amtierte.[1]

Gebäude

Das Haus wurde laut dendrochronologischer Untersuchung und inschriftlicher Datierung in den Jahren 1530/31 bis 1533 errichtet wurde.[2] Es steht in Beziehung zu wichtigen Bauten der Renaissance. Ein am Gebäude erkennbares Steinmetzzeichen findet sich ebenfalls an den Schlössern Neuhaus bei Paderborn und Stadthagen sowie am Salzufler Rathaus.ii Der Stufengiebel des Hauses Gießenbier wurde um 1590 im Stil der Renaissance mit seitlichen Voluten und kleinen, lilienbekrönten Obelisken umgestaltet, wobei man sich ganz deutlich am Giebel des Rathauses orientierte. Die heute vorhandene ornamentale Bekrönung auf dem obersten Giebelgeschoss ist eine Rekonstruktion der Zeit um 1910.

Die Fassade ist in ihrer Gestaltung ansonsten relativ schlicht. Das ursprünglich vorhandene Dielentor wurde wohl schon im 18. Jahrhundert durch die vorhandene zweiflügelige Eingangstür ersetzt, deren Einfassung zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch die Gewände der beiden großen Schaufenster nachempfunden wurden. Über dem Portal ließ 1602 das Ehepaar Jost Gießenbier und Margarethe Schütte einen Reliefstein mit drei Szenen der Sündenfallsgeschichte anbringen. Es handelte sich ursprünglich vermutlich um die dekorative Brüstung einer Utlucht, die schon 1870 nicht mehr vorhanden war, als Emil Zeiß die Häuser Gießenbier und Barkhausen zeichnete.

Inschriften

Inschriftstein "Anno 1533" über der Eingangstür des 18. Jahrhunderts.

Am Relief Wappen der Erbauer mit Initialen "IG" (Jost Gießenbier) und "MS" (Margarethe Schütte) sowie Jahreszahl "1602".

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

Adreßbuch 1901: (Marktstr. 7) Erben Barkhausen[3]

Adreßbuch 1926: (Markt 7) (Stadt Bad Salzuflen) Meier, Wilhelm, Zimmerer; Meier, Gustav, Malermeister; Drewes, Karl, Buchdruckermeister; Hüls, Adolf, Zimmerer[4]

Literatur

Vorlage:LindeSalzuflen2007

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vorlage:LindeSalzuflen2007, S. 87.
  2. Die Baugeschichte nach Vorlage:LindeSalzuflen2007, S. 87.
  3. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901 Digitalisat, S. 120.
  4. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926 Digitalisat, S. 407.

Autor*innen

Roland Linde