Papenwinkel 12 (Schwalenberg)
Papenwinkel 12 (Schwalenberg) | |
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Ortsteil | Schwalenberg |
Straße | Papenwinkel (Schwalenberg) |
Hausnummer | 12 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | |
Gemeinde | Schwalenberg |
Hausnummer | 053 |
Gemeindehaus, ehem. Pfarrhaus, Schwalenberg Nr. 53. Das vorhandene Gebäude von 1694 [i].
Geschichte
1694 [i] erbaut, vom Vorgängerbau (dem alten Papenhof) keine Nachrichten.
Mitte der 1920er Jahre als Pfarrscheune und Kleinkinderschule genutzt.[1] Nach einer Modernisierung 1977 Pfarrwohnung und Gemeindezentrum.
Als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Schieder-Schwalenberg eingetragen, Nr. 17.
Gebäude
Giebelständiger zweigeschossiger Fachwerkbau, dreischiffig, breites Seitenschiff links, Satteldach. Das Erdgeschoss Anfang 20. Jh. massiv erneuert, dabei das Tor zu einer breiten Eingangstür verkleinert. Fenster mit gemauerten Stichbögen. Aufgeputzte Eckqauderung.
Erdgeschoss mit ehemaliger Mittellängsdeele, ehem. Torsturz mit lateinischer Inschrift (s. u.)
Ober- und Dachgeschosse leicht über Stichbalken vorkragend, Obergeschoss zweifach verriegelt mit nach innen weisenden Fußstreben. Giebel oberhalb des Kehlbalkens verbrettert, in der Spitze Lippische Rose.
Satteldach mit Sollingplatten-Deckung, an der Westseite Vollwalm.
Inschriften
Auf dem Torriegel: "EXEMPLUM HOC RELIGIONIS NON STRUCTURÆ VOLENTE DEO ILLUSTRIS. ET CLEMENTISS. DOM SIMON HENR. COMES ET NOB DOM. DE LIPPIA ABSOLUT. DOM DE VIANEN ECCLESIARUM COMIT LIPP EPISCOPUS EXTARE ET SUA LIBERALITATE PATRIAM BREMENSES CUNCTOS AJOS FIDELES SUBDITOS SCHWALENBERGENSES AD PROMOTIONEM FIDEI JUVARE ANNO 1694 VOLUIT."
(Übersetzung: Dieses Beispiel für die Frömmigkeit, nicht der Baukunst, hat mit Gottes Willen unser erlauchter und gnädiger Herr Simon Henrich, Graf und Edler Herr zur Lippe, absoluter Herr von Vianen, Bischof der Kirchen der Grafschaft Lippe errichtet und in seiner Freiherzigkeit das vaterland, alle bremer und die treuen Schwalenberger Untertanen in der Erhebung des Glaubens stärken wollen. Im Jahre 1694.)[2]
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
Die Namen der Pfarrer:[3]
1. Hermann, um 1228 Priester zu Schwalenberg.
2. Lambertus, Pleban von 1244–1258.
3. Berthold, 1245–1274.
4. Lippoldus, 1287 genannt.
5. Johannes, 1287 Kaplan in der Burg (castro Sualenberg).
6. Konrad, 1309 und 1314 als plebanus genannt.
7. Hermann, 1339 erwähnt.
Aus dem 15. Jh. sind keine Schwalenberger Priester bekannt.
8. Ekhard Leuwerink, um 1540–1552.
9. Egbertus a Landa, erwähnt 1549, Erbauer des Pfarrhauses.
10. Tile von Mengersen, 1553–.
11. Johann Schmidt, um 1576.
12. Johann Ehlebracht, 1578–1587, ergriff wegen Ehebruchs 1587 die Flucht und ließ seine Frau Margarete Resen aus Horn mit 5 Kindern zurück.
13. Henrich Mandelsen, 1587, zuvor Kapellan in Lügde.
14. Hermann Steinmeier, 1587–1598 (?).
15. Johann Haase, 1599–1610. 1604/05 wurde das nächst der Wehme gelegene Haus, welches zur Pfarre gehörte, angekauft, um die Kirche zu erweitern.
16. Ulrich Pierius, 1610–1628, rief 1626 die Rektorschule ins Leben. 1633 nach Lage berufen.
17. Laurentius, 1628–1633.
18. Henrich Sartorius (Schröder), 1633–1637.
20. Hermann Wilhelm Obenolius, 1645–1659 († 2.8.1659), erheiratet mit Elisabeth Tecklenburg.
21. Henrich Hermann Grabbäus, 1659–1677, Sohn des Pastors Grabbäus in Schötmar. 1677 nach Heiligenkirchen versetzt.
22. Hermann Farwich, 1677–1684, zuvor in Heiligenkirchen, † 1684. Verheiratet mit Anna Christina Pierius.
23. Paulus Sartorius, 1684–1692, seit 1683 Farwichs Gehilfe. † 1692. Verheiratet mit Ernestine Juliane Pierius.
24. Johann Konrad Stöcker, 1693–1740, zuvor Pastor in Hohenhausen. Johann Conrad Stöcker, * Donop um 1656 † Schwalenberg 15.4.1740, ‡ 27.4.1740, 1675 bis 1678 Rektor an der Schule in Salzuflen, 1680 bis 1693 Pastor in Hohenhausen, seit 1693 Pastor in Schwalenberg. Bei seinem Amtsantritt in Schwalenberg wurde der alte Papenhof zum neuen Pastorenhaus umgebaut. Verh. 1. Ehe mit Sophia Catharina Schachts oder Schachten, * um 1659, ‡ Hohenhausen 13.12.1692; verh. 2. Ehe Schwalenberg 1693 mit Ernestina Juliana Pierius, Witwe seines Vorgängers Pastor Paulus Sartorius in Schwalenberg, * um 1664, ‡ Schwalenberg 3.8.1723. Nichte und adoptierte Pflegetochter des Pastors Farwich in Schwalenberg. Ein Sohn war Theodor Theophilus, * um 1690, der sein Nachfolger wurde.
25. Theodor Theophilus Stöcker, 1740–1756, † 1756.
26. Johann Ernst Pählig, 1758–1762, zuvor 1751–1758 Pastor in Almena. Geboren in Hiddesen.
27. Anton Philipp Ernst Neubourg, 1763–1777, zuvor Pastor in Blomberg, 1777 nach Schötmar berufen.
28. Wilhelm Friedrich Mücke, 1777–1799, zuvor Pastor in Lipperode, † 8.5.1799 im 72. Lebensjahr. Verheiratet mit Amalie Katharine Hilger(n), † März 1803.
29. Heinrich Wilhelm Clüsener, 1800–1827, geb. in Soest. Sein Sohn Heinrich wurde 1821 sein Gehilfe und 1827 sein Nachfolger.
30. Heinrich Clüsener, 1827–1844, 1844 nach Lage berufen. 1828 (Volkszählung) Pastor Clüsener.
31. Wilhelm Heinrich Nikolaus Zeiß, 1844–1885, zuvor zweiter Pastor in Schötmar. Trat zum 1.7.1885 in den Ruhestand und starb 23.5.1887 in Heiligenkirchen.
32. Alexander Zeiß, * 8.8.1861 in Horn als Sohn des Pastors Emil Zeiß. 1884/85 Pfarrgehilfe, 1885 Vikar und seit 1.11.1885 Pastor in Schwalenberg. Verheiratet (25.4.1888 in Detmold) mit Wilhelmine Lohmeyer aus Falkenhagen († 16.8.1890).
1901 (Adressbuch) Alexander Zeiß, Pastor; Frl. Johanna Zeiß.
1926 (Adressbuch) Alexander Zeiß, ev. Pfarrer.
Literatur
Wilhelm Butterweck, Die Geschichte der Lippischen Landeskirche, Schötmar 1926.
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Karl Eckart, Schwalenberg. Kontinuität und Wandel. Vom Flecken zum Stadtteil. Eine Chronik, hg. von der Bürgerstiftung Schwalenberg, o. O. 2008, S. 108.
- ↑ Karl Eckart, Schwalenberg. Kontinuität und Wandel. Vom Flecken zum Stadtteil. Eine Chronik, hg. von der Bürgerstiftung Schwalenberg, o. O. 2008, S. 108.
- ↑ Wilhelm Butterweck, Die Geschichte der Lippischen Landeskirche, Schötmar 1926, S. 581–586.