Lange Straße 74 (Detmold)

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Lange Straße 74 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeLange Straße (Detmold)
Hausnummer74
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
HausnummerD 031

1825 gegründete Hausstätte, Quartiernummer: D 31; bis 1909 Lemgoer Straße 4, ab 1912 Lange Straße 44, seit 1923 Lange Straße 74.

Geschichte

Der Hausplatz wurde mit 5 weiteren am östlichen Rand aus dem Gelände des fürstlichen Lustgartens ausgewiesen.[1] Grund war der Mangel an Wohnungen.[2]

Investoren für alle 6 Häuser waren Mauermeister Rakelmann aus Detmold und Zimmermeister Kuhlemann aus Lemgo. Um einen Anreiz zu schaffen erhielten die Häuser Steuerfreiheit für Gewerbe und Handel. Da sie außerhalb der Stadtmauer errichtet wurden, unterstanden sie Neustädter Jurisdiktion. Gebaut wurde nach einem einheitlichen Entwurf. Die Fassaden mussten verputzt werden und einen Ölanstrich erhalten, um massive Bauweise vorzutäuschen. Nebengebäude durften nur auf der Rückseite gebaut werden.

Das Haus wurde 1945 wie das Nachbarhaus Lange Straße 72 zerstört.

Gebäude

Lange Straße 74 (rechts), 1891, StadtA DT, BA 2570

Vorgängerbebauung war ein 1945 zerstörtes traufständiges zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Putzfassade, Halbwalmdach, fünf Fensterachsen, Mitteleingang mit zweiläufiger Freitreppe, um 1890 im Obergeschoss mittig Balkon, Obergeschossfenster zur Straße mit Markisen, 3 Dachgauben. Am Nordostgiebel Ladeluke für den Dachboden.

Inschriften

Eigentümer*innen, Besitzer*innen

1825 Witwe Caroline Freymann, Obristkeutnant, <Witwe>

1832 Wilhelm Quentell, Kaufmann, <Witwe>[3]

1871 (Adressbuch) Quentell, Witwe, Rentnerin; von Meysenbug, Seconde-Leutnant; Anna Quentell, Fräulein; Ida Quentell, Fräulein.

1884 (Adressbuch) Eigentümer*innen: Quentells Erben; Bewohner*innen: Ida von Meysenbug, Schloßhauptmanns-Witwe; Gustav Quentell, Maler; Anna Quentell, Frl.

1887 (Adressbuch) Eigentümer*innen: Quentells Erben; Bewohner*innen: Sophie Freifrau von Meysenbug, Hofmarschall-Witwe; Gustav Quentell, Maler.

1891 (Adressbuch) Quentel, Rentier; Freifrau von Meisenbug, Hofmarschall-Witwe.

1894 (Adressbuch) Eigentümer*innen: Quentells Erben; Bewohner*innen: Gustav Quentell, Maler; Otto von Meysenbug, Major a. D.; Sophie von Meysenbug, Hofmarschalls-Witwe;

1897 (Adressbuch) Eigentümer*innen: Quentells Erben; Bewohner*innen: Sofie Freifrau von Meysenbug, Hofmarschall-Witwe; Otto Freiherr von Meysenbug], Major, Kammerherr.

1901 (Adressbuch) Eigentümer*innen: Quentells Erben; Bewohner*innen: Sofie Freifrau von Meysenbug, Hofmarschall-Witwe; Otto Freiherr von Meysenbug, Major, Kammerherr.

1904 (Adressbuch) Eigentümer*innen: Quentells Erben; Bewohner*innen: Sofie Freifrau von Meysenbug, Hofmarschall-Witwe; Otto Freiherr von Meysenbug, Major, Kammerherr.

1909 (Adressbuch) Eigentümer: Paul Metzentin; Bewohner*innen: Meier, Rentnerin; Michaelis, Witwe; Michaelis, Modistin; Plaut, Witwe; Wißbrunn, Schuhgeschäft; Burne, Ehefrau.

1912 (Adressbuch) Eigentümer: Paul Metzentin; Bewohner*innen: Michaelis, Witwe; Plaut, Witwe; Michaelis, Fräulein; Michaelis, Putzgeschäft; Wißbrunn, Witwe; Wißbrunn, Schuhgeschäft; Marx, Dekorateur.

Literatur

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAV NRW OWL, L 92 A Tit. 178 Nr. 86.
  2. LAV NRW OWL, L 98 Nr. 68, unfol., Randnotiz Fürst Leopolds vom 25.1.1825.
  3. Über die dem Kaufmann W. Quentell 1832 erteilte Konzession zur Handlung siehe LAV NRW OWL, L 92 A Nr. 4234: Handelskontrakt des Kaufmanns Wilhelm Quentell aus Bremen, 1832–1845; LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 174: Handelskonzession für den Kaufmann W. Quentell aus Bremen in der Neustadt Detmold, 1832–1833; zu den Beziehungen der Familie Quentell zur Familie von Meysenbug (im Nachbarhaus Lange Straße 76 vgl. Lipp. Mitt. 22, 1953, S. 48 f. und Ausstellungskatalog "Wir zeigen Profil", Detmold 1990, S. 30.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns