Ameide 8 (Detmold)

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Ameide 8 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeAmeide (Detmold)
Hausnummer8
Karte
Adressbuch von 1901Nein

An dieser Stelle stand bis zu ihrem Abriss 1964 die Scheune der benachbarten Mittelmühle.

Geschichte

Die 1964 abgerissene Scheune war 1877 neu erbaut worden.[1]

An ihrer Stelle wurde 1977 das "neue Haus" (vielleicht Leibzucht) des Lakehofs bei Belle, Stadt Horn-Bad Meinberg, als Gaststätte für das Lippische Landesmuseum wiederaufgebaut. Zu diesem Gebäude siehe Lakeweg 9 (Belle). Es war 1976 stark verfallen und dem Landesverband Lippe geschenkt worden, dessen Bauabteilung Abbau und Wiederaufbau leitete. Die innere Aufteilung dabei stark für die neue Nutzung verändert.

Gebäude

Modernes Kellergeschoss mit Sichtbetonsockel, darüber Fachwerkgebäude von 1781 [i]. Zweistöckig ohne Vorkragung des oberen Stockwerks, Halbwalmdach. Eng gestellte Ständer, zwei Riegelketten je Stockwerk. Ungewöhnlich sind die kurzen Streben von Ständer zu Ständer, fischgrätartig in übereinanderliegenden Gefachen. Ausfachung in Backstein. Eckständer mit säulenartiger Schnitzerei. Erdgeschossrähme mit Inschriften. Türständer und hoher Sturz mit Flachschnittornament, Topfblumen mit Tulpenranken, Rose und Stern, zwei runde Medaillons mit den Namen der Erbauer, auf den Türständern Richtdatum und Zimmermeister.

Im Erdgeschoss im hinteren Bereich ursprünglich ein Backraum mit angebautem großen Backofen. Rechts vom Eingang halb tiefer Keller und Upkammer. Die linke unterkellerte Hälfte ursprünglich mit Wohnräumen und Hinterladerofen. Zwischen Stube und hinterer Kammer eine Schrankwand. Die Kammer wohl Schlafkammer, Befunde für einen angebauten Aborterker.[2]

Inschriften

Erdgeschossrähm vorn: "LASZ DEINE HAND DES ABENDS NICHT AB. DENN DU WEIST NICHT OB DIS ODER DAS GERATHEN WIRD. UND OBS BEIDES GERIETHE SO WÄRE ES DESTO BESSER. PRED. PSALM. CAP. XI VRS VI ANO MDCCLXXXI"

Medaillons auf dem Türsturz links: "JOHAN / WILHELM / LAKEMEIER / UND", rechts: "FRIEDERIKA / HENRIETTA / GELHAUS / 1780/81".

Auf den Türständern: "DEN 7. AUGUST ANNO 1781 / DER M HONNER".

Auft dem breiten Ständer über dem Sturz: "MIT GOTT IN EINER JEDEN SACH ANFANG UND ENDE MACH", darunter war stark verwittert eine Fortsetzung, wohl zu ergänzen als "MIT GOTT GERÄT DER ANFANG WOHL, AM ENDE MAN GOTT DANKEN SOLL."[3]

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

Landesverband Lippe.

Literatur

Heinrich Stiewe, Lippische Bauernhöfe des 16.–19. Jahrhunderts (Schriften des Lippischen Landesmuseum, hg. v. Friedrich Hohenschwert; 1), Detmold 1985.

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAV NRW OWL, D 73/4 Nr. 6299: Ansichten, Querschnitte, Grundrisse von einer neuen Scheune bei der Mittelmühle in Detmold, 1877.
  2. Heinrich Stiewe, Lippische Bauernhöfe des 16.–19. Jahrhunderts (Schriften des Lippischen Landesmuseum, hg. v. Friedrich Hohenschwert; 1), Detmold 1985, S. 25–57.
  3. Heinrich Stiewe, Lippische Bauernhöfe des 16.–19. Jahrhunderts (Schriften des Lippischen Landesmuseum, hg. v. Friedrich Hohenschwert; 1), Detmold 1985, S. 33.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns