Gartenstraße 16 (Detmold)

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1865 als Doppelwohnhaus mit Gartenstraße 14 erbaut. Ehem. Quartier-Nr. B 162.

Geschichte

1865 als Doppelwohnhaus erbaut, die südliche Hälfte erwarben Obergerichtdirektor Gisbert Rosen (* 21. August 1808 Göttingen, † 17.1.1876 Detmold)[1], ein Freund des Komponisten Robert Schumann,[2] und sein Sohn Alfred Rosen.

Gisbert Rosen war der Sohn von Dr. Friedrich Ernst Ballhorn-Rosen] und Charlotte Eisendecher. Er war verheiratet mit Emilie Hermine Johanna Meyer aus Sternberg. [3]

Nach dem Tod Gisberts bewohnten sein Sohnes Alfred (* 23.6.1843 Detmold, † 19.2.1919 Brake) und die ledige Tochter Fanny Fanny (* 13.7.1840 Detmold, † 21.1.1921 Detmold) das Haus. Ihre jüngere Schwester Leni war bereits am 6.6.1864 verstorben.

Alfred Rosen war ledig und ohne Nachkommen. 1912 Beförderung zum Geh. Justizrat.

Das Haus blieb in Familienbesitz, nachdem es nach Fannys Tod 1921 an den Cousin Friedrich Rosen gelangte.

Eintragung in die Denkmalliste 22.5.1991, Nr. 378.

Gebäude

Gartenstraße 16 und 14, Ansicht von Westen, 2012, Foto: Magnus Titho

Traufständiger, zweigeschossiger Putzbau mit Satteldach, zwei Eckrisaliten, Eingänge in den Giebelseiten, dort Mittelrisalite mit hohem Treppenhausfenster. Schieferdach in englischer Deckung.

Die beiden Haustüren gerahmt durch Werksteinpilaster mit klassischen Kämpferprofilen und profilierten Stürzen.

In Nr. 14 reiche zweiflügelige Tür vom Ende des 19. Jh. in spätklassizistischen Formen mit geschmiedeten Fenstergittern aus Akanthus- und Palmettenranken, die das Monogramm MT/TM umschließen.

Nr. 16 hat noch die schlichtere, spätklassizistische Haustür der Bauzeit, jedoch ohne die Eisensprossen-Gitter an der Verglasung. Einfriedung durch Eisengitter auf niedrigen Mauern zwischen Werksteinpfeilern mit klassisch profilierten Abdeckungen. In den Gittern dichtgereihte Kielbogenlanzetten, darüber Fries aus liegenden Halbkreisen und einfaches Rankenornament.

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1871 (Adressbuch) Obergerichtsdirektor Rosen, Rechtsanwalt Dr. iur. Alfred Rosen und Fräulein Fanny Rosen.

1884 (Adressbuch) Eigentümer und Bewohner Landrichter Dr. Alfred Rosen, weitere Bewohner: Gymnasial-Lehrer Eduard Endert, Fräulein Fanny Rosen.

1887 (Adressbuch) Landrichter Dr. Alfred Rosen, weitere Bewohner: Gymnasial-Lehrer Eduard Endert, Fräulein Fanny Rosen.

1891 (Adressbuch) Landgerichtsrat Dr. iur. Rosen (E); Gymnasiallehrer Eduard Endert; Fräulein Fanny Rosen.

1894 (Adressbuch) Landgerichtsrat Dr. Alfred Rosen; Frl. Fanny Rosen; Gymnasialoberlehrer Eduard Endert.

1897 (Adressbuch) Landgerichtsrat Dr. Alfred Rosen; Frl. Fanny Rosen.

1904 (Adressbuch) Landgerichtsrat Dr. Alfred Rosen; Frl. Fanny Rosen.

1909 (Adressbuch) Landgerichtsrat Rosen.

1912 (Adressbuch) Geh. Justiz-Rat Rosen.

1914 (Adressbuch) Geh. Justizrat Alfred Rosen; Frl. Fanny Rosen.

1916 (Adressbuch) Geh. Justizrat Alfred Rosen; Rentnerin Fanny Rosen; Rentner Arthur Meyer.

1918 (Adressbuch) Geh. Justizrat Alfred Rosen; Rentnerin Fanny Rosen.

1920 (Adressbuch) Landrichter Julius Winkelsesser; Rentnerin Fanny Rosen.

1923 (Adressbuch) Reichsminister a. D. Wirkl. Geh. Rat Exzellenz Dr. Friedrich Rosen; Haushälterin Sophie Kesting; Oberkellner Hermann Koch.

1925 (Adressbuch) Reichsminister a. D. Wirkl. Geh. Rat Exzellenz Dr. Friedrich Rosen; Haushälterin Sophie Kesting; Oberkellner Hermann Koch.

Literatur

Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225, S. 215 f.

Georg Wegemann, Das Alter der Detmolder Wohnhäuser, Typoskript, Detmold 1957 (häufig mit ungenauen oder falschen Datierungen).

Quellen

LAV NRW OWL, D 72 Kittel, Ingeborg: Häuserbuch.

LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 119: Anstellung des Justizkanzleirats und Hofgerichtsassessors [Dr. Gisbert] Rosen, [1846].

LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 1535: Anstellung des Obergerichtsdirektors Dr. iur. Rosen, 1845–1876 [id=https%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Ostwestfalen-Lippe%2FL77A%2F%7E015%2F01535%2Fmets.xml Digitalisat].

LAV NRW OWL, L 75 / Kabinettsministerium, Staatsministerium, Landespräsidium, Nr. 0 - IX. Abt. 1e Nr. 3: Anstellung des Dr. iur. Rosen aus Detmold bei den lippischen Obergerichten, besonders als Direktor des Kriminalgerichts, 1855–1875.

Weblinks

Einzelnachweise

Autor*innen

Joachim Kleinmanns