Donopbrunnen (Detmold)

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Figürlicher Laufbrunnen, auf dem Marktplatz, 1901/02 errichtet.

Geschichte

Schon 1875 hatte Auguste von Donop, Witwe des Hofjägermeisters Franz von Donop, in ihrem Testament dem Magistrat die bedeutende Summe von 6000 Talern für den Bau eines monumentalen, künstlerisch verzierten Brunnens auf dem Marktplatz zugedacht.[1] Als sie 1883 verstarb, lag der Bau einer Wasserleitung aber noch immer in weiter Ferne. Erst 1898 wurde sie realisiert, gespeist aus den Quellen der Berlebecke. Grafregent Ernst hatte vertraglich die unentgeltliche Nutzung des Wassers auf ewig gewährt. Rudolf Hölbe (1848–1926) erhielt im beschränkten Wettbewerb 1899 den 1. Preis und damit die Beauftragung. Der zweite Preisträger, die Detmolder Firma Lauermann & Elster, durfte den Brunnen für Grafregent Ernst auf dem Schlossplatz gestalten. Dieser Brunnen war Bedingung für die kostenlose Nutzung der Berlebecker Quellen gewesen. Die dritten Preisträger, die Bildhauer Meier & Weskamp wurden in Anerkennung ihrer Verdienste mit den Steinmetzarbeiten am Marktbrunnen beauftragt. Im Juni 1900 schickte Hölbe den Kostenvoranschlag: 23.500 Mark, im Oktober 1900 kam es schließlich zum Vertragsabschluss zur Lieferung innerhalb von 20 Monaten für 24.804 Mark. Hölbe verpflichtete sich, dasselbe Werk in derselben Größe nicht zu wiederholen. Im Frühjahr 1901 erstellte Maurermeister F. Sielemann das Fundament, im Mai/Juni wurde der Brunnen mit der von Pirner & Franz in Dresden-Löbtau gegossenen Figurengruppe aufgestellt und am Sonnabend, den 28. Juni 1902, um 12 Uhr mittags, eingeweiht. Die "Springzeiten" des Brunnens waren an den Markttagen, Dienstag, Donnerstag und Samstag, auf 8–12 Uhr und 16–20 Uhr beschränkt, an den Nichtmarkttagen vormittags zwei und nachmittags eine Stunde kürzer.

Im Zweiten Weltkrieg wurde am 23. Februar 1943 die Abnahme der Bronzeteile angeordnet, die anschließend zum Einschmelzen für Kriegszwecke in eine Hamburger Affinerie verbracht wurden. Bis auf wenige Stücke blieb die Bronzeplastik jedoch erhalten und kehrte am 14. Dezember 1949 nach Detmold zurück. Gegen den Widerstand des Rates, des Kunsthistorikers Gerhard Peters und des Konservators Karl Vollpracht erfolgte auf Druck der Bürgerschaft 1951 der Ratsbeschluss zur Wiederaufstellung auf dem Marktplatz. Am 12. Mai 1951 wurde er zum zweiten Mal eingeweiht.

Am 9.1.1988 Eintragung in die Denkmalliste der Stadt.

Beschreibung

Donopbrunnen von Nordosten, im Hintergrund (v. l. n. r.) Kaufhaus Sonntag, Bürgerhaus Marktplatz 3 und die Knabenbürgerschule, um 1920, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB: BA DT-5-26

Flacher einstufiger Granit-Unterbau aus grauem sächsischen Granit von rechteckiger Grundfläche mit eingezogenen Ecken, darauf das Brunnenbecken von gleichem Grundriss aus poliertem roten Meißner Granit. An den zwei Schmalseiten niedrige Postamente, mit je einer großen Rollwerkkartusche verziert. In diesen Kartuschen zum Rathaus hin das Portrait der Stifterin Auguste von Donop, auf der Südseite das Stadtwappen, jeweils in Bronze.

Im Becken ein Unterbau aus grob behauenen Granitbrocken, darauf eine, weit auskragende Deckplatte, welche die figürliche Gruppe trägt. Sie besteht aus einer Quellnymphe als Personifizierung der Berlebecke, dargestellt als spärlich bekleidete junge Frau, und einem Reh mit zwei Jungtieren in einer angedeuteten Waldlandschaft als Verbildlichung des Teutoburger Waldes.

Inschriften

Auf dem Medaillon mit dem Bildnis der Stifterin:

Eigentümer*innen

Stadt Detmold

Literatur

Andreas Ruppert, "Der Brunnen gehört dem Volke". Der Donopbrunnen vor dem Detmolder Rathaus, in: Rosenland, 6 (2008), S. 2–9.

Thomas Dann, "Ein poetischer Gedanke in hoher künstlerischer Vollendung ausgeführt". Der Donopbrunnen in Detmold, in: Rosenland 10 (2010), S. 42–57.

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thomas Dann, "Ein poetischer Gedanke in hoher künstlerischer Vollendung ausgeführt". Der Donopbrunnen in Detmold, in: Rosenland 10 (2010), S. 42–57.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns