Rittergut Gröpperhof

Aus lippe-haeuser-wiki.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rittergut Gröpperhof
OrtsteilWellentrup
StraßeGröpperweg (Wellentrup)
Hausnummer33
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeWellentrup
HausnummerGröpperhof

Das Rittergut Gröpperhof, Gröpperweg 33, liegt etwa zwei Kilometer südwestlich von Wellentrup. 1926 wurde das Gut nach Wellentrup eingemeindet.

Geschichte

Im Mittelalter bestand im Bereich des späteren Rittergutes die Siedlung Groppendorp oder Groppentrup mit einem Meierhof (Meiger to Groppentruppe oder Groppermeiger) und einer unbekannten Zahl von weiteren Höfen. Vermutlich gehörten auch der Hof Wallbaum und die Siedlung Hollhöfen bei Brüntrup dazu.

Als 1593 die Witwe des Bernd Groppermeier starb, nutzte der Adlige Johann von Grapendorf die Gelegenheit zur Gründung eines Rittergutes. Er und seine Söhne Christoph und Harteke entzogen den Kindern Groppermeier den Hof, um ihn als Gutsbetrieb selbst zu bewirtschaften. Auf deren Beschwerde bei Graf Simon VI. zur Lippe einigte man sich schließlich auf einen Vergleich: Die Kinder erhielten eine Abfindung von 500 Talern, die beiden Geschwister von Bernd Groppermeier, Johann und Anneke, bekamen je 60 Taler. Dafür erhielt Johann von Grapendorf den Gröpperhof mit sämtlichem Hausrat, Vieh und anderem Zubehör zur freien Verfügung. Das Gut wurde in der Folge von Conductoren (Zeitpächtern) bewirtschaftet. Zur weiteren Besitzergeschichte siehe unten.

Gebäude

Die heutige Gutsanlage stammt aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert:

Herrenhaus, erbaut 1865: Zweigeschossiger Traufenbau mit fünf Fensterachsen, schmaler Mittelrisalit mit Mitteleingang und flachem Treppengiebel. Als Architekt kann mit hoher Wahrscheinlichkeit der Detmolder Baumeister Ferdinand Merckel angenommen werden.

Der Wirtschaftshof mit einem langgestreckten Viehhaus mit Kuh- und Pferdeställen und einer Scheune wurde 1913 von Emil Steinmeister vollständig neu erbaut. Die Scheune brannte 1956 ab.

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1459 Henne to Gropentorpe

1467, 1488 Henne Cordes to Gropendorp (Landschatzregister)

1516 Meiger to Groppentroppe (L)

1562 Groppermeiger (L)

1593 Johann von Grapendorf zahlt die Kinder des verstorbenen Groppermeiers aus und wandelt den bisherigen Meierhof in einen Gutsbetrieb um. Das Gut wurde von seinen adligen Besitzern an "Conduktoren" (Zeitpächter) verpachtet.

1659 Hieronymus von Grapendorf verkauft das Gut an Simon Moritz von Donop.

1660 Verkauf an Graf Casimir zur Lippe Brake

1665 Arnold Ludwig von Post

vor 1668 Hermann Friedrich von Peitsch

1681 Johann Ludwig von Rübel zu Biberach

1685 Levin Heinrich von Rübel

1711 Johann Otto von Rübel

1727 Rabe Elmerhaus von Rübel

1748 Sophie Maria Friederica von Rübel

1755 Friedrich Erasmus von Juden

1772 Johann Anton Ferdinand Meyer

1797 Georg Carl Stein

1821 Wilhelm Albrecht Ernst Stein

1851 Wilhelm Gorg Carl Stein

1878 Brüder Wilhelm August und Ernst Stein

1891 Julius Grimme

1911 Emil Steinmeister

1945 Otto Steinmeister

1956 Ilsemarie Steinmeister oo Gerd von Daacke

Literatur

Roland Linde, Groppendorp und Gröpperhof. Vom Höfeweiler zum Rittergut, in: Heinrich Stiewe (Hg.), Wellentrup. Geschichte eines Dorfes im Blomberger Becken, Petersberg 2002, S. 82-94.

Roland Linde, Das Rittergut Gröpperhof (Höfe und Familien in Westfalen und Lippe, 2), Norderstedt 2006.

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise


Autor*innen

Heinrich Stiewe