Hauptstraße 32 (Oerlinghausen)
1836–1839 nach Entwurf von Landbaumeister Ferdinand Brune erbautes Amthaus, später Amtgericht.
Geschichte
Zunächst war an eine Erweiterung des alten Amthauses gedacht. Amtmann Plage hatte sich über die Enge seiner Wohnung beschwert. Daraufhin wurde Landbaumeister Ferdinand Brune im Dezember 1829 beauftragt, das Amthaus zu besichtigen und sein Urteil abzugeben. 1830 erstellte er einen Bestandsplan[1] und verneinte in seinem Gutachten vom 11. April 1930, „daß das Gebäude für eine gewöhnliche Familie zu beschränkt genannt werden kann“ und hielt nur den Anbau einer Registratur für gerechtfertigt, stellte aber auch wegen des feuchten Standortes und der schlechten baulichen Beschaffenheit einen Neubau an anderer Stelle zur Diskussion.
Ziel der Erweiterungspläne war 1830 ein eigener Raum für die Aktenregistratur, 3,92 Meter im Quadrat messend, kaum größer als der Kammeranbau an der gegenüberliegenden Hausseite. Die Planungen wurden jedoch zunächst auf Eis gelegt, im März 1834 wurden sie wieder aufgenommen und die Kosten dafür im Bau-Etat desselben Jahres vorgesehen.[2] Doch kam es dazu nicht, denn durch den Tod des Oerlinghauser Pfarrers ergab sich die Möglichkeit eines Neubaus im gegenüberliegenden Pfarrgarten, den herzugeben „der frühere Prediger“ sich geweigert hatte, den die Kammer aber nun am 25. November 1835 vom Konsistorium kaufen konnte.[3].
Infolgedessen beauftragte die Rentkammer Ferdinand Brune Ende 1835, einen Neubau zu entwerfen, der 1836 errichtet werden sollte.[4] Durch den Tod des Amtmanns Plage im Frühjahr 1836 hielt Brune die Pläne für obsolet, doch schon im Mai insistierte Plages Nachfolger Carl Theodor Heldman bei der Kammer, den Neubau möglichst umgehend vorzubereiten. Kammer-Assessor Stein wies Brune daraufhin am 10. Juni 1836 an, innerhalb zwei Monaten den Riss und Kostenanschlag nach Rückspräche mit Heldman auszuarbeiten.[5] Im Juli 1936 nahm Brunes Gehilfe Ferdinand Merckel die örtliche Situation in einem Lageplan auf, in dem die Position des alten Amthauses samt der Nachbarbebauung festgehalten ist. Am 6. Oktober 1836 reichte Brune den Riss und den Kostenanschlag über 4.500 Reichstaler für den Bau-Etat des kommenden Jahres ein.
1979 wurde das Amtsgericht Oerlinghausen aufgelöst und teilweise dem Amtsgericht Detmold, dem es unterstand, und dem Amtsgericht Lemgo zugeordnet.
Eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Oerlinghausen.
Gebäude
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Bei größeren Hofanlagen Unterabschnitte:
Haupthaus
Leibzucht
Scheune
Speicher
Backhaus
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
chronologisch, bis 1926, soweit bekannt Lebensdaten, Beruf bzw. Funktion (z. B. Bäcker, Hofmarschall)