Denkmalstraße 16 (Heiligenkirchen)
1896 erbaute Schule, ehem. Heiligenkirchen Nr. 94.
Baugeschichte
Bis zu diesem Neubau fand der Unterricht im alten Küsterhaus Am Silberbach 4 (Heiligenkirchen) und der Nebenschule Denkmalstraße 21 (Heiligenkirchen) statt. Die neue Schule wurde 1896 mit zwei Lehrerwohnungen und zwei Klassenzimmern sowie einer kleinen Scheune mit Stallung und Aborten erbaut. 1919/20 nach Westen um zwei Klassenzimmer erweitert. In einem Schulzimmer 57 Kinder. 1950 Ausbau der Lehrerwohnung zu weiteren Klassenzimmern und 1951 Neubau einer Lehrerwohnung in der Diekmann'schen Wiese (An der Berlebecke 8). 1956/57 Neubau der Schule am Hohlen Weg.
In der alten Schule seitdem Mietwohnung und Arztpraxis, von 1964 bis etwa 2000 Postamt. Um 2015 Verkauf durch die Stadt Detmold. Nebengebäude 2020–2022 zu Wohnzwecken ausgebaut.
Baubeschreibung
Eingeschossiger Bruchsteinbau mit Halbwalmdach, nach Osten zweigeschossiger, im Erdgeschoss dreiachsiger, im Obergeschoss vierachsiger Mittelrisalit mit flachem Giebeldreieck, darin Freigespärre. Seitlich vom Risalit je zwei Zwillingsfenster, an der Südseite drei, an der Nordseite im Erdgeschoss vier Achsen (die westliche als Schultür), im Giebeltrapez fünf Fenster. Mauerecken lisenenartig verstärkt.
Nach Westen winklig zweigeschossiger Anbau mit zwei großen Fenstern je Geschoss nach Norden und zwei weiteren nach Westen (große Klassenzimmer). Satteldach, dessen Firsthöhe den Kernbau übersteigt. Aufgeputzte profilierte Gewände. Originale Türen erhalten. Im Osten ein Erdgeschossfenster zur Tür verlängert, hier Rampenvorbau von 1963 für den Postbetrieb.
Bruchsteinmauer mit Eisenstaket am Hohlen Weg und der Denkmalstraße, mit dem Ausbau der Denkmalstraße dort um 1985 entfernt und die Schulhofmauer wegen Straßenverbreiterung zurückverlegt.
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1896 Eigentümer: Schulgemeinde (Nachfolger um 1955 Schulverband Heiligenkirchen-Hornoldendorf, 1970 Stadt Detmold).
1901 (Adressbuch): Küster Georg Deppe; Nebenlehrer Wilhelm Jürgens.
1919 (Volkszählung): Lehrers-Witwe Dorothe Herbst, Töchter Grete und Hermine, Sohn Ernst.
1926 (Adressbuch): Lehrer Hermann Wendt, Lehrer Fritz Mahlmann.
Literatur
Quellen
LAV NRW OWL: L 75 / Kabinettsministerium, Staatsministerium, Landespräsidium, Nr. 0 - VII. Abt. 7 Nr. 18: Schule zu Heiligenkirchen, 1893-1932, enthält auch: Skizze zum Schulhaus und 1 Handzeichnung von 1893; – D 73, Tit. 4, Nr. 13640: Ausbau der Lehrerwohnung zu Klassenzimmern, 1950; – Plan zum Umbau der Schule in Heiligenkirchen, Handzeichnung auf Transparent, 31 × 60 Zentimeter, 1:100, 1950; L 103 / Lippische Kriegswirtschaftsbehörden und andere Kriegs- und Kriegsfolgeeinrichtungen, Nr. 515, 1919–1920, enthält u. a.: Schulanbau in Heiligenkirchen (99).
Bildquellen
Emil Zeiß, "Schule in Heiligenkirchen", 1898. 30.9., Bleistiftzeichnung (aus Skizzenbuch 31), 10,3 x 15,8 cm, WV 400, LLM 82/97; – Emil Zeiß, "Schule in Heiligenkirchen", o. J. (1898?), Bleistiftzeichnung, 9,9 x 9,7 cm, WV 401, LLM 1195/93 (Abb. S. 147 unten rechts); –Festschrift 1000 Jahre Heiligenkirchen, Detmold 2015, S. 37 (1896), S. 38 (1921), 39 (um 1920 und 1956), S. 105 (1936).