Neustadt 24 (Detmold)

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Neustadt 24 (Detmold)
OrtsteilDetmold
StraßeNeustadt (Detmold)
Hausnummer24
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
Hausnummer013

1898 erbautes Sommertheater.

Geschichte

1898 vom Gastwirt des benachbarten Neuen Kruges, Heinrich Dütemeyer, erbaut. Ort für Theateraufführungen, früher Filmvorführungen und Veranstaltungen aller Art. Entwurf vom Detmolder Architekt Johann Liebler, Ausführung Zimmermeister Wilhelm Schmidt. 1909 Einbau einer hölzernen Zuschauergalerie.[1]

Nach dem Brand des Hoftheaters 1912 bis zur Fertigstellung von dessen Nachfolgebau 1919 Ausweichspielstätte ("Fürstliches Interimstheater"). Nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1952 erneut Ausweichspielstätte für das Landestheater, dann "Schau-, Singspiel- und Filmtheater", nach 1969 Diskothek, seit den 1980er Jahren Chinarestaurant. Mit dessen Geschäftsaufgabe wurde von der Stadt der Abriss (für Erweiterungsbauten der Musikakademie) beschlossen, welcher nur durch eine Bürgerinitiative und den für den Denkmalschutz zuständigen Landesminister (Unterschutzstellung durch Ministeranordnung 3.12.1995) verhindert werden konnte.[2]

1999 begann die "Initiative Detmolder Sommertheater" mit der Renovierung. Im Februar 2000 kaufte die Stadt das Gebäude und erhielt Fördermittel des Landes für die Wiedernutzbarmachung. Seit Herbst 2003 (Wiedereröffnung 3.10.2003) wird das Sommertheater wieder für verschiedenste Aufführungen genutzt. Im Zuge der Arbeiten wurde der alte Foyeranbau aus den 1920er Jahren durch einen Neubau nach Entwurf des Bielefelder Architekten Peter Obbelode ersetzt, der ebenso den Bühnenanbau gestaltete.[3]

Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 29.1.1996, Nr. 490.

Gebäude

Sommertheater, Ansicht von Südwesten, 2011, Foto: Magnus Titho

Das ursprüngliche Gebäude als dreiteiliger Gebäudekomplex aus quergestelltem Bühnenhaus, dem anschließenden langgestreckten Zuschauerraum und dem wiederum quer stehenden Foyer zusammengesetzt. Konstruktion aus dünnem Nadelholzfachwerk mit Backsteinausmauerung. Zierfachwerk mit Andreaskreuzen, Kreisen und Rauten. Flach geneigte Satteldächer mit weitem Überstand und Freigespärren in den Giebeln. Im Inneren hoher weiter Zuschauersaal mit schmalen Seitenschiffen, darüber Galerien. Voutendecke mit schlichten Rahmenprofilen. Eine südlich angebaute Wandelhalle in den 1920er Jahren durch einen massiven Anbau ersetzt.

2003 am nördlichen Ende eine moderne Bühnenhaus-Erweiterung angebaut, am südlichen Ende statt der Erweiterung der 1920er Jahre ein modernes Foyer, beide in zurückhaltendem Grau gegenüber dem Rot des historischen Teils zurücktretend.

Inschriften

Literatur

Heinrich Stiewe, Das Sommertheater am "Neuen Krug" in der Detmolder Neustadt. Ein wiederentdecktes Kapitel Detmolder Theatergeschichte, in: Hermann Niebuhr/Andreas Ruppert (Bearb.), Detmold um 1900. Dokumentation eines stadtgeschichtlichen Projekts (Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe; 72), Bielefeld 2004, S. 441–479.

Heinrich Stiewe, Das Detmolder Sommertheater, in: Heinrich Stiewe/Armin Prinz zur Lippe/Martin Christian Vogel, Detmolder Sommertheater (Lippische Kulturlandschaften; 3), Detmold 2006, S. 1–26..

Quellen

LAV NRW OWL, D 106 Detmold Nr. 783, 1304 und 1306.

Stadt Detmold, Bauregistratur.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heinrich Stiewe, Das Detmolder Sommertheater, in: Heinrich Stiewe/Armin Prinz zur Lippe/Martin Christian Vogel, Detmolder Sommertheater (Lippische Kulturlandschaften; 3), Detmold 2006, S. 1–26..
  2. Heinrich Stiewe, Das Detmolder Sommertheater, in: Heinrich Stiewe/Armin Prinz zur Lippe/Martin Christian Vogel, Detmolder Sommertheater (Lippische Kulturlandschaften; 3), Detmold 2006, S. 1–26..
  3. Heinrich Stiewe, Das Detmolder Sommertheater, in: Heinrich Stiewe/Armin Prinz zur Lippe/Martin Christian Vogel, Detmolder Sommertheater (Lippische Kulturlandschaften; 3), Detmold 2006, S. 1–26..

Autor*innen

Joachim Kleinmanns