Ellernbruchweg 2 (Heiligenkirchen)
Vor 1782 gegründet, ehem. Berlebeck Nr. 7, ab 1935 Heiligenkirchen Nr. 215.
Geschichte
Im Salbuch 1782 wurde unter Berlebeck Nr. 7 Diederichsmeyer vorm Schlinge als Mittelkötter eingetragen: [1] "Nro. 7. Diederichsmeyer vorm Schlinge, ein Mittelkötter / Ist der gnädigsten Landes-Herrschaft Leibeigen, und gibt an Höchstdieselbe Weinkauf und Sterbfall. / Besitzt I. einen Hoff im Zuschlage mit Obstbäumen besetzt, 4 Sch 4 ½ M ( 2 rt) / II. an Gebäuden / 1. ein Wohnhaus / 2. eine Leibzucht (zus. 5 rt 6 gr) / 3. einen Schoppen / 4. ein klein Backhauß / III. einen Garten vorm Hofe ist mit Obstbäumen besezt 2 Sch 3 M (1 rt 35 gr) / IV. an Ländereyen ... / V. an Wiesen ... / VI. an Huden ... / VII. an Holtzungen ... / VIII. gemeinheits Nutzung ... / Praestirt I. an Gnädigste Landesherrschaft / a) Jahrschatz als / 1) Burgfestschatz 1 rt 9 gr / 2) Hofgerichtsteuer 3 gr / 3) Sommerschatz 2 gr 1 ½ d / 4) Winterschatz 2 gr 1 ½ d / b) ein Mahlschwein jetzo 5 rt / c) 3 Rauchhüner / d) 20 Eyer / e) Zum Mahlkuhgelde pro quota / f) Pacht 5 Scheffel Haber aus seinen Hude Kämpen / g) Dienste / 3 Burgfeste mit der Hand / 104 Handdienste nach der Meyerey Johannettenthal / 1 Tag in der Sichterwiese zu mehen / ohnbestimmte Wildfuhren und Extrafuhren / II. Dem geistlichen in Heiligenkirchen / 1) dem Herrn Prediger mit seinem Zuspänner Mahlmann [später: Sprenger] jährlich einen Ausspann zu Strecken oder zu Pflügen / ums andere Jahr eine Holtzfuhr ums 4te Jahr einen Ausspann zur Düngung / 2) dem Küster 2 Metzen Rocken und 6 Eyer."
Im folgenden Salbuch [2] heißt es 1846: "Dieses Colonat ist abermals parcellirt und theilweise an folgende Colonen verkauft nämlich an: Hahmeier Nr. 110, Neues Feld Nr. 111, Dircks Nr. 103, Möller Nr. 89, Möller Nr. 21 zu Heiligenkirchen. Das ganze Colonat ist neu vermessen und der verblienene Rest pag. 674 neu eingetragen. Dort ist Dierksmeier nur noch als Kleinkötter klassifiziert, besitzt einen Hof im Zuschlage mit Obstbäumen besetzt, an Gebäuden ein Wohnhaus und ein kleines Backhaus, Gartenland vorm Hofe, Ländereien, Gemeinheitsnutzen. Die Leibzucht und der Schoppen wurden nicht mehr erwähnt.
1867 wurde das Kolonat auf Tölle Nr. 66 zu Wiembeck übertragen. [3] Bis 1876 wurden die meisten Ländereien, Hude, Gehölze usw. veräußert. Den Resthof kaufte der Kaufmann Gerson Michaelis Jena, Lange Straße 53 in Detmold. An Gebäuden war nur noch das Wohnhaus vorhanden, das kleine Backhaus nicht mehr.
Baubeschreibung
1782 bestanden Haupthaus, Leibzuchtgebäude, Schoppen und Backhaus.
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1782 Diederichsmeyer vorm Schlinge
1867 an Tölle, Wiembeck Nr. 66.
vor 1880 Gerson Michaelis-Jena, Kaufmann in Detmold. Dieser hatte 1869 auch das Kolonat Plass Nr. 122 angekauft, jedoch im Jahr darauf gleich wieder veräußert. [4]
Literatur
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 39, Salbuch 1782, S. 216–218.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 45, S. 301–308.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55, S. 2690 und 3039.
- ↑ LAV NRW OWL, L 101 C I Lippische Salbücher und Katasterbücher, 1854, Nr. 55, S. 3024.