Krumme Straße 2 (Detmold)

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Krumme Straße 2 (Detmold)
OrtsteilDetmold
StraßeKrumme Straße (Detmold)
Hausnummer2
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
HausnummerC 74

Wohl 1604 [i] gegründete Hausstätte. Alte Quartiersnummer C 74. Die ehemalige Hausnummer war 121.[1] In den Adressbüchern 1914 und 1916 irrtüml. mit der Hausnummer Krumme Straße 1, sonst 2.

Geschichte

1604 [i] erbaut am nordöstlichen Ende der ehemals großen Parzelle von Lange Straße 14. Ehemals Gasthaus "Westfälischer Hof". Im 18./19. Jh. die Toröffnung zur Krummen Straße zu einer Haustür verkleinert und in die Diele ein Zwischengeschoss eingebaut. Kurz vor 1897 am südlichen Ende der Fassade zur Langen Straße über dem Torbogen der Querdiele ein Zwerchhaus im Stil der Rheinromantik aufgesetzt. 1897 das linke Seitenschiff zur Langen Straße in ein hohes Erdgeschoss mit großen Fenstern umgebaut, an der Hausecke einen neuen Eingang geschaffen.

Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 21.5.1985, Nr. 111.

Gebäude

Krumme Straße 2, 2012, Foto: Tsungam
Krumme Straße 2, vor dem Umbau 1897, LLB: LOF 60
Krumme Straße 2, nach dem Umbau 1897 und vor 1911, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB: HSA 6, 215

Giebelständiger Fachwerkbau, 1604. Traufseite mit Querdiele zur Langen Straße. Dreischiffiger Grundriss mit Mitteldiele und zwei Seitenschiffen, darin ursprünglich Erd- und Zwischengeschoss, links umgebaut. Die drei Dachgeschosse im Giebel auf Balkenköpfen vorgekragt. Torständer mit Akanthusblattmotiv, Torsturz mit Inschrift (s. u.). Rähm unter dem Giebeldreieck mit Eierstab, Giebelschwelle mit Zahnschnitt und Perlrundstab, in der Giebelspitze ein Fächer.[2]

Inschrift

Am Torbalken die Inschrift: "DER HER BEWAR DEINEN AVS VND EINGANGK VON NVN AN BIS IN EWICHEIT ANNO 1604." (Ps. 121, V. 8).

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1678, Hermann Reichard Tecklenburg, Krameramt.[3]

1706, Erben des Joh. Philip Diestelmeier.[4]

1739, Erben des Philip Moritz Welner, Bäcker.[5]

1759, Erben des Joh. Christoph Brand, Müller.[6]

1792, Witwe des Friedrich Adolph Moritz, Bäcker, Wirtschaft.[7]

1818, Karl Ludwig Limberg, Bäcker, Wirtschaft. 1820 wurde ihm das Bürgerrecht aberkannt, "weil er von hier gezogen". [8]

1820, Erben des Jobst Henrich Casemeier, Wirtschaft.[9]

1871 (Adressbuch) C. Gehring, Metzger und Wirt.

1884 (Adressbuch) Eigentümerin: Frl. Chr[istine]. Kasemeier; Bewohner*innen: Heinrich Bellof, Wirt.

1891 (Adressbuch) Eigentümerin: Kasemeier, Privatiere, wohnt Krumme Straße 4; Bewohner*innen: Bellof, Gastwirt.

1894 (Adressbuch) Eigentümerin: Fräulein Christine Kasemeier; Bewohner*innen: Hermann Schmidt, Gastwirt, Gasthof Westfälisches Haus.

1897 (Adressbuch) Eigentümerin: Frl. Chr. Kasemeier; Bewohner*innen: Julius Niestrath, Gastwirt.

1901 (Adressbuch) Frl. Luise Brandt; Minna Kelle, Witwe; Julius Niestrath, Gastwirt.

1904 (Adressbuch) Eigentümerin: Frl. Luise Brandt; Bewohner*innen: Wilhelm Kelle, Gastwirt.

1909 (Adressbuch) Eigentümerin: Frl. Luise Brand; Bewohner*innen: Möllemeier, Gastwirt.

1912 (Adressbuch) Eigentümerin: Frl. Brand; Bewohner*innen: Möllemeier, Wirt; Novak, akad. Bildhauer.

1914 (Adressbuch) Eigentümerin: Louise Brand; Bewohner*innen: Adolf Möllemeyer, Gastwirt.

1916 (Adressbuch) Eigentümerin: Louise Brand; Bewohner*innen: Adolf Möllemeyer, Gastwirt; Heinrich Busch, Feldwebel.

1918 (Adressbuch) Eigentümerin: Frl. Louise Brand; Bewohner*innen: Adolf Möllemeier, Gastwirt.

1920 (Adressbuch) Eigentümerin: Frl. Louise Brand; Bewohner*innen: Adolf Möllemeier, Gastwirt.

1923 (Adressbuch) Eigentümerin: Frl. Louise Brand; Bewohner*innen: Adolf Möllemeier, Gastwirt.

1925 (Adressbuch) Eigentümerin: Frl. Louise Brand; Bewohner*innen: Adolf Möllemeier, Gastwirt; Ludwig Helmdag, Monteur.

1926 (Adressbuch) Eigentümerin: Hausmann & Co., Kommandit-Ges.; Bewohner*innen: Adolf Möllemeier, Gastwirt; Emma Hildebrand, Stütze.

Literatur

Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 398.

Quellen

StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 5, 176.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 9.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 6, 238,97,469,236,42.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 7-8, 115.

Salbuch, LAV NRW OWL L 101 C I Nr. 7-10.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  2. Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 398.
  3. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  4. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  5. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  6. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  7. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  8. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  9. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns, Nils Lienenlüke