Schülerstraße 16 (Detmold)

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Schülerstraße 16 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeSchülerstraße (Detmold)
Hausnummer16
Karte
Adressbuch von 1901
GemeindeDetmold
HausnummerA 054

Vor 1550 angelegter Burgmannenhof von Schwartz, um 1560 von der Borch, seit 1729 lutherischer Kantor (bis 1850). Alte Haus-Nr. 86, Quartier-Nr. A 54.

Geschichte

Zur Geschichte des Burgmannenhofs bis 1729 siehe Schülerstraße 14. Anschließend bis 1850 lutherisches Kantorhaus bzw. Pfarrwitwenhaus.

Gebäude

Links am Bildrand angeschnitten das ehem. Kantorhaus, Ansicht von Nordwesten, vor 1896, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB: HSA 6,145
Schülerstraße 16/18, Kantor- und Küsterhaus, Ansicht von Südwesten, 2024, Foto: Joachim Kleinmanns
Rechts das ehem. Kantorhaus, linke Haushälfte Küsterhaus, Ansicht von Norden, 2024, Foto: Joachim Kleinmanns

Doppelhaus mit Schülerstraße 18. Traufständiges zweigeschossiges Fachwerkhaus, Satteldach. Die westliche Giebelseite sekundär in Mauerwerk erneuert. Rückwärtig Balkonanbauten letztes Viertel 20. Jh.

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

bis gegen 1545 von Schwartz.

Graf Bernhard VIII. zur Lippe.

1564 Simon von der Borch († um 1575).

1576 dessen Sohn Diederich von der Borch († um 1591), seit 1562 verheiratet mit Catrin von Virmond.

Erbe wurde Sohn Johann von der Borch († 1642), der das Haus aber erst ab 1621 bewohnte.

1624 bezog Johanns Sohn Alhart Pilipp von der Borch (* 6.5.1602, † 15.6.1653 in Detmold) den Hof in der Schülerstraße. 1640 Geh. Rat in Kleve. 12.4.1641 Hochzeit mit Elisabeth Adelheid von Inn- und Kniphausen, starb 12.3.1646 mit 26 Jahren im Kindbett.[1]

Erbe des Detmolder Hofs wurde der einzige Sohn Friedrich Wilhelm von der Borch (* 1643, † 1691). 20.10.1684 Hochzeit mit Gesina Freifrau van Stedum.[2]

Erbe wurde Alhard Philipp von der Borch d. J. (* Groningen 6.5.1691, † 1766). Heirat 19.1.1734 mit Reinera Charlotta von Goldstein zu Grunswoort, Appel etc. Er hat das Haus in Detmold jedoch nie bewohnt. Auf Empfehlung seines Detmolder Verwalters Volckhausen entschloss er sich zum Verkauf, insbesondere auch, weil der Besitz in Lippe und im Paderbornischen mit über 10.000 Talern hypothekarisch belastet war.[3]

18.9.1728 Verkauf an Johannette Wilhelmine, Fürstin zur Lippe. Von der Borch erhielt 11.000 Taler in bar und fast dieselbe Summe an Ablösung bestehender Hypotheken für allen Besitz in Detmold, Lippe und im Paderbornischen.[4]

1729 Schenkung der Besitzung in der Schülerstraße an die lutherische Gemeinde.

1729–1850 Bewohner*innen: Lutherischer Kantor.

1871 (Adressbuch) August Rinker, Maler und Glaser; Bernhardine Werder, Fräulein; Wilhelmine Werder, Fräulein.

1891 (Adressbuch) Rinker, Witwe; Reinold, Major-Witwe.

1897 (Adressbuch) Eigentümerin: Minna Rinker, Witwe; Bewohner*innen: Fanny Cronemeyer, Witwe; Amalie Busse, Witwe.

1901 (Adressbuch) Emilie Rinker, Witwe; Gustav Arnold, Gerichtssekretär.

1904 (Adressbuch) Emilie Rinker, Witwe; Laura Gröne, Frl., Rentiere; Helene Gröne, Frl., Rentiere; Antonie Gröne, Frl., Rentiere.

1909 (Adressbuch) Hütte, Schneidermeister; Tölle, Aufseherin; Altenbernd, Militärinvalide; Meyer, Rektorswitwe; Meyer, Fräulein.

1912 (Adressbuch) Hütte, Schneidermeister; Meyer, Rektorswitwe; Meyer, Fräulein.

1914 (Adressbuch) Carl Hütte, Schneidermeister; Friederike Meyer, Witwe; Frieda Meyer, Frl.

1916 (Adressbuch) Carl Hütte, Hof-Schneidermeister; Carl Hütte jun., Verwaltungs-Gehilfe.

1918 (Adressbuch) C. Hütte, Hof-Schneidermeister.

1920 (Adressbuch) C. Hütte, Hofschneidermeister, Zivil-, Uniform und Effekten-Geschäft; Alwine Voß, Witwe.

1923 (Adressbuch) C. Hütte, Hofschneidermeister; Lene Hake, Putzmacherin; Minna Oesterhaus, Aufwärterin; Alwine Voß, Witwe.

1925 (Adressbuch) C. Hütte, Hofschneidermeister, Zivil-, Uniform und Effekten-Geschäft; Lene Hake, Putzmacherin; Alwine Voß, Witwe.

1926 (Adressbuch) C. Hütte, Hofschneidermeister; Lene Hake, Putzmacherin; Alwine Voß, Witwe; Lydia Voß, Frl.

Literatur

Walter Engelbert, 250 Jahre Evangelisch-lutherische Gemeinde in Detmold 1721–1971, Detmold 1971., u. a. S. 36 (Nutzungsbestimmung für die übernommenen Gebäude 1730). Dort auch weitere Literaturangaben und Quellenhinweise.

Quellen

LKA DT, PfA Detmold ev.-luth. 156, 164; Kons.-Reg. Fach 164/183; Baupläne 1980 und 1982 bei der Kirchengemeinde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Walter Engelbert, Aus der Lebensgeschichte des Detmolder Adelsgeschlechts von der Borch, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 40 (1971), S. 77–114., hier S. 104.
  2. Walter Engelbert, Aus der Lebensgeschichte des Detmolder Adelsgeschlechts von der Borch, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 40 (1971), S. 77–114., hier S. 105.
  3. Walter Engelbert, Aus der Lebensgeschichte des Detmolder Adelsgeschlechts von der Borch, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 40 (1971), S. 77–114., hier S. 110.
  4. Walter Engelbert, Aus der Lebensgeschichte des Detmolder Adelsgeschlechts von der Borch, in: Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 40 (1971), S. 77–114., hier S. 112.

Autor(innen)

Joachim Kleinmanns