Krumme Straße 42 (Detmold)

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Krumme Straße 42 (Detmold)
OrtsteilDetmold
StraßeKrumme Straße (Detmold)
Hausnummer42
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
HausnummerC 53

Eine seit dem 17. Jahrhundert nachgewiesene Hausstätte, erbaut 1645 [i]. Alte Quartiersnummer C 53. Die ehemalige Hausnummer war 141.[1]

Geschichte

Erbaut 1645 [i], während des 30jährigen Krieges vom Weber Hermann Kato und seiner Frau Elisabeth Lohmann. Später angebautes Saalhinterhaus.

Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 21.5.1985, Nr. 120.

Gebäude

Krumme Straße 42, 2012, Foto: Tsungam
Krumme Straße 42, Zeichnung der Hausmarke und Weberzeichen (Schiffchen, Kardiereisen) am Torbogen, um 1873, Hugo von Donop, LLB: 1 D 75

Giebelständiger Fachwerkbau, zweigeschossig. Zweischiffiger Grundriss, Diele rechts mit Torbogen, links Erd- und Zwischengeschoß, zweigeschossiges Giebeldreieck. Torriegel mit Inschrift (s. u.). Auf den Kopfbändern des Torbogens beidseitig Weberschiffchen und Kardiereisen, links Hausmarke H. K. Umfangreiche Zierschnitzereien: Torständer mit beschlagwerkartigen Mustern von Blättern und kurzen Spiralranken, das Holz am Oberlicht mit Schuppenmuster, Rähm mit C-Wellen. Im Giebeldreieck Füllhölzer mit verzierten S-Kurven und stilisierten Blattranken mit Tierköpfen. Giebelschwelle mit Inschrift (s. u.), darunter Zahnschnitt und Perlrundstab. Obere Giebelschwelle mit Kreiswellen und Zahnschnitt, in der Giebelspitze stilisierte Ranken, Kreiswellen, Eierstab, C-Wellen und Zahnschnitt.

Nachträglich angebaut ein zweigeschossiger steinerner Saalbau in Breite des Vorderhauses, darin im Erdgeschoss Stall, darüber Saal.[2]

Inschriften

Auf dem Torriegel: "HERMAN KATO ELIESEBET LOMANS ANNO DOMINI 1645".

Auf der Giebelschwelle: "DIS IRDISCHE HAVS VERGENGLICH IST DAS HIMMELSE HAVS MEIN WONNUNG IST EWICH MEIN FROMMER CRIST".

Eigentümer

1678, Hermann Cato, hat ein Wohnhaus "nebst Hof uff der Krummen straße zwischen Jobst Vollmar und Simon von Hagen Häusern gelegen".[3]

1694, Erben des Hermann Töns Moritz.[4]

1761, Erben des Friedrich Adolf Ernsting, Schreiner.[5]

1871 (Adressbuch) Fr. Ernsting, Bäcker; Fr. Bröker, Arbeiter; Simon Ernsting, Schuhmacher; August Köhring, Zimmermann; H. Radau, Militärschneider a. D.

1883, S. A. Ernsting, Bäcker.[6]

1884 (Adressbuch) S. A. Ernsting, Bäcker; Christian Koch, Fabrikarbeiter; Sophie Köhring, Witwe, Wäscherin.

1887 (Adressbuch) Johann Ernsting, Bäcker; Christine Ernsting, Witwe; Sophie Köhring, Witwe, Wäscherin.

1891 (Adressbuch) Ernsting, Bäckermeister; Köhring, Waschfrau; Simon, Arbeitsfrau.

1894 (Adressbuch) Johann Ernsting, Bäckermeister; Sophie Köhring, Witwe, Wäscherin; Marie M;anus, Witwe, Aufwärterin; Nikolas Manns, Arbeiter.

1897 (Adressbuch) Johann Ernsting, Bäcker; August Wandam, Schlosser; Julius Bente, Fabrikarbeiter; Johann Siebert, Arbeiter; Minna Rößing, Wäscherin.

1901 (Adressbuch) Johann Ernsting, Bäcker; Georg Behrens, Tischler; Julius Galle, Rottenführer; Karl Klöpper, Tischler; Wilhelm Palcke, Tischler; Wilhelm Willer, Arbeiter.

1904 (Adressbuch) Johann Ernsting, Bäckermeister; Frl. Sophie Werner.

1909 (Adressbuch) Eigentümer: Johann Ernsting; Bewohner*innen: Schrahe, Witwe; Schierenberg, Arbeiter; Wölker, Arbeiter; Harting, Arbeiter.

1912 (Adressbuch) Eigentümer: Gebr. Helle; Bewohner*innen: Schierholz, Bäckermeister; König, Schneidermeister; Betke, Maler; Bartling, Schuhmacher; Schmiedeskamp, Arbeiter; Thunert, Anstreicher.

1914 (Adressbuch) Eigentümer: Helle, Malermeister; Bewohner*innen: Theodor Schierholz, Bäckermeister; August Betke, Maler; Arnold Thunert, Maler; August Bartling, Schuhmacher; August König, Schneider; Fr. Schmiedeskamp, Gartenarbeiter.

1916 (Adressbuch) Eigentümer: Helle, Malermeister; Bewohner*innen: Theodor Schierholz, Bäckermeister; August Betke, Maler; Arnold Thunert, Maler; August König, Schneider; Fr. Schmiedeskamp, Gartenarbeiter; Marie Wolf, Witwe; Drina Giesel, Witwe.

1918 (Adressbuch) Eigentümer: Helle, Malermeister; Bewohner*innen: August Betke, Malergehilfe; August König, Schneider; Theodor Schierholz, Bäckermeister; Frau H. Schmiedeskamp, Witwe; Ludwig Verwold, Gasarbeiter; Marie Wolf, Witwe.

1920 (Adressbuch) Eigentümer: Helle, Malermeister; Bewohner*innen: August Betke, Malergehilfe; August König, Schneider; Theodor Schierholz, Bäckermeister; Frau H. Schmiedeskamp, Witwe; Ludwig Verwold, Maler; Marie Wolf, Witwe; Dina Giesel, Witwe; Else Klaus.

1923 (Adressbuch) Eigentümer: Helle, Malermeister; Bewohner*innen: August Betke, Malergehilfe; Theodor Schierholz, Bäckermeister; Ludwig Verwold, Maler; Marie Wolf, Witwe.

1925 (Adressbuch) Theodor Schierholz, Bäckermeister; Lina Schierholz, Witwe; Anna Budde, Witwe; Ludwig Verwold, Maler.

1926 (Adressbuch) Eigentümer: Helle, Malermeister; Bewohner*innen: Theodor Schierholz, Bäckermeister; Lina Schierholz, Witwe; Ludwig Verwold, Maler; Dorette Koch, Witwe.

Literatur

Otto Preuß, Die baulichen Altertümer des Lippischen Landes, Detmold 1881 Digitalisat, S. 34.

Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 402 f.

Quellen

StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

K I 226'; KR; K II 316,317,315,323,604; K III 448

Weblinks

Einzelnachweise

  1. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  2. Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 402 f.
  3. Steuerkataster 1678 mit einzelnen Nachträgen bis ca. 1700 (StadtA Detmold, D 106 Detmold Nr. 5, fol. 285).
  4. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  5. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  6. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns, Nils Lienenlüke