Georg-Weerth-Straße 15 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
K (Textersetzung - „{{PAGEAUTHORS}}↵↵[[“ durch „{{PAGEAUTHORS}} {{AutorKategorie}} [[“) |
||
Zeile 61: | Zeile 61: | ||
{{PAGEAUTHORS}} | {{PAGEAUTHORS}} | ||
{{AutorKategorie}} | |||
[[Category:Hausstätte]] [[Category:Hausstätte in Detmold]] [[Category:Georg-Weerth-Straße (Detmold)]] [[Category:Badeanstalt]] | [[Category:Hausstätte]] [[Category:Hausstätte in Detmold]] [[Category:Georg-Weerth-Straße (Detmold)]] [[Category:Badeanstalt]] |
Version vom 8. Mai 2024, 14:30 Uhr
Georg-Weerth-Straße 15 (Detmold) | |
---|---|
Ortsteil | Detmold |
Straße | Georg-Weerth-Straße (Detmold) |
Hausnummer | 15 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | |
Gemeinde | Demold |
Hausnummer | - |
Badeanstalt, 1835 gegründet.
Geschichte
Nachdem noch 1826 ein Badeverbot im Kuhkamp ausgesprochen worden war, wurde dem Lackierer Spies 1829 dort ein Platz an der Werre zur Errichtung einer Bleich- und Badeanstalt zugewiesen, die offenbar nicht lange bestand.
1835 errichtete eine Kommission aus Regierung (Regierungsrat von Meien) und Magistrat (Hofrat Piderit) erneut eine Badeanstalt. Der Bauplatz wurde im April 1835 unter Ferdinand Brunes Zutun oberhalb von Spies’ Bleiche abgesteckt. Brune erstellte im Mai gegen Honorar einen Riss für das Stauwehr und für die gesamte Anlage einen Kostenanschlag über 440 bis 460 Taler, welche die Kommission am 3. Juni genehmigte und deren Eröffnung für Mitte Juli geplant war. Die Finanzierung erfolgte durch eine Anleihe aus der Fürstlichen Leihekasse, die aus den Nutzungsentgelten abgetragen werden sollte (Sommerabonnement pro Person 1 Taler, Einzelkarte 3 Groschen). In einer auf zehn Wochen berechneten Badesaison hoffte man 100 Taler einzunehmen. Die Aufsicht wurde zunächst den Unteroffizieren Schulz, Bange und Schütz, der Schwimmunterricht dem Bückeburger Tanz- und Turnlehrer Steineke übertragen, der am 12. April 1836 zum Fürstlich-Lippischen Turn- und Tanzlehrer ernannt wurde. Die Badeanstalt wurde zwar als Öffentliche Badeanstalt bezeichnet, stand aber nur den Familien der Honoratioren und deren Söhnen offen (ein Damenbad wurde 1849 hinter dem Lustgarten von Zimmermeister Kuhlemann eröffnet). Schüler ab 9 Jahren durften nachmittags von 4 bis 7 Uhr baden, Erwachsene morgens von 6 bis 10 und nachmittags von 3 bis 9 Uhr, Badekleidung war Pflicht. Ab dem 18. Juli 1835 stand das Bad zur Benutzung offen, 72 Abonnements wurden abgeschlossen.
Das Stauwerk wurde mit einem Steg über das Wasser angelegt. Es wurde ein Bassin ausgehoben und mit dem Aushub ein Damm aufgeschüttet sowie der Uferweg instandgesetzt. Vorn am Damm entstand ein Bretterhäuschen von 12 mal 9 Fuß Fläche und 8 Fuß Höhe. Nach Westen, zu Spies’ Bleiche hin wurde auf dem Damm eine 5 ¼ Fuß hohe und 270 Fuß lange Bretterwand errichtet, deren Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern auf der Innenseite Brune empfahl, um den Badenden Schatten zu bieten. Nach Norden, am Weg zum Baumhof des Seminars, entstand ein 320 Fuß langer Flechtzaun. Reparaturen am Bretterhäuschen und am Stauwerk waren schon im Folgejahr notwendig. Am 3. Mai 1837 berechnete Brune 2 Taler für Riss und Anschlag zu einem in der Badeanstalt zu errichtenden Zelt. Dieses wurde 1838 ausgeführt.[1].
1939 wurde das Bassin zu einem gemauerten rechteckigen Becken ausgebaut und vom Flusslauf getrennt. Es erhielt einen Betonturm mit 3- und 5-m-Sprungbrett, acht Startblöcke für Wettkämpfe und ein Nichtschwimmerbecken. Bis zum Neubau des Aqualip 1987 in Betrieb, danach verfüllt.[2]
Gebäude
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
- Fürstliche Rentkammer (Adressbücher 1904, 1909)
Literatur
Joachim Kleinmanns, Die Detmolder Badeanstalt in der Werre, in: Heimatland Lippe 115 (2022), Heft 3, S. 20–21.
Joachim Kleinmanns, Preußischer Klassizismus in Lippe. Der lippische Landbaumeister Ferdinand Brune (1803–1857). Leben und Werk, Petersberg 2024.
Joachim Kleinmanns, Die Detmolder Badeanstalt in der Werre, in: Heimatland Lippe 115 (2022), Heft 3, S. 20–21
Quellen
LAV NRW OWL, D 73 Tit. 4 Nr. 7301: Situations-Plan von der Bade-Anstalt zu Detmold, W. v.- Meien 1863.
LAV NRW OWL, L 79 Nr. 2952: Die Bade- und Schwimmanstalt auf dem Kuhkamp bei Detmold, Bd. 1, 1824–1861.
LAV NRW OWL, L 92 A Nr. 4367: Vom Lackirer Spiess anzulegende Bleich- und Bade-Anstalt, 1829 ff.
LAV NRW OWL, L 92 B Nr. 186: Anlage und Verwaltung der Badeanstalt im Kuhkamp, 1835–1857.
LAV NRW OWL, L 92 S Tit. III g Nr. 17: Einrichtung von Badeanstalten in der Werre, 1849.
LAV NRW OWL, L 80.20 Nr. 232: Unterhaltung des Ufers der Werre in und bei Detmold, 1829–1929 (mit Lageplänen).
LLB: ME-PK-18-38: Luftbild von Osten, Postkarte (um 1940).