Allee 23 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. Mai 2024, 01:43 Uhr

Allee 23 (Detmold)
OrtsteilDetmold
StraßeAllee (Detmold)
Hausnummer23
Karte
Adressbuch von 1901
GemeindeDetmold
Hausnummer-


1959 geschaffene Hausstätte, ehem. Quartiernummer C 597, alte Hausnummer Allee 10b.

Geschichte

Einfamilienhaus mit Rechtsanwaltskanzlei, 1949/50 nach den Plänen des Detmolder Architekten Alfred Maiborn für den Rechtsanwalt und Notar Dr. Heinrich Böhle errichtet.

Bei der Gestaltung nahm der Planverfasser ausdrücklich Bezug auf die klassizistische Bebauung der Allee. So betont er in seiner Baubeschreibung vom 15.10.1949: "Die äußere Haltung hält sich maßvoll an die einfache und überzeugende Gradlinigkeit der Häuser an der Allee ohne in zeitbedingte Spielerei von Linien zu verfallen, die wohl dekorieren, aber mit gebauter Architektur nicht das Geringste zu tun haben. Das Gebäude soll, wie fast jedes andere Haus in der Allee, der gesunde Beweis einer überzeugenden Baugesinnung seiner Zeit sein ...".[1]

Als Baudenkmal am 7.5.2002 in die Denkmalliste der Stadt Detmold eingetragen, Nr. A591.

Gebäude

Allee 23, Ansicht von Osten, 2020, Foto: Joachim Kleinmanns

"Die traufständige Ausrichtung des zweigeschossigen Hauskörpers zur Allee nimmt die Gestaltungsprinzipien der klassizistischen Gebäude der vorderen Allee auf, ohne freilich seine Entstehungszeit zu verleugnen. Das Walmdach mit den leicht geschweiften Abgängen, die Fensterformate und deren Zierformen (im Obergeschoss zur Allee und nach Süden), der fein gegliederte Eingangsvorbau und schließlich der Wintergarten-Anbau mit dem Dachknauf prägen als moderne Architekturdetails das äußere Erscheinungsbild. Im Inneren setzt sich die zurückhaltende, wohl durchdachte Gestaltung fort (Treppengeländer, Stuckleisten). Daher besitzt dieses Gebäude als Vertreter des nach dem Krieg entwickelten strengen Villentyps, der orientiert war an der Funktionalität und nur äußerst sparsame Dekorationselemente zuließ, einen hohen Aussagewert bezüglich der Wohnvorstellungen des gehobenen Bürgertums der Nachkriegszeit. Da das villenartige Bauwerk die sozialen und historischen Strukturen des gehobenen Bauens und Wohnens an der Allee fortführt und ein bislang unbebautes Grundstück zwischen dem Knochenbach und der Allee besetzt, werden auch stadtentwicklungsgeschichtliche Gründe für das öffentliche Erhaltungsinteresse angeführt."[2]

"Das zweigeschossige, vollunterkellerte Wohnhaus mit massiven, verputzten Fassaden steht mit seiner Längsseite auf schmalem Sockel zur Allee und schließt mit einem steilen Walmdach ab, das mit rotbraunen Ziegelhohlpfannen gedeckt ist. Durch Aufschieblinge ist der Dachfuß leicht geschweift und kragt über ein reich profiliertes Holztraufgesims vor. Die nach oben konisch sich verjüngenden Kaminköpfe sind aus Ziegelsteinen im Farbton der Pfannen aufgemauert. Drei bauzeitliche Walmdachgauben mit Verschieferung der Dach- und Wangenflächen sorgen auf der Rückseite für die Belichtung des Dachraumes. Die Holzfenster, in der Regel zweiflügelig, haben im Obergeschoss zur Straße und nach Südwesten niedrigere Brüstungen und zur Sicherung dieser Zonen einen geschmiedeten Handlauf mit kreisrundem Ziermotiv darunter. Bei diesen Fenstern sind die Kittfasen in den Flügelecken jeweils viertelkreisförmig ausgerundet. Die Fenster sind bauzeitlich erhalten. Der dreiachsigen Straßenfassade ist in der Mittelachse ein Eingangsvorbau aus Sandsteinblöcken mit Dreiecksgiebelabschluss vorgelagert. Die Dacheindeckung aus Bitumenschindeln stammt aus neuerer Zeit. Die bauzeitliche Hauseingangstür ist dreibahnig symmetrisch gegliedert, wird aber asymmetrisch geöffnet. Die Rahmentür aus dunklem Eichenholz enthält sechs Glasfüllungen mit geätzten Randkonturen. Die Rahmenwirkung wird durch in das Holz eingelagerte eloxierte Aluminiumleisten noch gesteigert. An der zweiachsigen Schmalseite nach Südwesten ist ein großzügig verglaster Wintergartenanbau mit sehr flach geneigtem Walmdach angefügt. Auch dieses Dach ist mit Bitumenschindeln gedeckt. Der geschmiedete Dachknauf in eigenwilligen Formen ist partiell vergoldet und setzt einen besonderen Akzent. Auf der Sockelmauer aus Bruchsteinen verläuft eine horizontal umlaufende Sohlbank, auf der steht die massive Rahmenkonstruktion mit den feststehenden Fenstern. In die rückseitige Wintergartenverglasung ist eine Außentür integriert, von der aus die Terrasse erreichbar ist. Bedingt durch die Lage am Ufer des Knochenbaches ist der Garten hinter dem Hause so tief gelegen, dass hier im Kellergeschoss noch ebenerdige Räume mit Fenstern und einer Eingangstür konzipiert werden konnten. Hier, wie auch an einem Fenster in der Straßenfassade, sind schmiedeeiserne Gitter mit Diagonalraster zur Sicherung vorgebaut. Der durch das Haus und den Knochenbach begrenzte Gartenraum wird zur Nordseite von einem im Grundriss leicht geschweiften Anbau geschlossen. Dieser Anbau ist zum Garten zweigeschossig, tritt aber von der anderen Seite nur eingeschossig als Garage in Erscheinung. Das pfannengedeckte Walmdach der Garage kragt zum Garten 1,70 m vor und wird über die Höhe beider Geschosse von 4 schlanken, konisch verjüngenden Holzsäulen mit Kapitellkopf getragen. Der Verbindungsbau zwischen Garage und Wohnhaus ist zum Garten in Erdgeschosshöhe durch einen apsisförmigen Fachwerkerker mit Schieferdach besonders betont. Trotz mehrerer Veränderungen im Inneren sind die wesentlichen charakteristischen Innenausstattungen erhalten geblieben:

  • der fein profilierte Deckenstuck im Erdgeschoss, im Treppenhaus, im Wohn- und ehem.

Sprechzimmer und im Wintergarten,

  • der Eichenholzparkettboden in den Wohnräumen im EG, Sohlnhofer Platten und Steinholzböden,
  • die gut profilierten Bekleidungen der ansonsten glatten Türblätter,
  • die eigenwillig geschmiedeten Geländerstäbe der Treppe vom EG zum OG mit Messinghandlauf.

Parallel zur Straße in der Achse des Eingangsvorbaus ist das Grundstück durch eine Gartentoranlage und eine Hainbuchenhecke eingefriedet. Die Torpfeiler aus handgestocktem Beton sind von gut profilierten Werksteinplatten abgedeckt. Das Gittertor aus senkrechten Rundstäben und rechteckigem Rahmen und waagerechten Gurten ist in Schmiedetechnik ohne Schweißverbindungen hergestellt."[3]

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

Literatur

Hellfried Prollius, Die städtebauliche und bevölkerungspolitische Entwicklung Detmolds nach 1945, in: Detmold in der Nachkriegszeit. Dokumentation eines stadtgeschichtlichen Projekts, hg. von der Stadt Detmold in Zusammenarbeit mit dem Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe, bearbeitet von Wolfgang Müller, Hermann Niebuhr und Erhard Wiersing, Bielefeld 1994.

Quellen

https://geoportal.detmold.de/geodetims/htmy/register/geo_register.php?FT=karte&PJ=Denkmal

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hellfried Prollius, Die städtebauliche und bevölkerungspolitische Entwicklung Detmolds nach 1945, in: Detmold in der Nachkriegszeit. Dokumentation eines stadtgeschichtlichen Projekts, hg. von der Stadt Detmold in Zusammenarbeit mit dem Naturwissenschaftlichen und Historischen Verein für das Land Lippe, bearbeitet von Wolfgang Müller, Hermann Niebuhr und Erhard Wiersing, Bielefeld 1994, S. 313.
  2. https://geoportal.detmold.de/geodetims/htmy/register/geo_register.php?FT=karte&PJ=Denkmal
  3. https://geoportal.detmold.de/geodetims/htmy/register/geo_register.php?FT=karte&PJ=Denkmal

Autor*innen

Joachim Kleinmanns