Dieksdamm 4a (Wellentrup): Unterschied zwischen den Versionen

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Kleinkötter, Hoppenplöcker, 1829 Straßenkötter (bückeburgische Nr. 16)
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Nr. 17 ist die ältere der beiden Stätten Lesemann in Wellentrup (Nr. 13). Namensgeber war Johann Lesemann, der um 1635 die von Anneke Hagedorn gegründete Kleinkötterstätte übernahm. Die Wellentruper Lesemanns stammen von der gleichnamigen Müllerfamilie ab, die die Wellentruper Mühle (Nr. 29) gepachtet hatte.
Nr. 17 ist die ältere der beiden Stätten Lesemann in Wellentrup. Die jüngere Stätte Nr. 13 (heute [[Istruper Str. 59 (Wellentrup)|Istruper Straße 59]]) entstand 1666/67. Namensgeber war Johann Lesemann, der um 1635 die von Anneke Hagedorn gegründete Kleinkötterstätte übernahm. Die Wellentruper Lesemanns stammen von der gleichnamigen Müllerfamilie ab, die die Wellentruper Mühle (Nr. 29) gepachtet hatte.
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[[Datei:Wellentrup Nr. 17, nach 1936.jpg|mini|Haus Drewes, Wellentrup Nr. 17. Das Fachwerkhaus von 1747 hatte 1936-38 einen massiven Backsteingiebel erhalten. Foto nach 1938]]



Version vom 30. Dezember 2024, 13:17 Uhr

Dieksdamm 4a (Wellentrup)
OrtsteilWellentrup
StraßeDieksdamm (Wellentrup)
Hausnummer4a
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeWellentrup
Hausnummer017

Nr. 17 ist die ältere der beiden Stätten Lesemann in Wellentrup, erstmals nachweisbar 1616.

Welllentrup Nr. 17, Fachwerkhaus von 1747. Vor dem Haus steht Auguste Drewes mit einem Enkelkind. Foto um 1910

Geschichte

Kleinkötter, Hoppenplöcker, 1829 Straßenkötter (bückeburgische Nr. 16)

Nr. 17 ist die ältere der beiden Stätten Lesemann in Wellentrup. Die jüngere Stätte Nr. 13 (heute Istruper Straße 59) entstand 1666/67. Namensgeber war Johann Lesemann, der um 1635 die von Anneke Hagedorn gegründete Kleinkötterstätte übernahm. Die Wellentruper Lesemanns stammen von der gleichnamigen Müllerfamilie ab, die die Wellentruper Mühle (Nr. 29) gepachtet hatte.

Haus Drewes, Wellentrup Nr. 17. Das Fachwerkhaus von 1747 hatte 1936-38 einen massiven Backsteingiebel erhalten. Foto nach 1938

Gebäude

Früheres Fachwerkhaus, Vierständerbau, erbaut 1747 nach dem Dorfbrand 1743 (Datierung nach Unterlagen von August Drewes und Mskr. Gaul 1960, S. 679). Fassade 1936 (Gaul: 1938) in Backstein erneuert. Modernisierung nach 1963, Außenwände verputzt.

Inschriften

Teile der alten Torständer im Schuppen wiederverwendet, mit Tulpen- und Weinranken, Rose und Stern und Inschriftresten: JOHAN / DIDERIC[H] / BROKMA[N] / CAT[RINA] / MAR[GRE] / TA L[ESE] / MA[NS] / M.W [...] / ANNO 17[47]. Ergänzungen in eckigen Klammern nach Manuskript Gaul 1960, S. 679. Spruchinschrift auf dem Torsturz nicht überliefert.

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1616 Anneke Hagedorn (Viehschatzregister)

1632/33 Anneke Hagedorn gestorben, ihr Haußgeräth haben die Räuber weggenommen (Gogerichtsregister, GoG)

1633/34 Vollmar – anscheinend der Schwiegersohn der Anneke Hagedorn (vgl. die folgenden Belege) – ist Tranksteuer für ein Festbier schuldig (Restantenliste)

1634/35 Johan Leseman muß Vollmars kleine Kottstätte beweinkaufen (GoG). Johann Lesemann wurde als Sohn des ehemaligen Mühlenpächters meistens Johan Moller genannt; möglicherweise war er auch selbst Mühlenpächter.

1644 Johan Moller, sey bey 38 Jahr alt, sein Fraw heiße Elsebeth, sey auch bey 30 Jahre alt, undt aus Höntorff bürtig. Habe ein klein alt Hauß von 3 Spannen, habe es vor 9 Jahren [= 1634/35] von Anneke Hagedorns Kindern kaufft. Kinder: Johann, 10 J., Friedrich, 5 J., Ilsabeth, 8 J. (Salbuch)

1660 Fritze Frobose hat Johan Lesemans Tochter geheiratet, Lesemans Gut bezogen (GoG); 1668 Fritze Leseman (Salbuch)

1690/91 Johann (Fritze) Lesemann oo Liesebeth Mönch; GoG 1690/91: Fritze Leseman nimt sein elterliches Gut an und verheiratet sich an Eliesabethen Mönchs eines Vollspänners Tochter aus Wellentrup; 1730 Johan Leseman, Witwer oo II. Anna Margreta Brockmann, Witwe, Wellentrup

1733 Trina Margretha Leseman oo Johann Diedrich (Dierk) Brockmann aus Wellentrup; GoG 1733/34: Johan Lesemans Tochter Triena Margreta nimt ihre elterliche Stelle an

1743, Dorfbrand am 9. Mai: Dieterich Leesemanns Haus abgebrannt; Wiederaufbau 1747

1762 Johann Christoph Lesemann oo Anna Maria (Liesabeth) Friederichs aus Istrup; VZ 1766: Hoppenplöcker Christoph Leesemann, Fr. Anna Maria, Kind Christoph, Leibzüchterin Witwe Cathrina Marg. Leesemann; VZ 1776: Christoph Leesemann (37), Fr. Liesabeth (39), Kinder Christoph (13), Sophie (8), Simon Henrich (2); VZ 1786: Witwe Elisabeth Lesemanns (48), Kind Simon Henrich (11), Christoph (in Horn), Einlieger Ernst Scheper, Fr. Ilsabey, 2 Kinder

1787 Johann Christoph Lesemann oo Catharina Elisabeth Schäfer aus Tintrup

1816 Cord Henrich Lesemann (* 1793), Zimmermeister oo Hedewig Weber aus Wellentrup. Der Zimmermeister Cord He(i)nrich Lesemann erbaute zwischen 1836 und 1845 sechs nachweisbare Häuser in Istrup, Brüntrup, Mossenberg und Wellentrup, hier den Speicher von Mönch Nr. 2 (1838) und das Haus Käuper Nr. 16 (1841).

1847 Verkauf der Straßenkötterstätte Nr. 17 an den Einlieger Friedrich Dreves aus Höntrup (oo 1843 Luise Recker aus Belle)

1848 Der bisherige Kolon Cord Henrich Lesemann (Nr. 17) und seine Frau wandern im Frühjahr nach Amerika aus (VERDENHALVEN, Auswanderer, S. 248, Nr. XI 392)

1871 Friedrich Philipp Carl Drewes oo Wilhelmine Sophie Henriette Klaas aus Herrentrup. 1882 Ziegler Fritz Drewes (Grundbuch)

1894 Witwe Henriette Drewes, geb. Klaas (Grundbuch)

1908 August Drewes, Ehefrau Auguste, geb. Steinkamp (Grundbuch)

1926 Drewes, Auguste, Witwe (Adressbuch)

Literatur

Heinrich Stiewe (Hg.), Wellentrup. Geschichte eines Dorfes im Blomberger Becken, Petersberg 2002, S. 293f.

Quellen

Otto Gaul, Landkreis Detmold. Masch-schr. Manuskript Detmold 1960 (Nachlass Gaul im Stadtarchiv Lemgo) Digitalisat LLB Detmold

Weblinks

Einzelnachweise


Autor*innen

Heinrich Stiewe