Istruper Straße 27 (Wellentrup): Unterschied zwischen den Versionen
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}}Der alte Hof Wellentrup Nr. 2 trug bis 1888 den alten Hofnamen Mönch (dann Mische, später Flake, heute Hansmann). Der Hof liegt südlich der Istruper Straße am östlichen Ortseingang von Wellentrup. | }}Der alte Hof Wellentrup Nr. 2 trug bis 1888 den alten Hofnamen Mönch (dann Mische, später Flake, heute Hansmann). Der Hof liegt südlich der Istruper Straße am östlichen Ortseingang von Wellentrup. | ||
[[Datei:Wellentrup Nr,. 2 um 1920.jpg|mini|Hof Mische (früher Mönch), Wellentrup Nr. 2, um 1920]] | |||
[[Datei:Wellentrup Nr. 2, Speicher Pahmeier 1970 LLB BA TB-7-52.jpg|mini|Speicher von 1838, Ansicht von Südosten. Foto: Friedrich W. Pahmeier 1970 (Lippische Landesbibliothek Detmold, LLB, BA TB-7-52)]] | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Vollspänner, 1829 Mittelhalbmeier (bückeburgische Nr. 27). Der alte Hofname Mönch ist vermutlich als sogenannter Übername (Spitzname) zu deuten. Trotz dieses Namens ist für den Hof keine klösterliche Grundherrschaft nachweisbar. Die ersten nachweisbaren Grundherren sind vielmehr die Grafen zur Lippe. Der Vollspännerhof am östlichen Ortsrand von Wellentrup hat eine ausgeprägte Waldhufenflur in Randlage. Er dürfte wohl noch vor 1100 als frühe Rodung und Siedlungserweiterung von Wellentrup im Hochmittelalter entstanden sein. | Vollspänner, 1829 Mittelhalbmeier (bückeburgische Nr. 27). Der alte Hofname Mönch ist vermutlich als sogenannter Übername (Spitzname) zu deuten. Trotz dieses Namens ist für den Hof keine klösterliche Grundherrschaft nachweisbar. Die ersten nachweisbaren Grundherren sind vielmehr die Grafen zur Lippe. Der Vollspännerhof am östlichen Ortsrand von Wellentrup hat eine ausgeprägte Waldhufenflur in Randlage. Er dürfte wohl noch vor 1100 als frühe Rodung und Siedlungserweiterung von Wellentrup im Hochmittelalter entstanden sein. | ||
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==Inschriften== | ==Inschriften== | ||
[[Datei:Wellentrup Nr. 2, Speicher, Türinschrift Pahmeier 1970 LLB BA TB-7-53.jpg|mini|Speicher von 1838, Eingangstür mit Inschrift. Foto: Friedrich W. Pahmeier 1970 (LLB, BA TB-7-53)]] | [[Datei:Wellentrup Nr. 2, Speicher, Türinschrift Pahmeier 1970 LLB BA TB-7-53.jpg|mini|Speicher von 1838, Eingangstür mit Inschrift. Foto: Friedrich W. Pahmeier 1970 (LLB, BA TB-7-53)]] | ||
'''Speicher und Backhaus („Backs“) von 1838,''' Türinschrift: | '''Speicher und Backhaus („Backs“) von 1838,''' Türinschrift: |
Version vom 21. Dezember 2024, 02:23 Uhr
Istruper Straße 27 (Wellentrup) | |
---|---|
Ortsteil | Wellentrup |
Straße | Istruper Straße (Wellentrup) |
Hausnummer | 27 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | Ja |
Gemeinde | Wellentrup |
Hausnummer | 002 |
Der alte Hof Wellentrup Nr. 2 trug bis 1888 den alten Hofnamen Mönch (dann Mische, später Flake, heute Hansmann). Der Hof liegt südlich der Istruper Straße am östlichen Ortseingang von Wellentrup.
Geschichte
Vollspänner, 1829 Mittelhalbmeier (bückeburgische Nr. 27). Der alte Hofname Mönch ist vermutlich als sogenannter Übername (Spitzname) zu deuten. Trotz dieses Namens ist für den Hof keine klösterliche Grundherrschaft nachweisbar. Die ersten nachweisbaren Grundherren sind vielmehr die Grafen zur Lippe. Der Vollspännerhof am östlichen Ortsrand von Wellentrup hat eine ausgeprägte Waldhufenflur in Randlage. Er dürfte wohl noch vor 1100 als frühe Rodung und Siedlungserweiterung von Wellentrup im Hochmittelalter entstanden sein.
Gebäude
Dreiseitige Hofanlage des 19. Jahrhunderts, gut erhaltener und gepflegter älterer Baubestand:
Speicher und Backhaus („Backs“) von 1838: Schöner zweistöckiger Fachwerkbau mit Bruchstein- und Backsteinausfachung. Erbaut 1838 von Zimmermeister Cord Henrich Lesemann (siehe Wellentrup Nr. 17). Renoviert und zum Wohnhaus umgebaut 1996/97.
Leibzucht von 1861 (Feuerversicherungsakte): Großer Vierständerbau mit Backsteinausfachung, aufgemalte Torinschrift (Bemalung erneuert; Baudatum und Erbauernamen nicht erhalten).
Wohnhaus von 1886 (Feuerversicherungsakte): Zweigeschossiger Backsteinbau mit Längsflur, nach dem Zweiten Weltkrieg verputzt.
Bansenscheune mit vier Durchfahrten von 1892 (Feuerversicherungsakte): Hofseite Bruchsteinmauerwerk, Rückseite Fachwerk mit Backsteinausfachung.
Viehhaus von 1895:, Bruchsteinbau an der Ostseite des Hofes, Hofseite Quadermauerwerk, Torschlußstein der mittigen Querdiele mit Inschrift und Datierung 1895. Zweitverwendeter Eckquader mit Datierung 1848.
Inschriften
Speicher und Backhaus („Backs“) von 1838, Türinschrift: JCH WIL DEN HERRN LOBEN. SO LANGE JCH LEBE. UND MEINEM GOTT LOBSINGEN WEIL ICH HIER BIN. CARL FRIEDERICH MÖNCH UND DESSEN EHEFRAU. ANNA MARIA ELIESEBET. MEIER AUS BILLERBECK. GE.B. DEN 14.T. JULIUS 1838. ME CORD HENRIG LESE.M. (Zimmermeister Cord Henrich Lesemann, Wellentrup Nr. 17).
Leibzucht von 1861 (Feuerversicherungsakte), aufgemalte Torinschrift: Wer Gott vertraut hat wohl gebaut im Himmel und auf Erden. Wer sich verläßt auf Jesum Christ dem muß der Himmel werden. Darum auf Dich all Hoffnung ich ganz fest und steif thu setzen. Herr Jesu Christ mein Trost Du bist in Todesnoth und Schmerzen (Bemalung erneuert; Baudatum und Erbauernamen nicht erhalten).
Viehhaus von 1895, Torschlußstein der mittigen Querdiele mit Inschrift: Carl Mische / Minna Mische / geb. Mönch / 1895. Zweitverwendeter Eckquader mit Datierung 1848.
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1467 Hans Monnick, Otte Monnick; 1488 Hanß Monnikes; 1497 Hans Monneck (L)
1535 Hannß Monneckeß (L)
1572 Monneck (L)
1590 Johan Moning (L)
1602 Pape Johan zu Tintorff uff Monichs zu Wellentorf Hoff bracht (GoG); 1618 Hans Monniks (L)
1618/19 Curdt Hagedorn kompt uff Monichs Gudt zu Wellentorf (GoG)
1625/26 Henrich Sieckmeyer befreyet sich uf Munnichs Gut zu Wellentrup (GoG)
1637/38 Henrich Mönch und seine Hausfrauwe verstorben, vermutlich an der Pest (GoG)
1644 Mönniches Hoeff liegt wüste, d.h. seine Ländereien wurden nicht bewirtschaftet; die Gebäude standen aber noch. Der Anerbe Henrich Mönch war nur unter bestimmten Bedingungen bereit, den Hof zu übernehmen. 1668 Henrich Mönch (Salbücher)
1685 Henrich Mönich überläßt sein Gut seinem Sohn Thönis, oo Ilsabein Frerichs (Friedrichsmeier) von den Siebenhöfen (GoG).1700/01 Catharine Ilsabee Mönch oo II. Simon Henrich Lohmann (Nr. 3) (GoG)
1714 Marlene Lisabeth Mönch oo Carell Eickermann aus Freismissen; 1718/19 sie oo II. Gerlach Bekemeier von Struchtrup (GoG); wird Gerlach Mönch. 1718 strengte Hermann Jörgen Meier zu Wellentrup beim Geistlichen Gericht eine Eheklage gegen die Witwe Mönch an, die ihm angeblich die Ehe versprochen hatte. Die Klage scheiterte und Gerlach Bekemeier, der in dem Prozess interveniert hatte, konnte die Witwe Mönch heiraten (L 85 Nr. 1247)
1749 Hans Henrich Mönch oo Anna Loise Meyer aus Kleinenmarpe (Ehe kinderlos). Hofübergabe, der Hof ist in gutem Stande (GoG). 1763 sie 2. oo Cord Henrich Nolting aus Bentrup; ca. 1770 er oo II. Anna Sophie Meyer zu Östrup aus Cappel. Volkszählung 1776: Heinrich Mönch Nr. 27, 39 Jahre, Frau Sophie, 34 J., Kinder: Cord Henrich, 13 J., Friederica, 11 J., Christoph, 9 J., Ilsabein, 7 J., Liesabeth, 3 J., Knechte Herm, 23 J. und Conrad, 18 J., beide aus dem Amt Horn, Magd: Catarina, 26 J., aus dem Amt Horn
1801 Cord Henrich Mönch (geb. 1764) oo Wilhelmine Kaup aus Belle. 1819 er oo II. Elisabeth Geise aus Tintrup
1825 Johann Friedrich Carl Mönch oo Anna Maria Eliesabeth Meier aus Billerbeck. 1838 Bau des erhaltenen Kornspeichers
1867 Anna Dorothea Elisabeth Mönch oo Heinrich Ludwig Stiewe, geb. Köhne (stammte aus Brüntrup, war in erster Ehe mit Wilhelmine Stiewe, geb. Mönch auf Nr. 5 verheiratet, wird Interimswirt auf Nr. 2)
1886 Hofübergabe an Wilhelmine Mönch, Neubau des Wohnhauses. 1888 Wilhelmine (Minna) Mönch oo Karl Mische aus Istrup.
1901, 1926: Mische, Karl, Landwirt (Adressbücher)
Literatur
Heinrich Stiewe, Lippische Bauernhöfe des 16.-19. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur ländlichen Hausforschung (Schriften des Lippischen Landesmuseums, I), Detmold 1985.
Heinrich Stiewe (Hg.), Wellentrup. Geschichte eines Dorfes im Blomberger Becken, Petersberg 2002, S. 278f.
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
Autor*innen
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