Schülerstraße 23 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. November 2023, 08:22 Uhr
Im Pforthaus des ehemaligen Augustiner-Kanonessen-Klosters Marienanger, erbaut 1506/07 [d], sind die ältesten Fachwerkbauteile Detmolds erhalten. ehem. Quartiernummer B 47.
Geschichte
Die rückwärtige Fassade ist historischer Restbestandteil des Pforthauses zu dem im 15. und 16. Jahrhundert dort ansässigen Augustiner-Kanonessen-Klosters. Das zweigeschossige traufständige Fachwerkhaus wurde 1506/07 errichtet, überstand den Stadtbrand von 1547 wohl unbeschadet und wurde nach Schließung des Klosters im 18. Jahrhundert in zwei Wohnhaushälften geteilt und verschiedentlich verändert.
Schülerstraße 23, rechte Haushälfte, wurde um 1955 abgebrochen; die linke, Schülerstraße 25, deren Rückseite, östliche Giebelseite und Dach noch die erhaltene Fachwerkstruktur des frühen 16. Jahrhunderts aufweist (die Straßenfassade ist stark verändert), wurde 1982 unter Erhalt der originalen Rückfassade durchgreifend saniert und umgebaut.
Gebäude
Zweigeschossiger traufständiger Fachwerkbau mit weit auskragendem Obergeschoss auf spätgotischen Knaggen von schmaler länglicher Form. Satteldach. Im Erdgeschoss der rechten Haushälfte rechts eingeschossig Utlucht zur Straße mit Pultdach, das Obergeschoß an der Giebelseite und rückwärtig vorgekragt, vorn nachträglich bündig gemacht. Westliche Giebelseite freiliegend am ehem. Eingang zum Kloster. Abbruch um 1955 und anschließend moderner Neubau.
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1507 Augustiner-Kanonessen
1575 Auflösung des Klosters.
Anschließend Teilung in Schülerstraße 23 und Schülerstraße 25
1678 Johann Bovenhausen, Kürschner.
1715–1840 Infimus/Kantor.
1871 Eigentümer Friedrich Stocksieker, Schlosser; Karl Helper, Schneider.
1884 Eigentümer Fritz Stocksieker, Schlosser; Heinrich Sigges, Lederhandlung.
1887 Eigentümer Fritz Stocksieker, Schlosser; Georg Fanschair, Schneider.
1891 Stocksieker, Schlossermeister; Schlüter, Wäscherin.
1894 Fritz Stocksieker, Schlossermeister; Witwe H. Schlüter, Wäscherin; August Schlüter, Bürovorsteher; Wilhelm Schlüter, Schreiber.
1897 Fr. Stocksieker, Schlossermeister; August Lange, Maurer; Witwe Henriette Schlüter; A. Schlüter, Büroassistent; Wilhelm Schlüter, Schreiber.
1901 Friedrich Stocksieker, Schlosser; Witwe Henriette Schlüter; August Schlüter, Büroassistent.
1904 Friedrich Stocksieker, Schlossermeister; Witwe Henriette Schlüter; August Schlüter, Büroassistent.
1909 Stocksieker, Schlossermeister; Klocke, Arbeiter.
1912 Stocksieker, Schlossermeister; Witwe Kloke.
1914 Fritz Stocksieker, Schlosser; Frl. Mathilde Stocksieker; Fritz Stukenbrock, Arbeiter.
1916 Fritz Stocksieker, Schlosser.
1918 Fritz Stocksieker, Schlosser.
1920 Fritz Stocksieker, Schlosser; Witwe Regina Heine.
1923 Witwe Marie Stocksieker; Invalidin Mathilde Stocksieker; Franz Wendt, Kraftfahrer; Eugen Marschall, Gärtner.
1925 Witwe Marie Stocksieker; Invalidin Mathilde Stocksieker; Franz Wendt, Kraftfahrer; Eugen Marschall, Gärtner; Franz Kuckuck, Arbeiter; Henrich Berke, Schlosser.
1926 Witwe Marie Stocksieker; Invalidin Mathilde Stocksieker; Eugen Marschall, Gärtner; Witwe Pauline Berke.
Literatur
Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 422–423.
Quellen
Ansicht von Nordwesten, nach 1892, LLB: BA DT-12-10
Bildarchiv Stadt Detmold, Nr. 143 (Foto: um 1910)
Bildarchiv Stadt Detmold, Nr. 1744 (Foto: 1956): Blick vom ehem. Klosterhof auf die neue Martin-Luther-Kirche, rechts Westgiebel von Schülerstraße 23.
Abbruch 1982, Bildarchiv Stadt Detmold: Nr. 1743
Weblinks
Einzelnachweise