Linnenkamp 24 (Hornoldendorf): Unterschied zwischen den Versionen

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1604 Johan Steins (geb. um 1560, gest. 1630). Er besitzt 6 Pferde, 2 Stuten, 7 Kühe, 6 Rinder, 2 Kälber, 8 Schweine, 5 Ferkel, 10 Schafe, 7 Lämmer und 3 Immen (Bienenvölker).<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 95.</ref><ref>{{RedekerSteins1978}}.</ref>
1604 Johan Steins (geb. um 1560, gest. 1630). Er besitzt 6 Pferde, 2 Stuten, 7 Kühe, 6 Rinder, 2 Kälber, 8 Schweine, 5 Ferkel, 10 Schafe, 7 Lämmer und 3 Immen (Bienenvölker).<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 95.</ref><ref>{{RedekerSteins1978}}.</ref>
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8. Friedrich Heinrich August, geb. Hornoldendorf 31.10.1845, get. Heiligenkirchen 15.11.1845, Hoferbe.
8. Friedrich Heinrich August, geb. Hornoldendorf 31.10.1845, get. Heiligenkirchen 15.11.1845, Hoferbe.


1873 Übertragung an den Sohn 2. Ehe Friedrich Steins, geb. 31.10.1845.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 10 Bd. 2, 23.</ref> Heinrich Friedrich August Steins schloss am 22.10.1873 in Heiligenkirchen die Ehe mit Sophie Luise Gehring, geb. Jerxerheide 19.2.1850, get. Heiden ..., gest. Hornoldendorf 8.3.1881, Tochter des verstorbenen Zimmermeisters und Neuwohners Simon Henrich Gehring, Nr. 15 Jerxerheide.<ref>{{RedekerSteins1978}}.</ref>
1850 verzichtete die Anerbin Sophie wegen ihrer Heirat auf den [[Hornoldendorfer Straße 14 (Hornoldendorf)|Hof Lükermann Nr. 6]] auf die elterliche Stätte. Dazu wurde am 2.4.1850 ein umfangreicher Vertrag geschlossen: "Joh. Friedr. Adolph Lükermann, ehel. Sohn des Mittelk. Joh. Friedr. Ad. Lükermann N. 6 zu Hornoldendorf, 33 Jahre alt u. militairfrei, verheiratet sich mit Wilhelmine Sophie Henriette Luise Steins, ehel. Tochter des großen Halbmeiers Conr. Steins N. 2 alldort. Diese zieht zu jenem auf dessen elterl. Colonat, welches ihm als Anerben jetzt von seinen Eltern abgetreten wird. Diese wollen vorläufig mit den Brautleuten einen gemeinschaftl. Haushalt führen, haben sich aber dasjenige zum Leibzuchtsgenuß ausbedungen, was in der hieher registrirten, vorgelesenen u. von sämtl. Comparenten genehmigten Anlage angegeben ist. Dabei erklärte Bräutigam ausdrücklich, daß er die darin angegebene Abfindung an seine beiden unverheirateten Geschwister prästiren wolle, womit sie dann vom Colonate sowwie den angekauften Ländereien u. Wiesen abgefunden seien; und der Vater des Bräutigams, daß, da die von ihm angekauften Grundstücke nur ungefähr 600 rt gekostet hätten, die Abfindung seiner beiden unverheirateten Kinder hinreichend sey, diesen jedoch, wie seinen übrigen Kindern die Erbrechte an seinen etwaigen künftigen Allodiatnachlasse vorbehalten bleibe. Seine bereits verheirateten 3 anderen Kinder seyen sowohl vom Colonat als den angekauften Grundstücken völlig abgefunden. Bräutigam acceptierte diese Erklärung, war resp. damit zufrieden. Hinsichtlich der an Henriette und Philipp auszuzahlenden 500 rt bemerkten beide, der Bräutigam und dessen Vater noch ausdrücklich, daß nach dem unverheiratheten Absterben solche nach Erbgangsrecht unter sämmtliche dann verhandene Lükermannsche Geschwister resp. deren Stellvertreter vererbt würden. Rücksichtlich der Leibzuchtverschreibung wurde noch folgendes näher bestimmt:
1.) Bräutigam übernimmt sämmtliche vorhandene Schulden.
2.) Das Leibzuchthaus wird vom Bräutigam nur in dem dem Colonate angemessenen wohnbaren Zustande überliefert.
3.) Der Leibzüchter erhält auch das ungefähr 20 Zentner haltende Fuder Heu, selbst dann, wenn er bei dem Mähen des Grases und bei dem Heuen nicht hilft.
4.) An Brennholz wird an die Leibzucht nur das dritte Fuder von demjenigen Brennholze geliefert, welches der Meier aus seinem Gehölze anfährt; ebenso erhält auch die Leibzucht 1/3 vom Heckenholze und 1/3 vom Abfall des aus dem eigenen Gehölze angefahrenen Nutzholzes.
5.) Wird den Leibzüchtern die Benutzung des Backofens eingeräumt.
Die Braut, jetzt 23 Jahr alt, würde nach dem Schichtungsprotokoll vom 10. Januar 1845 nach ihrem zurückgelegten 25. Lebensjahre ihr elterliches Colonat eigenthümlich erhalten; da indeß ihr Stiefvater mit ihrer leiblichen Mutter noch ein Kind gezeugt hat, und deshalb die bei deren anderweiter Verheirathung stattgefundene Schenkung angegriffen werden könnte, so ist, um Streitigkeiten dieserhalb zu vermeiden, zwischen der Braut, deren Vormündern, den Colon Röwe zu Schmedissen und Klöpping zu Schönemark, dem Bräutigam einerseits und den Eheleuten Steins N. 2 zu Hornoldendorf andererseits folg. Uebereinkunft getroffen:
1.) Die Sophie Steins und deren Bräutigam verzichten auf die Vollziehung des im Protokolle vom 10. Januar 1845 niedergeschriebenen Vertrages, namentlich auf die der Braut von ihrer Mutter darnach gemachte Schenkung und eigenthümliche Ueberweisung des elterlichen Colonates, sie geben vielmehr den Besitz, sowie das Eigenthum desselben hiermit auf und übertragen beides auf die Eheleute Steins. NB: den 15. Mai 1850 Fanden sich die Eheleute Lükermann, welche im nebenstehenden Protokolle die Ehe verschrieben, ein u. erklärten, daß sie jetzt verehelicht seyn und deshalb die im nebenstehenden Protokolle abgeschlossenen und ihnen vorgelesenen Verträge nochmals anerkennen wollten.
2.) Als Aequivalent für diese Verzichtleistung erhalten die Brautleute
a.) 1000 rt geschr. ein Tausend Thaler, welche vom Tage der Verheirathung an, wenn nach derselben die heutige Vereinbarung von den Brautleuten noch einmal genehmigt ist, mit 4 p. C. verzinset u. nach Ablauf einer beiden Theilen freistehenden ½jährigen Kündigung ausbezahlt werden.
b.) das Land hinter Wellners Hofe IV.10 cat. zu 3 Schl. 3 ½ M, wogegen aber die Eheleute Steins von Lükermann wieder erhalten: das Land IV,17 cat. zu 1 Schl. 7 ¼ M.
3.) Die Eheleute Steins bekommen das Colonat mit sämmtlichen Zubehörungen, namentlich dem Haus- Hof- und Viehinventarium, übernehmen dagegen die auf jenem haftenden Abgaben und Schulden, namentlich auch die an Louise Steins laut des Protokolls vom 10. Januar 1845 zu entrichtenden 300 rt. Diese sollen aber, wie auch früher bestimmt ist, nach dem kinderlosen Ableben der Louise, wenn sie nicht zur Alimentation derselben absorbirt sind, an das Steinsche Colonat zurück.
4.) Hinsichtlich der Vererbung der Schichttheile der Steinschen Kinder trit das gemeine Erbrecht ein.
5.) Die Braut erhält weiter Nichts, als die Abfindungssumme, namentlich nicht ihren früheren Schichttheil zu 684 rt 14 gr 1 d und auch keinen Stättebrautschatz. Jener Schichttheil fällt vielmehr an das Colonat zurück. Sämmtliche Theile leisten auf alle gegen die heutige Vereinbarung zu machenden Einreden Verzicht [...]."<ref>LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 152, S. 252–260.</ref>
 
Statt der ursprünglichen Anerbin Sophie Steins wurde der Hof Steins 1873 an den Sohn 2. Ehe Friedrich Steins, geb. 31.10.1845, übertragen.<ref>LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 10 Bd. 2, 23.</ref> Heinrich Friedrich August Steins schloss am 22.10.1873 in Heiligenkirchen die Ehe mit Sophie Luise Gehring, geb. Jerxerheide 19.2.1850, get. Heiden ..., gest. Hornoldendorf 8.3.1881, Tochter des verstorbenen Zimmermeisters und Neuwohners Simon Henrich Gehring, Nr. 15 Jerxerheide.<ref>{{RedekerSteins1978}}.</ref>


Nachkommen waren:
Nachkommen waren:

Version vom 29. November 2023, 19:38 Uhr

Der Hof zählt zu den ältesten in Hornoldendorf und ist bereits 1486 genannt. Die alte Hausnummer ist Nr. 2.

Geschichte

Der Hof war von der lippischen Landesherrschaft meierstättisch vergeben und zahlte Weinkauf und Sterbfall. In der Volkszählung 1609 wird Steins als Meyer und ziemlich vermögend klassifiziert.[1] 1721 ist er ein Sechsspänner, 1782 nur noch ein Mittelkötter.[2]

Der Hofname wandelte sich von Steynhuss/Steinhaus (bis 1590) zu Steinß/Steins (ab 1609). Der ältere Name weist auf ein spätestens im 15. Jahrhundert entstandenes Steinhaus hin, eine Besonderheit auf dem Land, welche dem Hof seinen Namen gab. Möglicherweise stand dieser Steinbau ursprünglich in Zusammenhang mit dem bischöflichen Vorwerk Hornoldendorf, dem im Rittergut aufgegangenen Meierhof.

1753 berichtet Amtsvogt Friedrich Christoph Meyer, er habe für die Tochter der Witwe Steins und den verschuldeten Hof (u. a. 90 rt bei den Schutzjuden Isaak, 1725, und Israel [Hirsch], 1727. Der Hof sei "notorisch in gahr elenden Umständen") den Sohn des Meyers zu Dehlentrup gefunden, der 300 rt Brautschatz mitbringe und den Hof wieder empor bringen wolle. Kammer erteilt ihren Konsens dazu.[3] Der neue Hofbesitzer kann den Hof nicht verbessern, er muss 1768 die Elocation (Zwangsverwaltung) beantragen.[4] Die erste Elocation bringt jedoch nur die Bezahlung der rückständigen Abgaben und Dienste, die Kreditoren haben nichts bekommen. Die Gebäude sehr heruntergekommen. Die zweite Elocation bringt nicht viel mehr, so dass der Meier 1778 den Hof, da keine Kinder vorhanden sind, an junge Leute verkaufen will, wenn er die Leibzucht bekäme. Diese wird ihm und seiner Frau 1773 als mäßige, nicht volle, zugestanden. Es folgt die Zwangsversteigerung.[5] Den Hof bekommt der Kleinkötter Johann Friedrich Möllenbrock zu Hornoldendorf für 1000 Taler (jährl. 100 rt) zuzüglich der Zusage, die nicht genehmigten Gläubiger zu befriedigen.[6] Er bewirtschaftet den Hof – neben seinem Kleinköttergut – unter dem Namen Steins. Möllenbrok kauft den Hof eigentlich für seinen Sohn. [7]

Zimmermeister Jasper und Johann Adolph Brockmeyer taxieren den Wert der Gebäude auf 500 rt, die nötigsten Reparaturen auf 166 rt.[8] Darin werden Wohnhaus, Leibzucht, Pferdehaus und Schoppen, Backhaus und Schweinehaus taxiert. Am 30.12.1779 wird Möllenbrok von Graf Simon August der Meierbrief ausgestellt. Er zahlt 40 Gfl. Weinkauf.[9]

1794 will der Vormund der minderjährigen, 13jährigen Hoferbin, Großkötters Kuhlemann zu Spork, die dritte Ehe der Kolona Steins verhindern, da er finanziellen Schaden befürchtet. Die Braut eigne sich nicht zur Wirtschaft, der Bräutigam habe schon zwei uneheliche Kinder zu versorgen. Das Amt sieht jedoch keine rechtliche Möglichkeit und konstatiert zudem, dass der Bräutigam Conrad Bunte zwei Jahre als Ackerhofmeister auf dem Rittergut gedient habe und 200 Taler auf den Hof bringe.[10]

Mitte des 19. Jahrhunderts hatten der Anerbe Konrad Steins und Sofie Röwe aus Schmedissen Nr. 3 sechs Töchter: Sofie, Wilhelmine, Luise, Konradine, Amalie und Henriette. Als Konrad starb und die Witwe Sofie sich 1844 in zweiter Ehe mit Friedrich Niederkrüger aus Herrentrup verheiratete, musste geschichtet werden. Das entsprechende Protokoll wurde am 30.12.1844 aufgenommen. Dabei wurde zugleich der Tochter Sofie das Eigentum des Steinschen Kolonats ab dem 25. Lebensjahr überwiesen. Luise Steins ist früh verstorben, die übrigen nachgeborenen Geschwister erhielten sämtlich ihren Schichtteil. Bei Verheiratung der Tochter Sofie am 2.4.1850 wurde ein weiterer Vertrag zwischen ihr, der Mutter und dem Stiefvater abgeschlossen, dass Erstere den Letzteren das Eigentum des Steinschen Kolonats wieder gegen eine Abfindung übertrug. So kam das einzige Kind aus der zweiten Ehe, der am 31.10.1845 geborene Friedrich Steins an das Kolonat. Am 14.7.1873 traten seine Eltern ihm das Kolonat mit allen Zubehörungen, Pachten und Lasten gegen die folgende Leibzucht-Vereinbarung ab:[11]

1) zur Wohnung das ganze Leibzuchthaus und Backhaus, welches in wohnbarem Stande zu übergeben ist.

2) als Garten den daranstoßenden Leibzuchtsgarten

3) zur Länderei 25 Scheffelsaat Ackerland, wie sie der frühere Leibzüchter besessen hat, jedoch im Zweifel nach meiner Auswahl

4) die an den Leibzuchtsgarten stoßende

5) ein Drittel des Obstes

6) 10 vierspännige Fuder Holz wovon jedoch 3 Fuder Heckenholz sein können.

7) zwei Kühe, zwei Rinder und zwei Schweine

8) drei Bettstellen mit den dazugehörigen Betten, zwei Schränke, eine Kommode, einen Kasten, 2 Tische, 1 Lehnstuh[l], 6 Stühle 1 Backtrog, den Braukessel mit dem Kolon zum gemeinschaftlichen Gebrauch, von den übrigen Haus- Küchen- und Ackergerätschaften dasjenige, was ich und meine Frau uns auswählen wollen.

9) diese Inventariengegenstände fallen soweit sie beim Ableben des Längstlebenden von uns noch vorhanden sind, an das Kolonat zurück, während bei unseren Lebzeiten die Verfügung darüber uns gestattet ist.

10) das Vieh weidet da mit, wo das Kolonatsvieh seine Weide findet.

11) der Kolon ist verpflichtet nach Leibzuchtsrecht die Bestellung und Beackerung der Leibzuchtsgrundstücke zu prästieren, also namentlich auch Dünger nach dem Lande zu fahren, dasselbe zu beackern, die Früchte zu mähen, einzufahren, die erforderlichen Mühlenfuhren zu leisten und dergleichen, auf unser Verlangen uns einen Wagen zum Ausfahren zu stellen.

12) Für den Fall dass einer von uns vor dem anderen verstirbt, soll der Überlebende die Hälfte vom Ackerlande an das Kolonat abtreten, während die übrigen Leibzuchtszubehörungen unverkürzt ihm verbleiben.

Gebäude

1721 besitzt Johann Bernd Steins ein altes Wohnhaus, eine Leibzucht, ein altes Backhaus und einen Schoppen.[12]

1828 sind 2 Wohnhäuser, Haupthaus und Leibzucht, erfasst (Nebengebäude ohne Wohnnutzung wurden damals nicht mehr registriert).[13]

Das von 1894 bis um 1960 geführte Brandkataster listet auf:

1. Wohnhaus, mit Veranda und Stallanbau von 1901

2. Leibzucht, und Stallung (1907)

3. Schuppen, 1937 Umnutzung zur Scheune und Stallung, seit 1951 Viehhaus

4. Backhaus, seit 1937 Schuppen (Holzschuppen)

5. Feldscheune von 1937.[14]

Haupthaus

Leibzucht

Scheune

Backhaus

Inschriften

WER GOTT VERTRAUWET DER HAT WOL GEBAUWET* IM HIMMEL VND AVF ERDEN WER DA GLAVBET AN JESVM CHRISVM DEN MVS DER HIMEL WERDEN / KORT STEINS VND LIESABETH STEINS ANNO 1667

weiteres Gebäude: DEIN HERZ/MEIN HERZ/EIN HERZ/DIESES HAUS HABEN BAUEN LASSEN / KONRAD STEINS UND SOFIE.E.RÖBEN AUS SCHMÄDISSEN / WIR HABEN DIES HAUS ZUBEREITET ZUM NUTZE DER KURZEN / LEBENSZEIT.GLAUBE AUCH UND/BEKENNE RECHT.GOTT IST BAUHER / UND WIR KNECHT.BITTE AUCH DASZ ER ES SCHÜTZE FÜR STURM / WIND UND FEUERHITZE.SO KANN ES ZU DEN ALTER KOMMEN SO / UNS DER TOD HIER AUSGENOMMEN IN / DASZ EWIG FREUDENHAUS DAR / WIR NIMMER STERBEN AUS / DEN 30TEN JULIUS 1830 M HR IASSPER

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1486/87 Godtke Steins[15]

1488 Kunne Steins[16]

1497 Hinrik Steenhuss.[17]

1507–1516 Hinrick/Hinnerk Steynhus.[18][19]

1535 Steynhueß.[20]

1545 Steinhuiß.[21]

1551 Johann Steinhues (Kaiserschatzsteuer).[22]

1562 Johann Steinhuiß.[23]

1572 Johann Steinhuß.[24]

1573 besitzt Steinhauß 6 Pferde.[25]

1590 Johann Steinhaus.[26]

1604 Johan Steins (geb. um 1560, gest. 1630). Er besitzt 6 Pferde, 2 Stuten, 7 Kühe, 6 Rinder, 2 Kälber, 8 Schweine, 5 Ferkel, 10 Schafe, 7 Lämmer und 3 Immen (Bienenvölker).[27][28]

1609 Johan Steins mit Frau und vier Söhnen, der älteste 15, der jüngste 5 Jahre alt, ein Knecht und eine neunjährige Kleinmagd.[29]

1615 Johan Steins, Halbspänner.[30]

1618 Steinß.[31]

1619/20 besitzt Johan Steinß 6 Pferde.[32]

1623 Johann Steinß, Halbspänner.[33]

1628 Johan Steinß, Vollspänner.[34]Widersprüchlich dazu Redeker: seit 1628 Meier Cord Steins genannt (Übernahme aber schon um 1620 möglich), jüngerer Bruder von Hans, der auf sein Anerbenrecht verzichtete. 1629 lebte sein Vater [Johann] noch, dessen Witwe heiratete um 1630 Henrich Reineke, Vollspänner aus Fromhausen. Cord könnte den Hof gegen 1643 abgegeben haben.[35]

1633 Johan Steinß.[36]

1642–1646 Steins (Steinß).[37]

ab etwa 1643 Henrich Steins, hat einen Sohn Arndt (der am 15.3.1669 mit 18 rt den Freibrief löst), verheiratet mit Beate Windmeier.[38]

1645 Steins besitzt 5 Pferde, 2 Stuten, 5 Kühe, 5 Rinder und 13 Schweine.[39]

1648 Henrich Steinß, Halbspänner, mit Frau und 5 Kindern, davon 1 Säugling.[40] Steins besitzt 6 Pferde.[41]

1652 Steins besitzt 6 Pferde, 2 Stuten, 8 Kühe, 2 Rinder und 4 Schweine, zehn Jahre später sind es 7 Pferde, 1 Stute, 8 Kühe und 4 Rinder. Steins zahlt den höchsten Viehschatz im Dorf.[42]

1663 Henrich Steinß, Halbspänner.[43]

1664/65 Henrich Steins gestorben, Nachlass Gogerichtsregister Ostern 1665: "Steins zu Hornoldendorf gestorben, ein Halbspänner, ist leibeigen und hat hinterlassen: 8 Pferde, 7 Kühe, 2 Rinde, 20 hoop ungedroschenen Roggen, 12 hoop Sommerkorn, 3 Schweine, 2 beschmiedete Wagen 2 Eggen, 2 Pflüge, 18 Schs. Winterkorn."[44]

1667 Cordt Steins, Halbspänner, geb. 1645 in Hornoldendorf, gest. 1681, Heirat 1667 mit Anna Elisabeth Hellweg, lebte in Hornoldendorf Nr. 2, geb. 1648 in Heidenoldendorf (Bauinschrift, s. o.).

ab 1665 Cord Steins, Sohn Henrichs, geb. 1645 in Hornoldendorf, gest. 1681. 1667 Heirat mit Anna Elisabeth Helwig, geb. zu Heidenoldendorf, gest. zu Hornoldendorf. Gogerichtsregister 1667: "Steins zu Hornoldendorf verheiratet sich an Johan Helwigs Tochter zu Heidenoldendorf und muß Helwig den Hof beweinkaufen."[45]

1669 besitzt [Cord] Steins 6 Pferde, die Leibzüchterin 1 Kuh.[46]

1674 Steins[47]

um 1680/83 lebt bei Steins 1 Magd.[48]Er besitzt 6 Pferde und 1 Stute.[49]

1681 stirbt Cord Steins. Gogerichtsprotokoll Ostern 1681 bis Michaelis 1681: "Steins verstorben, ein Halbspänner, hinterläßt: 5 Pferde, 2 Stotten, 6 Kühe, 2 Rinder, 2 jährige Kälber, 1 Feiertagskleid, 1 tägl. Kleid, 1 Kasten, 1 Lade, 1 Pott, 1 beschmiedeten Wagen, 2 Pflüge, 3 Eggen, 2 Bette, 2 Laken, 2 Küssen, 24 Scheffel ausgesäet, 14 Scheffel neuen Roggen, 1 Kessel, 1 kl. Kessel." Im selben Jahr wird die Witwe Steins geb. Helwig von ihrem Vater in einer Gerichtssache vertreten.[50]

1681 Der neue Meier heißt Johann Berend Hagemeister gen. Steins (kauft sich 23.3.1740 frei).[51]

1690 Stens.[52]

Nachfolger wird Simon Christoph Steins, geb. 17.8.1683 Hornoldendorf, gest. daselbst 1.9.1752, begr. in Heiligenkirchen am 4.9.1752, 69 Jahr, 1 Woche, 10 Tage alt.[53] Er ist der Sohn von Johann Berend Steins und Trina Ilsabein Wellner, Hochzeit am 25.11.1725 in Heiligenkirchen. Sie ist die Tochter von Johann Henrich Wellner, jetzt Ackerhofmeister zu Varenholz, und Catharina Ilsabein geb. Hagemeister, getauft Heiligenkirchen 18.7.1710, gest. Hornoldendorf 22.5.1743, begr. Heiligenkirchen 26.5.1743.

1749 II. Ehe von Simon Christoph am 4.1749 in Heiligenkirchen mit Anna Catharina Drake aus Mackenbruch, geb. in Mackenbruch 1718, gest. in Barkhausen 14.9.1763 (II. Ehe Detmold 12.5.1758 Bornemeier geb. Weeke in Hörste 1716, gest. Barkhausen 1.2.1793).

Kinder I. Ehe:

1. Theodora Cathrina Margarethe, geb. Hornoldendorf 24.11.1729, konf. 1743, Anerbin

2. Anna Elisabeth, geb. Hornoldendorf 23.2.1732, konf. 1746

3. Johann Simon, geb. Hornoldendorf 12.5.1734, getauft Heiligenkirchen 28.5.1734, konf. 1749, gest. als Johann Simon Wächter 28.5.1806, begr. 31.5.1806

4. Johann Berend, geb. Hornoldendorf 25.4.1738, get. Heiligenkirchen 4.5.1738, konf. 1752

5. Anna Margarethe Ilsabein, geb. Hornoldendorf 3.4.1741, get. Heiligenkirchen 19.4.1741, konf. 1755


1712 zahlt Steins noch immer den höchsten Viehschatz, er besitzt 6 Pferde, 1 Stute, 6 Kühe, 10 Rinder, 11 Schafe und 1 Schwein.[54]

1722 Steins[55]

1733 Steins.[56]

1747 Steins.[57]

1752 stirbt Simon Christoph. Johann Henrich Meier zu Dehlentrup wird Steins, geb. Dehlentrup 1726, gest. Hornoldendorf 30.11.1806, begr. Heiligenkirchen 1.2.1806, 80 Jahre alt. Hochzeit Heiligenkirchen 15.4.1753 mit Theodora (auch: Dorothea) Cathrina Margarethe, geb. Hornoldendorf 24.11.1729, gest. das. 11.12.1797, begr. Hk. 14.12.1797, 68 Jahre alt. Keine Kinder.[58]

1769 [Johann Henrich] Steins mit Frau [Theodora Cathrina Margarethe], besitzen an Vieh 1 Pferd, 2 Kühe und 1 Schwein.[59]

1779 ersteigert der Kleinkötter Johann Friedrich Möllenbrock, Hornoldendorf Nr. 7, geb. Hornoldendorf 14.6.1734, gest. Hornoldendorf 17.4.1785, 51 Jahre alt an Kolik, den zwangsverwalteten (elocierten) Hof und wird Steins.[60] Johann Friedrich Möllenbrock hatte am 17.7.1763 mit Anna Catharina Elisabeth Röwe die Ehe geschlossen, geb. Nr. 3 Schmedissen, get. 13.6.1738, gest. Hornoldendorf 4.6.1820, 82 Jahre alt. Sie heiratete am 5.11.1786 in zweiter Ehe Johann Friedrich Wehmeier aus Brake, die Ehe wurde wegen Ehebruchs geschieden. Daraufhin heiratete sie in dritter Ehe in Heiligenkirchen am 24.9.1794 Franz Conrad Bunte wird Steins, geb. zu Vahlhausen (Amt Horn) am 2.6.1757, gest. Hornoldendorf 8.12.1844. Er heiratete in zweiter Ehe zu Heiligenkirchen am 15.7.1821 Wilhelmine Grote, Tochter des Mittelkötters Johann Cord Grote zu Heiligenkirchen Nr. 8, sie geb. Heiligenkirchen 3.10.1776, gest. Hornoldendorf 14.2.1859. Kinder erster Ehe:

1. Johann Friedrich, geb. Hornoldendorf 17.5.1764, get. 25.5.1764, gest. Hornoldendorf 22.4.1769 an Blattern.

2. Johann Henrich, geb. Hornoldendorf 2.2.1766, get. 16.2.1766, gest. Hornoldendorf 22.6.1786 an Schwindsucht

3. Johann Friedrich Adolph, geb. Hornoldendorf 5.7.1769, get. 16.7.1769, gest. Hornoldendorf 22.4.1773 an Blattern.

4. Hans Simon Ludwig, geb. Hornoldendorf 27.1.1774, get. 6.2.1774 , gest. Hornoldendorf 15.1.1790 an Blattern.

5. Catharina Dorothea Christine, geb. Hornoldendorf 28.8.1792 [1781?], get. 9.9.1781, gest. Hornoldendorf 16.9.1801 an Roter Ruhr.

Kinder zweiter Ehe ( Bunte/Steins)

6. [Johann] Conrad, geb. Hornoldendorf 5.1.1790 Hoferbe

7. Catharina Wilhelmina Amalia, geb. Hornoldendorf 16.3.1792, gest. Berlebeck 26.1.1835, heiratete in Heiligenkirchen am 9.4.1820 den Witwer (seit 29.10.1810) Adolf Benkelberg, Neuwohner in Berlebeck.

1825 (Kirchenbuch) heiraten am 5.8. Johann Konrad Steins (geb. 5.1.1790, gest. 14.5.1844, geb. Bunte aus Vahlhausen Amt Horn, Halbmeiers Nr. 2 Hornoldendorf, natürlicher Sohn) und Amalie Sofie Elisabet Röwe, ehel. Tochter des Großkötters Joh. Friedrich Röwe aus Schmedissen Nr. 3 (geb. 10.1.1802, gest. 27.12.1882).

1828 Kolon [Johann Konrad] Steins mit Frau Sofie und Tochter Sofie, einem männlichen Hausgenossen, vier männlichen und zwei weiblichen Dienstboten. In der Leibzucht leben der Leibzüchter [Cordt] Steins und seine Frau mit einer Dienstbotin.

1830 Konrad Steins und Sofie E. Röben [Röwe] aus Schmedissen [Nr. 3] (Bauinschrift).

1844 am 14.5. stirbt der Hofinhaber Johann Konrad Steins geb. Bunte (geb. 5.1.1790) aus Vahlhausen Amt Horn.

1845 am 21.2. zweite Ehe der Sofie Steins geb. Röwe mit Christof Niederkrüger (geb. 30.11.1797, getauft zu Reelkirchen, gest. 26.4.1887), Sohn des verstorbenen Kolons Johann Friedrich Niederkrüger zu Herrentrup Nr. 8 (Kirchenbuch). Der Ehevertrag wurde am 11.1.1845 abgeschlossen: Johann Jobst Christoph Niederkrüger von Herrentrup Nr. 8, ehelicher Sohn von Johann Friedrich Niederkrüger, will nach vorgezeigtem Militärabschied vom heutigen Tage im 48. Lebensjahr sich verheiraten mit Sophie, des verstorbenen großen Halbmeiers Conrad Steins Nr. 2 zu Hornoldendorf nachgelassene Witwe. Der Bräutigam zieht als Interimswirt auf ihr Gut und erhält von dem elterlichen Kolonat 50 rt Geld, 1 Kuh, 1 Rind, 1 großes und 1 kleines Schwein, 18 Scheffel Korn und den ordnungsmäßigen Brautwagen. Über die Kinder der Braut ist infolge Protokolls vom 30.12.1844 bereits Vormundschaft angeordnet, und sind die Schichtung und sonstigen Kolonatsverhältnisse im Protokoll vom 10.1.1845 geordnet, wonach der Bräutigam als Interimswirt mit seiner künftigen Frau bis zur Volljährigkeit der ältesten Tochter Sophie das Kolonat zu verwalten und die vorhandenen Schulden zu zahlen haben.[61]

Kinder erster Ehe:[62]

1. Sophie Wilhelmine Henriette Luise, geb. Hornoldendorf
 20.9.1826, get. 15.10.1826, gest. ..., Hochzeit Heiligenkirchen 26.4.1850 mit Johann Friedrich Adolf Lückermann, Mittelkötter Nr. 6 zu Hornoldendorf, geb. Hornoldendorf 22.9.1816, gest. Hornoldendorf 21.2.1878

2. Luise Wilhelmine Amalie, geb. Hornoldendorf 22.10.1828
, get. 9.11.1828, gest. Kleinmarpe 2.5.1888
, verheiratete Wendt

3. Amalie Elisabeth Luise, geb. Hornoldendorf 17.9.1831, get. 1.10.1831, gest. Hornoldendorf 23.4.1864

4. Caroline Wilhelmine Henriette, geb. Hornoldendorf 21.2.
1834, get. 4.3.1834, gest. Hornoldendorf 5.2.1835

5. Conradina Amalia, geb. Hornoldendorf 27.1.1836, get. Heiligenkirchen 10.2.1836, gest. ...; Heirat Heiligenkirchen 18.10.1863 Nolte, Johann Friedrich Simon, geb. Hornoldendorf 22.1.1834, gest. ... (Sohn des Hoppenplöckers Nolte von Nr. 9 Hornoldendorf). Sie hatte eine uneheliche Tochter mit Namen Sophie Caroline Elise, geb. Hornoldendorf 4.10.1853, get. 18.10.1853

6. Luise Juliane Amalia, geb. Hornoldendorf 27.11.1838, get. 9.12.1838

7. Elise Henriette, geb. Hornoldendorf 25.10.1841, get. 10.11.1841, konf. Heiligenkirchen 1855, Hochzeit Heiligenkirchen 23.10.1868 Siekmeier, Anton August, Gastwirt und Gärtner, geb. Siekhof 9.12.1831 (Sohn des Leibzüchters Friedrich Christian Siekmeier zu Nr. 29 Siekhof und dessen Ehefrau Anna Margarethe Kleeberg)

Kind zweiter Ehe:

8. Friedrich Heinrich August, geb. Hornoldendorf 31.10.1845, get. Heiligenkirchen 15.11.1845, Hoferbe.

1850 verzichtete die Anerbin Sophie wegen ihrer Heirat auf den Hof Lükermann Nr. 6 auf die elterliche Stätte. Dazu wurde am 2.4.1850 ein umfangreicher Vertrag geschlossen: "Joh. Friedr. Adolph Lükermann, ehel. Sohn des Mittelk. Joh. Friedr. Ad. Lükermann N. 6 zu Hornoldendorf, 33 Jahre alt u. militairfrei, verheiratet sich mit Wilhelmine Sophie Henriette Luise Steins, ehel. Tochter des großen Halbmeiers Conr. Steins N. 2 alldort. Diese zieht zu jenem auf dessen elterl. Colonat, welches ihm als Anerben jetzt von seinen Eltern abgetreten wird. Diese wollen vorläufig mit den Brautleuten einen gemeinschaftl. Haushalt führen, haben sich aber dasjenige zum Leibzuchtsgenuß ausbedungen, was in der hieher registrirten, vorgelesenen u. von sämtl. Comparenten genehmigten Anlage angegeben ist. Dabei erklärte Bräutigam ausdrücklich, daß er die darin angegebene Abfindung an seine beiden unverheirateten Geschwister prästiren wolle, womit sie dann vom Colonate sowwie den angekauften Ländereien u. Wiesen abgefunden seien; und der Vater des Bräutigams, daß, da die von ihm angekauften Grundstücke nur ungefähr 600 rt gekostet hätten, die Abfindung seiner beiden unverheirateten Kinder hinreichend sey, diesen jedoch, wie seinen übrigen Kindern die Erbrechte an seinen etwaigen künftigen Allodiatnachlasse vorbehalten bleibe. Seine bereits verheirateten 3 anderen Kinder seyen sowohl vom Colonat als den angekauften Grundstücken völlig abgefunden. Bräutigam acceptierte diese Erklärung, war resp. damit zufrieden. Hinsichtlich der an Henriette und Philipp auszuzahlenden 500 rt bemerkten beide, der Bräutigam und dessen Vater noch ausdrücklich, daß nach dem unverheiratheten Absterben solche nach Erbgangsrecht unter sämmtliche dann verhandene Lükermannsche Geschwister resp. deren Stellvertreter vererbt würden. Rücksichtlich der Leibzuchtverschreibung wurde noch folgendes näher bestimmt: 1.) Bräutigam übernimmt sämmtliche vorhandene Schulden. 2.) Das Leibzuchthaus wird vom Bräutigam nur in dem dem Colonate angemessenen wohnbaren Zustande überliefert. 3.) Der Leibzüchter erhält auch das ungefähr 20 Zentner haltende Fuder Heu, selbst dann, wenn er bei dem Mähen des Grases und bei dem Heuen nicht hilft. 4.) An Brennholz wird an die Leibzucht nur das dritte Fuder von demjenigen Brennholze geliefert, welches der Meier aus seinem Gehölze anfährt; ebenso erhält auch die Leibzucht 1/3 vom Heckenholze und 1/3 vom Abfall des aus dem eigenen Gehölze angefahrenen Nutzholzes. 5.) Wird den Leibzüchtern die Benutzung des Backofens eingeräumt. Die Braut, jetzt 23 Jahr alt, würde nach dem Schichtungsprotokoll vom 10. Januar 1845 nach ihrem zurückgelegten 25. Lebensjahre ihr elterliches Colonat eigenthümlich erhalten; da indeß ihr Stiefvater mit ihrer leiblichen Mutter noch ein Kind gezeugt hat, und deshalb die bei deren anderweiter Verheirathung stattgefundene Schenkung angegriffen werden könnte, so ist, um Streitigkeiten dieserhalb zu vermeiden, zwischen der Braut, deren Vormündern, den Colon Röwe zu Schmedissen und Klöpping zu Schönemark, dem Bräutigam einerseits und den Eheleuten Steins N. 2 zu Hornoldendorf andererseits folg. Uebereinkunft getroffen: 1.) Die Sophie Steins und deren Bräutigam verzichten auf die Vollziehung des im Protokolle vom 10. Januar 1845 niedergeschriebenen Vertrages, namentlich auf die der Braut von ihrer Mutter darnach gemachte Schenkung und eigenthümliche Ueberweisung des elterlichen Colonates, sie geben vielmehr den Besitz, sowie das Eigenthum desselben hiermit auf und übertragen beides auf die Eheleute Steins. NB: den 15. Mai 1850 Fanden sich die Eheleute Lükermann, welche im nebenstehenden Protokolle die Ehe verschrieben, ein u. erklärten, daß sie jetzt verehelicht seyn und deshalb die im nebenstehenden Protokolle abgeschlossenen und ihnen vorgelesenen Verträge nochmals anerkennen wollten. 2.) Als Aequivalent für diese Verzichtleistung erhalten die Brautleute a.) 1000 rt geschr. ein Tausend Thaler, welche vom Tage der Verheirathung an, wenn nach derselben die heutige Vereinbarung von den Brautleuten noch einmal genehmigt ist, mit 4 p. C. verzinset u. nach Ablauf einer beiden Theilen freistehenden ½jährigen Kündigung ausbezahlt werden. b.) das Land hinter Wellners Hofe IV.10 cat. zu 3 Schl. 3 ½ M, wogegen aber die Eheleute Steins von Lükermann wieder erhalten: das Land IV,17 cat. zu 1 Schl. 7 ¼ M. 3.) Die Eheleute Steins bekommen das Colonat mit sämmtlichen Zubehörungen, namentlich dem Haus- Hof- und Viehinventarium, übernehmen dagegen die auf jenem haftenden Abgaben und Schulden, namentlich auch die an Louise Steins laut des Protokolls vom 10. Januar 1845 zu entrichtenden 300 rt. Diese sollen aber, wie auch früher bestimmt ist, nach dem kinderlosen Ableben der Louise, wenn sie nicht zur Alimentation derselben absorbirt sind, an das Steinsche Colonat zurück. 4.) Hinsichtlich der Vererbung der Schichttheile der Steinschen Kinder trit das gemeine Erbrecht ein. 5.) Die Braut erhält weiter Nichts, als die Abfindungssumme, namentlich nicht ihren früheren Schichttheil zu 684 rt 14 gr 1 d und auch keinen Stättebrautschatz. Jener Schichttheil fällt vielmehr an das Colonat zurück. Sämmtliche Theile leisten auf alle gegen die heutige Vereinbarung zu machenden Einreden Verzicht [...]."[63]

Statt der ursprünglichen Anerbin Sophie Steins wurde der Hof Steins 1873 an den Sohn 2. Ehe Friedrich Steins, geb. 31.10.1845, übertragen.[64] Heinrich Friedrich August Steins schloss am 22.10.1873 in Heiligenkirchen die Ehe mit Sophie Luise Gehring, geb. Jerxerheide 19.2.1850, get. Heiden ..., gest. Hornoldendorf 8.3.1881, Tochter des verstorbenen Zimmermeisters und Neuwohners Simon Henrich Gehring, Nr. 15 Jerxerheide.[65]

Nachkommen waren:

1. Dietrich Friedrich August, geb. Hornoldendorf 8.7.1874, 
get. Heiligenkirchen 26.7.1874, konf. 1888, 
Hoferbe.

2. Sophie Pauline Anna, geb. Hornoldendorf 14.11.1875, 
get. Heiligenkirchen 5.12.1875, konf. 1889, Hochzeit Kohlstädt 23.3.1906 dem Förster Simon Wilhelm Karl Schröder, geb. Berlebeck 29.3.1866 (Sohn des Försters Simon Henrich Ludwig Schröder zu Berlebeck Nr. 28 und seiner Ehefrau Konradine Friederike Drake.

3. Emma Hermine Henriette, geb. Hornoldendorf 20.6.1877, 
get. Heiligenkirchen 8.7.1877, konf. 1891

4. Sophie Alwine Alma, geb. Hornoldendorf 22.2.1879, get.
 Heiligenkirchen 23.3.1879, konf. 1893, Hochzeit in Hiddenhausen bei Herford am 6.7.1904 mit dem Kaufmann Heinrich August Friedrich Overdiek, geb. Hiddenhausen 21.11.1877

5. Diedrich Paul Heinrich Friedrich, geb. Hornoldendorf
 22.2.1881, get. 12.3.1881, konf. 1895

Der Erstgeborene, Diedrich Friedrich August Steins, geb. Hornoldendorf 8.7.1874, get. Heiligenkirchen 26.7.1874, konf. 1888, gest. Hornoldendorf 21.11.1962 war Hoferbe. Er heiratete in Heiligenkirchen am 22.5.1907 Marie Sophie Wilhelmine Pauline Tötemeier, geb. auf dem Tötehof in Heiligenkirchen am 12.12.1878.

Nachkommen waren:[66] 1. Werner Friedrich Heinrich, geb. Hornoldendorf 4.3.1909, get. Heiligenkirchen 12.4.1909

2. Gerhard Friedrich August Paul, geb. Hornoldendorf, 23.6.1912, get. Heiligenkirchen 14.7.1912, konf. 1927

3. Erika Annemarie Elfriede Martha, geb. Hornoldendorf 20.1.1920, get. Heiligenkirchen 7.3.1920

1882 starb die Leibzüchterin Sofie Steins, 1887 am 26.4. der Leibzüchter Christof Steins (Kirchenbuch).

1901 (Adressbuch) Friedrich Steins, Knecht Simon Nolte.

1926 (Adressbuch) Landwirt Friedrich Steins Tel. 348, Leibzüchter Friedrich Steins sen., Frl. Emma Steins.

Literatur

Hermann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965.

Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.

Quellen

LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1418–1421: Einwohnerverzeichnisse

LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1442: Volkszählung 1609

LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1450: Volkszählung 1769

LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1451: Volkszählung 1828

LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 24: Salbuch 1721

LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 31: Salbuch 1754

LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 39: Salbuch 1782

LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 45: Salbuch 1782/1827

LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 55: Salbuch 1782/1827

LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 103: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 2: Heidenoldendorf – Hornoldendorf, 1894–ca. 1960, S. 71 ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1442, S. 92.
  2. LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 24 und 39: Salbücher.
  3. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  4. LAV NRW OWL, L 92 T 1 / Lippische Rentkammer - Kolonate, Nr. 518.
  5. L 92 T 1 / Lippische Rentkammer - Kolonate, Nr. 519: Stein, Großes Halbmeierkolonat Hornoldendorf Nr. 2, Bd. 2 (Zwangsversteigerung [Subhastation]), 1779.
  6. LAV NRW OWL, L 92 T 1 / Lippische Rentkammer - Kolonate, Nr. 524: Möllenbrock, Hoppenplöckerstätte Hornoldendorf Nr. 7, 1790.
  7. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  8. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611, S. 11.
  9. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  10. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  11. LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 10 Bd. 2, 23.
  12. LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 24: Salbuch 1721.
  13. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1450, S. 229.
  14. LAV NRW OWL, L 107 C Nr. 103.
  15. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  16. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  17. Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001, S. 53.
  18. Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001, S. 53.
  19. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  20. Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971, S. 120.
  21. Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971, S. 120.
  22. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  23. Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971, S. 121.
  24. Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971, S. 121.
  25. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 322.
  26. Herbert Stöwer (Hg.), Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618 (Lippische Geschichtsquellen; 2), Münster 1964, S. 9.
  27. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 95.
  28. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  29. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1442, S. 92.
  30. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1418, S. 30.
  31. Stöwer 1964, S. 9.
  32. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 341 u. 355.
  33. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1418, S. 79.
  34. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1420, S. 1j.
  35. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  36. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1420, S. 1v.
  37. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1418.
  38. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  39. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 173.
  40. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 67.
  41. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 365.
  42. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 202 u. 232.
  43. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 198q.
  44. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  45. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  46. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 375.
  47. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 271.
  48. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1420, S. 205, Dienstregister.
  49. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 398.
  50. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  51. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  52. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 282.
  53. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  54. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, unpag. nach S. 307.
  55. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 414.
  56. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 454.
  57. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 467.
  58. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  59. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1450, S. 229.
  60. L 92 T 1 / Lippische Rentkammer - Kolonate, Nr. 519: Stein, Großes Halbmeierkolonat Hornoldendorf Nr. 2, Bd. 2 (Zwangsversteigerung [Subhastation]), 1779.
  61. LAV NRW OWL,L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 145, 1844–1848, S. 147.
  62. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  63. LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 152, S. 252–260.
  64. LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 10 Bd. 2, 23.
  65. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.
  66. Adolf Redeker, Steins zu Hornoldendorf Nr. 2, Typoskript Detmold 1978, LAV NRW OWL, T 611.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns