Wellentrup Nr. 21alt (Wellentrup): Unterschied zwischen den Versionen

Aus lippe-haeuser-wiki.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 3: Zeile 3:
|Straße={{AutoStraße}}
|Straße={{AutoStraße}}
|Hausnummer={{AutoHausnummer}}
|Hausnummer={{AutoHausnummer}}
}}Die Stätte wurde im späten 16. Jh. vermutlich von einem nicht erbberechtigten Sohn des benachbarten Mühlenhofes gegründet. Seit 1697/98 heißt die Familie Möllen Berend (Mühlenberend, später Mühlenbernd), die bis heute in Wellentrup ansässig ist.  
}}Die Stätte wurde im späten 16. Jahrhundert ermutlich von einem nicht erbberechtigten Sohn des benachbarten Mühlenhofes gegründet. Seit 1697/98 heißt die Familie Möllen Berend (Mühlenberend, später Mühlenbernd), die bis heute in Wellentrup ansässig ist.  


==Geschichte==
==Geschichte==
Hoppenplöcker, 1829 Straßenkötter (bückeburgische Nr. 2). Eine ältere Stätte ''Mollen Bernd'' (1590 ''Mollen Erich'') erscheint in den Registern des frühen 17. Jahrhunderts. Der Hoppenplöcker ''Mohlen Bernd'' starb 1636/37 als Leibzüchter, seine Witwe 1639 (GoG). In den Restantenregistern (Verzeichnis von Abgabenschulden) wurde die Stätte noch einige Zeit geführt, doch im Salbuch von 1644 ist sie bereits nicht mehr erfasst. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stätte 1640 von kaiserlichen Truppen niedergebrannt. Nach dem Krieg wurde das bis 1978 bestehende Fachwerkhaus erbaut.
Hoppenplöcker, 1829 Straßenkötter (bückeburgische Nr. 2). Eine ältere Stätte ''Mollen Erich'' (1590, später ''Mollen Bernd'') erscheint in den Registern des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts. Der Hoppenplöcker ''Mohlen Bernd'' starb 1636/37 als Leibzüchter, seine Witwe 1639 (GoG). In den Restantenregistern (Verzeichnis von Abgabenschulden) wurde die Stätte noch einige Zeit geführt, doch im Salbuch von 1644 ist sie bereits nicht mehr erfasst, die mutmaßliche letzte Bewohnerin ''Thieke'' war bei Friedebold Nr. 23 untergekommen. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stätte um 1640 von kaiserlichen Truppen niedergebrannt. Nach dem Krieg wurde sie mit dem bis 1978 bestehenden Fachwerkhaus bebaut.


==Gebäude==
==Gebäude==

Version vom 16. Dezember 2024, 15:18 Uhr

Wellentrup Nr. 21alt (Wellentrup)
OrtsteilWellentrup
StraßeWellentrup Nr. (Wellentrup)
Hausnummer21alt
Karte
Adressbuch von 1901

Die Stätte wurde im späten 16. Jahrhundert ermutlich von einem nicht erbberechtigten Sohn des benachbarten Mühlenhofes gegründet. Seit 1697/98 heißt die Familie Möllen Berend (Mühlenberend, später Mühlenbernd), die bis heute in Wellentrup ansässig ist.

Geschichte

Hoppenplöcker, 1829 Straßenkötter (bückeburgische Nr. 2). Eine ältere Stätte Mollen Erich (1590, später Mollen Bernd) erscheint in den Registern des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts. Der Hoppenplöcker Mohlen Bernd starb 1636/37 als Leibzüchter, seine Witwe 1639 (GoG). In den Restantenregistern (Verzeichnis von Abgabenschulden) wurde die Stätte noch einige Zeit geführt, doch im Salbuch von 1644 ist sie bereits nicht mehr erfasst, die mutmaßliche letzte Bewohnerin Thieke war bei Friedebold Nr. 23 untergekommen. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stätte um 1640 von kaiserlichen Truppen niedergebrannt. Nach dem Krieg wurde sie mit dem bis 1978 bestehenden Fachwerkhaus bebaut.

Gebäude

Das 1978 abgerissene Kötterhaus („Villa Windschief“) war vermutlich das älteste Fachwerkhaus in Wellentrup. Der kleine Dreiständerbau von fünf Fachen stammte aus dem 17. Jahrhundert, erbaut wohl kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg (Gebäude der Stätte 1640 von Kaiserlichen niedergebrannt, s.o.). Hauptständer in den Giebeln mit Kopfbändern. Im 19. Jh. rechtsseitige Kübbung durch hohe Außenwand mit ausluchtartigem Stallvorbau ersetzt, Backsteinausfachung.

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1590 Mollen Tonies (Landschatzregister)

1616 Mollen Simon (E)

1636 Möllen Simon (R)

1639 Doerten Kordes ziehet zu Mohlen Simon, Hoppenplöcker (GoG)

1641 Mollen Simon gestorben, im fuerstrichenem Jahr von den kaiserlichen Völckern seine Gebäw abgebrant; hat sein Brod bey andern verdienen müssen (GoG)

1644 Thieke, ihres Alters 30 Jahr, sagt ihr Mann Cort (?) für 3 Jahren verstorben, sey auß Wellentrup von Henke Corts Hoefe bürtig. Habe kein eigen Hauß, sey ihr abgebranndt, sey bey Friedebolte zur Heuer (= Miete). Tochter: Catarina, 5 J. (Salbuch)

1647 Mühlen Tielke (R)

1668 Müller Simon (S). 1688 Möllen Simon oo II. Anna Ilsabee im Kocklenbruche (Kockel), Hoppenplöcker (GoG)

1697/98 Möllen Berend nimt sein elterliches Gut an (Hoppenplöcker), oo Margret Kuhlen, eines Hoppenplöckers Tochter aus Höntorff (GoG); 1721/22: Möhlen Berend (Salbuch)

1730 Möllenbernd übergibt seine Stelle an seinen Sohn Johan Cord, Hoppenplöcker (GoG), Johan Cordt Mühlen oo Anna Maria Osterkrüger aus Großenmarpe

1752 Frantz Berend Mühlen oo Anna Maria Elisabeth Mercks aus Brüntrup

1784 Franz Berend Mühlen (-berend) oo Anna Maria Elisabeth Bunten aus Erdbruch

1800 Franz Mühlen, Hoppenplöcker, oo Anna Maria Elisabeth Arens (Fritzen) aus Istrup; 1804 sie oo II. Johan Friedrich Wortmann aus Herrentrup

1820 Johann He(i)nrich Mühlenber(e)nd (* 1791) oo Sophia Luise Amalia Schröder aus Istrup

1861 Carl Friedrich August Mühlenberend oo Marie Louise Charlotte Müsse aus Oberschönhagen Nr. 35

1871 Stätteabtretung an Landwirt Carl Mühlenberend (Grundbuch)

1893 Abtretung an Luise Mühlenberend (Grundbuch)

1894 Hütte, Wilhelm, Ziegelarbeiter oo Luise Mühlenberend (Grundbuch); 1901 Hütte, Louise, Wwe.

1908 Witwe Luise Hütte, geb. Mühlenbernd (Grundbuch)

1922 Postschaffner Hermann Wehnekamp und Elise, geb. Hütte, Eheleute (Grundbuch). Mieter: 1929 Heinrich Stegemann, Fabrikarbeiter; 1950 Wilhelm Schröder, Invalide; 1959, 1962 Heinrich Weber,Tiefbauarbeiter. 1965 Besitzerin Else Wehnekamp, Gelsenkirchen; Haus baufällig (Unterlagen H. Päuker, Wellentrup)

1978 Abriss des leerstehenden Hauses für Straßenausbau

Literatur

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise


Autor*innen

Heinrich Stiewe