Denkmalstraße 29 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. November 2023, 17:38 Uhr

Vor 1410 gegründete Stätte, ehemals Heiligenkirchen Nr. 13.

Geschichte

In einer Urkunde wird 1410 unter der Nr. 13 ein Hof Welge genannt,[1] bei dem es sich um den hier beschriebenen handeln dürfte.

Das Salbuch von 1721 nennt Johann Dietrich Danhäuser, Hoppenplöcker, als Besitzer. Er ist der gräflichen Herrschaft leibeigen, besitzt sein Gut von dieser meierstättisch, gibt Weinkauf und Sterbfall, besitzt ein Wohnhaus, einen 3 Metzen großen Garten mit einigen Obstbäumen sowie 4 Scheffelsaat 12 Metzen umfassende Ländereien. Er leistete Burgfestdienst an 3 Tagen, zahlte 9 gr Burgschatz, 3 d Hofgericht, gab 5 Eier, 4 Metzen Hafer, an den Präsidenten Piderit den Zehnten von aller Länderei, an den Küster 1 gr 3 d und 3 Eier, dem Pastor jedoch nichts.[2]

Im Salbuch von 1782 taucht erstmals der Familienname Peter als Zusatz zum Hofnamen auf: Nro. 13 Dannhauser m[odo]. Peter, ein Straßenkötter. Er kaufte von Klöpping Nr. 12 einen Kamp und Busch hinzu.[3]

1852 kam es zum Tausch der Stätten Nr. 11 und Nr. 13. Der Interimswirt Dannhäuser tauschte seinen Hofraum mit Wohnhaus, Garten und Ländereien mit Ausnahme einiger Parzellen mit Hermann Peter Nr. 11 gegen Zugabe von 675 rt.[4] Die Hofnamen dürften damals aber deswegen nicht geändert worden sein.

Gebäude

Ansicht von der Denkmalstraße (von Süden), 2020, Foto: Joachim Kleinmanns
Ansicht von Südwesten, 2017, Foto: Joachim Kleinmanns

Von der Denkmalstraße rund 20 m zurückliegend und durch den Silberbach von dieser getrennt, steht das Haus traufständig unmittelbar an der Straße Am Silberbach, die Traufwand ist deren Verlauf heute entsprechend gebogen und mit einem Versatz errichtet.

Kleiner verputzter Vierständerbau steilem Satteldach und beidseitigen nachträglichen Verbreiterungen, links zudem eine breite zweigeschossige Utlucht. Das Deelentor zu einer Tür verkleinert. Außenwände vermutlich massiv erneuert.

1939 wird eine rückwärtig angebaute Stallung versichert, später umgebaut zu einer Autogarage.[5]

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1744 heiratete der Witwer Johann Dietrich Dannhäuser des Johann Jürgen Peters (†) Tochter Anna Marie Hedwig (Eheprotokoll 21.3.1744). Der Braut verspricht ihr Schwager Hans Henrich Peter pro dote 30 rt 1 Kuh und Brautwagen und will sich wegen der Bezahlung mit dem Bräutigam selbst vergleichen. Wenn der Bräutigam vor der Braut mit Tod abgeht, soll diese die Stätte von heute an zu rechnen 16 Jahr bemeyern und nachmahls die Herberg im Haus, ein Stück im Garten und drei Scheffelsaat Land worinnen Gold stehet ad dies vita zur Leibzucht haben.[6]

1769 (Volkszählung) Dannhäuser mit Frau, 1 Tochter unter 10, 1 Verwandte, 2 Kühe; Leibzüchter Dannhäuser mit Frau, 1 Kuh.

1776 (Volks- und Viehzählung) Johann Simon Henrich Danhauser mit Frau, 3 Töchter, 1 männl. Verwandter über 14, spinnt, 2 Kühe. Leibzüchter Danhauser mit Frau, 1 Sohn über 14, spinnt, 1 Kuh.

1794 heiratet Simon Henrich Danhäuser, Witwer und Straßenkötter Nr. 13 in Heiligenkirchen am 9.3. Sophie Luise, Herm Ernst Schraen, Holzknecht zu Berlebeck nachgebliebene Witwe.

1828 (Volkszählung) 1 Wohnhaus, 1 Haushalt: Colon Dannhäuser mit Frau, 3 Söhne, 2 Töchter, davon 1 Sohn unter 14.

1830 (Kirchenbuch) heiratet Johann Cord Henrich Danhäuser (28.11.1802–4.4.1871), Sohn des Bauerrichters Danhäuser Nr. 13 in Heiligenkirchen Caroline Krüger (23.11.1807–17.5.1888), eheliche Tochter des Erbkötters Adolph Krüger vor dem Schlinge, Bauerschaft Berlebeck.

1831 (Kirchenbuch) heiratet Simon Heinrich Danhäuser (14.2.1798–17.1.1841), des Simon Heinrich Danhäuser Straßenkötter Nr. 13 in Heiligenkirchen und Bauerrichters daselbst ehelicher Sohn, am 15.5.1831 Elisabeth Möller (8.4.1806–26.2.1881, 2. Ehe 20.2.1842), des Johann Cord Möller Nr. 22 in Heiligenkirchen eheliche nachgelassene Tochter.

1842 (Kirchenbuch) heiratet Karl Heinrich Danhäuser (7.4.1815–18.11.1873), ehelicher Sohn des Bauerrichters Simon Henrich Danhäuser, Leibzüchter auf Nr. 13 in Heiligenkirchen am 20.2.1842 Kartharine Elisabeth Danhäuser (8.4.1805–26.2.1881), seit 17.1.1841 Witwe des Kolons Simon Heinrich Conrad Danhäuser (verh. seit 15.5.1831).

1882 (Salbuch 1854) wird die Stätte Nr. 13 Peter modo Dannhäuser an den Ziegler August Büker veräußert.

1894 (Brandkataster) August Büker.

1901 (Adressbuch) Ziegler August Büker; Maurer Fritz Peter.

1919 (Volkszählung) Maurer Fritz Brinkmann mit Frau Linna und Tochter Lieschen.

1926 (Adressbuch) Witwe Marie Büker; Fritz Brinkmann, Maurer.

Literatur

Lippische Regesten Nr. 1724.

Quellen

LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, 51: Verkauf respektive Tausch der Stätte Dannhäuser Nr. 13 und der Stätte Peter Nr. 11, 1852.

LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle und Stätteabtretungsprotokolle Amt Detmold [Band 6], 1737–1746, S. 357.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lippische Regesten Nr. 1724.
  2. LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.
  3. LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 39, Salbuch 1782.
  4. LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, 51: Verkauf respektive Tausch der Stätte Dannhäuser Nr. 13 und der Stätte Peter Nr. 11, 1852.
  5. LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960.
  6. LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138, S. 357.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns