Benekestraße 10 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 21. November 2024, 18:36 Uhr

Benekestraße 10 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeBenekestraße (Detmold)
Hausnummer10
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
HausnummerC 260

Eine im Jahr 1891 gegründete Hausstätte. Alte Quartiersnummer C 260.[1]

Geschichte

1887–1889 nach Entwurf des Detmolder Stadtbaumeisters Bernhard Meyer für Max Gevekot erbaut, der seit 1883 in Detmold Landrichter war (1892 Ernennung zum Staatsanwalt, 1900 Ernennung zum lippischen Staatsminister). Auf großem Gartengrundstück am Knochenbach.

Gevekot wohnte zuvor in einem Haus von Zimmermeister Christian Beneke in der Benekestraße 6.

Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 30.11.1994, Nr. 188.

Gebäude

Benekestraße 10, 2012, Foto: Tsungam

Romantisch gestalteter, vielfach gegliederter traufständiger Massivbau aus behauenen und gebrochenen Muschelkalksteinen auf hohem Souterraingeschoss. Halbwalmdach mit Schieferdeckung. Links Risalit mit Satteldach und weitem Dachüberstand über bogenförmigem Freigespärre. Gebäudeecken mit Mauervorlagen und Werksteinquadern. Auf der Rückseite des Hauses etwa mittig ein vorgezogenes Querhaus mit steilem Satteldach. Vor dem breiten Südgiebel zum Knochenbach in der Mittelachse ein dreifenstriger Standerker vorgelagert. Hier und am Nordgiebel weiter Dachüberstand mit Freigespärre von je 6 Bügen gestützt. Vor dem Nordgiebel ein hölzerner Eingangsvorbau auf massivem Sockel mit schlanken Eisensprossen in den Korbbogenfenstern. Neunstufige Freitreppe mit Sandsteinblockstufen und Eisengeländer. Zweiflügelige Haustür. Große Holzveranda auf gemauertem Sockel. Zwischen zwei Segmentbogenstürzen über einer gedrungenen Säule der Wappenstein mit Wappen und Namen des JOHAN GEVEKOT (Datierungen 1581 und 1887). Die Veranda mit neu kräftig profilierten Säulen auf Postamenten und dazwischen gestellten Balustern von einem flachen Walmdach gedeckt. Zugang zur Veranda auch vom Vorgarten über eine zweiläufige Podesttreppe. Zur Straße zwei Dachgauben mit Halbwalmdach und rundbogigem Freigespärre sowie zwei kleine Dreiecksgauben mit Dreipassfenstern. Die Fenster der Schauseiten mit hellen Sandsteingewänden, zwei Zwillingsfenster jeweils durch ornamentierte Pfeiler unterteilt. Dachdeckung mit rechteckigen und halbkreisförmigen Schieferschablonen, akzentuiert durch rote (englische) Schieferplatten an den Graten und Firsten. Die individuell durchgestalteten Fenster, teilweise mit profilierter Schlagleiste, Kapitell und Basis fast vollständig aus der Bauzeit erhalten. Im Inneren der Grundriss nahezu unverändert, ebenso Raumausstattungen wie Zimmertüren einschließlich Beschlägen, Fußleisten, Stuck, Treppe, Fliesen- und Parkettböden erhalten. Vorgarteneinfriedigung aus einem Werksteinsockel mit Eisengitter.[2]

Inschriften

Unter der Holzveranda Wappenstein mit Wappen und Inschrift "JOHAN GEVEKOT" sowie Datierungen 1581 und 1887.

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1891 (Adressbuch) Gevekot, Landgerichtsrat.

1894 (Adressbuch) Max Gevekot, Staatsanwalt.

1897 (Adressbuch) M. Gevekot, Erster Staatsanwalt.

1901 (Adressbuch) Eigentümer: Gevekot, Exzellenz, Staats-Minister.

1904 (Adressbuch) Eigentümer: Gevekot, Exzellenz, Staats-Minister; Bewohner*innen: Edgar Geißel, Hauptmann a. D.

1909 (Adressbuch) Geißel, Hauptmann a. D.

1912 (Adressbuch) Eigentümer: von Gevekot, Staatsminister; Bewohner*innen: Geissel, Hauptmann a. D.

1914 (Adressbuch) Eigentümer: Max Freiherr von Gevekot, Staatsminister, Exzellenz; von Rosenberg-Gruszczynski, Frl.

1916 (Adressbuch) Max Freiherr von Gevekot, Staatsminister a. D., Exzellenz; Elisabeth von Rosenberg-Gruszczynski, Hausdame.

1918 (Adressbuch) Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landrichter.

1920 (Adressbuch) Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.

1923 (Adressbuch) Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.

1925 (Adressbuch) Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.

1926 (Adressbuch) Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.

Literatur

Frank Budde, Die Bandelstraße im Villenviertel Hiddeser Berg (Lippische Kulturlandschaften; 29), Detmold 2015, S. 5.

Quellen

StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  2. Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns, Nils Lienenlüke