Stadtbefestigung (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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Ab 1780 begann die Niederlegung der Stadtbefestigung, zunächst mit dem inneren Lemgoer Tor, im Winter 1808/09 folgte der [[Schülerstraße Bürgerturm (Detmold)|Bürgerturm]] in der [[Schülerstraße (Detmold)|Schülerstraße]], am Hornschen Tor 1803 die "Akzise" (das innere Tor), 1805 das äußere Tor und 1806 das selbständige Pförtnerhaus. 1825 erwarb Maurermeister Rakelmann das äußere Lemgoer Tor, welches als "Pförtnerhaus" bezeichnet wurde, vom Magistrat auf Abbruch. Um diese Zeit scheint das Bruchtor noch bestanden zu haben; das Bruchpförtnerhaus wurde erst 1877 niedergelegt.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, hier S. 221.</ref> 1842 wurde an der Exterstraße ein erster Durchbruch, die "Kälberpforte", geschaffen, 1845 dann die [[Exterstraße (Detmold)|Exterstraße]] auf voller Breite zur [[Leopoldstraße (Detmold)|Leopoldstraße]] durchgeführt. Im selben Jahr folgte auch die Öffnung der Mauer an der Meierstraße und 1847 der Abbruch der anschließenden Mauer im Bereich der [[Karlstraße (Detmold)|Karlstraße]]. Der letzte wichtige Mauerdurchbruch verband 1874 mit der [[Freiligrathstraße (Detmold)|Freiligrathstraße]] die Altstadt mit den Neubauten im Südwesten.
Ab 1780 begann die Niederlegung der Stadtbefestigung, zunächst mit dem inneren Lemgoer Tor, im Winter 1808/09 folgte der [[Schülerstraße Bürgerturm (Detmold)|Bürgerturm]] in der [[Schülerstraße (Detmold)|Schülerstraße]], am Hornschen Tor 1803 die "Akzise" (das innere Tor), 1805 das äußere Tor und 1806 das selbständige Pförtnerhaus. 1825 erwarb Maurermeister Rakelmann das äußere Lemgoer Tor, welches als "Pförtnerhaus" bezeichnet wurde, vom Magistrat auf Abbruch. Um diese Zeit scheint das Bruchtor noch bestanden zu haben; das Bruchpförtnerhaus wurde erst 1877 niedergelegt.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, hier S. 221.</ref> 1842 wurde an der Exterstraße ein erster Durchbruch, die "Kälberpforte", geschaffen, 1845 dann die [[Exterstraße (Detmold)|Exterstraße]] auf voller Breite zur [[Leopoldstraße (Detmold)|Leopoldstraße]] durchgeführt. Im selben Jahr folgte auch die Öffnung der Mauer an der Meierstraße und 1847 der Abbruch der anschließenden Mauer im Bereich der [[Karlstraße (Detmold)|Karlstraße]]. Der letzte wichtige Mauerdurchbruch verband 1874 mit der [[Freiligrathstraße (Detmold)|Freiligrathstraße]] die Altstadt mit den Neubauten im Südwesten.
Zur Stadtbefestigung zählen ebenfalls die Warttürme außerhalb der Stadt. Im Westen stand der Hiddeser Wartturm auf dem Hiddeser Berg oberhalb des [[Heidenoldendorfer Straße 51 (Detmold)|Gutes Braunenbruch]], heute "alte Warte" genannt. Es sind lediglich Reste der grundmauer vorhanden. Auf zwei weitere Warttürme weisen die Flurbezeichnungen [[Hohenwart (Hakedahl)|Hohenwart]] zwischen Hakedahl und Vahlhausen und Hohe Warte am Hahnberg in [[Berlebeck]] hin.<ref>{{GaulStadt1968}}, S. 384.</ref>


==Gebäude==
==Gebäude==

Version vom 3. September 2024, 16:43 Uhr

Über die Stadtbefestigung von Detmold ist wenig bekannt. Drei Viertel der Stadt, vom Lemgoer Tor im Norden bis zum Bruchtor im Westen, waren durch die Stadtbefestigung umschlossen. Das nordwestliche Viertel nahmen der Burggraben und der Faule Graben ein. Siehe dazu den Eintrag zum Schloss.

Geschichte

Die Stadtbefestigung wird mit der Gründung der Stadt Detmold entstanden sein, die kurz vor 1265 angesetzt wird. Die älteste vom Rat der Stadt ausgestellte und besiegelte Urkunde stammt aus dem Jahr 1305. Sprenger vermutet den Mauerbau im Anschluss an die Zerstörungen durch die Soester Fehde Mitte des 15. Jh.[1]

Die Schutzfunktion wurde spätestens im beginnenden 17. Jh. mit dem Bau der Mauerhäuser eingeschränkt, wie sie in der Adolfstraße, Auguststraße und ansatzweise noch in der Bruchmauerstraße erhalten sind.

Ab 1780 begann die Niederlegung der Stadtbefestigung, zunächst mit dem inneren Lemgoer Tor, im Winter 1808/09 folgte der Bürgerturm in der Schülerstraße, am Hornschen Tor 1803 die "Akzise" (das innere Tor), 1805 das äußere Tor und 1806 das selbständige Pförtnerhaus. 1825 erwarb Maurermeister Rakelmann das äußere Lemgoer Tor, welches als "Pförtnerhaus" bezeichnet wurde, vom Magistrat auf Abbruch. Um diese Zeit scheint das Bruchtor noch bestanden zu haben; das Bruchpförtnerhaus wurde erst 1877 niedergelegt.[2] 1842 wurde an der Exterstraße ein erster Durchbruch, die "Kälberpforte", geschaffen, 1845 dann die Exterstraße auf voller Breite zur Leopoldstraße durchgeführt. Im selben Jahr folgte auch die Öffnung der Mauer an der Meierstraße und 1847 der Abbruch der anschließenden Mauer im Bereich der Karlstraße. Der letzte wichtige Mauerdurchbruch verband 1874 mit der Freiligrathstraße die Altstadt mit den Neubauten im Südwesten.

Zur Stadtbefestigung zählen ebenfalls die Warttürme außerhalb der Stadt. Im Westen stand der Hiddeser Wartturm auf dem Hiddeser Berg oberhalb des Gutes Braunenbruch, heute "alte Warte" genannt. Es sind lediglich Reste der grundmauer vorhanden. Auf zwei weitere Warttürme weisen die Flurbezeichnungen Hohenwart zwischen Hakedahl und Vahlhausen und Hohe Warte am Hahnberg in Berlebeck hin.[3]

Gebäude

Literatur

Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225.

Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968.

Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 99–103.

Quellen

  • Matthäus Merian, Stadtansicht von Westen, in: Topographiae Westfaliae, Frankfurt/Main 1647, LLB: 1 D 1.
  • Elias und Heinrich van Lennep, Stadtansicht von Süden, um 1663/65, LLB, 1 D 3.
  • Elias und Heinrich van Lennep, Schloss und Stadt von Norden, um 1663/65, LLB: 1 D 2 und 1 D 5.
  • Stadtplan, um 1750, LLB: 1 D 4,1.
  • Johann Ludwig Knoch, Entwürfe zum Schlossplatz, darauf rechts unten das Lemgoer Tor, um 1764/65, LAV NRW OWL: D 72 Knoch.
  • Johann Ludwig Knoch, Das ehem. Augustinerinnenkloster, darauf links der Bürgerturm, um 1790, LAV NRW OWL: D 72 Knoch Nr. 17.
  • Johann Ludwig Knoch, Bruchpforte mit dem Hospital zum Hl. Geist, um 1790, LAV NRW OWL: D 72 Knoch Nr. 13.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 27.
  2. Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225, hier S. 221.
  3. Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 384.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns