Unterer Weg 12 (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen

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==Baubeschreibung==
==Baubeschreibung==
Der 1894 angelegte, bis 1960 fortgeschriebene Brandkataster-Band listet folgende Gebäude auf:<ref> LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960. </ref>
1. Wohnhaus
2. neue Leibzucht 1912, siehe [[Unterer Weg 4 (Heiligenkirchen)|Unterer Weg 4]].
3. alte Leibzucht, siehe [[Unterer Weg 14 (Heiligenkirchen)|Unterer Weg 14]].
4. Backhaus und Viehhaus, später gestrichen und: 4. Kötterhaus bei der neuen Leibzucht, siehe [[Unterer Weg 2 (Heiligenkirchen)|Unterer Weg 2]].
5. Schuppen, 1914 gestrichen und: 5. Kornscheune
6. Schafstall, Viehhaus, später gestrichen und: Geräteschuppen
7. Viehhaus, 1912 gestrichen und: Viehhaus und Backhaus, später gestrichen und: Kuhhaus mit Anbau
8. Kötterhaus, einsam, 1930 ergänzt: jetzt Wohnhaus, siehe [[Hermannsweg 3 (Heiligenkirchen)|Hermannsweg 3]].
9. Schweinehaus 1912 neu
10. Holzschuppen 1946 neu


[[Datei:DT-Hk_Untererweg12_BASP-DT-HID_40.jpg|thumb|Torbogen, um 1950, Foto: Wilhelm Pecher, LLB: BA SP-DT-HID-40]]
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[[Datei:DT-Hk_Untererweg12_ME-PK-24-61.jpg|thumb|Linke (östliche) Traufseite, rechts der angebaute Pferdestall, LLB: ME-PK-24-61]]
[[Datei:DT-Hk_Untererweg12_ME-PK-24-61.jpg|thumb|Linke (östliche) Traufseite, rechts der angebaute Pferdestall, LLB: ME-PK-24-61]]
===Haupthaus===


Erbaut 1746, abgebrannt um 1960. Der Giebel wurde im Westfälischen Freilichtmuseum bäuerlicher Kulturdenkmale (jetzt: LWL-Freilichtmuseum Detmold) eingelagert.<ref>Stefan Baumeier, Westfälische Bauernhäuser. Vor Bagger und Raupe gerettet, 2. erw. Aufl. Bielefeld 1983.</ref>
Erbaut 1746, abgebrannt um 1960. Der Giebel wurde im Westfälischen Freilichtmuseum bäuerlicher Kulturdenkmale (jetzt: LWL-Freilichtmuseum Detmold) eingelagert.<ref>Stefan Baumeier, Westfälische Bauernhäuser. Vor Bagger und Raupe gerettet, 2. erw. Aufl. Bielefeld 1983.</ref>
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Das Aufmaß von Gerhard Eitzen<ref>LWL-Archivamt, Teuthof 846-1523-001</ref> zeigt ein Vierständer-Fachwerkhaus mit Kammerfach und links angebautem Pferdestall. Abgedruckt ist es in Josef Schepers, Haus und Hof Westfälischer Bauern, 1960. Die originalen Aufmaßpläne mit der falschen Ortsbezeichnung "Hiddesen" befinden sich im Archiv des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt, Nr. 846/1523. Das 12 Fache lange Haupthaus hat eine Grundfläche von 25,10 mal 12,90 m. Der sekundär angebaute Pferdestall misst 3,50 mal 10,70 m. Das Kammerfach birgt zwei Stuben und eine Kammer, die Luchten am Ende der Deele sind rechts hoch, links niedrig.
Das Aufmaß von Gerhard Eitzen<ref>LWL-Archivamt, Teuthof 846-1523-001</ref> zeigt ein Vierständer-Fachwerkhaus mit Kammerfach und links angebautem Pferdestall. Abgedruckt ist es in Josef Schepers, Haus und Hof Westfälischer Bauern, 1960. Die originalen Aufmaßpläne mit der falschen Ortsbezeichnung "Hiddesen" befinden sich im Archiv des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt, Nr. 846/1523. Das 12 Fache lange Haupthaus hat eine Grundfläche von 25,10 mal 12,90 m. Der sekundär angebaute Pferdestall misst 3,50 mal 10,70 m. Das Kammerfach birgt zwei Stuben und eine Kammer, die Luchten am Ende der Deele sind rechts hoch, links niedrig.
===Scheune===
1654 wurde eine Scheune erbaut, der "alte Schoppen", 1911 abgebrochen. Von dieser Scheune erfahren wir auch, weil drei von Teutmeiers Gästen, Simon Perhirdte, des Ziegelmeisters Sohn Cord und ein Barthold beim Richtfest eine Schlägerei mit dem Vogt anfingen, weil dieser ihnen das Tobackdrinken (Rauchen) nicht gestattete.<ref>Teutmeyer 2019, S. 41.</ref>
===Schafstall und Scheune===
Massivbau, Satteldach.
===Kuhstall===
Im 19. Jahrhundert von Johann Friedrich Conrad Tötemeier als Schafstall erbaut, nach 1960 Ausbau (Aufstockung) zum Wohnhaus. Siehe [[Unterer Weg 10 Heiligenkirchen)|Unterer Weg 10]].
===Binnenkotten===
Siehe [[Hermannsweg 3 (Heiligenkirchen)|Hermannsweg 3||.


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==

Version vom 12. August 2023, 08:25 Uhr

Gegründet um 800, einer der vier Gründungshöfe Heiligenkirchens, ehem. Heiligenkirchen Nr. 4. Unterer Weg 12 war das Haupthaus des Hofs.

Geschichte

Ansicht des Teuthofs von Osten, LLB: ME-PK-24-78

Die früheste Nennung stammt aus dem Schatzregister um 1390, wo "In dem Toyte" zwei Höfe genannt werden: "Wareweyger" und "Nolte."[1] Bei diesen handelt es sich um den gesichert vor 1390, vermutlich aber schon im 13. Jahrhundert vom Teuthof abgespaltenen Hof Warweg. "Nolte" wird im Landschatzregister von 1497 "de Toytmegger" genannt, 1507 "de Toytmeiger".[2]

1573 (i) wurde ein Leibzuchtgebäude errichtet, siehe Unterer Weg 14.

Bei der Spaltung hatte der Hof Teutmeyer etwa ein Drittel seines Landbesitzes an Warweg, den "kleinen Teutmeyer" abgegeben. 1721 war der Teuthof nur noch ein Halbmeier ("Johan Cordt Tötemeyer Halbspänner").[3] Teutmeyer war der gräflichen Herrschaft leibeigen, besaß das Gut meierstättisch, gab Weinkauf und Sterbfall. 1721 listete das Salbuch den Besitz auf. An Gebäuden ist ein altes Wohnhaus genannt (1746 erfolgte laut Inschrift ein Neubau), ein Leibzuchthaus (das heute noch vorhandene von 1573), ein Schoppen, ein Backhaus und eine Heuscheuer nebst Hofraum mit unterschiedlichen Obstbäumen und zwei Eichbäumen, Garten am Hof, kleiner Garten auf der anderen Seite des Hofs, Länderei, Wiesen, Holzung (einige Eichen bey der Keßpohle, Büchenholz bei Grütemeyers Holz mit einigen Eichen bedacht, kleiner Busch beim Wiese Brinke, noch einen kleinen Busch daselbst, noch einen ganz kleinen Busch daselbst. Ein Fischteich auf dem Hof für etwa 60 Karpfen. Einen zweiten Teich, beim Keßpohl, konnte das Grafenhaus gegen eine jährliche Gebühr mit Karpfen besetzen lassen.

An Diensten war jede zweite Woche eine Holzfuhr mit sechs Pferden zu leisten. Hinzu kamen jährlich 1 ½ Burgfesttage mit sechs Pferden. An Geld waren abzugeben 1 Taler 18 Groschen Burgfestgeld, 18 Groschen Maltzgeld, 4 Groschen 3 Pfennige Hofgerichtsschatz, 7 Groschen 1 Pfennig Sommer- und Winterschatz. Zu den 37 Talern Kuhgeld, welches das ganze Amt schuldig war, gab er je nach dem er Vieh hatte zu Pfingsten und Michaeli je Kuh 12 Groschen. An Abgaben war ein fettes Mahlschwein an die Küche des Grafenhauses zu liefern oder ein mageres zuzüglich 6 Scheffel Hafer, dazu noch drei Hühner. Den Zehnten war Teutmeyer dem Haus Braunenbruch schuldig. Schließlich waren noch Dienste an die Pastorei fällig, jedes Jahr einen halben Tag Pflügen und einen halben Tag Strecken (eggen), jedes zweite Jahr Holz fahren und jedes vierte düngen, jeweils mit vier Pferden, wozu allerdings Klöpping Nr. 12 zwei Pferde geben musste. Und auch der Küster musste bedacht werden mit 4 Metzen Roggen und sechs Eiern. Lediglich von der Kontribution am Friedrichstaler Kampe hatte Johan Cord Tötemeyer sich am 23. Juli 1721 freikaufen können.

1746 (i) wurde das Haupthaus neu erbaut.

Im Salbuch von 1782 ist Teutmeyer vom Halbmeier noch weiter auf den Status "kleiner Halbmeier" gesunken.[4]

1846 (i) wurde die Neue Leibzucht, Unterer Weg 4 erbaut.

1848 konnte der Anerbe des Hofs Teutmeyer (auch: Tötemeier), Friedrich Tötemeier, den Hof Warweg kaufen, also sozusagen den Ursprungshof wieder zusammenführen.[5]

1866 kaufte Tötemeier von Dammeier Nr. 6 dessen Anteil an der Gemeinheit, der Hude im Herrschaftlichen Walde für vier Rinder, für 75 rt.[6]

Um 1960 brannte das Haupthaus ab.

Baubeschreibung

Der 1894 angelegte, bis 1960 fortgeschriebene Brandkataster-Band listet folgende Gebäude auf:[7]

1. Wohnhaus

2. neue Leibzucht 1912, siehe Unterer Weg 4.

3. alte Leibzucht, siehe Unterer Weg 14.

4. Backhaus und Viehhaus, später gestrichen und: 4. Kötterhaus bei der neuen Leibzucht, siehe Unterer Weg 2.

5. Schuppen, 1914 gestrichen und: 5. Kornscheune

6. Schafstall, Viehhaus, später gestrichen und: Geräteschuppen

7. Viehhaus, 1912 gestrichen und: Viehhaus und Backhaus, später gestrichen und: Kuhhaus mit Anbau

8. Kötterhaus, einsam, 1930 ergänzt: jetzt Wohnhaus, siehe Hermannsweg 3.

9. Schweinehaus 1912 neu

10. Holzschuppen 1946 neu

Torbogen, um 1950, Foto: Wilhelm Pecher, LLB: BA SP-DT-HID-40
Linke (östliche) Traufseite, rechts der angebaute Pferdestall, LLB: ME-PK-24-61

Haupthaus

Erbaut 1746, abgebrannt um 1960. Der Giebel wurde im Westfälischen Freilichtmuseum bäuerlicher Kulturdenkmale (jetzt: LWL-Freilichtmuseum Detmold) eingelagert.[8]

Er trägt eine lange Inschrift: "Dies irdische Haus mein lieber Christ eine kurze Zeit deine Wohnung ist, demütig sei stolziere nicht denn Gott der rechte/Bauherr ist den bitte, daß er dir gebe darinnen ein christlich vergnügtes Leben und dir dein irdisch Haus bewahr./für Feuer, Sturmwind und Gefahr. so kann es zu dem Alter kommen, ob dich der Tod schon hingenommen, denn du wirst end/lich wandern fort von hier nach einem andern Ohrt nach der ewigen bleibenden Stadt, so Christus dich/erworben hat, welches dir viel besser ist, als dan ein irdisch Haus und Nest./s IOHAN CONRAD TÖTEMEYER VND CATARINA [MARGARETA] ELISABETH TÖTEM haben diß haus lassen erbauen durch [...] den 30 MAIO 1746".[9] Der Torbogen ist außerdem mit Rosen, Sternen und Herzen geschmückt sowie in der Bogenlaibung mit einem Kugelfries.

Das Aufmaß von Gerhard Eitzen[10] zeigt ein Vierständer-Fachwerkhaus mit Kammerfach und links angebautem Pferdestall. Abgedruckt ist es in Josef Schepers, Haus und Hof Westfälischer Bauern, 1960. Die originalen Aufmaßpläne mit der falschen Ortsbezeichnung "Hiddesen" befinden sich im Archiv des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt, Nr. 846/1523. Das 12 Fache lange Haupthaus hat eine Grundfläche von 25,10 mal 12,90 m. Der sekundär angebaute Pferdestall misst 3,50 mal 10,70 m. Das Kammerfach birgt zwei Stuben und eine Kammer, die Luchten am Ende der Deele sind rechts hoch, links niedrig.

Scheune

1654 wurde eine Scheune erbaut, der "alte Schoppen", 1911 abgebrochen. Von dieser Scheune erfahren wir auch, weil drei von Teutmeiers Gästen, Simon Perhirdte, des Ziegelmeisters Sohn Cord und ein Barthold beim Richtfest eine Schlägerei mit dem Vogt anfingen, weil dieser ihnen das Tobackdrinken (Rauchen) nicht gestattete.[11]

Schafstall und Scheune

Massivbau, Satteldach.

Kuhstall

Im 19. Jahrhundert von Johann Friedrich Conrad Tötemeier als Schafstall erbaut, nach 1960 Ausbau (Aufstockung) zum Wohnhaus. Siehe Unterer Weg 10.

Binnenkotten

Siehe [[Hermannsweg 3 (Heiligenkirchen)|Hermannsweg 3||.

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1380 Nolte in dem Toyte.[12]

1409 Cord to dem Toyte und Hermann to dem Toyte.

1507 "de Teutemeiger"[13]

1530 oder 1533 "Ermegarde, des Meygorß dochter ton Totha" als Ehefrau "deß wenneckers in der otteren [Oettern]" in einer Tausch-Urkunde des Kirchspiels Heiden.[14]

1535 "de toethmeyger" (Landschaftsregister).

1536 "Toidtluike".

1568 "Lüdeke zum Toidte".

1563 "Töthermann".

1575 Lüdekes Enkel "Niehauß" geboren.

1573 (Viehschatzregister der Vogtei Falkenberg) Toedtmeyer zahlte 4 Taler und 12 Groschen für 6 Pferde, 2 Stuten, 8 Kühe, 4 Rinder, 13 Schweine.

1590 Toithmeyger letztmalig erwähnt. Da er in den ab 1592 überlieferten Falkenberger Gogerichtsakten, welche auch Nachlasssachen dokumentieren, nicht mehr auftaucht, wird er zwischen 1590 und 1592 gestorben sein.[15] Da Niehauß erst 1596 volljährig wurde, führte seine Mutter solange den Hof. In den Akten wird sie nur die „Tödtmeiersch“ bzw. die "Toidtmeyersche" genannt.[16] Im Jahr 1600 hat sie eine Erbteilung verfügt, die sowohl in den Wrugeakten als auch in den Amtsprotokollen verzeichnet ist, unter Anneke Meiersche zum Tödthoff und ihre Tochter Anneken sowie den Bruder Niehaus.[17]

1601 wird Niehauß oder, wie er nun genannt ist, Huißmann vom Gogericht zu 10 Talern Strafe verurteilt, da er Beziehungen zu einer Magd seiner Mutter unterhalten hatte.[18]

Ende 1601 heiratete Niehauß die Tochter des Meyers zu Hitzen [Hiddesen] und übernahm den Hof. Die Braut brachte 250 Taler Brautschatz mit.[19]

Niehauß’ Mutter bezog mit dem Sohn Bernd die 1573 erbaute Leibzucht. Die Tochter verheiratete sie 1601 auf den Köllerhof Nr. 3 mit einem Brautschatz von 300 Talern, einem Pferd, einer Stute und einer Kuh.

1602 wurden 125 Taler Schuld inklusive Zinsen von Niehaus Tödtmeier bei Hans, dem Jungmeier zu Wandorps Nr. 1, aktenkundig.[20]

1604 besaß der Teuthof (Viehschatzregister) 7 Pferde und 3 Stuten, 18 Kuhteile, 5 Schweine, 11 Ferken und 1 Immen [Bienenstock]. An Gebäuden wurden zu Niehauß Zeit nur das Haupthaus, die Leibzucht und ein Backhaus genannt. 1604 sind Johann Schwöppe und der alte Johann Vagers als Knechte dokumentiert.[21]

1606 klagte die alte Toidtmeyersche gegen die Hagemeistersche aus Berlebeck wegen einer nicht beglichenen Schuld von 5 Talern.

1606 Berndt Toitmeiger.[22] Niehauß jüngerer Bruder Bernd scheint raufsüchtig gewesen zu sein. Dabei wurde ihm 1606 von Arndt Kaßemeyer (auch: cagemeiger) in den Arm gestochen.

1609 (Volkszählung) lebten auf dem Teuthof 12 Personen: "Toidtmeyer ist ziemliches vermugens [vermögend], sine frauwa [seine Frau], 4 Kinder – das ollst [älteste] 6 jahr, 1 Knecht, 1 Jungen [Jungknecht: der Sohn von Henken Tönnies], 1 Megete [Magd], Liffzucht de moder, 1 dochter, 1 sonne [Sohn: Bernd], noch eine arme person – lebbt der almosen."[23]

1610 klagte Köllermeier, dass Teutmeier ihm noch ein Pferd schulde, wohl der Rest des Brautschatzes für die Schwester, dessen Übergabe sich oft über mehrere Jahre hinzog.[24]

1612 Bernd zum Tötehoffe.[25]

1615 verstarb die Leibzüchterin: "Tötemejers Libzzucht de moder gestorben, ihrs nachlaßens: 2 Kühe, 1 Schwein, 1 Kettel [Kessel] von ungefer 3 emmer Waters, 1 Klein-Kettel, eiserner Pott, ein Schwein geschlachtet, davon hezzt sie gelebet, ein bedde mithin to Tageraks Kleidung." (Bauerrichter Dammeyer, Gogerichtsakten). Im Testament wurde dem alten Knecht Johann Vagers statt der Zinsen aus 75 Talern Schulden versprochen, ihn auf dem Hof zu halten. Diese Schuld löst Niehauß jedoch ab, worauf sich Vagers Schwager, Hermann Brunsdiek zum Schuckenbaume, verpflichtete, ihn zu sich zu nehmen, "sein zu hegen und zu warten".[26]

Die mit der Mutter lebende Tochter zog noch im selben Jahr mit einem Brautschatz von 200 Talern auf „timmer Hanß hoff“ (> Nr. 5). 1624 wurde Niehauß Bruder Bernd von Heiden Peter, einem früheren Knecht auf dem Teuthof, totgeschlagen, an der Hiddeser Chaussee zwischen der Grotte und dem Friedenstal. Peter hatte Bernd beleidigt, dieser war, nur mit einem Zaunstecken bewaffnet, den mit Degen und Barte ausgestatteten Peter angegangen, wobei er eine so schwere Kopfverletzung davontrug, dass er ihr 9 oder 10 Tage später „biß in seine Sterbestunde ohne Verstand“ erlag. Peter erhängte sich im Gefängnis.[27]

Um 1639 verstarb auch Niehauß.

Hoferbe war der 1609/10 geborene Gerhard (auch: Bernd) Teutmeyer. Gerhards Frau war eine geborene Rettberg von Pivitsheide, die ihrem Stiefvater die dortige Stätte für 220 Taler abtrat.[28] Nach einem Register von 1648 hatte Gerhard Toitmeyer 3 Kinder und einen Säugling (Johann Bernd).[29] Das älteste der Kinder scheint Elisabeth gewesen zu sein, die 1661 Johann Hagemeister aus Hornoldendorf heiratete und auf dessen Dreispännergut zog. Sie brachte 100 Taler, 1 Fuder Korn, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, ein Pferd, eine Stute und einen "gebührlichen Brautwagen" mit.

1645 wurde Hermann Cord, der Anerbe, geboren, der 1697 im Alter von 52 Jahren verstarb. 1648, am Ende des 30jährigen Krieges, heiratete Gerhards Schwester Elisabeth im August Kersting Watermeyer, einen Bruder des Meyers vom Waterhof Nr. 2. Der Ehevertrag vom 4.8.1648 lautete: "Kersting Watermeier, Berhardt Watermeiers ehl. nachgelaßener Sohn, verheürathet sich an Elisabeth Doitmeiers, hußman Doitmeiers sel. hinterlaßene dochter, undt verspricht derselben der Itzige Doitmeier … 80 Thaler an gelldt, aller theile drey sechs sack korns partim, ein pferdt und einen Statten neben gepührenden braudtwagen, darneben verspricht itziger Curt Watermeier seinem Bruder Kerstingen 80 thaler an gelldt, ein pferdt, eine kuhe, ein mollt hart und ein mollt hafers und ein schwein, nach gelegenheit dieser Zeit hiernegst zu geben. Siend beederseits der Herrschafft eigen. Undt wenn diese beede eheliche einen hoff annehmen werden, Soll nach Landtsgebrauch vom Doitmeier der weinkauff erlegt werden."[30]

Gerds Tochter heiratete laut Eheprotokoll vom 9.10.1660: "Johan Hagemeister, Cord Hagemeisters ehel. Sohn von Hornoldendorf befreit sich an Elisabeth Tötemeiers Gerdt Toitemeiers eheliche Dochter, die Braut ziehet zum Breutigamb auf sein dreyspennerguth. [bringt mit] auß zusage ihres Vatters Einhundert Thler, 1 Fuder Korn, 2 Khue u. Rinder, 2 vette u 2 magere schweine, … 1 stutten, den gebührlichen brautwagen."[31]

1681 heiratete Hermann Cords jüngerer Bruder Johann Bernd die Witwe Anna Elisabeth Steins in Hornoldendorf und brachte auf deren Halbspännergut 200 Taler, ein Pferd, eine Stute 2 Kühe, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 1 Fuder Korn und einen gebührlichen Brautwagen mit. Er starb im Januar 1724 im Alter von 76 Jahren und 7 Wochen. Anna Elisabeths ältester Sohn aus erster Ehe erhielt den Hof Steins, allerdings erst 1701, 20 Jahre nach ihrer Hochzeit mit Johann Bernd. [32]

Weitere Töchter Gerhards waren die 1657 geborene Catharina Margarete, spätere Frau von Bernd Beins in Hornoldendorf, sowie die 1661 geborene Margarete Ilsabein, seit 1687 die "Watermeiersche". 1664 wurde ein weiteres Kind geboren, bei dessen Taufe Tötemeier 4 Tonnen Bier verzapfen ließ. 1668 hat eine der Töchter Giebe zu Fromhausen geheiratet.[33]

1662 hatte der Hof laut Viehschatzregister nur noch 4 Pferde, 2 Fohlen, 7 Kühe, 5 Rinde, 4 Schafe und 4 Immen [Bienenvölker]. Der Leibzüchter Gerhard, auch Bernd genannt, wurde 84 Jahre alt und am 28. Dezember 1694 auf dem Heiligenkirchener Kirchhof begraben. Seine Frau Catharina (Trineken) war dort bereits am 13. August 1690 beigesetzt worden. Er hinterließ 2 Kühe, 1 fettes Schwein und 2 Taler.[34]

1678 (Volkszählung) leben auf dem Teuthof: [Hermann] Cordt Toitmeier (1645–1697), ein Halbspanner, dessen Frauw, 3 Kinder, 1 Sauget, 1 Knecht, 1 Jungen, 1 kleine Magdt. Wohl ein Bruder, Johan Berend, Gerdt (Cordt?) Teüte Meyers zu Heiligen Kirchen ehelicher Sohn, heiratet laut Eheverschreibung vom 3.12.1681 "Anna Elißabets, Weil. Cordt Steinß zu Hornoldendorff nachgelaßene Wittibe, sein der gnäd. Herrschafft eigen, ille kombt ad illam auff ihr Halbspenner Guet, Verbeßert solches mit 200 Thlr. 1 pferdt 1 stotten 2 Kühe 2 Rinder, 2 fette 2 mager Schweine ein fuder Korn partim Und gebührlicher Brautwagen, und weilen aus vorheriger ehe 4 Kinder alß 3 Söhne und eine Tochter, so ist dem eltesten Sohne der Hoff verschrieben, itz angehende eheleute aber behalten die Regierung 20 Jahr. nach Verfließung derselben sollen sie gehalten sein die Leibzucht zu beziehen, wo bey zu 12 Sch. Saat Korn daß Landt gehört, welches der Successor bearbeiten und im die früchte ins Hauß schaffen muß, 2 Kühe 2 schweine Und 1 stück im garten, denen Kindern sein zu Vohrmündern gesetzet, Henrich Wellner undt Henrich Windtmeyer zu Orbcke."[35]

1680 hatte Hermann Cordt jun. Katharina Elisabeth Müssemeier aus Müssen geehelicht und den Teuthof von seinem Vater übernommen. Sie hatten vier Kinder, drei Jungen und ein Mädchen. Als seine Frau 1691 starb, heiratete Hermann Cordt im Jahr darauf, am 5. Mai 1692, Anna Margreta Hampe aus Mosebeck. Das Eheprotokoll vom 1.4.1692 bestimmte:[36]Herman Cord Tötemeyer Witwer zu Heiligenkirchen tritt zur andern Ehe Anna Margaretha weiland Hanß Henrich Hampens auß der Mosebecke hinterbliebene eheliche Tochter, sind beiderseits eigen, sie kommt zu ihm auf sein Halbspännergut, verbessert solches mit 150 rt, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 1 Pferd, 1 Stute, 1 Fuder Korn partim und 1 Landesüblicher Brautwagen, Bräutigam hat aus 1. Ehe 4 Kinder als 1 Mädchen und 3 Söhne so Anerben zum Gut bleiben, angehende Eheleute wollen den Hof noch 26 Jahre administrieren und danach die Leibzucht beziehen. Würde er vorher sterben, hat die Frau die Macht zur andern Ehe zu schreiten und die völligen Jahre den Hof zu besitzen. Und gehen die Kinder letzter Ehe, sollten noch welche folgen, mit denen erster Ehe zu gleichen Teilen. Solche Nachkommen mit Anna Margretha waren drei weitere Kinder. Hermann Cordt führte den Hof nur 17 Jahre, denn am 23. Oktober 1697 verstarb er mit 52 Jahren.[37] Sieben Monate später kam sein jüngster Sohn Jürgen Hermann zur Welt, der 1733 als unverheirateter Kutscher in Detmold starb.[38] Hermann Cordts Tochter Katharina Ilsabein (1694–1725) war mit Johann Diederich Giebe in Fromhausen, Anna Elisabeth (1696–1749) mit Bernd Reineke, ebenfalls in Fromhausen, verheiratet.[39]

Am 31.3.1699 heiratete Hermann Cordts Witwe Anna Margaretha wieder, und zwar den 35jährigen Johann Cord Beining aus Hiddentrup, welcher den Namen des Hofes annahm und am 18. September 1721 starb.[40]

Aus Anlass der Sterbfall-Abgabe wurde ein Nachlassverzeichnis angelegt: "6 Pferdte, 1 Stotte, 6 Kühe, 2 Kälber, 6 ferken, Wagen, Pflüge, Eggen, 1 Sontags- und ein Alletagskleid, 3 Betten, 1 Kupfern Kesel, 1 Eisern Kesel von 1 Eihmer, 1 Kesel von 4 maas, 2 Pötte, 1 Kaste u. 1 lade, 30 scheffel rogken, 20 scheffel Geesten, 5 scheffel Raufutter 24 scheffel habern, 10 scheffel weitzen".[41]

1713 hatte der Älteste aus der ersten Ehe, Johann Cord (geb. 1681), Anna Ilsabein Köllermeier vom Köllerhof geheiratet, geboren 1682 in Heiligenkirchen, gestorben 20.6.1736 in Heiligenkirchen, begraben 22.6.1736 in Heiligenkirchen. Hochzeit war am 1. Januar 1713 in Heiligenkirchen (Kirchenbuch). Sie taucht schon im ersten Jahr ihrer Ehe in den Gogerichtsakten auf, da die "Bademutter" (Hebamme) der Bauerschaft, Catharina Agnese Erppe, sie wegen übler Verleumdung verklagt. [42]

1740 starb Johann Cords zwei Jahre jüngerer Bruder Tönnies Henrich, der nach Holland ausgewandert war, in Amsterdam. Johann Cord reiste als Ältester nach Amsterdam, um die Erbschaft für sich und seine Geschwister abzuholen, "versiegelte Beutels, auf einem jeden einen Zettel, wer es haben soll".[43] Bedacht wurden Johann Cord, Christoffer, inzwischen Meyer zu Billinghausen, "Agneta Hampe aus der Mosebetge" (Mosebeck), die Kinder der verstorbenen Ilsabein Giebe und seine Schwester Elisabeth Reineke, "und wenn die nicht mehr am Leben möchte sein, dann muß bewahret werden für ihre Kindern". Agneta, geboren am 20. April 1685, hatte Jürgen Hampe in Mosebeck geheiratet. Sie starb 1758. Christoffer, der jüngste aus Hermann Cords erster Ehe, heiratete 1726 mit 38 Jahren die Witwe des Henrich Obermeier zu Billinghausen. Er starb am 30. August 1741. [44]

Aus der zweiten Ehe von Anna Margarete Hampe mit Johann Cord Beining stammten vier Kinder. Die Älteste, Anna Katharina, wurde am 18. April 1700 geboren. Sie heiratete 1731 den Witwer Johan Bernd Austermann in Wissentrup. Der Ehevertrag vom 16.2.1731 bestimmte:[45]"Johann Berend Austmann, Witwer aus Wißentrop, tritt in die 2te Ehe mit Annen Catharinen weil. Johann Cord Tötemeyers aus Heiligenkirchen ehelich nachgelassenen Tochter, er frei, sie aber eigen, und hat sich eben frei gekauft (der Freibrief ist unter 6.2.1731 producirt). Kommt zum Bräutigam und bringt mit in die Ehe, aus Zusage Johann Cord Tötemeyers jetzigen Besitzers Tötemeyers Hoffes, 80 rt, 1 Pferd, 2 Küh, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 3 Fuder Korn partim und gewöhnl. Brautwagen, wobey nebst einer Kuh und 1 Rind 40 rt abgegeben, die übrige 40 jährlich mit 5 rt bezahlt, das andere aber gelegentlich entrichtet werden solle; Solte der Bräutigamb vor der Braut mit Todt abgehen, so behält sie den Hoff von dato an zu zählen 14 Jahr, tritt nach Verfließung solcher Zeit dem Anerbe den Hoff ab und beziehet die Leibzucht, welche besteht in 8 Scheffelsaat Land, das andere Stück im Garten, 1 Kuh in der Weide und in 1/3 von der Baumfrucht." Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Katharina Margarete Ilsabein heiratete 1732 den verwitweten Heiligenkirchener Müller Johann Cord Schürmann, Pächter der Kammermühle. Das Eheprotokoll wurde am 25.4.1732 aufgenommen. Danach trat Johann Conrad Schüermann, Witwer und Möller zu Heiligenkirchen, zur ditten Ehe mit Catharina Margarethe Elisabeth weil. Johann Cord Tötemeyer daselbst nachgelassene ehel. Tochter. Er war frei, sie aber leibeigen und hat sich davon am 16.4.1732 losgekauft. "Sie kommt zum Bräutigam in die von gnädigster Herrschaft meierstättisch besetzende Mühle und bringt aus Zusage ihres Bruders Johann Cord Tötemeyer mit in die Ehe 80 rt, 1 Pferd, 2 Kuh, 2 Rinder, 2 fette und 2 magere Schweine, 3 Sack Korn halb hart halb Habern [Hafer] und landes manierlichen Brautwagen, wobei 40 rt bezahlt, die übrige jährlich mit 5 rt, Vieh und Korn aber unter der Hand entrichtet werden soll. Wenn der Bräutigam vor der Braut mit Tod abgehen würde, so behält sie selber den Meyerstand in der Mühle von dato an noch eilff Jahr und genießet wenn solche verdlossen die Leibzucht, welche besteht in einem à parton neuen Hause und dabey belegenen Garten ad dies vita. Was sie aber beygebracht, solches behält sie nicht nur vor sich und ihr zu erziehende Kinder sondern auch 290 rt welche der Bräutigam in Länderei stehen hat dergestalt daß sie weder vor sich noch ihre künftigen Kinder am Brautschatz aus der Mühle oder diese von ihrem Vatter etwas zu gewarten haben sollen. Der Bräutigam hat aus deren zweyen erstern Ehen noch 5 Kinder alß 4 Söhne und eine Tochter welche mit Ausschließung der aus dieser ehe zu erspringenden Kindern den Krug zum Externstein nebst dem neuen Wohnhaus und 1400 rt paar gold dermahlen unter sich zu theilen haben sollen."[46] Der 1706 geborene Jobst Bernhard hatte schon als Kind eine schwache Gesundheit, weshalb man ihn Schneider werden ließ. Er lebte in Detmold vor dem Bruchtor, Grabbestraße 5, war zwei Mal verheiratet und hatte eine zahlreiche Nachkommenschaft.[47]LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 4446.</ref>[48] Der Jüngste, Johan Simon, wurde 1708 geboren, wurde Reitknecht am Marstall in Detmold und heiratete die Tochter Henriette des Ziegeleibesitzers Mellies im Heidental bei Hiddesen.[49] Es lebten also während der Ehe von Anna Margarete Hampe mit Johann Cord Beining gleichzeitig 11 Kinder aus drei Ehen auf dem Teuthof.

1721 konnte, nachdem sein Stiefvater Johann Cord Beinings gen. Teutmeyer gestorben war, der Anerbe Johan Cord, der älteste Sohn Hermann Cords (geb. 10.1680 in Heiligenkirchen, † 22. April 1742 in Heiligenkirchen), den Hof übernehmen, als er schon 40 Jahre alt war.[50] 1721 wurde Johann Cord Tötemeyer am 23. Juli von Kontribution am Friedrichstaler Kampe befreit.[51] 1732 starb als Leibzüchterin Anna Margarete, 11 Jahre nach ihrem zweiten Mann, am 17. November im Alter von 66 Jahren und 7 Monaten. Sie hinterließ 3 Kuhteile, tägliche Kleidung und 2 Groschen.[52] Johan Cord Teutmeyer und Anna Ilsabein geb. Köllermeier hatten drei Söhne und zwei Töchter:

  • den Anerben Johan Conrad, 1714 geboren,
  • Johan Theophilus, am 5. Januar 1717 geboren und am 15. Mai 1748 gestorben,
  • Johan Henrich Reinhard. Er wurde Verwalter auf dem Rittergut des Freiherrn von Hammerstein in Hornoldendorf. Dort pflegte er acht Jahre lang ein Verhältnis mit der Köchin Sophie Ernestine Temme, bis er dieses 1758 zugunsten einer Beziehung zur Brockmeierschen aus Schönemark beendete. Die Köchin klagte vor dem Konsistorium sein Eheversprechen ein, da er sich schon vor acht Jahren mit ihr verlobt habe "und allezeit ein so erträgliches Benehmen gezeigt, daß sie nie geglaubt habe, er würde sie gegen die Witwe Brockmeier vertauschen".[53] Statt einer erzwungenen, wenig Freude versprechenden Ehe, gab sie sich aber mit einer Strafe von 25 Talern zufrieden. Reinhard aber ehelichte am 11. März 1759 Anna Catharine Elisabeth Brockmeier. Am 10. Januar 1772 wurde er in Detmold auf dem Friedhof vor dem Lemgoer Tor begraben.
  • Das nächste Kind 1719 war eine Totgeburt.
  • Friederica Sophia wurde am 22. Mai 1722 geboren. Sie heiratete im Februar den Müller Johann Diederich Schürmann in Heiligenkirchen Nr. 27, den Stiefsohn ihrer Tante Katharina Margarete Ilsabein (s. o.). Sie bekam sechs Kinder, verlor ihren Mann um 1764 und starb verarmt an der Schwindsucht. Am 14. Juni 1785 wurde sie begraben.[54]
  • Katharina Charlotte, geboren im April 1725, starb im Alter von nur 6 Jahren am 3. Juli 1731. In diesem Jahr 1731 war wenige Wochen zuvor, am 5. Juni bei einem Unwetter mit Hochwasser der Friedrichsthaler Kanal übergelaufen, Palaisgarten verwüstet und "dem Teutmeyer übern Fridrichsthal ist alles Land mit allem Korn abgefloßen, dergleichen mehrern begegnet".[55]

1736: Anna Ilsabein geb. Köllermeier überlebte ihre jüngste Tochter nur um 5 Jahre und starb nach langer Bettlägerigkeit am 20. Juni 1736. Bei ihrem Tod waren 7 Pferde, 9 Stück Rindvieh und ziemlich Hausrat auf dem Hof, aber auch viel Unglück beim Vieh.[56]

1737: Der Witwer Johann Cord heiratete im Jahr darauf Anna Ilsabein Wiembke aus Diestelbruch. Er starb wenige Jahre später, am 22. April 1742, im Alter von 61 Jahren und 6 Monaten. Nun waren nur noch 6 Pferde und 8 Kuhteile auf dem Hof.[57]

1744, zwei Jahre nach dem Tod seines Vaters, übergab Anna Ilsabein ihrem Stiefsohn Johan Conrad (geb. 1714) den Hof. Gleichzeitig ehelichte er die 12 Jahre ältere Witwe des Heiligenkirchener Müllers Johann Conrad Schürmann, eigentlich seine angeheiratete Tante Katharina Margarete Elisabeth. Dieser hatte man 80 Taler Brautschatz versprochen, welche aber der schlechten Zeiten wegen noch nicht gezahlt worden waren. Um diese Schuld aus der Welt zu schaffen, war es die einfachste Lösung, die Witwe Schürmann durch Heirat auf den Teuthof zurückzuholen.[58] Der Ehevertrag vom 11.4.1744 bestimmte:[59], Johann Conrad, weil. Johann Cord Tötemeyers zu Heiligenkirchen ehel. nachgel. Sohn nimmt zur Ehe Trinen Margreth Elisabeth, weil. Johann Conrad Schuermanns daselbst nachgebliebene Witwe, sind eigen, sie kommt zu ihm auf den von seiner Stiefmutter ihm jetzo abzutretenden Hof und bringt laut des über ihre Vorkinder bei Hochgräfl. Regierung bestellten Vormunds Jobst Berend Tötemeyers allhier Aussage, weil sie ohnpäßlichkeit halber selbst nicht refferiren könne, 300 rt, der Bräutigam verspricht seinen unverheirateten und kränklichen Bruder Johann Theophilus solange er in coelibatu verbleiben wird alljährlich von 2 Scheffelsaat das darauf gewachsene reine Hartkorn zu sowie Handpf… zu geben." Katharina Margarete Elisabeth brachte zwei Söhne mit, ihre Tochter war schon mit zwei Jahren an den Blattern gestorben. Die jüngste Schwester ihres Neffen und zweiten Mannes, Friederike Sophia, heiratete zugleich den ältesten Stiefsohn der Witwe, Johann Friedrich Schürmann, welcher die Nachfolge in der Heiligenkirchener Kammermühle antrat. So werden die 300 Taler Brautschatz, welche die Witwe Schürmann mit auf den Teuthof brachte, gleich wieder als Brautschatz auf die Mühle gewechselt haben.[60] Unter Johan Conrad und Katharina Margarete Elisabeth wird 1746 ein neues Haupthaus errichtet. Auf dem Kirchhof in Heiligenkirchen ist sein Grabstein erhalten: "Hier ruhet / Johann Conrad / Tötemeyer / von Nro. 4 zu / Heiligen- kirchen / ist geboren / den 11ten Ocktober / 1770 / und gestorben / den 25ten Januar / 1848", recto oben ein zwölfstrahliger Stern, darunter die nur noch schlecht lesbare Inschrift. "Jesu [laß] / mich nicht allein / sonst kann ich nicht / selig sein. Ja, wo will / ich Armer hin, wenn / ich ohne Jesu bin? / [Nun so] komm du / Herzensfreund!/ Sieh doch meine / Seele weint, denn / sie wünscht mit / [Heimweh-Pein mit dir ganz ein Geist zu sein.]".[61]

Die beiden Söhne, welche Katharina Margarete Elisabeth Schürmann mit auf den Teuthof brachte, waren Johann Jürgen und Simon August, wohl benannt nach dem Grafen und "Vater des Vaterlandes", dem Lippe unter anderem die Feuerversicherung verdankte. Dieser jüngere Sohn starb jedoch schon 15jährig am 15. August 1757. Zehn Jahre darauf machten die Inhaber des Teuthofs eine Eingabe, in der sie darum baten, den Hof dem Stiefsohn Johann Jürgen übergeben zu dürfen.[62] Zugleich schilderten sie darin den traurigen Zustand des Teuthofs. Unter dem Pflug waren damals 36 Scheffelsaat, von denen allerding 12 durch die vielen Quellen ganz nass und kalt waren. Da Johann Jürgen Schürmann die Schulden des Hofes von 800 Talern nicht gänzlich ablösen konnte, baten er und auch sein Vormund, der Schneider Bernd Tötemeyer um Minderung. Das scheint aufgeschoben worden zu sein (denn elf Jahre später, 1789, betrugen die Schulden immer noch 800 Reichstaler). Trotzdem wurde Johann Jürgen Schürmann modo Tötemeier am 22. Februar 1768 der Meierbrief ausgestellt.[63] 1768 trat er die Meierstelle an und heiratete am 14. Oktober 1768 die 22jährige Katharina Sophie Elisabeth Döringsfeld, Stieftochter von Johan Jobst Döringsfeld, einem geborenen Meyer zu Wantrup. Johann Conrad bezog mit Katharina Margarete Elisabeth die fast 200 Jahre alte Leibzucht.

1769 (Volkszählung) leben auf dem Teuthof: Johann Jürgen und seine Frau, die noch keine Kinder haben [eine Totgeburt am 1.9.1769], 2 Knechte, 2 Mägde, 7 Pferde, 10 Kühe und 8 Schweine.

1776 (Volks- und Viehzählung) sind drei Söhne vorhanden: Johann Jürgen Tötemeyer mit Frau, 3 Söhne unter 14, 1 Knecht, 1 Magd, 1 Junge (Kleinknecht) über und 1 unter 14 Jahren. An Vieh gibt es 6 Pferde, 1 Fohlen, 6 Ochsen/Kühe, 6 Rinder/Zuchtkälber, 8 Schweine. Der Halbmeier müsste jedoch halten: 7 Pferde, 12 Rindviecher, 8 Schweine. Auf der Leibzucht sitzen Johann Conrad mit seiner Frau Katharina Margarete Elisabeth und 1 Magd, die spinnt. An Vieh besitzen die Leibzüchter 3 Ochsen/Kühe, 2 Rinder/Zuchtkälber und 2 Schweine.

1780 starb die Leibzüchterin Katharina Margarete Elisabeth am 22. Januar im Alter von 77 Jahren und 7 Wochen an der "Wassersucht" (Herzinsuffizienz). Der 65jährige Witwer ehelichte ein halbes Jahr später, am 28. Juli 1780, die Witwe des Meiers zu Oetenhausen, Marie Sophie.[64]

1787 soll Teutmeier wegen seiner Schulden das Korn ausgedroschen und verkauft werden, 1789 betrugen seine Schulden immer noch 800 Taler.[65] 1788 hatte der verwitwete Leibzüchter Johan Conrad noch ein Kind seiner Nichte aufgenommen, die hier das uneheliche Kind des Amtsmusikus Vollmar gebären konnte. 1791 starb er und mit ihm der letzte Tötemeier dieser Linie, am 11. Oktober mit 77 Jahren an der Gicht.[66]

Johann Jürgens Frau brachte am 1. September 1769 einen toten Sohn zur Welt. Ein Jahr darauf, am 11. Oktober 1770, wurde der Anerbe Johan Conrad geboren. Am 3. April 1773 kam als drittes Kind Franz Henrich, der als Soldat der Zweiten Leibkompanie am 1. November 1801 mit Charlotte Hartmann (19.7.1778–3.5.1852) aus Hiddesen verheiratet wurde, mit dieser acht Kinder hatte und am 13. März 1847 als Wegeaufseher in der alten Leibzucht des Teuthofs starb.[67] Sein zweieinhalb Jahre jüngerer Bruder Johann Friedrich Eustachius (20.12.1775–18.8.1857) erbte den Hof. Der am 7. März 1778 geborene Johan Henrich starb 24 Stunden nach seiner Geburt. Im Juli des darauffolgenden Jahres kam Johan Jobst Wilhelm Ludwig zur Welt. Er verunglückte mit 20 Jahren am 13. März 1800 in der alten Mergelgrube am Waldrand beim Hermannsweg tödlich. Als letztes Kind wurde am 22. März 1782 die einzige Tochter, Sophie Henriette († 4.6.1850), geboren.

Johan Jürgen musste sich 1787 Geld für ein Pferd leihen, da die Ernte misslungen war. Der Amtsvogt drohte mit Exekution einer Schuld von 16 Talern, die auf Martini bezahlt werden musste und nicht konnte. Schließlich wurden eine Kuh und die ungedroschene Gerste beschlagnahmt.[68] Johan Jürgen verfiel dem Branntwein, seine Frau Katharina Sophie Elisabeth starb am 30. September 1797 mit 51 Jahren an der Schwindsucht (Tuberkulose).[69] Die auf dem Hof lastenden Schulden wuchsen auf fast 1200 Taler. Was zu pfänden war, war längst gepfändet, das Land außer Kultur und die Gebäude baufällig, so "daß nicht einmal auf der Wohnstube Schutz vor dem Regen zu finden war".[70] 1802 drohte die Abmeierung, Johan Jürgen sollte zumindest einem seiner Söhne Platz machen. Diese schoben die Verantwortung zwischen sich und der Schwester Henriette hin und her. 1807 schließlich einigte man sich am 24. Oktober vor dem Amt:[71] Es erschienen dort der kleine Halbmeyer Tötemeyer Nr. 4 zu Heiligenkirchen mit dem Anerben Johann Conrad und dem dritten Sohn Johann Friedrich, welcher die Tochter des Kolons Kuhlmann im Spork heiraten wollte. Es wurde im Beisein der Schwager der Kolone Kuhlmann, Dreier im Hakedahl und Schröder daselbst wegen der Übertragung des Anerbenrechts folgendes festgesetzt:

  • 1. für die Abfindung bekommt der 38jährige Anerbe die Summe von 200 rt "in cretentions gelder", welche mit 4 % jährlich bis zum Abtrag, wozu eine halbjährige Zahlung vereinbart wurde, verzinst werden.
  • 2. Soll dieses Quantum bei dem Tötemeyerhofe, um ihn durch die Auszahlung von den ... Brautschatzgeldern nicht zu sehr zu schwächen, vor der Hand stehen bleiben, indem der Anerbe gesonnen ist, bei seinem antretenden Bruder in der Eigenschaft eines Großknechts zu dienen.
  • 3. Der antretende Bruder unterhält standesmäßiger Kleidung und Wäsche, gibt ihm auch … Nahrungsmittel von guter Qualität als er sie selbst genießt ...
  • 4. Ingrossation der 200 rt zu seiner Sicherheit.

Der 38jährige Anerbe Johan Conrad (geb. 11.10.1770), der den Hof nicht übernehmen wollte, starb am 25. Januar 1848 unverheiratet als Knecht auf dem Teuthof.

Sein Bruder Johann Friedrich Eustachius heiratete am 20. November 1807 die eheliche Tochter des Großkötters Adolph Christian Kuhlmann aus Spork Nr. 5, Kathrine Friederike Elisabeth (24.2.1786–11.9.1853). Kuhlmann hatte sich und seine Familie vom Rittergut Braunenbruch am 12. Juli 1806 für 850 Taler losgekauft. Unterzeichnet ist der Freibrief von Philipp August Merkel und seiner Frau Luise geb. Hornhardt.[72] Der am 31.10.1807 geschlossene Ehevertrag bestimmte:[73] "Johann Friedrich, des Johann Jürgen Tötemeyer kleinen Halbmeiers Nr. 4 zu Heiligenkirchen ehel. Sohn begibt sich in die Ehe mit Katrine Friederike Elisabeth des Adolph Christian Kuhlmanns leibfreien Großkötters Nr. 5 im Spork ehel. Tochter. Er ist gnädigster Landesherrschaft leibeigen und muß er sich, da sie zu ihm kommt, aus herrschaftlichem Leibeigentum befreien. Er ist durch die den 24ten d. protokollierte Abtretung seines älteren Bruders zum Anerben bestimmt und hat dieser namens Johann Conrad sich heute nochmals erboten nach Eingang der Resolution hochfürstl. Vormundschaftl. Regierung die abdication für sich, seine Erben und Nachkommen gegen Erteilung der protokollierten Verbindlichkeiten eidlich zu bekunden. Die Braut bekommt aus Zusage ihres miterschienenen Vaters colons Kuhlmanns den vom Hofe gebührenden Brautschatz zu 50 Talern überdem noch an Gelde 150 Taler, 1 Pferd, ½ beschmiedeten Wagen, 2 Kühe, 2 Rinder, 2 große 2 kleine Schweine, ½ Fuder Korn partim, Ehrenkleid und vollständigen Brautwagen ... Des Bräutigams Vater bezieht die Leibzucht." Sie brachte ihren Bruder Simon Henrich mit auf den Hof. Er hatte mit ihrer Schwägerin Sophie Henriette 1812 eine uneheliche Tochter, die am 4. Juni 1813 geborene Amalie Wilhelmine Henriette, die mit acht Jahren, am 22. Februar 1822 verstarb. Sophie Henriette hatte am 20.4.1817 den Maurer Johann Henrich Stemme (23.4.1793–13.10.1857) geheiratet, mit dem sie auf dem Hof Warweg Nr. 7 wohnte.[74].

1824 starb der Leibzüchter Johan Jürgen, Mittwochs Abends den 24. November im Alter von 84 Jahren. Unter Johan Friedrich Eustachius nahm der Hof wieder Aufschwung. Nach der Erinnerung seiner Enkelin Line Grote vom Hahnberg war er ein großer, wortkarger und strenger Mann mit brauner gestrickter Zipfelmütze.[75] Elisabeths Bruder Simon Henrich bewohnte eine Kammer in der Scheune und versorgte die Immen des Hofes.[76] Er war, wie weiter oben bereits geschildert, der Vater des unehelichen Kindes der Henriette Tötemeier, die bis zu ihrer Hochzeit 1817 bei ihrem Vater in der Leibzucht lebte. Elisabeth und Johan Friedrich Eustachius hatten acht Kinder:

  • Als Erste wurde am 7. Januar 1809 Sophie Friederike Katharina Luise geboren. Sie heiratete auf den Plögerhof in Nienhagen.
  • Am 18. Februar 1811 folgte Wilhelmine Friederike Elisabeth. Sie heiratete den Zimmermann Stelter in Pivitsheide und wanderte mit ihm und ihren Kindern um 1848 nach Amerika aus, wo sie am Nationalfeiertag 1894 starb.
Johan Friedrich Konrad Teutmeyer im Alter von 81 Jahren, 1894, LLB
  • Als nächster kam am 24. Februar 1813 der Anerbe Johan Friedrich Konrad zur Welt.
  • Ihm folgte am 13. Juni 1815 Friedrich Konrad Adolf, der bis zu seinem Tod am 20. Januar 1892 auf dem Hof blieb.
  • Friedrich Wilhelm August, geboren am 11. Februar 1818, lebte nur 5 Monate.
  • Der im darauffolgenden Jahr am 17. Juli geborene Johann Bartold Simon († 28.3.1908) Friedrich erhielt die "im Krümpel" zwischen Detmolder Straße und Berlebecke vom Hof Warweg abgeteilte Stätte, nachdem Wegemeister Simon Adolf Tötemeier dort weggezogen war, und heiratete am 11.9.1864 Wilhelmine Katharine Sophie Wahrweg (16.4.1838–16.5.1902), eheliche Tochter des Einliegers Simon Wahrweg zu Hiddesen, jetzt auf dem Wahrwege. Er starb am 28. März 1908. Sein am 8. April 1823 geborener Bruder Friedrich Heinrich Anton ging 1848 nach Amerika.[77] Er war mit der 1834 in Preußen geborenen Caroline ... verheiratet. Caroline und Anton Tötemeier (Toetmuir) siedelten bei Des Moines/Iowa und hatten neun Kinder, geb. 1857–1879.
  • Als letzte kam am 6. Mai 1826 Elise Wilhelmine Luise zur Welt. Sie heiratete auf die Stätte Null Römer am Hahnberg.[78]

Die Mutter dieser acht Kinder, Elisabeth Tötemeier geb. Kuhlmann, starb am 11. September 1853, vier Jahre vor ihrem Mann Johan Friedrich, der ihr am 18. August 1857 im Alter von 82 Jahren folgte.

1828 listet die Volkszählung auf: 2 Wohnhäuser, 3 Haushalte, Colon Tötemeier mit Frau, 4 Söhne, 3 Töchter, davon 3 Söhne und 1 Tochter unter 14, 1 männlicher Hausgenosse, je ein weiblicher und männlicher Dienstbote), Einlieger Tötemeier mit Frau, 2 Söhne, 1 Tochter, davon 1 Sohn unter 14), Einlieger Ziegenbein mit Frau, 1 Sohn).

Der Anerbe Johan Friedrich Konrad Tötemeier war offenbar, wie auch der Meyer zu Wantrup, ein belesener Mann. Neben einer Bibel, der Postille, Arndt’s "Wahrem Christentum" und Biographien berühmter Männer besaß er Werke über Physik und Chemie, Jura und Homöopathie. 1855 heiratete Johan Friedrich Konrad Tötemeier am 16. Juni Wilhemine Drawe aus Berlebeck. Das Paar konnte keine Kinder bekommen und nahm ein Mädchen aus Berlebeck an. Als Wilhelmine am 8. Juni 1876 starb, nahm ihr Mann am 1. Juni 1878 die 32 Jahre jüngere Haushälterin Sophia Justine Vogt zur Frau. Die beiden hatte vier Kinder: Marie Sophie Wilhelmine Pauline, die noch 1878 zur Welt kam, Anna Friederike Luise Antonie (1880–1928), Elfriede Amalie Charlotte Bertha (1881–1944) und Johann Friedrich Heinrich Cornelius Valentin (1884–1973). Sophia Justine starb 1897 im Alter von 52 Jahren, drei Jahre vor ihrem so viel älteren Mann († 3. März 1900). [79]

1901 listet das Adressbuch folgende Haushalte auf: Landwirt Friedrich Tötemeier; Maurer Simon Dierks; Bauerrichter Heinrich Ellerbrok; Tagelöhner Heinrich Hahn; Pächter Albrecht Hilker; Aufwärterin Sophie Kelle; Waschfrau Wilhelmine Siesenop; Witwe Elisabeth Stemme; Ziegler Johann Stücke.

1917 heiratete der Sohn aus zweiter Ehe, Johann Friedrich Cornelius Valentin genannt Fritz, Martha Ihle, die Tochter des Buchhändlers Max Ihle. Als erstes Kind kam am 23. Dezember 1918 der Sohn Hans zur Welt. Am 9. Januar 1920 wurde die älteste Tochter Elisabeth Margarete (genannt Hete) geboren (verh. Kuhlmann, † 26. Mai 2018). Am 12. Mai 1923 folgte Eva († 14.2.1999) und am 19.4.1925 als vierte Ursula, die am 26. Juli 1947 Bernd Finne heiratete und am 4. Juni 2018 starb. Die Mutter Martha war am 27. August 1957, Vater Fritz am 8. März 1973 gestorben.[80]

1919 (Volkszählung) Landwirt Fritz Tötemeier mit Frau Martha, Sohn Hans[-Friedrich], Verwalter Paul Stein(s?), Kochlehrlinge Henny Hilgentähler und Luise Mönnig, Dienstmägde Anna Frese und Lotte Hohmeier, Knecht August Klöpper und Friedrich Mellies (?), Waldarbeiter August Günther mit Frau Elisabeth und den Söhnen August und Paul; Schäfer Witwer Heinrich Hahne (geb. 1833) mit Tochter Minna (geb. 1866); Tagelöhner Fritz Bzimke (?); Maurer Hermann Berkemeier mit Frau Karoline, den Söhnen Hermann und Konrad und der Tochter Hanna; Arbeiterin Sophie Kelle (ledig, geb. 1858); Arbeiter Julius Müller, Frau Gertrud, Töchter Marta, [… unleserlich] und Berta, Söhne Richard und Paul.

1926 (Adressbuch) Fritz Tötemeier, Landwirt, Tel. 190; Heinrich Niederkrome, Ziegler.

Einlieger

Namentlich bekannt sind:

1828 listet die Volkszählung auf: Einlieger Tötemeier (Mann und Frau, 2 Söhne, 1 Tochter, davon 1 Sohn unter 14), Einlieger Ziegenbein (Mann und Frau, 1 Sohn).

1877 (Kirchenbuch) Der Maurer und Einlieger Johann Kord Friedrich Christoph Mahlmann war Einlieger bei Nr. 4. Am 20.2.1877 heiratete seine eheliche Sophie Florentine Louise (1.9.1851–?) den Maschinisten Johann Christoph genannt Wilhelm Havighorst (18.2.1838–?), Detmold, ein ehelicher Sohn des Einliegers Franz Heinrich Havighorst zu Quelle und der Katharina Marie geb. Siechemann.

1874 (Kirchenbuch) Johann Stecher (21.5.1828–22.1.1915 Eichholz), ehel. Sohn des Handarbeiters Ferdinand Stecher und der Theresia Nieherster zu Bergheim, Witwer der (kop. 24.9.1869, † 29.7.1874) Sofie Friederike Elisabeth Siesenberg (?), heiratete am 6.12.1874 Wilhelmine Elisabeth Mahlmann (16.2.1843–25.11.1917 in Wilberg), ehel. Tochter des Einliegers Johann Kord Friedrich Christoph Mahlmann zu Heiligenkirchen.

1877 (Kirchenbuch) Einlieger Johann Christoph Frevel und sein ehelicher Sohn, Einlieger und Maurer Konrad Simon Georg Frevel (29.8.1851–?), heiratete am 6.4.1877 Karoline Henriette Konradine Albert (13.2.1843), ehel. Tochter des Colons Simon Heinrich Adolph Albert Nr. 42 zu Berlebeck.

Literatur

Hermann Kurtz, Der Name Teut im Lippischen. Ein Beitrag zur Erforschung des Platzes der Varusschlacht, Düsseldorf 1890.

Josef Schepers, Haus und Hof Westfälischer Bauern, 1960.

Hermann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965.

Stefan Baumeier, Westfälische Bauernhäuser. Vor Bagger und Raupe gerettet, 2. erw. Aufl. Bielefeld 1983.

Gisela Teutmeyer, Chroniken der Familien Teutmeyer & Knöner, o. O. o. J. (Detmold 2019)

Quellen

Archiv des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt, Nr. 846/1528 und 846/1523: Aufmaßpläne (mit der falschen Ortsbezeichnung Hiddesen).

LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 4446: Johann Dietrich Ludwig Tötemeier vor dem Bruchtor zu Detmold ./. Bäckeramt zu Detmold wegen Aufnahme in die Zunft, (1667-1788) 1739-1795.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten Lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001, S. 145.
  2. Stöwer 2001, S. 55.
  3. LAV NRW OWL, L 101 C I / Lippische Salbücher und Katasterbücher, Nr. 24.
  4. LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 45: Salbuch 1782 1829, 87–92.
  5. LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. IV, 45.
  6. LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. V, 69.
  7. LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 102: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 1: Barkhausen - Heiligenkirchen, 1894-ca. 1960.
  8. Stefan Baumeier, Westfälische Bauernhäuser. Vor Bagger und Raupe gerettet, 2. erw. Aufl. Bielefeld 1983.
  9. http://www.nhv-ahnenforschung.de/Torbogen/Orte/heiligenkirchen.htm
  10. LWL-Archivamt, Teuthof 846-1523-001
  11. Teutmeyer 2019, S. 41.
  12. Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten Lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001, S. 145.
  13. Kurtz 1890, S. 12.
  14. Teutmeyer 2019, S. 13.
  15. Teutmeyer 2019, S. 14.
  16. Teutmeyer 2019, S. 15.
  17. LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 130, Amtsprotokolle Detmold 1596–1605, S. 458 f.
  18. Teutmeyer 2019, S. 15.
  19. Teutmeyer 2019, S. 17.
  20. LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 130, Amtsprotokolle Detmold 1596–1605, S. 604.
  21. Teutmeyer 2019, S. 19.
  22. LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 131, Amtsprotokolle Detmold 1606–1613, S. 910.
  23. Amtsprotokolle, zit. nach Teutmeyer 2019, S. 20.
  24. Teutmeyer 2019, S. 21.
  25. LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 131, Amtsprotokolle Detmold 1606–1613, S. 1334.
  26. Teutmeyer 2019, S. 19 f.
  27. LAV NRW OWL, L 86 / Lippisches Kriminalgericht, Nr. 439.
  28. Teutmeyer 2019, S. 39.
  29. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419.
  30. LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 133, Vormundschaftsprotokolle, Stättenabtretungsprotokolle Amt Detmold, 1642–1661, fol. 217.
  31. LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 133, Vormundschaftsprotokolle, Stättenabtretungsprotokolle Amt Detmold, 1642–1661, fol. 842.
  32. Teutmeyer 2019, S. 39 f.
  33. Teutmeyer 2019, S. 40.
  34. Teutmeyer 2019, S. 42.
  35. LAV NRW OWL, L 108 A Nr. 134: Eheprotokolle, Vormundschaftsprotokolle, Stättenabtretungsprotokolle Amt Detmold, 1681–1691, fol. 47.
  36. LAV NRW OWL, L 108 A Detmold Nr. 135, S. 171 f.
  37. Teutmeyer 2019, S. 43.
  38. Teutmeyer 2019, S. 44.
  39. Teutmeyer 2019, S. 44.
  40. Teutmeyer 2019, S. 47.
  41. Zit. nach Teutmeyer 2019, S. 50.
  42. Teutmeyer 2019, S. 54.
  43. Teutmeyer 2019, S. 45.
  44. Teutmeyer 2019, S. 46.
  45. LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 136, fol. 162r.
  46. LAV NRW OWL L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 137, S. 26.
  47. LAV NRW OWL, L 85 / Geistliches Gericht in Lippe, Nr. Nr. 1810: Haurand Franz Hermann Schmidts Ehefrau zu Schötmar als leibliche Schwester und Jacob Rabe in Detmold als Schwager für den Fahnenschmied Johann Henrich Schmidt in Königsberg gegen der Witwe Reitschmieds Haurand Tochter Anna Amelie Magdalene Haurandt in Detmold - Eheklage. Anna Amelie Magdalene Haurand war verlobt mit Johann Henrich Schmidt. Die Verlobung wird aufgehoben und die Haurand heiratet den Schneider Jobst Bernd Tötemeyer (Teutemeyer) aus Heiligenkirchen, 1735.
  48. LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 4217: Verpachtung des Branntweinbrennens und -versellens vor dem Bruchtor an Tötemeyer, 1753-1782.
  49. Teutmeyer 2019, S. 51.
  50. Teutmeyer 2019, S. 53.
  51. LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. Nr. 24 Salbuch Vogtei Falkenberg 1721, 114a.
  52. Teutmeyer 2019, S. 52.
  53. LAV NRW OWL, L 85 Geistliches Gericht in Lippe, Nr. 19522.
  54. Teutmeyer 2019, S. 57.
  55. Hermann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965, S. 127.
  56. Teutmeyer 2019, S. 57.
  57. Teutmeyer 2019, S. 58.
  58. Teutmeyer 2019, S. 59.
  59. LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 138, S. 361.
  60. Teutmeyer 2019, S. 59.
  61. Joachim Kleinmanns, Der Kirchhof in Heiligenkirchen, in: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte, Nr. 19 (Dez. 2017), S. 37–54, http://www.rosenland-lippe.de/wp-content/uploads/2017/12/Rosenland-19.pdf.
  62. Teutmeyer 2019, S. 63.
  63. Teutmeyer 2019, S. 63.
  64. Teutmeyer 2019, S. 64. Oetenhausen liegt bei Oerlinghausen.
  65. Hermann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965, S. 127.
  66. Teutmeyer 2019, S. 64.
  67. Teutmeyer 2019, S. 65 f.
  68. Teutmeyer 2019, S. 68.
  69. Teutmeyer 2019, S. 66.
  70. Teutmeyer 2019, S. 69.
  71. LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 140, S. 159–163.
  72. Teutmeyer 2019, S. 72.
  73. LAV NRW OWL, L 108 A / Amtsprotokolle und städtische Gerichtsprotokolle aus Lippe, Nr. 140, S. 166–168.
  74. Teutmeyer 2019, S. 67
  75. Teutmeyer 2019, S. 71.
  76. Teutmeyer 2019, S. 73.
  77. www.lippe-auswanderer.de.
  78. Teutmeyer 2019, S. 73 f.
  79. Teutmeyer 2019, S. 79.
  80. Teutmeyer 2019, S. 80.