Exterstraße 8a (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==


1742, Johann Philipp Culemann, Advokat.<ref>{{Mitschke-BuchholzSpuren2020}}, S. 29.</ref>
1678, Hermann Volckhausen, Verwalter von der Borch.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>


1742, Jüdische Gemeinde Detmold.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
1702–1733, Friedrich Hermann Volckhausen, Advokat.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
 
1733–1742, Johann Philipp Culemann, Advokat.<ref>{{Mitschke-BuchholzSpuren2020}}, S. 29.</ref> <ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
 
1742–1907, Jüdische Gemeinde Detmold.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>


1907, Wilhelm Schmidt, Gastwirt.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>
1907, Wilhelm Schmidt, Gastwirt.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>

Version vom 29. Mai 2024, 14:49 Uhr

Exterstraße 8a (Detmold)
OrtsteilDetmold
StraßeExterstraße (Detmold)
Hausnummer8a
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
HausnummerB 231

Eine seit dem 17. Jahrhundert nachgewiesene Hausstätte. Alte Quartiersnummer B 231. Die ehemalige Hausnummer war 102, später 102b.[1]

Geschichte

Das Gebäude an der Exterstraße 8a wurde dendrochonologischen Befunden nach bereits 1683 errichtet und diente zunächst als Scheune des Hauses Exterstraße 5 (Detmold).[2]

Nachdem im Jahre 1742 das Haus Spangenberg Krumme Str. 28 (Detmold), in dem "schon länger als 30 Jahre" die Synagoge der Gemeinde lag, verkauft wurde, sah sich die jüdische Gemeinde gezwungen, "Vid[ua] weyl. Advocati Johan Philipp Culemans Scheune" zu erwerben umd zur Synagoge umzubauen.[3] Schon 1723 hatte es wohl Streit über die Plätze in der Synagoge zwischen den Familien von Itzig Moses und Israel Hirsch gegeben, so dass einige Juden eine eigene Synagoge einrichten wollten.[4]

Gemeinsam mit dem davor gelegenen Haus Exterstraße 8 (Detmold), welches später als Schule und Vorsängerhaus genutzt wurde, erwab die jüdische Gemeinde 1742 das Gebäude. Dieses wurde wie weiter unten beschrieben zu einer Fachwerksynagoge umgebaut.[5] Trotz dieser ersten Baumaßnahmen, war die Synagoge wohl noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts mit Stroh ausgelegt und befand sich wohl lange in einem eher schlechten Zustand, weswegen man 1840 und 1845 größeren Renovierungsarbeiten vornahm. Das Gebäude enthielt wohl mehrere wertvolle Kultobjekte, einige Beschreibungen dieser sind im Zuge eines Streites innerhalb der Gemeinde 1782 zustande gekommen und überliefert worden.[6]

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde aufgrund der Größe der jüdischen Gemeinde Detmolds der Neubau eines größeren Gotteshauses an der Lortzingstraße Nr. 3 beschlossen und 1905 erwarb die Gemeinde das dortige Gebiet.[7] Das Gebäude der Synagoge an der Exterstraße wurde gemeinsam mit dem davor liegenden Vorsängerhaus 1905 an den Gastwirt Wilhelm Schmidt verkauft. Schmidt nutzte das Vorsängerhaus als Wohn- und Geschäftsraum, wohingegen die ehmalige Synagoge zu einer Schlosserwerkstatt und einem Lager umfunktioniert wurde.[8]

1979 wurde das Gebäude der ehemaligen Synagoge auf Anraten der Stadt in die Denkmalliste aufgenommen und im Jahr 1982 von der Christengemeinschaft Bielefeld erworben und renoviert.[9] Die Häuser Exterstraße 8 und 8a stehen seit 1982 unter Denkmalschutz.[10]

Gebäude

Die ursprüngliche Scheune lag von der Straße zurückgesetzt zwischen und hinter den Hausnummern 6 und 8. Das Gebäude wurde 1742 durch die jüdische Gemeinde Detmolds erworben und zu einer Synagoge umgebaut. Im für diese Zeit typischen Stile einer Fachwerksynagoge verbaute man sowohl Bogenfenster als auch einen Kultraum im rückwertigen Teil des Hauses. In den Jahren 1840 und 1845 erfolgten weitere notwendige Renovierungen des Gebäudes.[11]

Nach dem Erwerb des Gebäudes durch die Christengemeinschaft Bielefeld wurde dieses erneut renoviert. Im Zuge der baulichen Maßnahmen in den Jahren 1982/83 erfolgte eine völlige Entkernung des Gebäudes und ebenso eine grundlegende Veränderung des Eingangsbereiches und Innenraumes.[12]

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1678, Hermann Volckhausen, Verwalter von der Borch.[13]

1702–1733, Friedrich Hermann Volckhausen, Advokat.[14]

1733–1742, Johann Philipp Culemann, Advokat.[15] [16]

1742–1907, Jüdische Gemeinde Detmold.[17]

1907, Wilhelm Schmidt, Gastwirt.[18]

Literatur

Dina van Faassen, Ortsartikel Detmold, in: Karl Hengst, Ursula Olschewski (Hg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold, Münster 2013, S. 353-371.

Gudrun Mitschke-Buchholz, Auf jüdischen Spuren. Ein Stadtrundgang durch Detmold. 3. erweiterte Auflage, Detmold 2020.

Quellen

StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

StadtA Detmold D 106 Nr. 5, 153.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 6, 160,150.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 7-8, 74.

StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 9.

Saalbuch, LAV NRW OWL L 101 C I Nr. 7-10.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  2. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  3. LAV NRW OWL L 77 A Nr. 5345
  4. LAV NRW OWL L 18 Nr. 86
  5. Gudrun Mitschke-Buchholz, Auf jüdischen Spuren. Ein Stadtrundgang durch Detmold. 3. erweiterte Auflage, Detmold 2020, hier S. 29.
  6. Dina van Faassen, Ortsartikel Detmold, in: Karl Hengst, Ursula Olschewski (Hg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold, Münster 2013, S. 367
  7. {Mitschke.BuchholzSpuren2020}}, hier S. 75.
  8. Dina van Faassen, Ortsartikel Detmold, in: Karl Hengst, Ursula Olschewski (Hg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold, Münster 2013, S. 368
  9. Gudrun Mitschke-Buchholz, Auf jüdischen Spuren. Ein Stadtrundgang durch Detmold. 3. erweiterte Auflage, Detmold 2020, hier S. 30.
  10. Dina van Faassen, Ortsartikel Detmold, in: Karl Hengst, Ursula Olschewski (Hg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Detmold, Münster 2013, S. 368
  11. Gudrun Mitschke-Buchholz, Auf jüdischen Spuren. Ein Stadtrundgang durch Detmold. 3. erweiterte Auflage, Detmold 2020, hier S. 29.
  12. Gudrun Mitschke-Buchholz, Auf jüdischen Spuren. Ein Stadtrundgang durch Detmold. 3. erweiterte Auflage, Detmold 2020, hier S. 30.
  13. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  14. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  15. Gudrun Mitschke-Buchholz, Auf jüdischen Spuren. Ein Stadtrundgang durch Detmold. 3. erweiterte Auflage, Detmold 2020, S. 29.
  16. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  17. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  18. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

Autor*innen

Nils Lienenlüke, Joachim Kleinmanns