Neustadt (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „{{#coordinates:primary|{{#cargo_query:tables=Hausstätte|fields=TRIM(Koordinaten__lat)|where=_pageName = "{{PAGENAME}}"|no html}}|{{#cargo_query:tables=Hausstätte|fields=TRIM(Koordinaten__lon)|where=_pageName = "{{PAGENAME}}"|no html}}}}“ durch „“) Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
|Ortsteil={{#sub:{{PAGENAME}}|{{#expr: {{#pos:{{PAGENAME}}|(}}+1 }}|{{#expr: {{#pos:{{PAGENAME}}|)}}-{{#pos:{{PAGENAME}}|(}} -1 }}}} | |Ortsteil={{#sub:{{PAGENAME}}|{{#expr: {{#pos:{{PAGENAME}}|(}}+1 }}|{{#expr: {{#pos:{{PAGENAME}}|)}}-{{#pos:{{PAGENAME}}|(}} -1 }}}} | ||
|Koordinaten=51.93204, 8.87681 | |Koordinaten=51.93204, 8.87681 | ||
}} | }}Die Neustadt beginnt gegenüber dem ehem. Hornschen Tor leicht nach Westen versetzt und verläuft von dort in Richtung Südwesten. In Höhe der Oberen Mühle setzt sich die Neustadt in der [[Paderborner Straße (Detmold)|Paderborner Straße]] fort. | ||
Die Neustadt beginnt gegenüber dem ehem. Hornschen Tor leicht nach Westen versetzt und verläuft von dort in Richtung Südwesten. In Höhe der Oberen Mühle setzt sich die Neustadt in der [[Paderborner Straße (Detmold)|Paderborner Straße]] fort. | |||
==Charakteristik== | ==Charakteristik== | ||
Zeile 13: | Zeile 12: | ||
Planmäßig zu Beginn des 18. Jh. angelegte Stadterweiterung vor dem Hornschen Tor, parallel zu dem 1701–1704 angelegten [[Friedrichstaler Kanal (Detmold)|Friedrichstaler Kanal]]. Nr. 2–20 als traufständige Reihenhauszeile, zweigeschossig, mit Mansarddach (größtenteils verändert). | Planmäßig zu Beginn des 18. Jh. angelegte Stadterweiterung vor dem Hornschen Tor, parallel zu dem 1701–1704 angelegten [[Friedrichstaler Kanal (Detmold)|Friedrichstaler Kanal]]. Nr. 2–20 als traufständige Reihenhauszeile, zweigeschossig, mit Mansarddach (größtenteils verändert). | ||
Daran anschließend das Lustschloss Favorite als Maison des Plaisance, 1848–1852 zum Neuen Palais umgebaut. | Daran anschließend das [[Neustadt 22 (Detmold)|Lustschloss Favorite]] als Maison des Plaisance, 1848–1852 zum Neuen Palais umgebaut. | ||
Das südliche Ende der Neustadt bildete der [[Neustadt 26 (Detmold)|Neue Krug]], zu dem das 1898 erbaute [[Neustadt 24 (Detmold)|Sommertheater]] gehörte. | |||
==Name== | ==Name== | ||
Zeile 27: | Zeile 26: | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Nach Bau des Friedrichstaler Kanals 1701–1704 entstand als gräfliche Baumaßnahme die Reihenhauszeile der Neustadt zwischen einem Kavalierhaus am Beginn und dem Lustschloss Favorite am Ende. Der Entwurf wird dem Hamburger Künstler Hans Hinrich Rundt zugeschrieben. Die Bautätigkeit zog sich über viele Jahre hin (1708–1720). Das Kavalierhaus entstand erst 1724 [i]. | Nach Bau des Friedrichstaler Kanals 1701–1704 entstand als gräfliche Baumaßnahme die Reihenhauszeile der Neustadt zwischen einem Kavalierhaus am Beginn und dem Lustschloss Favorite am Ende, zeitgleich auch der Neue Krug. Der Entwurf der Neustadt wird dem Hamburger Künstler Hans Hinrich Rundt zugeschrieben. Die Bautätigkeit zog sich über viele Jahre hin (1708–1720). Das Kavalierhaus entstand erst 1724 [i]. | ||
Das zu bebauende Gelände gehörte der Landesherrschaft, die es 1634 vom Meier zu Pöppinghausen im Tausch gegen den [[Denkmalstraße 55 (Heiligenkirchen)|Köllerhof]] in Heiligenkirchen erworben hatte. Die Parzellierung erfolgte ab 1701, die Bebauung ab 1708.<ref>{{SprengerBürgerhäuser2024}}, S. 126.</ref> Graf Friedrich Adolf versah die neuen Hausstätten 1708 mit dem "Neustädter Privileg", welches die kostenlose Abgabe der Baugrundstücke und des Bauholzes garantierte. Im Gegenzug musste der einheitliche Bauplan eines fünfachsigen traufständigen Hauses mit Mitteleingang für 1 Reichstaler erworben und eingehalten werden (was jedoch nicht ganz eingehalten wurde, siehe Neustadt 6/8 und 10). Hinzu kamen eine 20jährige Steuerfreiheit und freie Zunftwahl. Größte Belastung war, dass jeder den Steinweg vor seinem Haus instandhalten musste.<ref>{{SprengerBürgerhäuser2024}}, S. 126. | |||
Von den 10 geplanten Häusern waren 8 bis um 1712 fertig (Neustadt 4–18). Die beiden Kopfbauten (Neustadt 2 und 20) bis 1717/20. | |||
==Hausstätten== | ==Hausstätten== | ||
Zeile 94: | Zeile 97: | ||
{{AutorKategorie}} | {{AutorKategorie}} | ||
[[Kategorie:Straße]] | [[Kategorie:Straße]] | ||
[[Kategorie:Straße in Detmold]] | [[Kategorie:Straße in Detmold]] | ||
[[Kategorie:Neustadt (Detmold)]] | [[Kategorie:Neustadt (Detmold)]] |
Version vom 25. Mai 2024, 07:03 Uhr
Neustadt (Detmold) | |
---|---|
Ortsteil | Detmold |
Karte |
Die Neustadt beginnt gegenüber dem ehem. Hornschen Tor leicht nach Westen versetzt und verläuft von dort in Richtung Südwesten. In Höhe der Oberen Mühle setzt sich die Neustadt in der Paderborner Straße fort.
Charakteristik
Planmäßig zu Beginn des 18. Jh. angelegte Stadterweiterung vor dem Hornschen Tor, parallel zu dem 1701–1704 angelegten Friedrichstaler Kanal. Nr. 2–20 als traufständige Reihenhauszeile, zweigeschossig, mit Mansarddach (größtenteils verändert).
Daran anschließend das Lustschloss Favorite als Maison des Plaisance, 1848–1852 zum Neuen Palais umgebaut.
Das südliche Ende der Neustadt bildete der Neue Krug, zu dem das 1898 erbaute Sommertheater gehörte.
Name
Benennung zur Unterscheidung von der ummauerten Altstadt. Zuvor "Friedrichstaler Kamp" und "Pöppinghauser Wiese". Bis zur Vereinigung von Alt- und Neustadt im Jahr 1845 unterstanden alle Häuser außerhalb der Mauer der Neustädter Jurisdiktion.
1933–1945 vorübergehend "Hitler-Damm" nach dem nationalsozialistischen Reichskanzler und Diktator Adolf Hitler.
1970–1993 der Allee vorübergehend als westliche Straßenseite zugeordnet. 1993 Einbeziehung des Teils der Paderborner Straße bis zur Oberen Mühle.[1]
Geschichte
Nach Bau des Friedrichstaler Kanals 1701–1704 entstand als gräfliche Baumaßnahme die Reihenhauszeile der Neustadt zwischen einem Kavalierhaus am Beginn und dem Lustschloss Favorite am Ende, zeitgleich auch der Neue Krug. Der Entwurf der Neustadt wird dem Hamburger Künstler Hans Hinrich Rundt zugeschrieben. Die Bautätigkeit zog sich über viele Jahre hin (1708–1720). Das Kavalierhaus entstand erst 1724 [i].
Das zu bebauende Gelände gehörte der Landesherrschaft, die es 1634 vom Meier zu Pöppinghausen im Tausch gegen den Köllerhof in Heiligenkirchen erworben hatte. Die Parzellierung erfolgte ab 1701, die Bebauung ab 1708.[2] Graf Friedrich Adolf versah die neuen Hausstätten 1708 mit dem "Neustädter Privileg", welches die kostenlose Abgabe der Baugrundstücke und des Bauholzes garantierte. Im Gegenzug musste der einheitliche Bauplan eines fünfachsigen traufständigen Hauses mit Mitteleingang für 1 Reichstaler erworben und eingehalten werden (was jedoch nicht ganz eingehalten wurde, siehe Neustadt 6/8 und 10). Hinzu kamen eine 20jährige Steuerfreiheit und freie Zunftwahl. Größte Belastung war, dass jeder den Steinweg vor seinem Haus instandhalten musste.<ref>Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 126.
Von den 10 geplanten Häusern waren 8 bis um 1712 fertig (Neustadt 4–18). Die beiden Kopfbauten (Neustadt 2 und 20) bis 1717/20.
Hausstätten
Zum nördlichsten Haus der Neustadt siehe Willy-Brandt-Platz 1
- Neustadt 22 (Detmold) Neues Palais
- Neustadt 24 (Detmold) Sommertheater
- Neustadt 26 (Detmold) Neuer Krug
Literatur
Martin Salesch, Die barocke Vorstadt- und Gartenanlage Detmold-Friedrichstal, in: Westfalen 78 (2002), S. 499–514.
Martin Salesch, Glänzend war ihr Adel. Der Hamburger Barockmaler Hans Hinrich Rundt am Hofe der Grafen zur Lippe (Kataloge des Lippischen Landesmuseums Detmold; 9), Petersberg 2003.
Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 124–173.
Quellen
LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 157: Privilegien der Neustadt Detmold, 1708-1709
LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 4196: Neustädter Privilegium (Abschrift), (1708)
LAV NRW OWL, L 92 R / Lippische Rentkammer - Bausachen, Nr. 858: Bauten und Reparaturen am sogennanten Friedrichstal (Meierei Pöppinghausen), Band 2 (Gartenanlagen und Kanal), 1701-1715
LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 4259: Neustädter Rechnung - Band 1 (1748-1758), 1748-1759