Denkmalstraße 21a (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Mai 2024, 05:20 Uhr

Denkmalstraße 21a (Heiligenkirchen)
OrtsteilHeiligenkirchen
StraßeDenkmalstraße (Heiligenkirchen)
Hausnummer21a
Karte
Adressbuch von 1901
GemeindeHeiligenkirchen
Hausnummer-


1864/65 erbautes Spritzenhaus (abgängig).

Geschichte

Unmittelbar nach einem Brand in der Nacht zum 21. Januar 1864 (siehe Kirchweg 24-26) wurde ein Antrag an das Amt Detmold zum Bau eines Spritzenhauses und zur Anschaffung einer Feuerspritze gestellt. Maurermeister Hilker aus Berlebeck errichtete es für 520 Taler. Am 20. September 1865 wurde es abgenommen.[1] Die Feuerspritze wurde erst am 9. April des Folgejahres geliefert. Sie kam aus Chemnitz von der Firma C. G. Baldauf für 290 Taler. Hinzu kamen 21 Taler und 19 Silbergroschen für Fracht. Am 5. Mai wurde die Spritzenmannschaft bestellt und durch Eid verpflichtet. Die Feuerwehr war keine freiwillige, sondern eine Pflichtfeuerwehr.

1910 wurde bereits eine Erweiterung des Spritzenhausplatzes oder die kostenlose Vergabe eines neuen im Gemeinderat diskutiert. "Nach längerer Besprechung war man allgemein der Ansicht, daß das hiesige Spritzenhaus vorläufig noch den Anforderungen entspricht. Nur ein Turm zum Aufhängen der Leitern und zum Trocknen der Schläuche müßte erbaut werden, wozu noch ev. Platz genug vorhanden wäre. Die Größe des Platzes beträgt 145 Quadratmeter. Das Wasser zum Reinigen der Spritze und der Schläuche ist ebenso in nächster Nähe."[2] Zum Bau des Turmes kam es aber erst 1956.

1922 wurde die Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr vorbereitet.[3] Die Umwandlung der Pflichtfeuerwehr in eine Freiwillige Feuerwehr erfolgte jedoch erst 1940 durch gesetzliche Verordnung. Nach Ratsbeschluss 1942 erhielt die Freiwillige Feuerwehr im August 1943 eine Tragkraftspritze auf einem Anhänger (TSA).[4]). Die alte Handdruckspritze kam nach Hornoldendorf. Im Oktober desselben Jahres 1943 erhielt die Wehr außerdem einen Mercedes-Personenwagen als Mannschaftswagen. Da dieser keine Anhängerkupplung hatte, konnte der TSA nicht angehängt werden. Durch den Kriegsdienst war die Feuerwehr so stark ausgedünnt, dass im Dezember 1944 Frauen verpflichtet wurden, aber bis zum Kriegsende nicht mehr zum Einsatz kamen.

Im Keller der Bäckerei Biere befand sich während des Zweiten Weltkriegs eine Luftschutztelefonwache. Sie musste auf Anruf von Detmold die Luftschutzsirene auslösen. 1950 wurde das Spritzenhaus an die Gemeinde übertragen (bis dahin Amtsgemeinde Detmold). 1956 Anbau eines Schlauchtrockenturms. 1964 Abriss und Unterbringung der Geräte und Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenkirchen in der ehemaligen Scheune des Waterhofs, bis 2006 die Zusammenlegung mit der Berlebecker Wehr als Stützpunkt Detmold-Süd in Berlebeck erfolgte.

Gebäude

Spritzenhaus, um 1960, aus: Festschrift 1000 Jahre Heiligenkirchen, 2015, S. 77.

Bruchsteingebäude zwischen dem Haus Denkmalstraße 21 und dem Kirchweg, mit dem Giebel und Tor zur Denkmalstraße gerichtet. In der Traufwand zwei Fenster. Ziegelgedecktes Satteldach. 1956 rückwärtig angebauter Schlauchtrockenturm, im oberen Drittel verbrettert, mit Satteldach und aufgesetzter Sirene. Lüftungsöffnungen mit Jalousiefenstern geschlossen.

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

Unbewohnt. Eigentümerin Amtsgemeinde Detmold, dann Kreis Detmold, zuletzt (um 1955) Gemeinde Heiligenkirchen.

Literatur

Heimat- und Verkehrsverein Heiligenkirchen e. V. (Hg.), 1000 Jahre Heiligenkirchen 1015–2015. Festschrift, Detmold 2015, S. 77 f.

Quellen

LAV NRW OWL, L 80.14 / Regierung/Landesregierung Lippe – Polizeiangelegenheiten, Nr. 627: Errichtung und Unterhaltung eines Spritzenhauses in Heiligenkirchen, 1864–1937, enthält u. a.: Riss zu einem neuen Spritzenhaus in Heiligenkirchen, Maßstab 1:300, Format 41 × 33 Zentimeter, Detmold, 1864.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAV NRW OWL, L 80.14 / Regierung/Landesregierung Lippe – Polizeiangelegenheiten, Nr. 627.
  2. StA DT, D 106 Heiligenkirchen Nr. 155: Gemeinderatsprotokolle 1882–1911.
  3. StA DT, D 106 Heiligenkirchen Nr. 158: Gemeinderatsprotokolle 1916–1924.
  4. Ratsprotokolle, Archiv Heimatverein Heiligenkirchen

Autor*innen

Joachim Kleinmanns