Hiddentruper Straße 1 (Hörste): Unterschied zwischen den Versionen

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1828 (VZ):     13  3 Wohnhäuser, Joh. Henrich Hunke, Einl. H. H. Kulemann; Einl. Töns H. Hülß; Einl. Friedrich Ad. Beining
1828 (VZ):     13  3 Wohnhäuser, Joh. Henrich Hunke, Einl. H. H. Kulemann; Einl. Töns H. Hülß; Einl. Friedrich Ad. Beining


1900/01 (AB): 13 Hunke, Friedrich, Tischler
1901 (AB):     13 Hunke, Friedrich, Tischler


1925/26 (AB): 13 Huneke, Friedrich, Zimmermann; Huneke, Fritz, Landwirt
1926 (AB):     13 Huneke, Friedrich, Zimmermann; Huneke, Fritz, Landwirt


==Literatur==
==Literatur==

Version vom 20. Dezember 2024, 13:05 Uhr

Hiddentruper Straße 1 (Hörste)
OrtsteilHörste
StraßeHiddentruper Straße (Hörste)
Hausnummer1
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeHörste
Hausnummer013


Hiddentruper Straße 1, Straßenansicht, 2024, Foto: H. Wissbrock

Ehemals Hoppenplöckerstätte Hunke, Hörste Nr. 13, bereits im Landschatzregister von 1535 genannt: Hunecke to Horste.

Geschichte

Die Kleinkötterstätte Hunke Nr. 13 gehört zu den ältesten Hörster Stätten, wie die Nennung in frühen Landschatzregistern belegt:

           1488  Deppe to Horste alias Huneke  1/2 g.

           1497  Deppe Huneke            1 m.

           1507  Deppe Huneke            ½ g.

           1535  Hunecke to Horste     1 Ort

           1545  Huneke to Horste       1 Ort  

           1562  Johan Huneke             ½ Fl.

           1572  Johann Huneke           ½ Ort

           1590  Johan Huneke             1 Ort

1617 gehört die Stätte dem lippischen Grafen; die Verpflichtungen des Huneke werden wie folgt ausgewiesen: Huneke zu Horste M.G.H. eygen. Den Weinkauf dem Pastor zu Staplage; dem Pastor auch 8 Schfl. Hafern. Dem Chuster 1 Schfl. Hafern. Nach Dettmoldt: Dienet ungemessen Tage; Landschatz 10 Gr.; Burgfestgeld ½ Tlr.; Malzgeld 4 ½ Gr. Hofgerichts-schatz 1 Gr.; 2 Honer; Pfingst- und Michael-Kuhegeld à 2 Gr. 5 d.  

Im Salbuch 1640 wird zu Johan Hunicke vermerkt: Kein Landt nur die 8 schfl Kirchenlandt, 1 alt Wohnhauß.[1] Auch im Salbuch 1680 heißt es: Hunecke, ein Kleinkötter, der gnd. Herrschaft Eigen, hat 2. Kühe, aber kein Eigenes Landt, .  .  . [2] In den folgenden Jahrzehnten ändert sich dies, denn im Messbuch 1730 sind zu Hunken Hoff mit 3 gebäu 8 Schfls. Saatlandt ausgewiesen. Hinzu kommen im inzwischen aufgeteilten Hörster Berg 27 Schfls. Holtzung, ein winziger Garten und ein ebensolcher Hofraum.[3]

1850 verkauft der Kolon und Hoppenplöcker Johann Henrich Huneke Nr. 13 zu Hörste sein Kolonat an seinen Schwiegersohn, den Einlieger Wilhelm Pächer (Pecher) zu Hörste.[4] Die Ehe von Tochter und neuem Besitzer der Stätte ist offenbar schwierig; Anfang 1855 beantragt  die Ehefrau die Scheidung.[5]

Gebäude

Im Messbuch 1752/53 und im Salbuch 1781 werden bei der Stätte Hunke ein Wohnhaus, eine Leibzucht und ein Backhaus ausgewiesen. Auch in der Volkszählung 1828 werden hier 3 Wohnhäuser gezählt.

Das gegenwärtige Haus Hiddentruper Straße 1 ist   -  so der Eindruck von der Straße  - durch An- und Umbauten stark verändert. Es hat rückwärtig (vom Distelkamp erkennbar) noch eine Fachwerk-Außenwand, ist also (zumindest teilweise) alt.

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

Nach Köttern namens Deppe und Johann Huneke im 16. Jahrhundert werden in der Volkszählung 1609 erstmals alle Hofbewohner genannt: Hunecke, seine Frau, 4 Kleinkinder, zwei Inliggersche mit drei Kleinkindern, wobei letztere arm sind.

Um 1645 hat Huneke (vermutlich der im Salbuch 1640 genannte Johann H.) 4 Kinder, und er hält die moder uff der liebzucht, er hatt keine hantierung vnter (übt kein Handwerk aus) weilen im daglichen verdie(n)t (arbeitet als Tagelöhner).[6] Im Verzeichnis der eigenbehörigen Kinder von 1656 werden die Hunke-Kinder genauer vorgestellt:[7]

           Hunecke ein Hoppenplöcker hatt      2 (Söhne)      4 (Töchter)

                      1.) Friedrich               von 12 Jahren            ist beÿm Nullemeÿer                       

                      2.) Hanß                     von 6 Jahren

                      1.) Elisabeth               von 17 Jahren            beÿ Hanning

                      2.) Lische dienet beÿ dem Pastor                  14 Jahr

                      3.) Trinecke dienet beÿ Hanning                   von 10 Jahr

                      4.) Anna Maria                                              von 3 Jahr

Vermutlich übernimmt der zweitgeborene Sohn Hans die elterliche Stätte in nächster Generation, denn im Verzeichnis der eigenbehörigen Untertanen der Vogtei Lage von 1708 wird der Hörster Kötter Hanß Huncke als Vater erwachsener Kinder genannt:[8]

           Hanß Huncke hat Kinder

1.)  der Sohn friederich erbet die Stätte und hat Webers tochter zur Fr., so Illstr. Eigen

2.)  der Sohn Henrich verheÿrahtet uff Weßels Stätte in der Müßen so Illstr. Eÿgen

3.)  Margreta die dochter wohnet uff wefers Stätte zu Hörste zu Illstr. Eÿgen

Spätere Bewohner aus Volkszählungen (VZ) und Adressbüchern (AB):

1769 (VZ):    13  Huncke (Ma + Fr, 1 So, 2 Tö)

1776 (VZ):    13  Joh: Töns Huncke (Ma + Fr, keine Kinder), Leibzüchter (Ma + Fr, 1 To), Einl. Jakob Sielemann

1828 (VZ):    13  3 Wohnhäuser, Joh. Henrich Hunke, Einl. H. H. Kulemann; Einl. Töns H. Hülß; Einl. Friedrich Ad. Beining

1901 (AB): 13 Hunke, Friedrich, Tischler

1926 (AB): 13 Huneke, Friedrich, Zimmermann; Huneke, Fritz, Landwirt

Literatur

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 92, S. 128
  2. LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 96, S. 140
  3. LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 102, S. 214/215
  4. LAV NRW OWL, L 108 Lage Fach 2 Nr. 26 - Band: XIX
  5. LAV NRW OWL, L 85, Nr. 3181
  6. LAV NRW OWL, L 101 C I, Nr. 101
  7. LAV NRW OWL, L 92 Z, Nr. 1424, S. 399
  8. LAV NRW OWL, L 92 Z, Nr. 1424, S. 495

Autor*innen

Dr. Horst Wissbrock


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