Leopoldstraße 7 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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Nachdem bereits 1959 zahlreiche Häuser der östlichen Leopoldstraße dem Regierungsneubau weichen mussten, sollte das Lehrerwohnhaus 1978 zu Beginn der Erweiterungsplanungen der Regierung auf dem Gelände der Klingenberg-Fabrik auch abgerissen werden. In der Folge kam es zur Besetzung der Fabrik und Nutzungsvorstellung als Kommunikationszentrum. In der Nacht vom 11. auf den 12.1.1981 erfolgte die Räumung. Die Bürgerproteste hatten allerdings zur Folge, dass das Lehrerwohnhaus nicht abgebrochen, sondern 1982 abgebaut und 1983 an die [[Hornsche Straße 33 (Detmold)|Hornsche Straße 33]] versetzt wurde (anstelle eines 1974 abgebrochenen Hauses).
Nachdem bereits 1959 zahlreiche Häuser der östlichen Leopoldstraße dem Regierungsneubau weichen mussten, sollte das Lehrerwohnhaus 1978 zu Beginn der Erweiterungsplanungen der Regierung auf dem Gelände der Klingenberg-Fabrik auch abgerissen werden. In der Folge kam es zur Besetzung der Fabrik und Nutzungsvorstellung als Kommunikationszentrum. In der Nacht vom 11. auf den 12.1.1981 erfolgte die Räumung. Die Bürgerproteste hatten allerdings zur Folge, dass das Lehrerwohnhaus nicht abgebrochen, sondern 1982 abgebaut und 1983 an die [[Hornsche Straße 33 (Detmold)|Hornsche Straße 33]] versetzt wurde (anstelle eines 1974 abgebrochenen Hauses).


Auf den ehemaligen Hausstätten Leopoldstraße 7–23 entstanden in mehreren Bauabschnitten 1957 bis 1961 und 1981 bis 1985 die Neubauten der Bezirksregierung.<ref>Kurt Wiersing, 40 Jahre Regierungspräsident in Detmold – ein baugeschichtlicher Rückblick, Detmold 1987.</ref>
Auf den ehemaligen Hausstätten Leopoldstraße 7–23 entstanden in mehreren Bauabschnitten 1957 bis 1961 und 1981 bis 1985 die Neubauten der Bezirksregierung.<ref>{{WiersingRegierungspräsident1987}}.</ref>


==Gebäude==
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==Literatur==
==Literatur==


Hans-Peter Fink, Leopoldinum. Gymnasium zu Detmold 1602–2002, Bielefeld 2002, S. 206–207, darin S. 208 ein Aquarell von Ludwig Menke, 1870.
{{FinkLeopoldinum2002}}.


==Quellen==
==Quellen==

Version vom 10. Dezember 2023, 09:58 Uhr

Leopoldstraße 7 wurde 1832 als Lehrerwohnhaus neben dem Gymnasium erbaut. Alte Quartiers-Nr. B 116.

Geschichte

Nachdem zunächst an eine Lehrerwohnung im Gymnasium selbst gedacht war, wurde dieser Gedanke aus Platzgründen aufgegeben und 1832 ein separates Lehrerhaus nördlich neben dem Gymnasium erbaut. Auftraggeber war die Scholarchats-Kommission.

Das Wohnhaus wurde für den Direktor des benachbarten, gleichzeitig errichteten Gymnasiums Leopoldinum erbaut. Landbaumeister Ferdinand Brune veranschlagte die Kosten mit 4.250 Talern. Am 20. März 1833 wurde ein Kontrakt mit Bauunternehmer Johann Spies geschlossen, der den Bau nach Brunes Riss für die Akkordsumme von 3.600 Taler zu erstellen angeboten hatte.

In den 1920er Jahren diente das Haus der Fürst Leopold-Akademie als Dienstwohnung.[1]

Nachdem bereits 1959 zahlreiche Häuser der östlichen Leopoldstraße dem Regierungsneubau weichen mussten, sollte das Lehrerwohnhaus 1978 zu Beginn der Erweiterungsplanungen der Regierung auf dem Gelände der Klingenberg-Fabrik auch abgerissen werden. In der Folge kam es zur Besetzung der Fabrik und Nutzungsvorstellung als Kommunikationszentrum. In der Nacht vom 11. auf den 12.1.1981 erfolgte die Räumung. Die Bürgerproteste hatten allerdings zur Folge, dass das Lehrerwohnhaus nicht abgebrochen, sondern 1982 abgebaut und 1983 an die Hornsche Straße 33 versetzt wurde (anstelle eines 1974 abgebrochenen Hauses).

Auf den ehemaligen Hausstätten Leopoldstraße 7–23 entstanden in mehreren Bauabschnitten 1957 bis 1961 und 1981 bis 1985 die Neubauten der Bezirksregierung.[2]

Gebäude

Links angeschnitten das Lehrerwohnhaus, rechts daneben das Gymnasium, vor 1889, Foto: Theodor Kliem, LLB: BA DT-64-31.

Der schieferverkleidete Fachwerkbau mit zwei Geschossen stand traufständig zur Straße, Halbwalmdach mit Pfannen. Grundfläche 51 3/4 mal 38 ½ Fuß, 5-achsig, zweiläufige Freitreppe mit Eisengeländer, Haustür mit bemerkenswerter Türfüllung.

Auf der Grenze zwischen Lehrerwohnung und Gymnasium, mit Traufe in Flucht der Schulrückwand, wurde für 300 Taler ein Fachwerkstall für das Vieh des Lehrers und des Pedellen erbaut, worin auch am südlichen, zum Schulhof gelegenen Giebel, die Abtritte für die Schüler angelegt wurden.

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

Eigentümerin: Regierung, Lippischer Staat, zuletzt Land Nordrhein-Westfalen.

1871 (Adressbuch) Dr. E. Horrmann, Gymnasialdirektor

1884 (Adressbuch) Dr. Richard Thiele, Gymnasialdirektor

1887 (Adressbuch) Dr. Wilhelm Gebhardt, Gymnasialdirektor

1891 (Adressbuch) Gebhardt, Gymnasialdirektor

1894 (Adressbuch) Prof. Wilhelm Gebhardt, Gymnasialdirektor

1897 (Adressbuch) Wilhelm Gebhardt, Gymnasialdirektor

1904 (Adressbuch) Prof. Wilhelm Gebhardt, Gymnasialdirektor

1909 (Adressbuch) Geh. Reg.-Rat Gebhardt, Gymnasialdirektor

1912 (Adressbuch) Dr. phil. Gregorius, Gymnasialdirektor

1914 (Adressbuch) Dr. phil. Adolf Gregorius, Gymnasialdirektor

1916 (Adressbuch) Dr. phil. Adolf Gregorius, Gymnasialdirektor

1918 (Adressbuch) Dr. phil. A. Gregorius, Gymnasialdirektor

1920 (Adressbuch) Dr. phil. A. Gregorius, Gymnasialdirektor

1923 (Adressbuch) Dr. phil. A. Gregorius, Gymnasialdirektor

1923 (Adressbuch) Witwe Paula Blaß; Frl. Charlotte Austmann; Dr. Fleege-Althoff, Gewerbe-Lehrer

Literatur

Hans Peter Fink, Leopoldinum. Gymnasium zu Detmold 1602–2002, Bielefeld 2002.

Quellen

LAV NRW OWL, L 92 A Nr. 1912: Vorschuss zum Bau einer Lehrerwohnung neben dem neuen Gymnasium zu Detmold, 1832–1834.

LAV NRW OWL, L 106 B Tit. 4 Nr. 3: Akten der Scholarchats-Kommission, das Turnhaus des hiesigen Gymnasiums betr., 1844 f. (fol. 2: Bestandsplan des Stalls; unfol.: Lageplan).

LLB, BA DT-61-6 und 64-31, Fotografie, Theodor Kliem, um 1870.

LLB, ME-PK-19-81, Ansichtskarte, um 1900.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LAV NRW OWL, L 106 C / Fürst-Leopold-Akademie Detmold, Nr. 256 - Band: 2: Wohnung Leopoldstraße 7, 1923–1924
  2. Kurt Wiersing, 40 Jahre Regierungspräsident in Detmold. Ein baugeschichtlicher Rückblick, o. O. (Detmold) 1987.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns