Kirchhof (Heiligenkirchen): Unterschied zwischen den Versionen

Aus lippe-haeuser-wiki.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Hausstätte info
|Straße=Kirchweg
|Hausnummer=Kirchhof
|Ortsteil=Heiligenkirchen
|Koordinaten=51.909614, 8.872065
|Ortsteil1901=Heiligenkirchen
|Hausnummer1901=-
}}
Um die [[Kirche in Heiligenkirchen]] liegt der ungefähr kreisrunde Kirchhof, dessen Mauer noch fast vollständig, wenn auch vermutlich nicht in der ursprünglichen Höhe, erhalten ist. Auf dem Kirchhof hatten die einzelnen Bauerschaften des Kirchspiels üblicherweise ihre eigenen Bereiche. Der Kirchhof hatte, wie die Kirche selbst, auch Befestigungscharakter. Kirchhofspeicher auf dem Kirchhof, wie in anderen Kirchdörfern häufiger, sind in Heiligenkirchen nicht belegt. Zwei Häuser vor dem Kirchhof stehen jedoch mit ihrer Rückseite auf der Kirchhofmauer, nämlich [[Kirchweg 15 (Heiligenkirchen)|Kirchweg 15]] und [[Am Silberbach 3 (Heiligenkirchen)|Am Silberbach 3]].
Um die [[Kirche in Heiligenkirchen]] liegt der ungefähr kreisrunde Kirchhof, dessen Mauer noch fast vollständig, wenn auch vermutlich nicht in der ursprünglichen Höhe, erhalten ist. Auf dem Kirchhof hatten die einzelnen Bauerschaften des Kirchspiels üblicherweise ihre eigenen Bereiche. Der Kirchhof hatte, wie die Kirche selbst, auch Befestigungscharakter. Kirchhofspeicher auf dem Kirchhof, wie in anderen Kirchdörfern häufiger, sind in Heiligenkirchen nicht belegt. Zwei Häuser vor dem Kirchhof stehen jedoch mit ihrer Rückseite auf der Kirchhofmauer, nämlich [[Kirchweg 15 (Heiligenkirchen)|Kirchweg 15]] und [[Am Silberbach 3 (Heiligenkirchen)|Am Silberbach 3]].



Version vom 10. April 2024, 16:27 Uhr

Kirchhof (Heiligenkirchen)
OrtsteilHeiligenkirchen
StraßeKirchweg
HausnummerKirchhof
Karte
Adressbuch von 1901
GemeindeHeiligenkirchen
Hausnummer-


Um die Kirche in Heiligenkirchen liegt der ungefähr kreisrunde Kirchhof, dessen Mauer noch fast vollständig, wenn auch vermutlich nicht in der ursprünglichen Höhe, erhalten ist. Auf dem Kirchhof hatten die einzelnen Bauerschaften des Kirchspiels üblicherweise ihre eigenen Bereiche. Der Kirchhof hatte, wie die Kirche selbst, auch Befestigungscharakter. Kirchhofspeicher auf dem Kirchhof, wie in anderen Kirchdörfern häufiger, sind in Heiligenkirchen nicht belegt. Zwei Häuser vor dem Kirchhof stehen jedoch mit ihrer Rückseite auf der Kirchhofmauer, nämlich Kirchweg 15 und Am Silberbach 3.

Geschichte

Wann der Kirchhof als definierter, ummauerter Bereich entstanden ist, ist unbekannt. Die ältesten Grabsteine stammen aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Wilhelm Butterweck erläuterte 1926 den religiösen Hintergrund der Begräbnisse nahe und in der Kirche: "Es haben die Alten die Begräbnisse bei, in und neben den Kirchen darum verordnet, damit sie dadurch ihren Glauben bekannten, daß sie nämlich an eben dem Ort, wo sie die Lehre von Christo, dem Überwinder des Todes, predigen hören, auch die Auferstehung ihrer verstorbenen Leiber erwarten und demnach den Tod nur für einen süßen Schlaf und das Grab für ein sanftes Ruhebettlein und Schlafkämmerlein halten."[1] Auch in Heiligenkirchen war der ummauerte Bereich um die Kirche über Jahrhunderte der Begräbnisplatz der Einwohner des Kirchspiels. Auf dem Chor der Kirche wurden die Pfarrer begraben. Wir wissen dies von Heinrich Windt (gestorben in Heiligenkirchen am 15. März 1608), Henrich Wetter (gest. 1636) und Friedrich Christoph Pustkuchen (gest. 1775).[2] Ihre Gräber wurden beim Einbau der Kirchenheizung und der vorhergehenden archäologischen Untersuchung 1969 zerstört. Nach Butterweck geht es auf den Generalsuperintendenten Stosch (Amtszeit 1771–1780) zurück, die Beerdigung der Pastoren in der Kirche zu beenden. Als höhergestellte Familie hatten die Rittergutsbesitzer von Hammerstein eine eigene, an die Kirche (siehe dort) angebaute Gruft.

Die Verstorbenen wurden zuhause aufgebahrt. Auf dem Land war es üblich, dass ein Nachbar dem Toten das Grab schaufelte. Wann in Heiligenkirchen ein Totengräber angestellt wurde, ist unbekannt, spätestens im 18. Jahrhundert.[3] Das Lichterbrennen bei den Toten wurde 1618 abgeschafft. Bis dahin war es üblich, bei der Trauerfeier brennende Kerzen auf den Sarg zu setzen. Man unterschied zwischen hohen und platten Särgen. Butterweck berichtete: "Im allgemeinen wurden die Leichen von dem Kantor und von den Schulkindern abgeholt und zum Friedhof 'gesungen', dreimal rund um die Kirche getragen und dann beigesetzt. Das Trauergefolge begab sich dann ins Gotteshaus, wo der Pastor die Leichenrede hielt."[4]

Auf dem Kirchhof hatten die einzelnen Bauerschaften des Kirchspiels üblicherweise ihre eigenen Bereiche. Ob dies hier auch so war und wo die Bauerschaften Berlebeck, Fromhausen, Heiligenkirchen und Hornoldendorf ihren Platz hatten, kann nicht mit Bestimmtheit festgestellt werden, da der größte Teil der erhaltenen Grabsteine nicht mehr in situ steht. Nach einer Skizze von Möller (1942) und den in situ erhaltenen Grabsteinen scheinen die Bauerschaft Berlebeck westlich der Kirche, die Bauerschaft Heiligenkirchen südlich und Hornoldendorf südwestlich bestattet zu haben.

Ursprünglich war der Kirchhof kleiner, er musste 1842 vergrößert werden. Aus diesem Grund wurde auch die Anlage eines neuen Kirchhofs auf einem Teil des Wellnerschen Gartens an der Chaussee, der heutigen Paderborner Straße diskutiert. Doch hielten die zusammengekommenen Kirchendechen, Ortsvorsteher und Bauerrichter von Berlebeck, Fromhausen, Heiligenkirchen und Hornoldendorf diesen Platz für unzweckmäßig.[5] Er eigne sich nicht zum Kirchhof, weil er zu klein sei, nicht vom Küster beaufsichtigt werden könne und auf keinen Fall ein anständiger Totenhof werde. Überdem sei die Chaussee zu nah und die Einfriedigung kostspielig. Sie hielten es für weit besser, den alten Kirchhof nach dem Timmermeierschen Hof hin zu vergrößern. Die Kirchendechen und der Vorsteher Köllermeier sollten daher mit Timmermeier und Dammeier Kontrakte über einen Verkauf abzuschließen, nämlich über ½ Scheffelsaat vom Garten und Hofraum des Kolons Timmermeier und vom Kolon Dammeier soviel wie nötig sei, um dem Kirchhof wieder "die nöthige gefällige Form zu geben".[6] Das Vermessungsprotokoll Kellners vom 21.4.1842 erfasst vom Garten 11 ¼ Quadratruten, vom Hofraum 28 3/4 Quadratruten, überhaupt 40 Quadratruten oder ½ Scheffelsaat. Die Kolona Timmermeier war zum Verkauf bereit, wenn sie 240 Reichstaler erhielte und keine Verkaufsgebühren zahlen müsste. Nachdem die ½ Scheffelsaat vermessen und abgesteckt war, wollte sie jedoch zurücktreten, da die Fläche doch größer sei, als sie gedacht hatte, doch konnte sie umgestimmt werden. Der Kaufvertrag mit Dammeier wurde aufgehoben. Gründe sind nicht angegeben doch dürfte das Geld eine Rolle gespielt haben. Die Witwe Dammeier tilgte mit dem Kaufpreis Schulden, u. a. 50 Taler bei der Kirche, einen unbekannten Betrag bei der Witwe J. Wülker in Detmold und 100 Taler bei einem nicht genannten Gläubiger.

1863 war erneut eine Vergrößerung notwendig geworden. Nun verkaufte Dammeier 1 Metze 6,18 Quadratfuß gegen 323 rt 18 gr und Befreiung von den 8 d jährlicher Abgabe an dieselbe. Die Kirchendechen Tötemeier Nr. 4 zu Heiligenkirchen und Müllemann Nr. 8 zu Berlebeck erklärten, alle betr. Dorfvorsteher und Prediger seien einverstanden.[7]

Als um 1900 der Kirchhof voll belegt war, erhielt Heiligenkirchen einen separaten Friedhof auf Pfarrland im Schoren, heute Richard-Thiemann-Straße. Er wurde 1899/1900 in die Mutterrolle eingetragen.[8] Auf dem alten Kirchhof wurden nur noch in den Familiengräbern bis in die 1920er Jahre hinein Bestattungen vorgenommen. Eine kleine Aufbahrungshalle am nördlichen Kirchhofrand steht parallel zu Kirchenschiff und Kirchhofmauer nahe an letzterer. Sie entstand wohl um 1930, als der Brauch des häuslichen Aufbahrens zugunsten der Aufbahrung in der Friedhofshalle nach und nach aufgegeben wurde. Zur Kirche weisen drei zweiflügelige Brettertüren, dazwischen zwei Laternen. Von Norden belichten drei sehr schmale hochrechteckige Zwillingsfenster das Innere. Richtung Westen ist der Bau um etwa ein Drittel seiner Länge erweitert und mit einer Tür in der Stirnseite versehen. Der verputzte Backsteinbau ist mit flachem Schieferwalmdach gedeckt.

1936 schrieb Konservator Vollpracht an Pastor Voget, dass der Kirchhof "in einem wenig erfreulichen Zustand" sei und in einen würdigen Zustand versetzt werden sollte, wozu er seinen Rat anbot.[9] Über Maßnahmen ist jedoch nichts bekannt. 1953 endete die Möglichkeit zu Bestattungen auf dem alten Kirchhof endgültig mit der neuen Friedhofsordnung vom 15. Mai. Mit der letzten großen Kirchenrenovierung wurde der Kirchhof schließlich 1969 eingeebnet und nur wenige Grabmäler davon verschont.

Am 25.3.1986 wurde die Kirche mitsamt Kirchhofmauer und Grabsteinen in die Denkmalliste der Stadt Detmold eingetragen.

Grabsteine

Blick über den Kirchhof zur Kirche, 1920, Foto: Wilhelm Pecher (LLB: BA SP-DT-HGK-31016)
Kirchhof, 1920, Foto: Wilhelm Pecher (LLB: BA SP-DT-HGK-31016)

Südwestlich und nordöstlich der Kirche sind zahlreiche Grabmäler aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten.[10]

Im Südwesten stehen die Steine 1–5 noch in der von Karl Möller 1942 skizzierten Lage, also vermutlich in situ:

  • Nr. 1: Ein einfacher hochrechteckiger Sandstein, darauf in Kerbschnitt in Antiqua-Versalien und zentriert gesetzt die Inschrift "AUF DIESEM FRIEDHOF RUHEN IN GOTT/MAX TROOST/RITTERGUTBESITZER/AUS HORNOLDENDORF/1819–1863/MATHILDE TROOST/GEB. BOEHME/1826–1885/EVA MEISNER/GEB. TROOST/1851–1873/MAX TROOST/OBERSTLTN.A.D./1847–1914/ALICE TROOST/GEB. VON ROSSENBERG/1861–1916/JOH. KASPAR TROOST/RITTMEISTER/1890–1918". Die Rückseite ist grob bossiert, so dass anzunehmen ist, dass der Stein ursprünglich gelegen hat.

Max Troost stammte aus Mühlheim an der Ruhr, wo er laut Genealogischem Handbuch, Bd. 24, am 5. September 1819 geboren wurde. Er hatte das Rittergut 1858 von Clemens Albert Cäsar gekauft. Auf dem Gut ist er am 18. März 1863 gestorben. Geheiratet hatte er am 25. April 1846 in Aachen Mathilde Boehme, geboren am 16. August 1826 in Eupen, gestorben in Detmold am 12. Oktober 1885. Mathilde verkaufte das Gut im Oktober 1872 für 100.000 Taler an den Rentner Ebell in Hannover, von welchem es der Hannoveraner Baurat Ferdinand Wallbrecht am 15. Februar 1873 für 120.000 Taler erwarb und beträchtlich auf 271.000 ha vergrößerte. 1939 schließlich ging das Gut für 900.000 Reichsmark an den Landwirt Ernst Oetker aus Pattensen an der Leine.

  • Nr. 2: Vermutlich noch in situ ein hochrechteckiger Sandstein, bekrönt von einem eingerückten Halbkreisbogen. Im Bogenfeld die lippische Rose. Auf dem Stein darunter gerahmtes Feld, in Flachschnitt die Inschrift: "HIER/RUHT ERNST/SPRENGER/N. 10 ZU BER=/LEBECK GE=/STORBEN/DEN 21STEN/IUNI 1832 IM/EINEM AL=/TER VON 61/IAHREN UND/4 MONAT", verso im Bogenfeld ein Stern, darunter in Flachschnitt die Inschrift: "EIN/ DENCKMAHL/ DER/ LIEBE/ GEWEIHET/ VON SEINER/ EHEFRAU IL=/ SEBEIN DRI=/ MANN AUS/ HIDDESEN".
  • Nr. 3: Wohl in situ ein hochrechteckiger Sandstein, oben mit einem gleichschenkligen rechteckigen Giebel abgeschlossen. In dem Dreieck zwei sich umfassende Hände, von denen die rechte durch das Nagel-Mal als die Hand Christi zu lesen ist. In dem Rahmen mit eingebogenen Ecken darunter in Kerbschnitt und deutschen Druckbuchstaben (lediglich die lateinischen Wörter Nummer und October in lateinischer Schreibschrift) die Inschrift: „Hier ruhet/Johann Conrad/Tötemeyer/von Nro. 4 zu/Heiligenkirchen/ist geboren/den 11ten Ocktober/1770/und gestorben/den 25ten Januar/1848“, verso oben ein zwölfstrahliger Stern, darunter die nur noch schlecht lesbare Inschrift. „Jesu [laß]/mich nicht allein/sonst kann ich nicht/selig sein. Ja, wo will/ich Armer hin, wenn/ich ohne Jesu bin?/[Nun so] komm du/Herzensfreund!/Sieh doch meine/Seele weint, denn/sie wünscht mit/[Heimweh-Pein mit dir ganz ein Geist zu sein.]“. [11]
  • Nr. 4: Nach dem Muster von Nr. 2 im 20. Jahrhundert nachgearbeiteter Grabstein, Sandstein, im Detail das Bogenfeld und die Profile abweichend. Im Bogenfeld die lippische Rose, darunter in Antiqua-Versalien: "HIER RUHET/ADOLPH SPRENGER/AUS BERLEBECK/GEBOREN DEN 20/NOVEMBER 1801/GESTORBEN DEN/21 IANUAR 1840.", verso eine Blüte, darunter: "ER SOLL UNS UNVER=/GESZLICH SEIN/SEIN HERZ SO LIE=/BEND FROMM UND/REIN MIT TRUG UND/FALSCHHEIT UNBE=/KANNT RUHT NUN IN/GOTTES VATER=/HAND."
  • Zwischen Grabstein 4 und 5 kommen im Wurzelbereich einer Eibe zwei Sandsteinfragmente zu Tage, auf denen keine Inschrift zu sehen ist, die aber offensichtlich Bestandteile einer Grabstelle sind.
  • Nr. 5: Ein vertikal zweigeteilter Sandstein, oben beide Teile jeweils mit eingerückten Halbkreisbögen geschlossen. Der Stein muss ursprünglich tiefer im Erdreich gesteckt haben, daher ist anzunehmen, dass er hier nicht mehr in situ steht. Die Inschriften in Flachschnitt in Antiqua-Versalien, links: "ANNO 1662/IST IOHAN CASPAR/WAHRWEG GE=/BOHREN UND 1722/GESTORBEN SEIN/ALTER 69 IAHR/IOHAN AM X.V. [X,12]/ICH BIN EIN GUTER HIRTE EIN GUTER/[nicht mehr gut lesbar, aber nach dem NT zu ergänzen: HIRTE LÄSST SEIN LEBEN FÜR DIE SCHAFE]“, rechts: „ANNO 1647/IST IOHAN CASPAR/WAHRWEG SEINER/ANNA CATHARINA/WAHRWEGS GEBOH/REN UND 17 IN DEM/HERRN ENTSCHLAFEN/IHRES ALTERS […]/[…]." Das Todesjahr der Ehefrau ist nicht eingemeißelt – nur das Jahrhundert, nicht Jahr und Jahrzehnt. Offenbar wurde der Stein schon beim Tod des Mannes vorbereitet und später nicht vollendet, vielleicht auch, weil Anna Catharina andernorts gestorben ist?
  • Ein weiterer Grabstein, Nr. 6, in situ, begleitet von zwei mächtigen Eiben, wurde von Möller übersehen. Seine Inschrift zeigt nach Osten: "JOHAN HERMAN/CRONSHAGE CONDUC=/TOR DES HOCHADELICHE=/N VON HAMMERSTEINSCHE=/N GUTHE ZU HORNOLDEN/DORF GESTORBEN DEN 30/TEN APRIL UND WARD BEY=/GESEZT 4TEN MAI 1778 IM/ALTER VON 45 JAHR UND 3/MONATHE". Johann Hermann Cronshage hatte erst im Jahr vor seinem frühen Tod, 1777, das Hammersteinische Gut in Hornoldendorf gepachtet. Der vorige Pächter war Rentmeister Eberhard. [12]

Im Nordosten finden sich in der Wiese liegend ein Kreuz aus poliertem schwarzem Granit mit einem aufrechten Palmzweig und die Steine Nr. 7–18, vermutlich nicht mehr in situ. Die Steine 17 bis 19 wurden im März 2022 beim Ziehen eines Leitungsgrabens südlich der Kirche aufgefunden und dürften in diesem Bereich auch ursprünglich gestanden haben.

  • Nr. 7: Hochrechteckiger Sandstein mit eingerücktem Bogenfeld abgeschlossen, im Bogen ein Lilienornament, das Inschriftfeld darunter mit einem Efeufries gerahmt. In Kapitälchen in Kerbschnitt "HIER RUTH IN GOTT/MATHILDE HENRI=/JETTE WILMIENE/DIRCKSMEIER,/NO 55 ZU BERLEBECK/GEB. STOCKMEIER/VON NO 56 DASELBST,/GEB. den 30ten OCT./1829. GST. den 28=/ten FEBR. 1867/EINS NUR HAT MICH/DURCHGEBRACHT/HEILAND DAS DU/WARST GESCHLACH=/TET." Verso unter einem siebenstrahligen Stern, der von zwei Rosen flankiert wird in Kapitälchen in Kerbschnitt: "WIE SELIG DIE RUH/BEI JESU IM LICHT,/TOD, SÜNDE, UND/SCHMERZEN DIE/KENNT MAN DORT /NICHT, DAS RAUS=/CHEN DER HARFE/DER LIBLICHE KLANG/BEWILKOMT DIE/SEELE MIT SÜSEN/GESANG RUH, RUH,/HIMMLISCHE RUH,/IM SCHOSE DES MIT=/LERS, ICH EILE DIR/ZU." [13]
  • Nr. 8: Schmiedeeisernes Kreuz auf Sandsteinsockel, auf dessen abgeschrägter Vorderseite ein Inschriftfeld, dessen Inhalt nicht mehr lesbar ist. Die Denkmalliste der Stadt Detmold identifizierte das Grabmal 1986 noch als "Doppelgrabstein mit schmiedeeisernem Kreuz Pastor Wilhelm Zeiß (1804–1887) und F. Zeiß (1808–1887)".
  • Nr. 9: Schlichter, niedriger Stein, der obere Bogenabschluss im Ansatz noch erkennbar, aber abgebrochen. In Antiqua-Versalien die Inschrift „ANNO 1716/IOHAN.FRIEDE/RICH.STROMEI/ER.IST GESTOR/BEN DEN 15 IAN/SEINES ALTERS/79 IAHR." Dazu gehört der gleichartige benachbarte Stein Nr. 10: "ANNO 1716/ANNA ELISA/BETH.STROMEI/ERSCHE.IST.GE/STORBEN.DEN/27 IAN. IHRERS/ALTERS 75 IAHR". Die Rückseiten sind jeweils sorgfältig bearbeitet, aber leer.
  • Nr. 11: Ähnlich den Grabsteinen Nr. 4 und 7, jedoch ohne Rahmen. Im Bogen ein achtstrahliger Stern, darunter, noch im Bogen beginnend die Inschrift: "Hier Ruhet/Catharina Dorothea/Christina Steins zu/Hornoldendorf Geb./Den 28ten Augst 1781/Gestorben Den 16ten/Sept 1800 an der Ruhr/Alt geworden 19 Jahr/und 19 Tage/In Offenb Joh III Jacobus XI/Selig sind die [Toten] die in dem/Herrn sterben von [nun] an ja/der geist spricht das [sie ru]/hen von ihrer arbeit den/ihre werke folgenach. [14] Recto eine lippische Rose, darunter: "Hier wil ich nun ewig woh/nen Hinterblibne gute nacht/Eure treu wird Gott beloh/nen Die ihr habt an mir vol/bracht. Allen [?] eine anver/wandte freunde nach/barn und bekante lebet/wohl zu guter nacht –/Gott sey lob es ist voll-/bracht". [15] Der Stein ist nicht tief genug ins Erdreich eingelassen.
  • Nr. 12: Ähnlicher Stein wie Nr. 4 und 6, im gerahmten Bogenfeld die lippische Rose, in den unteren Bogenzwickeln ein Fächerornament. Das Inschriftfeld mit einem Blätterfries gerahmt. In Flachschnitt und Antiqua-Versalien die Inschrift: "HIER RUHET AN=/NA KATHARINA/ELISABETH STEINS/GEBORNE RÖWE/AUS SCHMEDISSEN/EHEFRAU DES KON=/RAD STEINS No 2/IN HORNOLDENDORF./SIE GING ZU IH=/RER RUHE EIN AM/4TEN JUNI 1820/IN EINEM ALTER/VON 82 JAHREN/NACHDEM SIE TREU/GEWIRKET, SO/LANGE ES TAG/WAR." Verso im schlicht gerahmten Bogenfeld Stern oder Blüte aus sieben Lanzettblättern, jedoch kein Textfeld darunter. Der Stein ist ebenfalls nicht tief genug eingelassen.
  • Nr. 13: Schlichter Sandstein mit bogenförmigem Abschluss (so waren auch die beiden Steine Nr. 8 und 9 ursprünglich gestaltet), darauf in Kerbschnitt in Antiqua-Versalien die Inschrift: "HIER RUET IN GOT/IOHAN ANTON/MEIER ZU WAND/TRUP IST GEBOREN/ANNO 1719.DEN.30./IULIUS IST GESTOR/BEN ANNO 1760 DEN/27 FEBRUARIUS/SEINES ALTERS 40/IAHR UNDT 7 MONAT". Die Rückseite ist leer.
  • Nr. 14: Rechteckiger Sandstein mit eingerücktem Halbkreisbogen geschlossen. Im Bogenfeld in einem Blätterkranz die lippische Rose, in den Zwickeln Wirbel. Darunter ein schlicht gerahmtes Feld, darin in lateinischer Schreibschrift: "Hier ruhet/Johan Berend/Meier zu Wantrup/geb. Wantrup/geb. 22. Juni 1719/gest. 6. November 1861", Verso die Inschrift: "Psalm 90.10./Unser Leben währet sieben=/zig Jahr und wens hoch/kommt, so sinds achtzig/Jahr und wens köstlich/gewesen ist, so ists Mühe/und Arbeit gewesen."
  • Nr. 15: Hochrechteckiger Sandstein, oben mit einem gleichschenkligen rechteckigen Dreieck geschlossen (ähnlich Nr. 3). Im gerahmten Dreieck die lippische Rose, darunter im profilierten Rahmen in Kerbschnitt und mit deutschen Druckbuchstaben (lediglich die lateinischen Begriffe Nro. und Septb. in lateinischer Schrift) die Inschrift: "Hier ruhet/Louise Meier zu/Wantrub von Nro. 1/in Heiligenkirchen,/geborne Kruse/aus Lasbruch,/Amt Sternberg,/ist geboren 1776./und gestorben/den 28ten Septb./1850." In den eingebogenen Rahmenecken oben Blüten-, unten Blattornament. Rückseitig im gerahmten Dreieck eine dreiblütige Blume, darunter in deutschen Druckbuchstaben in Kerbschnitt: "Man les und schau/den Grabesstein/Mein Freund ist mein/und ich bin sein./So ruh ich nun in/meines Hirten Armen,/Er kann und will mein/ew’ger Friede sein,/mein Schmuck und/Ehrenkleid ist sein/Erbarmen, und sein/Verdienst macht mich/gerecht und rein." In den eingebogenen Ecken des profilierten Rahmens oben sechsstrahliger Stern, unten ein Blattornament.
  • Nr. 16: Hochrechteckiger Sandstein mit eingezogenem Bogenfeld. Im Bogen ein achtfach geflügelter Engelskopf, darunter ein ovales Inschriftfeld, von einem Blätterkranz gerahmt. In Flachschnitt und Antiqua-Versalien: "ANTHAN/HENRICH STROH/MEYER.IST.GEBOHREN/DEN 2.A.1703.GESTOR=/D.15 MAY.1729.S.ALTER/26 J.TEXTUR.PHILIPPE/KAPPITEL.IV 21.DEN/CHRISTUS.IST MEIN/LEBEN STERBEN/IST MEIN G.W.". Die Rückseite ist ohne Dekor, jedoch sorgfältig scharriert.
  • Nr. 17: Schlichter, oben halbrung geschlossener Sandstein mit der Inschrift "IOHAN HERMAN/CONRAD/STOCKMEYER/[…]N.MR.56/BERLEBECK/[AN]NO 1802".
  • Nr. 18: Sandstein mit einem eingezogenen Halbkreis geschlossen, darin die lippische Rose. Scharrierter Rahmen, recto die Inschrift: "KAROLINE WILHELMINE/KLÖPPER VON No: 4 IN/HORNOLDENDORF VER-/LIESS VATER UND MUT-/TER KONRAD KLÖPPER/UND LUISE BUNTE/AUS VAHLHAUSEN AM/5TEN APRIL 1820 IN/EINEM ALTER VON/6 JAHREN UND 4 MO-/NATEN. ABER DER/HERR NAHM SIE AUF." Darunter ein Blätterkranz. Verso die Inschrift "DAS/MÄGDLEIN/IST NICHT TODT/SONDERN/ES SCHLÄFT."
  • Nr. 19: Die Inschrift ist so stark abgewittert, dass sie unlesbar geworden ist.

1942 waren noch weitere Steine vorhanden, wie die Skizze von Karl Möller aus dem Schling vom 29. August dokumentiert. [16] Im südwestlichen Viertel sind darauf vermerkt: Joseph Henrich Möller, geb. Beckemeyer, geb. am 5.12.1715 in Berlebeck, gestorben am 7. 7.1810 in Berlebeck, sowie vier Grabsteine der Familie Köllermeier, nämlich von Süd nach Nord Heinrich, Emilie geb. Tötemeier, Johann L. H. Köllermeier geb. Tötemeier sowie Wilhelmine Florentine Henriette Köllermeier geb. Köllermeier, außerdem ein Doppelgrab, vermutlich der Familie Warweg. Im südöstlichen Viertel lagen ein Doppelgrab der Familie Tötemeier von Carl Aug. Tötemeier und Friederike Karoline Henriette Köllermeier (Danhäuser) sowie drei weitere nicht mehr näher bezeichnete Gräber von Tötemeier, vermutlich Watermeier und Wantrup, außerdem das Kriegerdenkmal für die Gefallenen von 1914/18.

Unmittelbar hinter dem Kirchhofeingang rechts verzeichnete Möller vier Gräber für Groten, Steins und Beins. Im Nordosten wird das Grab von Wilhelm Zeiß (1804–23.5.1887) und seiner Frau Friederike geb. Nagel (1808–14.7.1887) dokumentiert. Hierbei handelt es sich um das schmiedeeiserne Kreuz (s. o. Nr. 8). Möller vermerkt außerdem "Hier stehen die zugewachsenen Steine in den Bäumen". Hierbei handelt es sich um die oben dokumentierten Grabsteine Nr. 7 und 9–16.

Grabstein der Kinder von Heinrich Beins und Karoline Broders aus Hornoldendorf, 1920, Foto: Wilhelm Pecher (LLB: BA SP-DT-HGK-67).

Nicht mehr auf dem Kirchhof vorhanden ist ein Grabstein für die vier Söhne der Familie Beins in Hornoldendorf, die Anfang des 19. Jahrhunderts verstarben. Der Stein befindet sich in der Sammlung des Lippischen Landesmuseums. Wilhelm Pecher hat die Rückseite um 1920 noch in situ fotografiert. [17] Der hochrechteckige Stein hat oben einen eingezogenen halbrunden Abschluss. Darin sind zwei Lippische Rosen und ein siebenstrahliger Stern gerahmt. Darunter steht ein einem schlichten Rahmen in Flachschnitt und Antiqua-Versalien: "HEINRICH BEINS No. 10 IN/HORNOLDENDORF UND KARO=/LINE GEB. BRODERS AUS/WÖBBEL, ÄLTERN DER HIER/RUHENDEN KINDER." Auf der Rückseite zeigt das Bogenfeld zwei Kränze, darüber im Scheitel einen siebenstrahligen Stern, darunter vier Engelgestalten und in einem schlichten Rahmen die Inschrift: "ACH, ACH IHR DUNKELN/GRÄBER, WIE HABT IHR/UNS BETRÜBT VIER UN=/SERER SÖHNE HABT IHR/EMPFANGEN UND IN STAUB/UND ASCHE VERWANDELT/DOCH SO WOLLTE ES GOTT/DER SIE UNS GAB UND NAHM/WAS ER THUT, DAS IST/WOHL GETHAN." Darunter in vier einzelnen Feldern nebeneinander: "FRITZ STARB AM 9. FEBR [1820]/AUGUST STARB AM 27. OCTBR [1819]/SIMON STARB AM 30 JAN. [1819]/SIM. MOR. STARB AM 5. JAN [1810]". Nach dem Trauregister im Kirchenbuch Heiligenkirchen hatte die Eheschließung von "Johann Henrich Conrad Beins Witwer u. Straßenk. Nr. 10 zu Hornoldendorf und Karoline Wilhelmine Dorothee, weil. Simon Henrich Broders Halbmeyers Nro. 2 zu Wöbbel ehel. Tochter" am 15. September 1804 in Heiligenkirchen stattgefunden. Die Sterberegister im Kirchenbuch führen die Kinder mit genaueren Angaben auf:

  • 1820 unter lfd. Nr. 2 Johann Friedrich Conrad Beins, gestorben in Hornoldendorf an Scharlachfrieseln am 9. und begraben am 12. Februar, 3 Jahre 9 Monate und 11 Tage alt,
  • 1819 unter lfd. Nr. 32 Heinrich August Beins, gestorben in Hornoldendorf an Bräune [Diphterie] am 27. und begraben am 30. Oktober, 10 Monate 3 Wochen und 6 Tage alt,
  • 1819 unter lfd. Nr. 2 Johann Friedrich Simon Beins, gestorben in Hornoldendorf an Keuchhusten am 30. Januar und begraben am 2. Februar, 5 Jahre, 3 Monate und 1 Woche alt,
  • 1810 unter lfd. Nr. 2, Johann Simon Moritz Beins, gestorben in Hornoldendorf an Brustkrankheit [Lungentuberkulose] am 4. und begraben an 6. Januar, 1 Jahr, 11 Monate und 2 Wochen alt.

Grabplatte des Pfarrers Winandt

Die Grabplatte des Haustenbecker Pfarrers Joachim Winandt, an der Südseite des Chors aufgestellt, wurde zwischen 1935 und 1939 nach Heiligenkirchen gebracht. Dies hatte der Heiligenkirchener Pfarrer Voget veranlasst, da das Dorf Haustenbeck für den Truppenübungsplatz aufgegeben wurde. Denn Winandt war, bevor er nach Haustenbeck versetzt worden war, in Heiligenkirchen Pfarrer gewesen. Das 1659 gegründete Dorf Haustenbeck hatte 1677 eine eigene Kirche bekommen. Ab 1937 musste es dem Truppenübungsplatz weichen. 1939 waren die letzten Bewohner umgesiedelt.

In Haustenbeck war der Stein ursprünglich Teil des Bodenbelags der Kirche, zuletzt aber außen aufrecht an der Kirchenwand aufgestellt.[18] Die daher abgetretene Inschrift wurde von dem Bildhauer Robert Henckel aus Horn nachgearbeitet und der Stein vor der Kirchenmauer an der Südseite des Chors aufgestellt. Die Inschrift lautet: "HIER VNTER IST BEGRABEN/D∙ WOLEHRW∙ HERR P∙ IOACHIM/WINANDT∙ GEBOHREN/HESS∙AO∙1623∙D VER∙/EHLIGET∙1650∙MIT D∙ EHR∙/UND THVGENDSAHMEN ANNA/MARGARETA CRONEMEYER." Hier wird die Inschrift unterbrochen durch eine ovale Wappendarstellung, der Schild geschuppt (Ananas?), als Helmzier ein Schwan (?), rundum mit Ranken geschmückt. "BERVFFEN NACH IM/NACH∙HEIL∙KIRCHEN 1653∙NACH/D∙HAVSTENBEK 1671∙GEST∙AO∙/1703∙D∙19∙N∙D∙26∙N∙BEGRABEN/ALT 80 IAHR/LEICH∙TEXT∙ESAIS 38 V∙1∙/BESTELLE DEIN HAVS DAN DV/MVST STERBEN VND NICHT/LEBENDIG BLEIBEN".

Winandt hatte zu seiner Amtszeit in Haustenbeck die Geschichte dieses Dorfes aufgeschrieben. Er stammte aus Gravenstein [Grebenstein] in Hessen. In Heiligenkirchen, wo er seit 1653 Pfarrer war, wurde er wegen seines anstößigen Lebenswandels und seiner Untreue 1669 abgesetzt.[19] 1671 wurde er auf seine Bitte als "Proponent und Schulmeister" nach Haustenbeck versetzt, wo er 1703 starb. 1681 verkaufte er sein Heiligenkirchener Haus Steinweg 2 dem Vogt Alexander Meyer. Winandt hatte neun Kinder. Verheiratet war er mit einer Schwester des lippischen Generalsuperintendenten Conrad Sustmann (Amtszeit 1650–1677), der 1677 im Alter von 65 Jahren starb.

Kriegerdenkmal

Kriegerdenkmal, Ansicht von Südosten, um 1930 (LLB: ME-PK-24-44)

Das Kriegerdenkmal wurde Anfang der 1920er Jahre im südöstlichen Bereich des Kirchhofs errichtet.[20] Es war als gestufter Natursteinpfeiler mit quadratischem Grundriss auf einer leichten Geländeerhöhung gestaltet, zu der von Osten vier Stufen führten.[21] Über der Sockelplatte verjüngte es sich um zunächst eine Stufe, auf der Richtung Norden auf einem kleinen Vorsprung die Statuen einer Mutter mit Kleinkind standen, auf der Südseite ein Soldat mit aufgestelltem Gewehr und Stahlhelm. Hinter diesen erhob sich der leicht nach oben verjüngte Denkmalschaft mit Ecklisenen und einem Gesims. Diese architektonischen Gliederungen rahmten an der Ost- und Westseite Bronzetafeln mit den Namen der im Krieg getöteten Soldaten der beiden Gemeinden. Über dem Gesims, das von den Köpfen der Statuen überragt wurde, waren über der Mutter die Jahreszahlen 1914–1918, über dem Soldaten der Begriff "Ehre" im Flachschnitt in einer Rechteckkartusche vermerkt, an den Seiten jedoch Reliefs eingelassen, deren Bildprogramm im Westen auf Grund der Abbildungsqualität nicht zu deuten ist, im Osten aber das Eiserne Kreuz darstellt. Über diesem Aufbau liegt eine allseits vorkragende Platte, die wiederum von einer kleineren bekrönt wird, die die Kantenlänge des oberen Schaftendes aufgreift. Auf den Außenseiten der vorkragenden Platte ist über den Statuen ein Lorbeergehänge aus dem Stein gearbeitet, seitlich finden sich dreizeilige Inschriften, welche sich vermutlich auf die Hauptschlachtorte des Weltkriegs beziehen.

Entwurf und Ausführung stammten von dem Detmolder Bildhauer Hartwig Bornemann (1881–1963). Auch die ehemals südöstlich mit dem Rücken zur Kirchhofmauer gerichtete Bank, in deren Rückenlehne ein Eisernes Kreuz integriert war, gehörte zu diesem Gedenkort.

1934 stellte der Kriegerverein den Antrag, das Kriegerdenkmal zu übernehmen. Für die Instandhaltung zahlte die Gemeinde einen Zuschuss. Die Instandhaltung der Wege oblag nun auch dem Kriegerverein. [22] Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Ikonographie des Kriegerdenkmals nicht mehr zeitgemäß. 1960 wurde ein Entwurf für die Gefallenengedenkstätte vorgelegt, die im Kirchturm eingerichtet wurde (siehe dort). Das alte Kriegerdenkmal wurde abgerissen.

Literatur

Joachim Kleinmanns, Der Kirchhof in Heiligenkirchen, in: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte, Nr. 19 (Dez. 2017), S. 37–54.

Joachim Kleinmanns, Das ehemalige Kriegerdenkmal in Heiligenkirchen bei Detmold, in: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte Nr. 27 (2022), S. 2–8.

Quellen

LAV NRW OWL, L 69 / Lippische Konsistorialakten – Kirchspiele Detmold, Heiligenkirchen, Haustenbeck, Heiden, Lage, Stapelage und Augustdorf, Nr. 273: Kirchhof, Totengräber, (Erb-)Begräbnisse [Kirchhof s. a. Nr. 277], 1695, 1728, 1779–1788, 1804–1829.

Weblinks

http://www.nhv-ahnenforschung.de/grabsteine/Heiligenkirchen.htm

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Butterweck, Die Geschichte der Lippischen Landeskirche, Schötmar 1926, S. 413–418, hier S. 84
  2. August Bernhard Christian Dreves, Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes, Lemgo 1881, S. 73–75.
  3. LAV NRW OWL, L 69 / Lippische Konsistorialakten, Nr. 273.
  4. Wilhelm Butterweck, Die Geschichte der Lippischen Landeskirche, Schötmar 1926, S. 413–418, hier S. 85.
  5. LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. III, 34.
  6. LAV NRW OWL L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. III, 34.
  7. LAV NRW OWL, L 108 Detmold Fach 30 Nr. 8 Bd. V, 62, mit Inselkarte.
  8. LAV NRW OWL, L 101 C III Nr. 366, Art.-Nr. 122.
  9. LAV NRW OWL, L 104 Nr. 2.
  10. Joachim Kleinmanns, Der Kirchhof in Heiligenkirchen, in: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte, Nr. 19 (Dez. 2017), S. 37–54.
  11. Ergänzt nach Johannes Goßner, Schatzkästchen enthaltend biblische Betrachtungen ... Leipzig 1830, S. 51: Altes Testament, Mel. 11,4.
  12. NLA Bückeburg, Dep. 13 Guts- und Familien-Archiv von Hammerstein, C Nr. 217.
  13. Aus: Zions-Harfe. Eine Sammlung von Geistlichen Liedern zum Gemeinschaftlichen Gebrauch. Winnenden 1863, Lied 570, Strophe 2, mit Textabwandlung – in der Rubrik ›Ewiges Leben‹.
  14. Offenbarung Johannes, Kap. 14, Vers 13.
  15. aus: Vollständiges Gesang-Buch in einer Sammlung alter und neuer Geistreichen Lieder. Altona 1752, Lied 933, Strophe 8. Der originale Liedtext lautet: Liebsten Kinder und Verwandten, Schwäger, Freunde und Bekannten).
  16. http://www.nhv-ahnenforschung.de/grabsteine/Heiligenkirchen.htm.
  17. LLB: BA SP-DT-HGK-67.
  18. Foto von Wilhelm Pecher, um 1930, LLB: BA SP-AU-HA-23.
  19. Hermann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965, S. .
  20. Joachim Kleinmanns, Das ehemalige Kriegerdenkmal in Heiligenkirchen bei Detmold, in: Rosenland. Zeitschrift für Lippische Geschichte Nr. 27 (2022), S. 2–8.
  21. Vgl. LLB: ME-PK-24-93, ME-PK-24-44 und 45.
  22. Archiv Heimatverein Heiligenkirchen, Gemeinderatsprotokolle.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns