Wallgraben 14 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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Wallgraben 14 (Detmold) | |
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Ortsteil | Detmold (Kernstadt) |
Straße | Wallgraben (Detmold) |
Hausnummer | 14 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | Ja |
Gemeinde | Detmold |
Hausnummer | C 156 |
Eine im Jahr 1847 gegründete Hausstätte. Alte Quartiersnummer C 156.[1]
Geschichte
Schon 1720 war die Erlaubnis erteilt worden, die Wälle und Gräben zu beseitigen, woraufhin die "Grabengärten" der Bürger entstanden. Im Mai 1845 hatte Maurermeister Anton Harte den Antrag für die acht Neubauten auf dem Bruchgraben gestellt. Die Bauplätze hatte er vom Kanzleirat Ernst und von der Stadt angekauft (etwa die [westliche] Hälfte zwischen Bruchtor und Hornschem Tor). Sein Entwurf fand im allgemeinen Beifall, wurde aber von dem Architekten Ferdinand Merckel verbessert. Die Haustüren mussten zum Wall gerichtet werden, Ställe und Gruben zur Stadtmauer, wo auch Ausgänge anzulegen waren. Von Meien befürwortete das Projekt, Fürst Leopold notierte am Rand des Vorgangs: "Ich glaube auch, daß dieser Anbau da ganz passend ist." Die Genehmigung wurde mit einigen Bedingungen erteilt. So sollte der Risalit in der Mitte mit einem zierlichen Giebel ("Frontispiçe") versehen und auf der langen Front durch einige Vorlagen nach Vorschrift Merckels mehr Abwechslung geschaffen werden. Die Dächer mussten auf die gesamte Länge Dachrinnen erhalten und die Fassaden der Fachwerkhäuser zum Wall einen Verputz und Anstrich "für ein freundliches Ansehen".[2]
Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 14.1.2010, Nr. 655.
Gebäude
Linker, nördlicher Teil eines fünfteiligen Reihenhauses, das bis zu Wallgraben 22 reicht. Traufständiges zweigeschossiges Wohnhaus mit 4 Fensterachsen. Die Straßenfassade ist massiv aufgemauert und verputzt, die rückseitige Außenwand besteht aus Sichtfachwerk, die Innenwände aus verputztem Fachwerk. Satteldach mit kleiner Giebelgaube. In der etwas zurückspringenden linken Hälfte der Straßenfassade bis in Höhe des Sohlbankgesimses vom Obergeschoss ist der bauzeitliche Quaderverputz noch erhalten. In der rechten, etwas vorspringenden Hälfte Stockwerksgesims und Haustürrahmung aus der Bauzeit, aus jeweils zwei parallel verlaufenden, plastischen Bändern bestehend. Fenster mit Werksteingewänden, Sohlbänke im Quaderputz ohne Vorsprung. Unter dem schlichten Traufkasten ein Karniesprofil.
Sichtfachwerk der Rückfassade stöckig abgezimmert, die jeweils untere Riegelketten im Fensterbereich abgesenkt, die obere angehoben, um größere Fensteröffnungen zu erhalten. Ausgang vom Keller zum Hof. Rückwärtiger massiver Anbau mit sehr flachem Pultdach von 1910.
Grundriss mit Querflur und einläufiger, steiler Holzwangentreppe.
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1847, Anton Harte, Maurermeister.[3]
1850, Witwe des Dr. Schönfeld.[4]
1871 (Adressbuch) Emil Kestner, Partikulier.
1884 (Adressbuch) Elisabeth Kestner, Frl.
1887 (Adressbuch) Elisabeth Kestner, Frl.
1891 (Adressbuch) Kestner, Fräulein.
1894 (Adressbuch) Elise Kestner, Fräulein, Rentnerin.
1897 (Adressbuch) Elise Kestner, Frl., Rentnerin.
1901 (Adressbuch) Elise Kestner, Rentnerin.
1904 (Adressbuch) Elise Kestner, Frl., Rentnerin.
1909 (Adressbuch) Stegmann, Rentner; Knuppe, Witwe; Knuppe, Stellmacher; Kurz, Schneiderin.
1912 (Adressbuch) L. Gröne, Rentnerin; H. Gröne, Rentnerin; A. Gröne, Rentnerin; Richter, Monteur; Regel, Rentenempfängerin.
1914 (Adressbuch) Laura Gröne, Frl.; Helene Gröne, Frl.; Antonie Gröne, Frl.
1916 (Adressbuch) Laura Gröne, Frl.; Helene Gröne, Frl.; Antonie Gröne, Frl.; Alexander Rars, Kunstmaler.
1918 (Adressbuch) Laura Gröne, Frl.; Helene Gröne, Frl.; A. Gröne, Frl., Lehrerin a. D.
1920 (Adressbuch) Otto Geiseler, Rentner; Laura Gröne, Frl.; Helene Gröne, Frl.; A. Gröne, Frl., Lehrerin a. D.
1923 (Adressbuch) Otto Geiseler, Rentner; A. Gröne, Frl., Lehrerin a. D.
1925 (Adressbuch) Otto Geiseler, Rentner; Franz Nolte, Friseur.
1926 (Adressbuch) Otto Geiseler, Rentner; Franz Nolte, Friseur.
Literatur
Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 423.
Quellen
LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 121, fol. 273–276.
LAV NRW OWL L 101 C I Nr. 7-10: Salbuch.
StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 6, 571.
StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 7-8, 381,926.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 121, fol. 273–276.
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.