Hornoldendorfer Straße 19 (Hornoldendorf): Unterschied zwischen den Versionen

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1721 bestand der Hof aus Wohnhaus, Leibzucht und kleinem Backhaus.<ref>LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 24: Salbuch 1721.</ref> 1754 und 1782 war zusätzlich ein Schoppen verzeichnet.<ref>LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 31: Salbuch 1754.</ref><ref>LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 39: Salbuch 1782.</ref>
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1828 gibt es drei Wohnhäuser.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1451, S. 229.</ref>
1828 gibt es drei Wohnhäuser.<ref>LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1451, S. 229.</ref>
Das von 1894 bis um 1960 geführte Brandkataster listet folgende Gebäude auf:
1. Wohnhaus mit einem Viehhausanbau von 1921
2. Leibzucht, 1921 ausgetragen
3. Schuppen und Remise
4. Backhaus
5. Scheune.<ref>LAV NRW OWL, L 107 C Nr. 103.</ref>


===Haupthaus===
===Haupthaus===

Version vom 31. Oktober 2023, 15:44 Uhr

Der Hof Klöpper zählt zu den ältesten Höfen der Bauerschaft Hornoldendorf. Er ist bereits um 1390 im Landschatzregister erwähnt. Ehemalige Hausnummer 4.

Geschichte

In der ältesten Schriftquelle um 1390 taucht der Hof eines Herman Kloppynch auf,[1] dann in verschiedenen Schreibweisen als Kloppin(c)k, Cloppinck oder Klopping. Anfang des 17. Jahrhunderts wird der Name vereinfacht zu Klopper oder Klöpper.

Beim Viehschatz 1604 und 1619/20 besaß Klöpper 4 Pferde.[2]Es handelte sich um einen Halbspännerhof,[3] 1615 aber nur noch um einen Dreispänner, der mit Beins und Hagemeister zusammen anspannte.[4] 1645 wurde die Anzahl der Pferde mit 3 angegeben, 1652 mit 2.[5] Erst 1669, 1683 sowie 1712 kam er wieder auf 4 Pferde und 1 Stute.[6]

1648 oder kurz zuvor, am Ende des 30jährigen Krieges, brannte der Hof ab. Klöpper war ein "armer Mann", wovon er sich bis 1663 noch nicht erholt hatte. 1666 wurde er nicht mehr als ein Dreispänner, sondern "etwas geringer" eingeschätzt.[7] 1672 gilt er als Großkötter und rangiert an fünfter Stelle.[8]1690 steht er nach Steins, Wellner und Hagemeister wieder an vierter Stelle.[9] Das bleibt bis 1769 unverändert.[10]

Baubeschreibung

Datei:DT-Hodf Hodfstr19 2012.jpg
Hof Klöpper, 2012, Foto: Magnus Titho

1721 bestand der Hof aus Wohnhaus, Leibzucht und kleinem Backhaus.[11] 1754 und 1782 war zusätzlich ein Schoppen verzeichnet.[12][13] 1828 gibt es drei Wohnhäuser.[14]

Das von 1894 bis um 1960 geführte Brandkataster listet folgende Gebäude auf:

1. Wohnhaus mit einem Viehhausanbau von 1921

2. Leibzucht, 1921 ausgetragen

3. Schuppen und Remise

4. Backhaus

5. Scheune.[15]

Haupthaus

Das Fachwerk-Haupthaus von 1821 ist im Wohnteil und mit seinem Torbogen erhalten. 1857 wurden die Außenwände des Wirtschaftsteiles massiv in Bruchstein erneuert. Der Torbogen wurde am 28.2.1991 in die Denkmalliste der Stadt Detmold eingetragen. Die Begründung lautet: "Beim Neubau des Wirtschaftsteiles 1857 wiederverwendeter Torbogen des Vorgängerbaues von 1821, dessen Wohnteil erhalten ist. Torständer mit reichen Glockenblumenranken-Schnitzerei, Torbügen mit Ranken und Zirkelschlagrosetten beschnitzt; über Torständer und -balken laufende fünfzeilige Inschrift mit dem Namen der Bauherren, des Zimmermeisters I.P. sowie Baudaten und Hausspruch: DIESES HAUS HABEN BAUEN LASSEN JOHAN KONRAD KLÖPPER UND LUISE BUNTEN AUS FROMHAUSEN/ MEIN GOTT UND MEIN HERR JESU IN DEINE GNÄDIGEN HÄNDE UND ALLMÄCHTIGEN SCHUTZ BEFEHLE ICH DIESES HAUS ACH HERR BEHÜTE UND SEGNE WAS GEHET EIN UND AUS DENN ALLES.WAS MEIN THUN UND ANFANG IST.DAS GESCHEHE IM NAMEN HERR JESU CHRIST GOTT STEHE UNS BEI FRÜH UND SPÄT BIS DAS MEIN THUN EIN ENDE HAT H.O.DORF DEN 8TEN JUNI 1821 M.I.P / N.A"

1857 wurde auch ein Anbau errichtet mit der Inschrift: DIESER ANBAU IST GESCHEHEN IM JAHRE 1857 VON K:KLÖPPER HIESELBST UND W.BENKELBERG MIT GOTT.

Leibzucht

Scheune

Ein Schoppen erstmals 1754 erwähnt, nicht erhalten. Links und rechts der Hofzufahrt bestehen zwei Bruchsteinscheunen.

Backhaus

1721 bis 1782 erwähnt.

Inschriften

Torbogen: DIESES HAUS HABEN BAUEN LASSEN JOHANN KONRAD KLÖPPER UND LUISE BUNTEN AUS VAHLHAUSEN / MEIN GOTT UND MEIN HERR JESUM DEINE GNÄDIGEN HÄNDE UND ALLMÄCHTIGEN SCHUTZ BEFEHLE ICH DIESES / HAUS ACH HERR BEHÜTE UND SEGNE ALLES WAS GEHET EIN UND AUS DENN ALLES WAS MEIN THUN UND AN / FANG IST DAS GESCHEHE IM NAMEN HERR JESU CHRIST GOTT STEHE UNS BEI FRÜH UND SPAT BIS DAS / MEIN THUN EIN ENDE HAT HODORF / DEN 8TEN JUNI 1821 MIP / N 4 / ERN 1990

oben: DIESER ANBAU IST GESCHEHEN IM JAHRE 1857 VON K. KLÖPPER HIESELBST / UND W. BENKELBERG AUS BERLEBECK MIT GOTT.

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

um 1390 Herman Kloppynch.[16]

1497 Hinrik Kloppink.[17]

1507 Hinrik Kloppink.[18]

1535 Johann Kloppinck.[19]

1545 Thonieß Cloppinck.[20]

1562 Thonieß Cloppinck.[21]

1572 Thonies Cloppinck.[22]

1590 Klopping.[23]

1590 Klopper.[24]

1609 Gottschalck Kloppinck, ziemlich vermögend, mit Frau, 2 Kindern (das älteste 12) und einem Kleinknecht. Auf der Leibzucht die Mutter, die Schwester und ein (deren?) vierjähriges Kind.[25]

1615/16, 1623, 1642 de Klepper/Klopper/Klöpper.[26]

1646 Klopper/Klöpper.[27]

1648 Hanß Klöpper und Frau, ein Dreispänner, ist ein verbrannter Mann und arm, 3 Kinder, davon ein Säugling.[28]

1650/1657 Klöpper/Klopper.[29]

1663 Hanß Klöpper, Dreispänner, "ist ein verbrannter Mann".[30]

1769 Klöpper mit Frau, einem Sohn und 1 Tochter. Außerdem wohnen auf der Stätte der Einlieger Klaes mit Frau und 2 Töchtern sowie der Einlieger Plöger mit Frau, Sohn und Tochter.[31]

1780 tauscht Johann Hermann Konrad Klöpper Land im Eichholz mit Hoppenplöcker Simon Henrich Schnittker, Spork Nr. 15.[32]

1821 Johann Konrad Klöpper und Luise Bunte aus Vahlhausen [Amt Horn] (Bauinschrift, s. o.).

1828 gibt es vier Haushalte in 3 Wohnhäusern: Kolon [Simon Henrich] Klöpper mit Frau [Annemarie Catharina Luise geb. Bunte aus Vahlhausen im Amt Horn], 3 Söhnen und 1 Tochter, einem männlichen und einem weiblichen Dienstboten; Einlieger Lohrmann mit Frau, 2 Söhnen und 2 Töchtern; Einlieger Kligge mit Frau und 3 Söhnen sowie Einlieger Budde mit Frau.[33] Simon Henrich Klöpper war geboren am 14.12.1783 in Hornoldendorf und starb dort am 14.10.1846. Hochzeit mit Annemarie Catharina Luise Bunte am 16.8.1812 in Heiligenkirchen (Kirchenbuch). Sie war geboren am 28.2.1792 und starb am 14.3.1862 in Hornoldendorf.

1901 (Adressbuch) August Klöpper, Landwirt.

1926 Eigentümer Friedrich Betge, Spork-Eichholz; Bewohner Heinrich Beins, Landwirt (Adressbuch).

Literatur

Herbert Stöwer (Hg.), Die lippischen Landschatzregister von 1590 und 1618 (Lippische Geschichtsquellen; 2), Münster 1964

Hermann Wendt, Das ehemalige Amt Falkenberg, Lemgo 1965

Fritz Verdenhalven (Bearb.), Die lippischen Landschatzregister von 1535, 1545, 1562 und 1572 (Lippische Geschichtsquellen; 4), Münster 1971

Herbert Stöwer (Bearb.), Die ältesten lippischen Landschatzregister von 1467, 1488, 1497 und 1507 (Westfälische Schatzungs- und Steuerregister; 7), Münster 2001


Quellen

LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1418–1421: Einwohnerverzeichnisse

LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1442: Volkszählung 1609

LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1450: Volkszählung 1769

LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1451: Volkszählung 1828

LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 24: Salbuch 1721

LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 31: Salbuch 1754

LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 39: Salbuch 1782

LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 45: Salbuch 1782/1827

LAV NRW OWL, L 101 C I Nr. 55: Salbuch 1782/1827

LAV NRW OWL, L 107 C / Landesbrandversicherungsanstalt, Nr. 103: Brandkataster des Amtes Detmold Bd. 2: Heidenoldendorf – Hornoldendorf, 1894–ca. 1960, S. 71 ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stöwer 2001, S. 145.
  2. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 95, 341 und 355.
  3. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1442, S. 92.
  4. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1418, S. 30.
  5. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 173 und 202.
  6. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1421, S. 176, 375 und 398.
  7. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 67, 198q und 260.
  8. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1420, S. 163.
  9. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 282.
  10. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 314, 414, 454, 467 und 485.
  11. LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 24: Salbuch 1721.
  12. LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 31: Salbuch 1754.
  13. LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 39: Salbuch 1782.
  14. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1451, S. 229.
  15. LAV NRW OWL, L 107 C Nr. 103.
  16. Stöwer 2001, S. 145.
  17. Stöwer 2001, S. 53.
  18. Stöwer 2001, S. 53.
  19. Verdenhalven 1971, S. 120.
  20. Verdenhalven 1971, S. 120.
  21. Verdenhalven 1971, S. 121.
  22. Verdenhalven 1971, S. 121.
  23. Stöwer 1964, S. 9.
  24. Stöwer 1964, S. 9.
  25. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1442, S. 92.
  26. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1418, S. 30, 50, 72, 119 und 175.
  27. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1418, S. 397, 423 und 447.
  28. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 67.
  29. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 122, 149 und173.
  30. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1419, S. 198q.
  31. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1450, S. 229.
  32. LAV NRW OWL, L 101 CI Nr. 39: Salbuch 1782
  33. LAV NRW OWL, L 92 Z Nr. 1451, S. 229.

Autor(en)

Joachim Kleinmanns