Exterstraße 28 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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[[File:Detmold - 428 - Exterstraße 28.jpg|thumb| Exterstraße 28. 2012, Foto: Tsungam]] | |||
Die Kleinwohnhäuser aus dem 17. Jh, wurden 1845 abgebrochen, um die Exterstraße zur [[Leopoldstraße (Detmold)|Leopoldstraße]] zu verlängern. Es erfolgte ein zurückgesetzter Wiederaufbau in Form einer traufständigen Reihenhauszeile.<ref>{{SprengerBürgerhäuser2024}}, S. 255.</ref> Den Entwurf lieferte 1845 der Baukondukteur Ferdinand Merckel.<ref>{{PetersBaugeschichte1953}}, S. 210.</ref> | |||
Die Häuser mit graden Hausnummern im Abschnitt Exterstraße 20 bis 28 wurden 1845 zur Erweiterung der Exterstraße in den Garten der Pflegeanstalt zurückgesetzt. Christian Leopold Windt, zuvor Exterstraße 26, erhielt hierbei den 5. Bauplatz, Exterstraße 28, da die Stadt die Häuser der Witwe Ahrens (Exterstr. 24) und des Meier Weinberg (Exterstr. 28), die nicht bauen wollten, erwarb und die Bauplätze zusammenlegte.<ref>LAV NRW OWL L 77 A Nr. 150</ref><ref>StadtA Detmold D 106 Dt. Nr. 5201</ref> | Die Häuser mit graden Hausnummern im Abschnitt Exterstraße 20 bis 28 wurden 1845 zur Erweiterung der Exterstraße in den Garten der Pflegeanstalt zurückgesetzt. Christian Leopold Windt, zuvor Exterstraße 26, erhielt hierbei den 5. Bauplatz, Exterstraße 28, da die Stadt die Häuser der Witwe Ahrens (Exterstr. 24) und des Meier Weinberg (Exterstr. 28), die nicht bauen wollten, erwarb und die Bauplätze zusammenlegte.<ref>LAV NRW OWL L 77 A Nr. 150</ref><ref>StadtA Detmold D 106 Dt. Nr. 5201</ref> | ||
Eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 29.12.1993, Nr. 428. | |||
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
Traufständiges zweigeschossiges Reihenwohnhaus, Hochparterre, Satteldach. Fünf Fensterachsen, Mitteleingang. Fachwerkbau (am rechten Giebel freiliegend) mit massiver Fassade. Zwei Erdgeschossfenster rechts 1894 zu einem Schaufenster verändert. Werkstattanbau zur Adolfstraße. | |||
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==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ==Eigentümer*innen, Bewohner*innen== | ||
1678 | 1678 Gerdt Dünnehövet, Schuster.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
1680 | 1680 Joh. Dünnehövet.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
1682 | 1682 Hinrich Grote, fürbitter.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
1722 | 1722 Joh. Jobst Grote, Schneider.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
1784 | 1784 Joh. Gottlieb Buckup, Blaufärber. Zog laut einem Vermerk im Kataster betreffs dem Abgang des Bürgerrechtes im Jahre 1794 fort.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
1794 | 1794 Simon Meier Weinberg, Schutzjude. Nahm erst 1810 den Namen Weinberg an, war zuvor Simon Meier.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> Simon Meier erwarb das Haus Buckup in einer Zwangsversteigerung, jedoch fochten Buckup und Grote den Zuschalg einen Juden an und machten Näherrecht geltend.<ref>LAV NRW OWL L 83 A 12 G 71.</ref> | ||
1826 | 1826 Meier Simon Weinberg, Schutzjude.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
1845 | 1845 Christian Leopold Wind, Schlosser.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref> | ||
1871 (Adressbuch) Christian Windt sen., Schlosser; Frl. Friederike Spanjer, Rentnerin. | |||
1884 (Adressbuch) Elise Windt, Witwe; Carl Pohl, Schlosser. | |||
1887 (Adressbuch) Elise Windt, Witwe; Louis Heldke, Ofensetzer; Heinrich Beermann, Schuhmacher. | |||
1891 (Adressbuch) Windt, Privatiere; Bermann, Schuhmacher-Meister; Heldke, Ofensetzer. | |||
1894 (Adressbuch) Elise Windt, Witwe; Hermann Bermann, Schuhmachermeister; Hermann Kuschewitz, Hoboist. | |||
1897 (Adressbuch) Friedrich Haferbeck, Werkführer; Dorethea Haferbeck, Ehefrau, Gemüsehändlerin; Hermann Beermann, Schuhmachermeister; Wilhelm Berndt, Schneider; Karl Reineke, Schneider. | |||
1901 (Adressbuch) Friedrich Haferbeck, Werkführer; Dorothea Haferbeck, Gemüsehandlung; Hermann Beermann, Schuhmachermeister; Carl Hagemeister, Möbelpolierer. | |||
1904 (Adressbuch) Friedrich Haferbeck, Werkführer; Dorothea Haferbeck, Gemüsehandlung; Hermann Beermann, Schuhmachermeister; Carl Hagemeister, Möbelpolierer. | |||
1909 (Adressbuch) Eigentümer: Haferbeck, Werkmeister; Bewohner*innen: Streifer, Schneider; Wahrweg, Ehefrau; Grote, Lohndiener. | |||
1912 (Adressbuch) Eigentümer: Fr. Haferbeck; Bewohner*innen: Streiter, Schneider; Wahrweg, Rentnerin; Schnatmann, Tischler; Schätzle, Handlungsgehilfe; Lauhöfer, Schlachtergeselle. | |||
1914 (Adressbuch) Eigentümer: Haferbeck; Bewohner*innen: Karl Lauhöfer, Schlachter; August Schnatmann, Tischler; Fritz Lesemann, Tischler; Louise Wendt, Witwe. | |||
1916 (Adressbuch) Eigentümer: Haferbeck; Bewohner*innen: Karl Lauhöfer, Schlachter; Fritz Lesemann, Ratsdiener; Fritz Lesemann, Tischler; Louise Wendt, Witwe. | |||
1918 (Adressbuch) Eigentümer: Fr. Haferbeck; Bewohner*innen: Karl Lauhöfer, Schlachter; Fritz Lesemann, Ratsdiener; Else Lesemann, Schneiderin; Hedwig Lesemann, Kontoristin; Marie Lesemann, Verkäuferin; Louise Wendt, Witwe; Marie Wiese, Witwe. | |||
1920 (Adressbuch) Eigentümer: Kleeb [richtig: Keeb]; Bewohner*innen: Karl Lauhöfer, Schlachter; Grete Lauhöfer, Frl.; Carl Lauhöfer; Fritz Lesemann, Ratsdiener; Hermann Heitland, Arbeiter; Louise Wendt, Witwe. | |||
1923 (Adressbuch) Emil Keeb, Pferdehändler; Frau Emilie Meynig; Hermann Heitland, Arbeiter; Louise Wendt, Witwe; Rudolf Meynig, Angestellter. | |||
1925 (Adressbuch) Emil Keeb, Pferdehändler; Frau Emilie Meynig; Hermann Heitland, Arbeiter; Emilie und Berta Heitland, Schneiderinnen; Louise Wendt, Witwe. | |||
1926 (Adressbuch) Emil Kleeb, Pferdehändler; Frau Emilie Meynig; Hermann Heitland, Arbeiter; Emilie und Berta Heitland, Schneiderinnen; Louise Wendt, Witwe. | |||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
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==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
https://geoportal.detmold.de/ | |||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 3. Juni 2024, 07:14 Uhr
Exterstraße 28 (Detmold) | |
---|---|
Ortsteil | Detmold |
Straße | Exterstraße (Detmold) |
Hausnummer | 28 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | Ja |
Gemeinde | Detmold |
Hausnummer | B 69 |
Eine seit dem 17. Jahrhundert nachgewiesene Hausstätte. Alte Quartiersnummer B 69. Die ehemalige Hausnummer war 111. Das Gebäude wurde im Zuge der Straßenverlängerung 1845 zurückgesetzt.[1]
Geschichte
Die Kleinwohnhäuser aus dem 17. Jh, wurden 1845 abgebrochen, um die Exterstraße zur Leopoldstraße zu verlängern. Es erfolgte ein zurückgesetzter Wiederaufbau in Form einer traufständigen Reihenhauszeile.[2] Den Entwurf lieferte 1845 der Baukondukteur Ferdinand Merckel.[3]
Die Häuser mit graden Hausnummern im Abschnitt Exterstraße 20 bis 28 wurden 1845 zur Erweiterung der Exterstraße in den Garten der Pflegeanstalt zurückgesetzt. Christian Leopold Windt, zuvor Exterstraße 26, erhielt hierbei den 5. Bauplatz, Exterstraße 28, da die Stadt die Häuser der Witwe Ahrens (Exterstr. 24) und des Meier Weinberg (Exterstr. 28), die nicht bauen wollten, erwarb und die Bauplätze zusammenlegte.[4][5]
Eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 29.12.1993, Nr. 428.
Gebäude
Traufständiges zweigeschossiges Reihenwohnhaus, Hochparterre, Satteldach. Fünf Fensterachsen, Mitteleingang. Fachwerkbau (am rechten Giebel freiliegend) mit massiver Fassade. Zwei Erdgeschossfenster rechts 1894 zu einem Schaufenster verändert. Werkstattanbau zur Adolfstraße.
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1678 Gerdt Dünnehövet, Schuster.[6]
1680 Joh. Dünnehövet.[7]
1682 Hinrich Grote, fürbitter.[8]
1722 Joh. Jobst Grote, Schneider.[9]
1784 Joh. Gottlieb Buckup, Blaufärber. Zog laut einem Vermerk im Kataster betreffs dem Abgang des Bürgerrechtes im Jahre 1794 fort.[10]
1794 Simon Meier Weinberg, Schutzjude. Nahm erst 1810 den Namen Weinberg an, war zuvor Simon Meier.[11] Simon Meier erwarb das Haus Buckup in einer Zwangsversteigerung, jedoch fochten Buckup und Grote den Zuschalg einen Juden an und machten Näherrecht geltend.[12]
1826 Meier Simon Weinberg, Schutzjude.[13]
1845 Christian Leopold Wind, Schlosser.[14]
1871 (Adressbuch) Christian Windt sen., Schlosser; Frl. Friederike Spanjer, Rentnerin.
1884 (Adressbuch) Elise Windt, Witwe; Carl Pohl, Schlosser.
1887 (Adressbuch) Elise Windt, Witwe; Louis Heldke, Ofensetzer; Heinrich Beermann, Schuhmacher.
1891 (Adressbuch) Windt, Privatiere; Bermann, Schuhmacher-Meister; Heldke, Ofensetzer.
1894 (Adressbuch) Elise Windt, Witwe; Hermann Bermann, Schuhmachermeister; Hermann Kuschewitz, Hoboist.
1897 (Adressbuch) Friedrich Haferbeck, Werkführer; Dorethea Haferbeck, Ehefrau, Gemüsehändlerin; Hermann Beermann, Schuhmachermeister; Wilhelm Berndt, Schneider; Karl Reineke, Schneider.
1901 (Adressbuch) Friedrich Haferbeck, Werkführer; Dorothea Haferbeck, Gemüsehandlung; Hermann Beermann, Schuhmachermeister; Carl Hagemeister, Möbelpolierer.
1904 (Adressbuch) Friedrich Haferbeck, Werkführer; Dorothea Haferbeck, Gemüsehandlung; Hermann Beermann, Schuhmachermeister; Carl Hagemeister, Möbelpolierer.
1909 (Adressbuch) Eigentümer: Haferbeck, Werkmeister; Bewohner*innen: Streifer, Schneider; Wahrweg, Ehefrau; Grote, Lohndiener.
1912 (Adressbuch) Eigentümer: Fr. Haferbeck; Bewohner*innen: Streiter, Schneider; Wahrweg, Rentnerin; Schnatmann, Tischler; Schätzle, Handlungsgehilfe; Lauhöfer, Schlachtergeselle.
1914 (Adressbuch) Eigentümer: Haferbeck; Bewohner*innen: Karl Lauhöfer, Schlachter; August Schnatmann, Tischler; Fritz Lesemann, Tischler; Louise Wendt, Witwe.
1916 (Adressbuch) Eigentümer: Haferbeck; Bewohner*innen: Karl Lauhöfer, Schlachter; Fritz Lesemann, Ratsdiener; Fritz Lesemann, Tischler; Louise Wendt, Witwe.
1918 (Adressbuch) Eigentümer: Fr. Haferbeck; Bewohner*innen: Karl Lauhöfer, Schlachter; Fritz Lesemann, Ratsdiener; Else Lesemann, Schneiderin; Hedwig Lesemann, Kontoristin; Marie Lesemann, Verkäuferin; Louise Wendt, Witwe; Marie Wiese, Witwe.
1920 (Adressbuch) Eigentümer: Kleeb [richtig: Keeb]; Bewohner*innen: Karl Lauhöfer, Schlachter; Grete Lauhöfer, Frl.; Carl Lauhöfer; Fritz Lesemann, Ratsdiener; Hermann Heitland, Arbeiter; Louise Wendt, Witwe.
1923 (Adressbuch) Emil Keeb, Pferdehändler; Frau Emilie Meynig; Hermann Heitland, Arbeiter; Louise Wendt, Witwe; Rudolf Meynig, Angestellter.
1925 (Adressbuch) Emil Keeb, Pferdehändler; Frau Emilie Meynig; Hermann Heitland, Arbeiter; Emilie und Berta Heitland, Schneiderinnen; Louise Wendt, Witwe.
1926 (Adressbuch) Emil Kleeb, Pferdehändler; Frau Emilie Meynig; Hermann Heitland, Arbeiter; Emilie und Berta Heitland, Schneiderinnen; Louise Wendt, Witwe.
Literatur
Quellen
StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
StadtA Detmold D 106 Nr. 5, 157.
StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 9.
StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 6, 170,168,171.
StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 7-8, 86.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ Michael Sprenger, Detmolder Bürgerhäuser. Zur Baugeschichte einer kleinen Residenzstadt vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Petersberg 2024, S. 255.
- ↑ Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225, S. 210.
- ↑ LAV NRW OWL L 77 A Nr. 150
- ↑ StadtA Detmold D 106 Dt. Nr. 5201
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ LAV NRW OWL L 83 A 12 G 71.
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.