Turbinenhaus (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Oktober 2024, 04:35 Uhr
Turbinenhaus (Detmold) | |
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Ortsteil | Detmold (Kernstadt) |
Straße | Neustadt (Detmold) |
Hausnummer | - |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | Nein |
Pumpstation für die Wasserspiele des Palaisgartens, 1855 erbaut.
Geschichte
Mit dem Umbau des alten Lustschlosses Favorite zum Neuen Palais wurde auch der zugehörige Garten vergrößert und überformt. Unter anderem wurden hier 1855 aufwendige Wasserspiele eingerichtet. Diese wurden von zwei Wasserreservoiren gespeist, die ihrerseits das Wasser aus dem Friedrichstaler Kanal erhielten. Dieses musste in die 25 m höher gelegenen gemauerten Becken (von denen noch eins vorhanden ist) gepumpt werden.
Dies erfolgte mit der 1855 installierten Francis-Turbine, für die der spätere Hofbaumeister Wilhelm von Meien ein Turbinenhaus entwarf.[1] Die Francis-Turbine war 1849 von dem anglo-amerikanischen Ingenieur James B. Francis erfunden worden (das Prinzip geht jedoch auf den Franzosen Benoît Fourneyron 1824 zurück). Das Detmolder Exemplar wurde von der Maschinenfabrik Albert Wever & Co. in Barmen geliefert.
Die Turbine wird durch Wasser angetrieben. Man machte sich die Staustufe einer ehemaligen Schleuse des Friedrichstaler Kanals zunutze und entnahm oberhalb Wasser, das mit einer Fallhöhe von 2 m die Turbine antrieb und Kanalabwärts, unterhalb der Staustufe in den Kanal zurückfloss. Durch die Fließgeschwindigkeit des fallenden Wassers wurde in der Turbine eine doppelt wirkende Kolbenpumpe in Bewegung gesetzt. Der Wirkungsgrad war gering und das meiste Wasser floss in den Kanal zurück, doch reichte die Wirkung aus, um Wasser durch eine gusseiserne Druckleitung über 25 Höhenmeter in die beiden Hochbehälter zu fördern. Die Befüllung nahm 2 Tage in Anspruch, entleert waren die Reservoire innerhalb 4 Stunden.
Erst 1992 wurde diese älteste funktionstüchtige Francis-Turbine in Westfalen-Lippe um sie zu schonen außer Betrieb genommen (sie steht mitsamt dem Turbinenhaus seit 8.4.1983 unter Denkmalschutz, Denkmalliste Nr. 021) und das Wasser seitdem elektrisch gepumpt. Die elektrische Pumpe ist eine Stiftung der "Freunde der Residenz".
Am östlichen Kanalufer, auf Höhe des Turbinenhauses, ist die Einlassöffnung zu sehen, »1855« im Bogen datiert. Von hier gelangte das Wasser ins Turbinenhaus. 30 m weiter nördlich (unterhalb der Schleuse) ist die 2 m tiefer liegende Rückflussöffnung aus der Turbine in den Kanal zu sehen, ebenfalls "1855" im Bogendatiert.
Gebäude
Achteckiges neoromanisches Bruchsteingebäude aus Muschelkalk, Sockel mit schrägem Absatz, hammerrechtes Mauerwerk, Werksteingliederungen aus Sandstein. Nach Süden, Westen und Osten rundbogige Zwillingsfenster (Biforien) mit gusseisernen Fensterrahmen, im Norden absteigende Stufen zum tieferliegenden Eingang. An den vier geschlossenen Seiten vierfache Blendbögen. Darüber umlaufendes Kranzgesims in Form eines "deutschen Bandes". Abschluss durch einen Zinnenkranz.
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
Eigentümer war die Fürstliche Rentkammer.
1919 in das Eigentum des lippischen Staates übergegangen.
1946 Verkauf an das Land Nordrhein-Westfalen.
Literatur
Gerhard Peters, Das fürstliche Palais in Detmold. Architektur und Geschichte 1700 bis 1950, Detmold [1984], S. 188–191.
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Peters, Das fürstliche Palais in Detmold. Architektur und Geschichte 1700 bis 1950, Detmold [1984], S. 190.