Schülerstraße 27 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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Eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 10.8.1988, Nr. 281. | Eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 10.8.1988, Nr. 281. | ||
Vorgänger war das aus den früheren Gebäuden des Augustinerinnen-Klosters hervorgegangene Waisenhaus und Schulmeister-Seminar, verbunden mit einem freiwilligen Arbeitshaus. Dieses war 1800 schon in das angekaufte von Donopsche Haus in der Schülerstraße unter der Benennung Pflegeanstalt verlegt.<ref>LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 3012: Errichtung der Pflegeanstalt Detmold im angekauften von Donopschen Haus in der Schülerstraße, 1801.</ref> <ref>LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen, Nr. 1: Tagebuch 1801–1834, 13.10.1801.</ref> Im alten Waisenhaus in der [[Bruchstraße 27-29 (Detmold)|Bruchstraße]] wurde nach dem Umzug des Waisenhauses ein Strafwerkhaus mit "Korrektionsanstalt" eingerichtet. Eine Beschreibung findet sich in einem Büchlein von Inspektor Krü[c]ke.<ref>Die Pflegeanstalt in Detmold oder historischer Bericht über die Versorgung der Armen in dieser Residenz, von S. E. M. A. Krücke, Lemgo: Meyer, 1813.</ref> | |||
Vor der Nutzung als Seminar und Waisenhaus war das Gebäude 1781 durch Wilhelm Gottfried Levin von Donop erworben worden.<ref>LAV NRW OWL, L 114 Donop-Altendonop, 57.</ref> Zuvor war es als "Schwalenberger Hof" der Witwensitz der von der [[Burg Schwalenberg (Schwalenberg)|Burg Schwalenberg]] hierhin verzogenen Gräfinnen (Graf Simon VI. hatte am 19.4.1623 in seiner Heiratsverschreibung seiner künftigen Gemahlin die Burg als Witwensitz versprochen). | |||
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[[File:Detmold - 281 - Schülerstraße 27.jpg|thumb|Schülerstraße 27, 2012, Foto: Tsungam]] | |||
[[Datei:DT-Schülerstr15-25_HSA_6502.jpg|thumb|Vorgängerbebauung, links neben Bürgerturm und Scheune das breite Steinhaus, an dessen Stelle 1897 die Häuser Schülerstraße 27–31 entstanden, Federzeichnung Johann Ludwig Knoch, um 1790, Repro: Ferdinand Düstersiek, LLB: HSA 6,502]] | |||
[[Datei:DT-Schülerstr27-31_HSA_6351.jpg|thumb|Ehemaliges Waisenhaus, Schülerstraße 27–31, Foto: Ferdinand Düstersiek, LLB: HSA 6, 351]] | |||
Massives Wohn- und Geschäftshaus, traufständig, Gründerzeit. | Massives Wohn- und Geschäftshaus, traufständig, Gründerzeit. | ||
Vorgängerbau war ein zweigeschossiger Massivbau über hohem Sockelgeschoss mit U-förmigem Grundriss und steilem Walmdach. Putzbau mit Eckquaderung, zur Schülerstraße 6 Fensterachsen. | |||
==Inschriften== | ==Inschriften== | ||
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vor 1453 Burgmannengeschlecht von dem Bussche.<ref>{{KittelGeschichte1953}}, S. 85.</ref> | |||
1453 Augustinerinnenkloster "Marienanger".<ref>{{KittelGeschichte1953}}, S. 85.</ref> | |||
1615 Übernahme durch Graf Simon VII. zur Lippe für das Grafenhaus.<ref>{{KittelGeschichte1953}}, S. 89.</ref> | |||
Witwensitz der Gräfinnen zur Lippe ("Schwalenberger Hof"). | |||
1781 Erwerb durch Wilhelm Gottfried Levin von Donop.<ref>LAV NRW OWL, L 114 Donop-Altendonop, 57.</ref | |||
1897 (Adressbuch) Eigentümer: Fr. Gehring, Hof-Zimmermeister; Bewohner*innen: Bertha Rinteln, Kaufmanns-Witwe; Adele Schlamm, Witwe; E. Heynike, Rechnungsrats-Witwe; Louise Pollem, Witwe; Fritz Wiegand, Fabrikant; Robert Küstermann, Rentner; Christiane Küstermann, Frl.; Charlotte Freiin von Forstner, Frl.; Wilhelm Lütge, Feldwebel a. D.; L. Lütge, Frau, Stellenvermittlerin; Wilhelm Flechtmann, Rentner; Ernst Corduan, Lithograph; L. Krumme, Schlachter; G. Milse, Rentner. | 1897 (Adressbuch) Eigentümer: Fr. Gehring, Hof-Zimmermeister; Bewohner*innen: Bertha Rinteln, Kaufmanns-Witwe; Adele Schlamm, Witwe; E. Heynike, Rechnungsrats-Witwe; Louise Pollem, Witwe; Fritz Wiegand, Fabrikant; Robert Küstermann, Rentner; Christiane Küstermann, Frl.; Charlotte Freiin von Forstner, Frl.; Wilhelm Lütge, Feldwebel a. D.; L. Lütge, Frau, Stellenvermittlerin; Wilhelm Flechtmann, Rentner; Ernst Corduan, Lithograph; L. Krumme, Schlachter; G. Milse, Rentner. | ||
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LAV NRW OWL, L 114 Donop-Altendonop, 57: Kauf der Detmolder Besitzungen des Ludwig Wohlfahrt Alexander von Blomberg [Schwalenberger Hof] durch Wilhelm Gottfried Levin von Donop, 1781-1783, 1791. | |||
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Aktuelle Version vom 22. November 2024, 01:52 Uhr
Schülerstraße 27 (Detmold) | |
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Ortsteil | Detmold (Kernstadt) |
Straße | Schülerstraße (Detmold) |
Hausnummer | 27 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | |
Gemeinde | Detmold |
Hausnummer | B 188 |
Ursprünglich Burgmannenhof der von dem Bussche, seit 1453 Augustinerinnenkloster, 1615 Übernahme durch das Grafenhaus, 1781 an die von Donop, 1800 bis 1897 Waisenhaus und Lehrerseminar, nach dem Abbruch des Seminars 1897 neu erbaut. Ehem. Quartier-Nr. B 188.
Geschichte
Von Zimmermeister Gehring aus Jerxerheide nach dem Abbruch des Seminars 1897 zusammen mit den Nachbargebäuden Schülerstraße 29 und Schülerstraße 31 zur Vermietung erbaut.
Eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 10.8.1988, Nr. 281.
Vorgänger war das aus den früheren Gebäuden des Augustinerinnen-Klosters hervorgegangene Waisenhaus und Schulmeister-Seminar, verbunden mit einem freiwilligen Arbeitshaus. Dieses war 1800 schon in das angekaufte von Donopsche Haus in der Schülerstraße unter der Benennung Pflegeanstalt verlegt.[1] [2] Im alten Waisenhaus in der Bruchstraße wurde nach dem Umzug des Waisenhauses ein Strafwerkhaus mit "Korrektionsanstalt" eingerichtet. Eine Beschreibung findet sich in einem Büchlein von Inspektor Krü[c]ke.[3]
Vor der Nutzung als Seminar und Waisenhaus war das Gebäude 1781 durch Wilhelm Gottfried Levin von Donop erworben worden.[4] Zuvor war es als "Schwalenberger Hof" der Witwensitz der von der Burg Schwalenberg hierhin verzogenen Gräfinnen (Graf Simon VI. hatte am 19.4.1623 in seiner Heiratsverschreibung seiner künftigen Gemahlin die Burg als Witwensitz versprochen).
Gebäude
Massives Wohn- und Geschäftshaus, traufständig, Gründerzeit.
Vorgängerbau war ein zweigeschossiger Massivbau über hohem Sockelgeschoss mit U-förmigem Grundriss und steilem Walmdach. Putzbau mit Eckquaderung, zur Schülerstraße 6 Fensterachsen.
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
vor 1453 Burgmannengeschlecht von dem Bussche.[5]
1453 Augustinerinnenkloster "Marienanger".[6]
1615 Übernahme durch Graf Simon VII. zur Lippe für das Grafenhaus.[7]
Witwensitz der Gräfinnen zur Lippe ("Schwalenberger Hof").
1781 Erwerb durch Wilhelm Gottfried Levin von Donop.<ref>LAV NRW OWL, L 114 Donop-Altendonop, 57.</ref
1897 (Adressbuch) Eigentümer: Fr. Gehring, Hof-Zimmermeister; Bewohner*innen: Bertha Rinteln, Kaufmanns-Witwe; Adele Schlamm, Witwe; E. Heynike, Rechnungsrats-Witwe; Louise Pollem, Witwe; Fritz Wiegand, Fabrikant; Robert Küstermann, Rentner; Christiane Küstermann, Frl.; Charlotte Freiin von Forstner, Frl.; Wilhelm Lütge, Feldwebel a. D.; L. Lütge, Frau, Stellenvermittlerin; Wilhelm Flechtmann, Rentner; Ernst Corduan, Lithograph; L. Krumme, Schlachter; G. Milse, Rentner.
1901 (Adressbuch) Eigentümer: Fr. Gehring, Hof-Zimmermeister, Jerxen; Bewohner*innen: Emilie Heynicke, Rechnungsrat-Witwe; Adolf Krieger, Referendar; Fritz Wiegand, Fabrikant; Ernst Wieneke, Gärtner, Blumen- und Samenhandlung, Kranz- und Bukettbinderei.
1904 (Adressbuch) Eigentümer: Fr. Gehring, Hofzimmermeister, Jerxen; Bewohner*innen: Josef Bartosch, Buchdruckereibesitzer; Johanne Döring, Witwe; Pauline Döring, Frl., Schneiderin.
1909 (Adressbuch) Bartosch, Buchdruckereibesitzer; Keller, Rentnerin; Heynicke, Rechnungsrats-Witwe.
1912 (Adressbuch) Bartosch, Buchdruckereibesitzer; Heinke, Buchhalter a. D.; Heynike, Rechnungsrats-Witwe.
1914 (Adressbuch) Josef Bartosch, Buchdruckereibesitzer; Adalbert Heinke, Buchhalter a. D.; Heynike, Rechnungsrats-Witwe.
1916 (Adressbuch) Josef Bartosch, Buchdruckereibesitzer; Adalbert Heinke, Buchhalter a. D.; Auguste Gieseler, Rentnerin.
1918 (Adressbuch) Josef Bartosch, Druckereibesitzer; Auguste Gieseler, Rentnerin; Adalbert Heinke, Buchhalter a. D.
1920 (Adressbuch) Josef Bartosch, Buchdruckerei und Papierwarenhandlung; Auguste Gieseler, Frl., Rentnerin; Adalbert Heinke, Städt. Buchhalter a. D.
1923 (Adressbuch) Josef Bartosch, Buchdruckereibesitzer; Hanns Hagedorn, Bankbevollmächtigter; Auguste Gieseler, Frl., Rentnerin; Adalbert Heinke, Städt. Buchhalter a. D.
1925 (Adressbuch) Josef Bartosch, Buchdruckerei; Ernst Wieneke, Schneiderei; Hanns Hagedorn, Bankprokurist; Adalbert Heinke, Städt. Buchhalter a. D.
1926 (Adressbuch) Josef Bartosch, Buchdruckerei; Lina Klöpping, Haushälterin; H. Hagedorn, Bankbevollmächtigter; Adalbert Heinke, Städt. Buchhalter a. D.
Literatur
Erich Kittel, Geschichte Detmolds bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 48–181.
Quellen
LAV NRW OWL, L 114 Donop-Altendonop, 57: Kauf der Detmolder Besitzungen des Ludwig Wohlfahrt Alexander von Blomberg [Schwalenberger Hof] durch Wilhelm Gottfried Levin von Donop, 1781-1783, 1791.
LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 3012: Errichtung der Pflegeanstalt Detmold im angekauften von Donopschen Haus in der Schülerstraße, 1801.
LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen, Nr. 1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ LAV NRW OWL, L 92 A / Lippische Rentkammer - Allgemeine Kammersachen, Nr. 3012: Errichtung der Pflegeanstalt Detmold im angekauften von Donopschen Haus in der Schülerstraße, 1801.
- ↑ LAV NRW OWL, D 72 Emmighausen, Nr. 1: Tagebuch 1801–1834, 13.10.1801.
- ↑ Die Pflegeanstalt in Detmold oder historischer Bericht über die Versorgung der Armen in dieser Residenz, von S. E. M. A. Krücke, Lemgo: Meyer, 1813.
- ↑ LAV NRW OWL, L 114 Donop-Altendonop, 57.
- ↑ Erich Kittel, Geschichte Detmolds bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 48–181, S. 85.
- ↑ Erich Kittel, Geschichte Detmolds bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 48–181, S. 85.
- ↑ Erich Kittel, Geschichte Detmolds bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 48–181, S. 89.