Gartenstraße (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 22. Mai 2024, 14:20 Uhr
Gartenstraße (Detmold) | |
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Ortsteil | Detmold (Kernstadt) |
Karte |
Die Gartenstraße ist eine im Winkel zwischen Hornscher Straße und Neustadt in den 1860er Jahren angelegte und bebaute Straße.
Charakteristik
Vom Abzweig an der Hornschen Chaussee zog man die Straße in gerader Linie bis vor die Palaisgartenmauer und dann an dieser entlang rechts abknickend bis zur Neustadt. Dort traf sie zwischen dem Krohnschen Haus (Neustadt 20) und dem Neuen Palais auf die Straße vor dem Friedrichstaler Kanal.
Alle Häuser des 19. Jh. in der Gartenstraße, außer Gartenstraße 7, sind eingetragene Baudenkmäler. Die Hausnummern 13 und 15 sind leider durch Neubauten ersetzt worden. Nr. 1 wurde erst um 2000 im Garten von Hornsche Straße 25 erbaut.
Name
Sie hat ihren Namen nach den Nutzgärten, welche die Bürger der Stadt vor den Toren bewirtschafteten. Zur Erschließung der Gärten gab es von der Hornschen Straße aus einen Weg, die heutige Baumstraße, entlang der Rückseite der tiefen Grundstücke der Neustadt. Der Weg endete vor der nördlichen Mauer des Palaisgartens.
Geschichte
Fürst Leopold III. und Fürstin Elisabeth bewohnten das von Ferdinand Brune umgebaute Neue Palais ab 1852. Die bürgerlichen Nutzgärten in ihrer Nachbarschaft störten sie. 1862 wurde daher die Gartenstraße angelegt und nach Enteignung der Gärten mit repräsentativen Villen bebaut. Der Magistrat hatte den fürstlichen Wünschen zugestimmt. Der Plan der 40 Fuß (11,60 m) breiten Straße stammte von Hofbaumeister Wilhelm von Meien, der selbst auch einen Bauplatz (Gartenstraße 17) in bester Lage erhielt. Nur am Beginn der Gartenstraße konnten die 40 Fuß Breite nicht ganz eingehalten werden, da die Häuser Hornsche Straße 25 und Hornsche Straße 27 zu eng beieinander standen. Beide mussten Gartenland bis zur Giebelmauer abgeben, Wasserfall (Nr. 25) sogar seine Scheune versetzen.
Als die Planungen bekannt wurden, regte sich sofort Widerstand, da dieser Plan keine wirkliche Stadtplanung, keinen großen Wurf bot, sondern lediglich 10 bis 14 Häusern, wie es damals hieß, Platz bieten würde. Denn nur in ihrer ersten Hälfte konnte die Straße beidseitig bebaut werden. Der Abschnitt entlang der Mauer bot nur an der Nordseite Bauplätze. Der anonyme Autor in der Sonntagspost, einer Wochenzeitung, jedenfalls führte schon damals die Idee der späteren Paulinenstraße ins Feld.[1]
Der Bedarf an hochwertigen Bauplätzen war offenbar enorm, denn die Bebauung war 1869 weitgehend vollendet bis auf die Reihenhäuser Gartenstraße 2 bis Gartenstraße 8 von 1878.
Das Enteignungsgesetz war am 13. März 1827 verabschiedet worden. Anlass war damals die Bebauung der Hornschen Straße gewesen. Ein Schreiber in der Sonntagspost bezweifelte die Anwendbarkeit dieses Gesetzes auf die neue Straße. Da die Straße der Neustadt als Hauptverbindungsstraße nur 20 Fuß Breite hatte, wurde die geplante doppelte Breite der Gartenstraße angegriffen. Das Wasserfall’sche Anwesen, Hornsche Straße 25, wurde mit 7000 Talern bewertet, die Scheune musste aber aus der neuen Straßenflucht in den Garten zurückversetzt werden, was einen erheblichen Wertverlust ausmachte. Auch am anderen Ende, dem Krohn’schen Garten an der Neustadt wurde ebenso ein hoher Wertverlust konstatiert.
Hofjäger Limberg hatte einen der Gärten gekauft und bereits 1862 mit dem Bau seines Hauses Gartenstraße 19) begonnen. Ebenso hatte Adolf Gevekoth schon vor Anlage der Straße den Helwing’schen Garten (Gartenstraße 5) und Hoftischler Beneke den Pustkuche’schen Garten (baut hier aber nicht) erworben.
Die beiden ersten Häuser, Gartenstraße 17 und Gartenstraße 19, waren bereits 1864 bezogen. Sie gehörten dem Hofbaumeister Wilhelm von Meien und dem Hofjäger [Alexander?] Limberg. Sechs weitere Häuser konnten schon im darauffolgenden Jahr 1865 bezogen werden, nämlich die Häuser Gartenstraße 5 bis Gartenstraße 15, allesamt repräsentative spätklassizistische Villen.
Hausstätten
Literatur
Gerhard Peters, Baugeschichte der Stadt Detmold, in: Geschichte der Stadt Detmold, Detmold 1953, S. 182–225, S. 215 f.
Quellen
Die Sonntagspost, Nr. 40 (5.10.1862), S. 164.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Die Sonntagspost, Nr. 40 (5.10.1862), S. 164.