Wallgraben 22 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen
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Sichtfachwerk der Rückfassade stöckig abgezimmert, die jeweils untere Riegelketten im Fensterbereich abgesenkt, die obere angehoben, um größere Fensteröffnungen zu erhalten. Ausgang vom Keller zum Hof. Abort-Anbau um 1900 an der Rückseite mit sehr flachem Pultdach, Sichtfachwerk mit Andreaskreuzen im Brüstungsbereich. | Sichtfachwerk der Rückfassade stöckig abgezimmert, die jeweils untere Riegelketten im Fensterbereich abgesenkt, die obere angehoben, um größere Fensteröffnungen zu erhalten. Ausgang vom Keller zum Hof. Abort-Anbau um 1900 an der Rückseite mit sehr flachem Pultdach, Sichtfachwerk mit Andreaskreuzen im Brüstungsbereich. | ||
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Aktuelle Version vom 21. November 2024, 23:12 Uhr
Wallgraben 22 (Detmold) | |
---|---|
Ortsteil | Detmold (Kernstadt) |
Straße | Wallgraben (Detmold) |
Hausnummer | 22 |
Karte | |
Adressbuch von 1901 | Ja |
Gemeinde | Detmold |
Hausnummer | C 152 |
Eine im Jahr 1847 gegründete Hausstätte. Alte Quartiersnummer C 152.[1]
Geschichte
Schon 1720 war die Erlaubnis erteilt worden, die Wälle und Gräben zu beseitigen, woraufhin die "Grabengärten" der Bürger entstanden. Im Mai 1845 hatte Maurermeister Anton Harte den Antrag für die acht Neubauten auf dem Bruchgraben gestellt. Die Bauplätze hatte er vom Kanzleirat Ernst und von der Stadt angekauft (etwa die [westliche] Hälfte zwischen Bruchtor und Hornschem Tor). Sein Entwurf fand im allgemeinen Beifall, wurde aber von dem Architekten Ferdinand Merckel verbessert. Die Haustüren mussten zum Wall gerichtet werden, Ställe und Gruben zur Stadtmauer, wo auch Ausgänge anzulegen waren. Von Meien befürwortete das Projekt, Fürst Leopold notierte am Rand des Vorgangs: "Ich glaube auch, daß dieser Anbau da ganz passend ist." Die Genehmigung wurde mit einigen Bedingungen erteilt. So sollte der Risalit in der Mitte mit einem zierlichen Giebel ("Frontispiçe") versehen und auf der langen Front durch einige Vorlagen nach Vorschrift Merckels mehr Abwechslung geschaffen werden. Die Dächer mussten auf die gesamte Länge Dachrinnen erhalten und die Fassaden der Fachwerkhäuser zum Wall einen Verputz und Anstrich "für ein freundliches Ansehen".[2]
Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 14.1.2010, Nr. 658.
Gebäude
Rechtes Ende einer fünfteiligen Reihenhauszeile, die von Wallgraben 14 bis hierhin reicht. Traufständiges zweigeschossiges Wohnhaus mit 3 Fensterachsen. Die Straßenfassade und der südliche Giebelwand sind massiv aufgemauert und verputzt, die rückseitige Außenwand besteht aus Fachwerk mit Schieferbehang, die Innenwände aus verputztem Fachwerk. Satteldach mit kleiner Schleppgaube. Ursprünglich Quaderputz. Fenster mit Werksteingewänden.
Sichtfachwerk der Rückfassade stöckig abgezimmert, die jeweils untere Riegelketten im Fensterbereich abgesenkt, die obere angehoben, um größere Fensteröffnungen zu erhalten. Ausgang vom Keller zum Hof. Abort-Anbau um 1900 an der Rückseite mit sehr flachem Pultdach, Sichtfachwerk mit Andreaskreuzen im Brüstungsbereich.
Grundriss mit Querflur. Die ursprünglich einläufige firstparallele Treppe wurde 1971 mit einem Treppenhausanbau im Erdgeschoss verändert und besteht nur noch vom Obergeschoss ins Dachgeschoss als steile Holzwangentreppe.
Inschriften
Eigentümer*innen, Bewohner*innen
1847, Scheller, Hofmusikus.[3]
1849, Horrmann, Gymnasiallehrer.[4]
1871 (Adressbuch) L. Brähmig, Musiklehrer; Volkmar Schluttig, Hilfsprediger.
1884 (Adressbuch) Heinrich Hunke, Fabrikant.
1887 (Adressbuch) Heinrich Hunke, Fabrikant.
1891 (Adressbuch) Hunke, Kaufmann.
1894 (Adressbuch) Heinrich Hunke, Fabrikant.
1897 (Adressbuch) Charlotte Heinrichs, Witwe, Rentnerin.
1901 (Adressbuch) Charlotte Heinrichs, Witwe.
1904 (Adressbuch) Charlotte Heinrichs, Witwe.
1909 (Adressbuch) Heißenberg, Fabrikarbeiter; Selhast, Kommis; Kellner, Witwe.
1912 (Adressbuch) Heißenberg, Arbeiter; Selhaft, Kommis; Kellner, Witwe.
1914 (Adressbuch) Ernst Heißenberg, Stukkateur; Minna Lienhard, Kassiererin; Luise Kellner geb. Klingenberg.
1916 (Adressbuch) Ernst Heißenberg, Stukkateur; Minna Lienhard, Kassiererin; Luise Kellner geb. Klingenberg.
1918 (Adressbuch) Ernst Heißenberg, Hilfsd.-Arb.; Frau Luise Kellner geb. Klingenberg; Minna Linnhard, Kassiererin.
1920 (Adressbuch) Ernst Heißenberg, Arbeiter; Frau Luise Kellner geb. Klingenberg.
1923 (Adressbuch) Ernst Heißenberg, Arbeiter; Emil Heißenberg, Kanzleigehilfe.
1925 (Adressbuch) Ernst Heißenberg, Arbeiter; Emil Heißenberg, Justiz-Assistent.
1926 (Adressbuch) Ernst Heißenberg, Arbeiter; Emil Heißenberg, Justiz-Assistent.
Literatur
Otto Gaul (Bearb.), Stadt Detmold, mit einer geschichtlichen Einleitung von Erich Kittel und Beiträgen von Leo Nebelsiek, Peter Berghaus und Konrad Ullmann (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen; 48, Teil I), Münster 1968, S. 423.
Quellen
StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
StadtA Detmold D 106 Detmold Nr. 7-8, 861,784.
LAV NRW OWL L 101 C I Nr. 7-10: Salbuch.
LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 121, fol. 273–276.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ LAV NRW OWL, L 77 A Nr. 121, fol. 273–276.
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
- ↑ StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.