Lange Straße 69 (Lage): Unterschied zwischen den Versionen

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|Adressbuch1901=Ja
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|Ortsteil1901=Kernstadt
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|Hausnummer1901=096
}}Das heutige Gebäude Bergstraße 19 wurde 1915–1918 als Geschäftshaus mit Ladenlokal im Erdgeschoss und zwei darüber liegenden Wohngeschossen errichtet.  
}}Das Gebäude Lange Straße 69 prägt als repräsentatives Eckhaus zur Bergstraße den Lagenser Marktplatz. Das »Haus Henneberg« (Drogerie Henneberg 1876–1990) geht zurück auf die sehr alte Hausstelle des ehem. Küsterhauses.  


Vorgängerbau war ein 1663 errichtetes und 1915 abgerissenes Fachwerkhaus, ein Vierständerbau mit linksseitiger zweigeschossiger Utlucht. Die Hausstelle trug die historische Stätten-Nr. 33, später die Hausnummer 74.
==Geschichte==
 
Auf der Hausstelle ist seit mindestens 1593 ein zur ev. ref. Marktkirchengemeinde gehöriges Küsterhaus nachweisbar. Das heutige Gebäude geht im Kern auf einen 1810 errichteten zweigeschossigen Fachwerkbau zurück. Er wurde in den 1840er-Jahren von der Gemeinde in Privatbesitz verkauft, 1876 ging er an Carl Henneberg und wurde 1886 massiv aufgemauert. Ein weiterer großer Aus- und Umbau fand 1898 statt, als das Gebäude u.a. ein weiteres Obergeschoss, einen repräsentativen Ziergiebel und das bis heute erhaltene Wappen der Familie Henneberg (Henne auf Berg) erhielt.


==Geschichte==
Langestraße Nr. 69 (nach 1894) | Langestraße Nr. 46 (1877 bis 1893) | Lage Nr. 35 (zwischen 1852 und 1877) | Lage Nr. 39 (1852) | Lage Nr. 27 (1822) || Gebäudesteuernummer: 96


==Gebäude==
==Gebäude==


==Inschriften==
==Inschriften==
Torbogeninschrift:
ANNO 1663 DEN 10. JULI HABEN DIESES HAUS BAUWEN LASSEN JURGEN SUNDERMAN UNDT ILSABEIN BADE


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
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''Clara-Arabin Welchert schilderte in ihren Jugenderinnerungen, den Lagenser Straßenzügen folgend, zahlreiche Häuser und Menschen der Kernstadt; ihre lebhaften Beschreibungen umfassen i.d.R. einen Zeitraum zwischen 1890 und 1920.''  
''Clara-Arabin Welchert schilderte in ihren Jugenderinnerungen, den Lagenser Straßenzügen folgend, zahlreiche Häuser und Menschen der Kernstadt; ihre lebhaften Beschreibungen umfassen i.d.R. einen Zeitraum zwischen 1890 und 1920.''  


"Das Seiler Siekmann'sche Haus, Bergstraße 19, war ein altes schönes Fachwerkhaus aus dem Jahre 1663 mit einem vorspringenden Erker, der weit in die Gehbahn ragte. Das Haus hatte noch die alte zweiteilige Hekentür. Im Innern des Hauses, auf der „Deele", hingen lange Seile an den Wanden. Der alte Seilermeister war ein äußerst fleißiger Mann, der sein Gewerbe mit Umsicht und Ausdauer betrieb.
"***folgt****"<ref>{{Arabin-WelchertErinnerungen1962}}, S. 205</ref>
Ja, längs der Friedhofsmauer in der Eichenallee war der alte Handwerksmeister dabei, dicke Seile zu drehen. Hier ging er, mit einer blauleinenen Schürze angetan, in welcher sich Flachs und Hede befanden, längs der Friedhofsmauer auf und ab, von seinem Seilerhäuschen, das sich am oberen Ende der Bahn befand, bis ans untere Ende, wo sich eine Haspel oder ein Kreuz befand.
Für unsere Jugend war dies eine recht interessante Beschäftigung, man sah gern dem alten Seilermeister mit seinen Silberlocken bei seiner Arbeit zu. Als die Anlage einer Gehbahn an der Bergstraße akut wurde, und der Siekmann'sche Erker im Wege war, kaufte die Stadt im Januar 1914 den Erker an.
Nach dem Abbruch des alten Hauses im Jahre 1914 wurde sofort mit einem Neubau begonnen. Durch die Kriegsereignisse verzögerte sich jedoch die Fortführung des Baues derart, daß der Rohbau erst im Jahre 1918 fertig wurde. Als der alte Herr das Zeitliche gesegnet hatte, wurde von seinen Erben der heutige Bau errichtet. Das Handwerk der alten Seilerzunft war mit ihm in unserem Städtchen erloschen. Die Nachfolger widmeten sich mehr dem Verkauf von Kinderwagen und Spielsachen."<ref>{{Arabin-WelchertErinnerungen1962}}, S. 212</ref>


==Literatur==
==Literatur==


Roland Siekmann: Das Haus Siekmann an der Bergstraße und seine Nachbarschaft am „Ehlentruper Gang“. In: Historisches Jahrbuch Lage 2019, Lippe Verlag 2019, S. 71-92.
Burkhard Meier: "... empfehle ich mein Unternehmen vertrauensvoll" - Die Geschichte der Familie Henneberg und ihrer Drogerie in Lage. (Beiträge zur Geschichte der Stadt Lage 10), Lippischer Heimatbund, Postillon Verlag 1996.


==Quellen==
==Quellen==
Hausakten, Grundbücher u. Kataster im LAV NRW OWL
Akten aus Privatbesitz u. Stadtarchiv Lage


==Weblinks==
==Weblinks==

Version vom 15. Dezember 2025, 00:13 Uhr

Lange Straße 69 (Lage)
OrtsteilLage (Kernstadt)
StraßeLange Straße (Lage)
Hausnummer69
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeKernstadt
Hausnummer096

Das Gebäude Lange Straße 69 prägt als repräsentatives Eckhaus zur Bergstraße den Lagenser Marktplatz. Das »Haus Henneberg« (Drogerie Henneberg 1876–1990) geht zurück auf die sehr alte Hausstelle des ehem. Küsterhauses.

Geschichte

Auf der Hausstelle ist seit mindestens 1593 ein zur ev. ref. Marktkirchengemeinde gehöriges Küsterhaus nachweisbar. Das heutige Gebäude geht im Kern auf einen 1810 errichteten zweigeschossigen Fachwerkbau zurück. Er wurde in den 1840er-Jahren von der Gemeinde in Privatbesitz verkauft, 1876 ging er an Carl Henneberg und wurde 1886 massiv aufgemauert. Ein weiterer großer Aus- und Umbau fand 1898 statt, als das Gebäude u.a. ein weiteres Obergeschoss, einen repräsentativen Ziergiebel und das bis heute erhaltene Wappen der Familie Henneberg (Henne auf Berg) erhielt.

Langestraße Nr. 69 (nach 1894) | Langestraße Nr. 46 (1877 bis 1893) | Lage Nr. 35 (zwischen 1852 und 1877) | Lage Nr. 39 (1852) | Lage Nr. 27 (1822) || Gebäudesteuernummer: 96

Gebäude

Inschriften

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

Erinnerungen

Clara-Arabin Welchert schilderte in ihren Jugenderinnerungen, den Lagenser Straßenzügen folgend, zahlreiche Häuser und Menschen der Kernstadt; ihre lebhaften Beschreibungen umfassen i.d.R. einen Zeitraum zwischen 1890 und 1920.

"***folgt****"[1]

Literatur

Burkhard Meier: "... empfehle ich mein Unternehmen vertrauensvoll" - Die Geschichte der Familie Henneberg und ihrer Drogerie in Lage. (Beiträge zur Geschichte der Stadt Lage 10), Lippischer Heimatbund, Postillon Verlag 1996.

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Clara Arabin-Welchert, Ich schrieb es auf. Erinnerungen aus der Stadt Lage, Lage 1962, S. 205

Autor*innen

Roland Siekmann

Seitenhistorie

Seite erstellt am 14.12.2025 von Roland Siekmann

Letzte Änderung am: 15.12.2025 von Roland Siekmann