Benekestraße 10 (Detmold): Unterschied zwischen den Versionen

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}}Eine im Jahr 1891 gegründete Hausstätte. Alte Quartiersnummer C 260.<ref>StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.</ref>


==Geschichte==
==Geschichte==
1887–1889 nach Entwurf des Detmolder Stadtbaumeisters [https://lippelex.de/index.php?title=Meyer,_Bernhard_(1848-1925) Bernhard Meyer] für [https://lippelex.de/index.php?title=Gevekot,_Max_von_(1845-1916) Max Gevekot] erbaut, der seit 1883 in Detmold Landrichter war (1892 Ernennung zum Staatsanwalt, 1900 Ernennung zum lippischen Staatsminister). Auf großem Gartengrundstück am Knochenbach.
Gevekot wohnte zuvor in einem Haus von Zimmermeister Christian Beneke in der [[Benekestraße 6 (Detmold)|Benekestraße 6]].
Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 30.11.1994, Nr. 188.


==Gebäude==
==Gebäude==


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Romantisch gestalteter, vielfach gegliederter traufständiger Massivbau aus behauenen und gebrochenen Muschelkalksteinen auf hohem Souterraingeschoss. Halbwalmdach mit Schieferdeckung. Links Risalit mit Satteldach und weitem Dachüberstand über bogenförmigem Freigespärre. Gebäudeecken mit Mauervorlagen und Werksteinquadern. Auf der Rückseite des Hauses etwa mittig ein vorgezogenes Querhaus mit steilem Satteldach. Vor dem breiten Südgiebel zum Knochenbach in der Mittelachse ein dreifenstriger Standerker vorgelagert. Hier und am Nordgiebel weiter Dachüberstand mit Freigespärre von je 6 Bügen gestützt. Vor dem Nordgiebel ein hölzerner Eingangsvorbau auf massivem Sockel mit schlanken Eisensprossen in den Korbbogenfenstern. Neunstufige Freitreppe mit Sandsteinblockstufen und Eisengeländer. Zweiflügelige Haustür. Große Holzveranda auf gemauertem Sockel. Zwischen zwei Segmentbogenstürzen über einer gedrungenen Säule der Wappenstein mit Wappen und Namen des JOHAN GEVEKOT (Datierungen 1581 und 1887). Die Veranda mit neu kräftig profilierten Säulen auf Postamenten und dazwischen gestellten Balustern von einem flachen Walmdach gedeckt. Zugang zur Veranda auch vom Vorgarten über eine zweiläufige Podesttreppe. Zur Straße zwei Dachgauben mit Halbwalmdach und rundbogigem Freigespärre sowie zwei kleine Dreiecksgauben mit Dreipassfenstern. Die Fenster der Schauseiten mit hellen Sandsteingewänden, zwei Zwillingsfenster jeweils durch ornamentierte Pfeiler unterteilt. Dachdeckung mit rechteckigen und halbkreisförmigen Schieferschablonen, akzentuiert durch rote (englische) Schieferplatten an den Graten und Firsten. Die individuell durchgestalteten Fenster, teilweise mit profilierter Schlagleiste, Kapitell und Basis fast vollständig aus der Bauzeit erhalten. Im Inneren der Grundriss nahezu unverändert, ebenso Raumausstattungen wie Zimmertüren einschließlich Beschlägen, Fußleisten, Stuck, Treppe, Fliesen- und Parkettböden erhalten. Vorgarteneinfriedigung aus einem Werksteinsockel mit Eisengitter.<ref>Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.</ref>
 
==Inschriften==
 
Unter der Holzveranda Wappenstein mit Wappen und Inschrift "JOHAN GEVEKOT" sowie Datierungen 1581 und 1887.
 
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
 
1891 Gevekot, Landgerichtsrat.<ref>Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1891.</ref>
 
1894 Max Gevekot, Staatsanwalt.<ref>Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 4. Aufl., Detmold 1894.</ref>
 
1897 M. Gevekot, Erster Staatsanwalt.<ref>Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.</ref>
 
1901 Eigentümer: Gevekot, Exzellenz, Staats-Minister.<ref>Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.</ref>


[[Datei:###.jpg|thumb|Bildtitel, Jahr, Foto: ###]]
1904 Eigentümer: Gevekot, Exzellenz, Staats-Minister; Bewohner*innen: Edgar Geißel, Hauptmann a. D.<ref>Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.</ref>


Bei größeren Hofanlagen bitte Unterabschnitte einfügen:
1909 Geißel, Hauptmann a. D.<ref>Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.</ref>


===Haupthaus===
1912 Eigentümer: von Gevekot, Staatsminister; Bewohner*innen: Geissel, Hauptmann a. D.<ref>Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912.</ref>


===Leibzucht===
1914 Eigentümer: Max Freiherr von Gevekot, Staatsminister, Exzellenz; von Rosenberg-Gruszczynski, Frl.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.</ref>


===Scheune===
1916 Max Freiherr von Gevekot, Staatsminister a. D., Exzellenz; Elisabeth von Rosenberg-Gruszczynski, Hausdame.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.</ref>


===Speicher===
1918 Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landrichter.<ref>Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.</ref>


===Backhaus===
1920 Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.</ref>


==Inschriften==
1923 Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.</ref>


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
1925 Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.<ref>Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.</ref>


Bitte in chronologischer Reihenfolge angeben, soweit bekannt, ggf. auch mit zusätzlichen Angaben, und spätestens 1925 enden.
1926 Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.<ref>Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.</ref>


==Literatur==
==Literatur==
{{BuddeBandelstraße2015}}, S. 5.


==Quellen==
==Quellen==
StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.


==Weblinks==
==Weblinks==
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[[Kategorie:Hausstätte]]
[[Kategorie:Hausstätte]]
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[[Kategorie:Benekestraße (Detmold)]]
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[[Kategorie:Hausstätte in Detmold]]
[[Kategorie:Bürgerliche Hausstätte]]
[[Kategorie:Baudenkmal]]
[[Kategorie:Inschrift in Detmold]]

Aktuelle Version vom 8. Januar 2025, 16:42 Uhr

Benekestraße 10 (Detmold)
OrtsteilDetmold (Kernstadt)
StraßeBenekestraße (Detmold)
Hausnummer10
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeDetmold
HausnummerC 260

Eine im Jahr 1891 gegründete Hausstätte. Alte Quartiersnummer C 260.[1]

Geschichte

1887–1889 nach Entwurf des Detmolder Stadtbaumeisters Bernhard Meyer für Max Gevekot erbaut, der seit 1883 in Detmold Landrichter war (1892 Ernennung zum Staatsanwalt, 1900 Ernennung zum lippischen Staatsminister). Auf großem Gartengrundstück am Knochenbach.

Gevekot wohnte zuvor in einem Haus von Zimmermeister Christian Beneke in der Benekestraße 6.

Als Baudenkmal eingetragen in die Denkmalliste der Stadt Detmold am 30.11.1994, Nr. 188.

Gebäude

Benekestraße 10, 2012, Foto: Tsungam
Benekestraße 10, Ansicht von Süden, 2025, Foto: Joachim Kleinmanns
Benekestraße 10, Wappen Gevekot, 2025, Foto: Joachim Kleinmanns

Romantisch gestalteter, vielfach gegliederter traufständiger Massivbau aus behauenen und gebrochenen Muschelkalksteinen auf hohem Souterraingeschoss. Halbwalmdach mit Schieferdeckung. Links Risalit mit Satteldach und weitem Dachüberstand über bogenförmigem Freigespärre. Gebäudeecken mit Mauervorlagen und Werksteinquadern. Auf der Rückseite des Hauses etwa mittig ein vorgezogenes Querhaus mit steilem Satteldach. Vor dem breiten Südgiebel zum Knochenbach in der Mittelachse ein dreifenstriger Standerker vorgelagert. Hier und am Nordgiebel weiter Dachüberstand mit Freigespärre von je 6 Bügen gestützt. Vor dem Nordgiebel ein hölzerner Eingangsvorbau auf massivem Sockel mit schlanken Eisensprossen in den Korbbogenfenstern. Neunstufige Freitreppe mit Sandsteinblockstufen und Eisengeländer. Zweiflügelige Haustür. Große Holzveranda auf gemauertem Sockel. Zwischen zwei Segmentbogenstürzen über einer gedrungenen Säule der Wappenstein mit Wappen und Namen des JOHAN GEVEKOT (Datierungen 1581 und 1887). Die Veranda mit neu kräftig profilierten Säulen auf Postamenten und dazwischen gestellten Balustern von einem flachen Walmdach gedeckt. Zugang zur Veranda auch vom Vorgarten über eine zweiläufige Podesttreppe. Zur Straße zwei Dachgauben mit Halbwalmdach und rundbogigem Freigespärre sowie zwei kleine Dreiecksgauben mit Dreipassfenstern. Die Fenster der Schauseiten mit hellen Sandsteingewänden, zwei Zwillingsfenster jeweils durch ornamentierte Pfeiler unterteilt. Dachdeckung mit rechteckigen und halbkreisförmigen Schieferschablonen, akzentuiert durch rote (englische) Schieferplatten an den Graten und Firsten. Die individuell durchgestalteten Fenster, teilweise mit profilierter Schlagleiste, Kapitell und Basis fast vollständig aus der Bauzeit erhalten. Im Inneren der Grundriss nahezu unverändert, ebenso Raumausstattungen wie Zimmertüren einschließlich Beschlägen, Fußleisten, Stuck, Treppe, Fliesen- und Parkettböden erhalten. Vorgarteneinfriedigung aus einem Werksteinsockel mit Eisengitter.[2]

Inschriften

Unter der Holzveranda Wappenstein mit Wappen und Inschrift "JOHAN GEVEKOT" sowie Datierungen 1581 und 1887.

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1891 Gevekot, Landgerichtsrat.[3]

1894 Max Gevekot, Staatsanwalt.[4]

1897 M. Gevekot, Erster Staatsanwalt.[5]

1901 Eigentümer: Gevekot, Exzellenz, Staats-Minister.[6]

1904 Eigentümer: Gevekot, Exzellenz, Staats-Minister; Bewohner*innen: Edgar Geißel, Hauptmann a. D.[7]

1909 Geißel, Hauptmann a. D.[8]

1912 Eigentümer: von Gevekot, Staatsminister; Bewohner*innen: Geissel, Hauptmann a. D.[9]

1914 Eigentümer: Max Freiherr von Gevekot, Staatsminister, Exzellenz; von Rosenberg-Gruszczynski, Frl.[10]

1916 Max Freiherr von Gevekot, Staatsminister a. D., Exzellenz; Elisabeth von Rosenberg-Gruszczynski, Hausdame.[11]

1918 Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landrichter.[12]

1920 Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.[13]

1923 Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.[14]

1925 Eigentümer*innen: von Gevekots Erben; Bewohner*innen: Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.[15]

1926 Hans Freiherr von Gevekot, Landgerichtsrat.[16]

Literatur

Frank Budde, Die Bandelstraße im Villenviertel Hiddeser Berg (Lippische Kulturlandschaften; 29), Detmold 2015, S. 5.

Quellen

StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. StadtA Detmold, DT Manuskripte Nr. 19: Ingeborg Kittel (bearb.), Detmolder Häuserbuch.
  2. Stadt Detmold, Untere Denkmalbehörde, Denkmalkartei.
  3. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1891.
  4. Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 4. Aufl., Detmold 1894.
  5. Adreßbuch der Residenzstadt Detmold. 5. Aufl., Detmold 1897.
  6. Adressbuch für das Fürstenthum Lippe, Detmold 1901.
  7. Adressbuch der Residenzstadt Detmold. 6. Aufl., Detmold 1904.
  8. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1909.
  9. Adreß- und Geschäfts-Handbuch der Residenzstadt Detmold, Detmold 1912.
  10. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1914.
  11. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1916.
  12. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold, Detmold 1918.
  13. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1920.
  14. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1923.
  15. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.
  16. Adreßbuch des Landes Lippe, Detmold 1926.

Autor*innen

Joachim Kleinmanns, Nils Lienenlüke