Am Mühlenfeld Nr. 19 alt (Wellentrup): Unterschied zwischen den Versionen

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}}Die kleine Kötterstätte entstand um 1630 im ''Kockelbruch'', einer Gemeinheitshude unweit des Mühlenhofes am südlichen Rand der Wellentruper Gemarkung. Bei der älteren, um 1750 eingeführten bückeburgischen Hausnummernzählung erhielt sie die Nr. 1; ab 1829 wurde sie als Nr. 19 gezählt.
}}Die kleine Kötterstätte entstand um 1630 im ''Kockelbruch'', einer Gemeinheitshude unweit des [[Am Mühlenfeld 56a (Wellentrup)|Mühlenhofes]] am südlichen Rand der Wellentruper Gemarkung. Bei der älteren, um 1750 eingeführten bückeburgischen Hausnummernzählung erhielt sie die Nr. 1; ab 1829 wurde sie als Nr. 19 gezählt.
Das Kötterhaus von 1755 wurde 1958 abgerissen, seitdem besteht die Stätte nicht mehr.
Das Kötterhaus von 1755 wurde 1958 abgerissen, seitdem besteht die Stätte nicht mehr.
[[Datei:Wellentrup Nr. 19-Fritz Kockel.jpg|mini|Wellentrup Nr. 19, Kötterhaus Kockel, erbaut 1755. Vor dem Haus der Ziegler und Tagelöhner Fritz Kockel. Foto um 1920]]
[[Datei:Wellentrup Nr. 19-Fritz Kockel.jpg|mini|Wellentrup Nr. 19, Kötterhaus Kockel, erbaut 1755. Vor dem Haus der Ziegler und Tagelöhner Fritz Kockel. Foto um 1920]]
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==Gebäude==
==Gebäude==
Fachwerkhaus, Vierständerbau von sechs Fachen Länge, erbaut 1755. Torbogen mit langer Inschrift (nicht überliefert) und Medaillons mit den Namen der Erbauer, abgebrochen 1958.
Fachwerkhaus, erbaut 1755. Vierständerbau von sechs Fachen Länge mit Brettergiebeln, zuletzt mit Backsteinausfachung. Torbogen mit langer Inschrift und Tulpenmedaillons mit den Namen der Erbauer, abgebrochen 1958.


==Inschriften==
==Inschriften==
Torbogen mit Inschrift von 1755, "Torständer, blütenverzierte Namensschilder: Johan Henrich Kocke[l]n u. Anna Marleine Arns von Ihstorf, Torbügen mit Volutenranken." (Mskr. Gaul 1960, S. 679). Die lange Spruchinschrift (5 Zeilen) auf dem Torsturz ist leider nicht überliefert.
Torbogen mit Inschrift von 1755, "Torständer, blütenverzierte Namensschilder: Johan Henrich Kocke[l]n u. Anna Marleine Arns von Ihstorf, Torbügen mit Volutenranken." (Mskr. Gaul 1960, S. 679). Es handelte sich um Tulpenmedaillons, wie sie an vielen barocken Torbögen im lippischen Südosten anzutreffen sind. Die lange Spruchinschrift auf dem Torsturz (sechs Zeilen!) ist leider nicht überliefert.


==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
==Eigentümer*innen, Bewohner*innen==
1632 ''Trina im Kockelhoffe, 5 gr. vom Garten'' (R). 1642, 1647 ''Kockeln Trine'' (R)
1632 ''Trina im Kockelhoffe, 5 gr. vom Garten'' (Restantenliste, R). 1642, 1647 ''Kockeln Trine'' (R)


1648 ''Hans im Kocklenbrock'' (R); 1668 ''Hanß im Koklenbusche'', Kleinkötter (Salbuch), ''Hans im Kocklenbrock'', Hoppenplöcker (E)
1648 ''Hans im Kocklenbrock'' (R); 1668 ''Hanß im Koklenbusche'', Kleinkötter (Salbuch), ''Hans im Kocklenbrock'', Hoppenplöcker (Einwohnerliste, E)


1669 ''Herman uffm Kocklenbrock'' oo ''Elschen Hagemeister von Hakedahl'' (GoG); 1682 ''Kocklen Herman'' (E)
1669 ''Herman uffm Kocklenbrock'' oo ''Elschen Hagemeister von Hakedahl'' (Gogerichtsregister, GoG); 1682 ''Kocklen Herman'' (E)


1687 ''Kockeln Anna, bey dem Vatter auf der Leibzucht, spinnt'', oo Möllen Simon
1687 ''Kockeln Anna, bey dem Vatter auf der Leibzucht, spinnt'', oo Möllen Simon
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==Quellen==
==Quellen==
Otto Gaul, Detmold-Land. Masch-schr. Manuskript Detmold 1960 (Nachlass Gaul im Stadtarchiv Lemgo) [[Digitalisat LLB Detmold]]
Otto Gaul, Landkreis Detmold. Masch-schr. Manuskript Detmold 1960 (Nachlass Gaul im Stadtarchiv Lemgo) [[Digitalisat LLB Detmold]]


==Weblinks==
==Weblinks==

Aktuelle Version vom 5. Januar 2025, 21:46 Uhr

Am Mühlenfeld Nr. 19 alt (Wellentrup)
OrtsteilWellentrup
StraßeAm Mühlenfeld (Wellentrup)
Hausnummerehem. Wellentrup Nr. 19
Karte
Adressbuch von 1901Ja
GemeindeWellentrup
Hausnummer019

Die kleine Kötterstätte entstand um 1630 im Kockelbruch, einer Gemeinheitshude unweit des Mühlenhofes am südlichen Rand der Wellentruper Gemarkung. Bei der älteren, um 1750 eingeführten bückeburgischen Hausnummernzählung erhielt sie die Nr. 1; ab 1829 wurde sie als Nr. 19 gezählt. Das Kötterhaus von 1755 wurde 1958 abgerissen, seitdem besteht die Stätte nicht mehr.

Wellentrup Nr. 19, Kötterhaus Kockel, erbaut 1755. Vor dem Haus der Ziegler und Tagelöhner Fritz Kockel. Foto um 1920
Kötterhaus Kockel während des Abbruchs 1958
Kötterhaus Kockel im Abriss, Rückseite. Rechts Haus Frevert Nr. 15. Foto von 1958

Geschichte

Kleinkötter, Hoppenplöcker, 1829 Straßenkötter (bückeburgische Nr. 1)

Gebäude

Fachwerkhaus, erbaut 1755. Vierständerbau von sechs Fachen Länge mit Brettergiebeln, zuletzt mit Backsteinausfachung. Torbogen mit langer Inschrift und Tulpenmedaillons mit den Namen der Erbauer, abgebrochen 1958.

Inschriften

Torbogen mit Inschrift von 1755, "Torständer, blütenverzierte Namensschilder: Johan Henrich Kocke[l]n u. Anna Marleine Arns von Ihstorf, Torbügen mit Volutenranken." (Mskr. Gaul 1960, S. 679). Es handelte sich um Tulpenmedaillons, wie sie an vielen barocken Torbögen im lippischen Südosten anzutreffen sind. Die lange Spruchinschrift auf dem Torsturz (sechs Zeilen!) ist leider nicht überliefert.

Eigentümer*innen, Bewohner*innen

1632 Trina im Kockelhoffe, 5 gr. vom Garten (Restantenliste, R). 1642, 1647 Kockeln Trine (R)

1648 Hans im Kocklenbrock (R); 1668 Hanß im Koklenbusche, Kleinkötter (Salbuch), Hans im Kocklenbrock, Hoppenplöcker (Einwohnerliste, E)

1669 Herman uffm Kocklenbrock oo Elschen Hagemeister von Hakedahl (Gogerichtsregister, GoG); 1682 Kocklen Herman (E)

1687 Kockeln Anna, bey dem Vatter auf der Leibzucht, spinnt, oo Möllen Simon

1703/04 Agnete (Anna?) Kockel oo Henrich Kracht aus Matorf, wird Kockel. Henrich Kracht von Matrop Amts Varenholz nimt mit Kocklen Annen ihr elterliches Gut an (GoG); 1720/21 Henrich Kockeln. 1741 er oo II. Elisabeth Krüger, Witwe Ober aus Höntrup

1727 Johann Henrich Kockelen oo Anna Magdalena Arends aus Istrup;1727/28: Klocken Henrich übergibt seine Stätte seinem Sohn Johan Henrich (GoG). 1755 Hausbau (s. Inschrift).

1757 Johann Henrich Kockel oo Anna Dorothea Alberts aus Höntrup Nr. 1

1782 Anna Dorothea Elisabeth Kockeln oo Herman Henrich Möller, Musketier aus Hagendonop, wird Kockel (10 Kinder). Zimmermeister, erbaut 1796-98 drei Häuser in Mossenberg und Cappel, +1810, 55 J.)

1816 Johann Henrich Kockel (*1788) oo Elisabeth Müller aus Alverdissen, 1817 Übernahme des Kolonates von seiner Mutter (Eheprotokoll), keine Kinder

1817 Verkauf der Hoppenplöckerstätte an Einlieger Jürgen Henrich Flake aus Höntrup, wird Kockel (-mann) und Sophia Ilsabein Busse von der Sauren Heide bei Herrentrup (oo 1811, er + 1825); 1826 sie oo II. Johann Friedrich Hermann Kockel (Bruder des Vorbesitzers Johann Henrich, Interimswirt), Zimmermann; 1856 er (Leibzüchter) oo II. Sophie Wilhelmine Schöning, Witwe Schnittger aus Istrup

1857 Jürgen Henrich Christoph Kockel (*1815, Vater: Jürgen Henrich Flake oder Kockel) oo Sophie Wilhelmine Henriette Budde aus Diestelbruch (8 Kinder)

1892 Übergabe des Kolonates Nr. 19 an Friedrich Kockel oo Lina Feldmann aus Höntrup.

1901 Kokkel, Friedrich, Ziegler (Adressbuch)

1926 Kockel, Fritz, Tagelöhner (Adressbuch)

1958 Abbruch des Hauses

Literatur

Heinrich Stiewe (Hg.), Wellentrup. Geschichte eines Dorfes im Blomberger Becken, Petersberg 2002, S. 295.

Quellen

Otto Gaul, Landkreis Detmold. Masch-schr. Manuskript Detmold 1960 (Nachlass Gaul im Stadtarchiv Lemgo) Digitalisat LLB Detmold

Weblinks

Einzelnachweise


Autor*innen

Heinrich Stiewe